Wochenkommentar KW 51/2023
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW51/2023) an den Börsen geschehen?
Mehrheitlich wird von der US-Notenbank schon für den März eine erste Leitzinssenkung erwartet. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen, die im Oktober die Marke von fünf Prozent fast berührt hatte, sank mit zeitweilig nur 3,83 Prozent auf den tiefsten Wert seit Juli. Zunächst erreichten etliche Aktienindizes in der Vorweihnachtswoche noch neue Jahreshochs, zum Teil neue Rekordhochs; dann bremsten Gewinnmitnahmen den seit November entstandenen Aufwärtstrend. Zudem löste ein schwacher Ausblick des US-amerikanischen Sportmodeherstellers Nike Kursverluste in der Branche aus. Der Dow Jones beendete die Woche nach einem neuen Rekordhoch mit einem kleinen Plus von +0,2 Prozent. Seit Jahresbeginn steht nun ein Plus von +12,8 Prozent zu Buche. Der Nasdaq-100-Index schaffte ein Wochenplus von +0,9 Prozent, seit Jahresbeginn +53,4 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verlor dagegen in dieser Woche -0,6 Prozent, der DAX -0,3 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus beim Euro-STOXX-50 damit +19,2 Prozent, beim DAX +20,0 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 31,46 Euro berechnet. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,07 Euro bzw. +0,2 Prozent. Der Anstieg des ACC Alpha select Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt netto (nach Kosten) +6,6 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds liegt seit Jahresbeginn jetzt bei +12,8 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, steht im laufenden Jahr bei +7,2 Prozent. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 21. Dezember 2022, stieg der Durchschnitt der Aktienfonds um +12,0 Prozent und der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds um +6,8 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert stieg im gleichen Zeitraum um +6,3 Prozent. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 21. Dezember 2020, ist unser Anteilswert um +15,1 Prozent gestiegen, während global anlegende Aktienfonds um +17,0 Prozent und flexible Mischfonds nur um +6,8 Prozent gestiegen sind. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe („Mischfonds aggressiv“) weiterhin zu den überdurchschnittlich guten Fonds und erhält über diesen Zeitraum vier Sterne. (Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+410 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 3,8 Prozent steigen.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Größter Kursgewinner in unserem Portfolio ist in dieser Woche 1&1: +13,9 Prozent (auf 18,14 Euro, Einstand 14,94 Euro). Grund für den Kurssprung ist ein positiver Ausblick des Vorstandes. Der Internetkonzern United Internet und seine Mobilfunktochter 1&1 rechnen für 2024 mit besseren Geschäften. Umsatz und operativer Gewinn (Ebitda) dürften 2024 steigen, teilten beide Unternehmen mit. Mit dem Anstieg auf neue Jahreshochs scheint die 1&1-Aktie ihre seit Mitte September währende Seitwärtskonsolidierung beendet zu haben.
Die erst in der Vorwoche noch zu 13,70 CAD auf 10.000 Stück verdoppelte Position in Martinrea International gewann +7,1 Prozent (auf 14,10 CAD, durchschnittlicher Einstand 14,20 CAD). Schon seit Ende Oktober hatte sich die Trendindikation verbessert, was sich nun bestätigt. Allerdings dürften die Jahreshochs bei gut 15 CAD einen massiven Widerstand darstellen, zumal auch in den Vorjahren nicht viel höhere Kurse erreicht wurden. Fundamental wären aber deutlich höhere Kurse angemessen, denn das KGV liegt nur bei etwa 5!
Mit einem Plus von +6,2 Prozent (auf 86,49 USD, Einstand 63,33 USD) setzte sich auch bei Micron Technology das positive Momentum fort. Der Hersteller von Speicherchips hat solide Quartalszahlen vorgelegt und einen starken Ausblick gegeben. Zwar wurde das Quartal zum 30. November mit einem Verlust pro Aktie von -0,95 USD beendet. Dies war aber weniger als der Markt mit einem Quartalsverlust von etwas mehr als einem Dollar erwartet hatte. Auch die Umsatzerlöse fielen mit 4,726 Mrd. USD besser als die erwarteten 4,581 Mrd. USD aus. Auch wenn das Gesamtjahr 2024 noch einen Verlust bringen sollte, dürfte die Erholung der Speicherchippreise spätestens 2025 wieder für hohe Gewinne sorgen.
Die erst in der Vorwoche wieder aufgenommenen Knaus Tabbert gehören mit einem Plus von +4,3 Prozent (auf 44,60 Euro, Einstand 42,95 Euro) auch zu den überdurchschnittlichen Gewinnern. „Rent and Travel“, die digitale Vermietmarke von Knaus Tabbert, hat die schon seit länger Zeit geplante Internationalisierung in Angriff genkommen. Seit Anfang Dezember können erstmals auch Fahrzeuge über italienische Vermietpartner gemietet gebucht werden. Gestartet ist „Rent and Travel“ in 17 italienischen Städten. Für das Geschäftsjahr 2024 ist bereits die Expansion nach Österreich, Schweiz, Schweden und in die Niederlande geplant. Ausblick 2024 positiv. Noch nie waren die Vorausbuchungen für die kommende Mietsaison so hoch und die Mietflotten von „Rent and Travel“ bereits so früh sehr gut ausgelastet. Die Zuwachsraten liegen im deutlichen zweistelligen Prozentbereich.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Größter Verlierer in dieser Woche in unserem Portfolio ist ProSieben Sat1.Media (-16,0 Prozent auf 5,326 Euro, Einstand 5,86 Euro). Die in den vergangenen Wochen neuerlich aufgekommene Übernahmephantasie erhielt keine neue Nahrung und wurde ausgepreist. Negativ wurde die Ankündigung des Konzerns aufgenommen, künftig weniger Serien und Filme aus den USA zu zeigen und stattdessen stärker auf lokal produzierte Inhalte zu setzen. Die Millionenbeträge, die der Medienkonzern dazu investiert, werden zunächst auf den Ergebnissen lasten. So soll das bereinigte Ergebnis für Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2024 etwa auf Vorjahreshöhe bleiben. Die Entscheidung von ProSiebenSat.1, den Anteil von Lizenzinhalten aus den USA zurückzufahren, führt zudem zu einer millionenschweren Abschreibung.
Bei Formycon setzten sich die seit Anfang Dezember beobachteten Kursverluste fort: -5,3 Prozent (auf 53,80 Euro, Einstand bisher 36,65 Euro). Wir haben den Kursrückgang genutzt, um die kleine Position um 50 Prozent zu vergrößern (siehe unten: Transaktionen).
Renault verloren in dieser Woche -4,1 Prozent (auf 37,685 Euro, Einstand 30,16 Euro). Der französische Autobauer trennte sich wie geplant von einem Teil seiner Anteile an Nissan. Dazu sollen Aktien im Wert von bis zu 765 Millionen Euro veräußert werden. Insgesamt will Renault bis zu 211 Millionen Aktien verkaufen, was rund 5 Prozent des Grundkapitals von Nissan entspricht. Im November hatten Renault und Nissan die schon länger angekündigte neue Allianzvereinigung abgeschlossen. Sie sieht vor allem die Reduzierung der Kapitalbeteiligung der Franzosen an den Japanern vor. So wird Renault seinen Anteil an Nissan von gut 43 auf 15 Prozent senken – so viel halten die Japaner auch an dem französischen Autobauer
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Nach dem vollständigen Rückzug aus Biofrontera haben wir unser Engagement im Biotech-Sektor vergrößert. Dazu wurde die bestehende Position Formycon aufgestockt und es erfolgte der Wiedereinstieg bei der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech. (Bei Biofrontera waren übrigens 2017 und 2018 mehrfach Kursziele für Teilbestände erreicht worden, so dass dem zuletzt realisierten Kursverlust frühere realisierte Kursgewinne gegenüberstehen: So hatten wir im Mai 2016 5.000 Biofrontera-Aktien zu 3,69 Euro verkauft, im Februar 2017 insgesamt 7.606 Biofrontera-Aktien zu 4,55 Euro, am 29.05.2017 3.000 Stück zu 4,49 Euro und am 19.01.2018 3.000 Stück zu 4,84 Euro. Die letzten 6.929 Aktien haben wir Anfang Dezember dieses Jahres in zwei Tranchen verkauft: 3.103 Aktien zu 0,4565 Euro und 3.826 Aktien haben wir zu 0,4964 Euro verkauft. Durchschnittlicher Einstand war 2,40 Euro.)
Wir haben 500 Formycon-Aktien zu 55,0414 Euro gekauft. Damit vergrößern wir unseren Bestand von 1.000 auf 1.500 Stück. Unser durchschnittlicher Einstandspreis steigt damit von 36,65 Euro auf 42,78 Euro. Angesichts guter Zukunftsaussichten war der Formycon-Kurs zu Jahresbeginn schon über 90 Euro gestiegen, dann aber bis Oktober auf rund 50 Euro gefallen, ohne dass es Rückschläge bei der Entwicklung neuer Medikamente gegeben hätte.
Nachdem im Jahresverlauf unsere erste Anfangsposition wieder rasch ausgestoppt worden war, setzen wir mit dem Kauf von 1.000 BB Biotech-Aktien jetzt auf eine Bodenbildung und mögliche Trendumkehr bei (US-) Biotech-Aktien. Wir haben in Zürich 1.000 BB Biotech-Aktien zu 40,05 CHF gekauft. Der Kauf erfolgte zulasten unseres CHF-Kontoguthabens.
Unsere erst in der Vorwoche aufgenommene Anfangsposition in Deutz haben wir in dieser Woche schon durch Zukauf von weiteren 10.000 Stück zu 4,53867 Euro verdoppelt. Der durchschnittliche Einstandspreis der jetzt 20.000 Deutz-Aktien steigt damit von 4,16 auf 4,35 Euro.
Wie hoch ist die Barreserve?
Unsere Bankguthaben in den Fremdwährungen besteht jetzt vor allem noch aus US-Dollar (96.041 USD) und britischen Pfund (32.825 GBP). Schweizer Franken und kanadischer Dollar wurden in dieser Woche nahezu vollständig für Aktienkäufe genutzt: Nach dem Wiedereinstieg bei BB Biotech befinden sich nur noch 4.291 CHF auf dem Konto. Auf dem Konto für Kanada-Doller haben wir nach dem Zukauf von Martinrea nur noch 2.213 CAD. Die zum Kauf der 2.500 Essity-B-Aktien benötigten 665.844 SEK wurden zu 11,185 SEK/EUR getauscht, so dass unserem Euro-Konto dafür 59.528 Euro belastet wurden. Unser Konto für schwedische Kronen (SEK) ist damit ausgeglichen. Wir halten bis auf weiteres kein Guthaben in SEK. Die Guthaben auf Fremdwährungskonten haben zusammen einen aktuellen Gegenwert von 131.267 Euro bzw. 2,3 Prozent vom Fondsvermögen.
Unser Euro-Bankguthaben ist durch die Aktienkäufe auf 157.064 Euro verringert worden, was 2,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 1.200.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum weiter leicht gestiegenen Kurs von 99,74 Prozent 1.214.752 Euro, was alleine schon 21,5 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe zusammen beträgt jetzt 1,503 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen konnte von 29,5 auf 26,6 Prozent reduziert werden.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Trotz vorsichtigen Optimismus‘ für die kommenden Wochen und das Jahr 2024 bleibt das Risikomanagement ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Angesichts der intakten Aufwärtstrends ist es richtig, gegenwärtig keine Short-Positionen zu halten. Wir haben aber die Index-Marken, bei denen wir mittels DAX-Future Marktrisiken herausnehmen, jetzt von knapp 15.500 rund 500 Punkte auf leicht unter 16.000 nachziehen können. Zudem gelten auch für alle neuen Aktienpositionen taktische und strategische Stoploss.
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