Wochenkommentar KW 35/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW35/2023) an den Börsen geschehen?

Im Mittelpunkt des Börsengeschehens steht weiterhin die US-Zinsentwicklung. Auch wenn die US-Arbeitsmarktdaten in dieser Hinsicht nicht die erhoffte Klarheit brachten, rechnen die Marktteilnehmer nun mehrheitlich damit, dass die US-Notenbank zumindest im September ihre Leitzinsen nicht weiter erhöht. Der Dow Jones schaffte ein Wochenplus von +1,4 Prozent, womit der Zuwachs im laufenden Jahr auf +5,1 Prozent steigt. Der Nasdaq-100 profitierte stärker vom erwarteten Ende der Zinserhöhungen – Wochenplus +3,7 Prozent. Für das laufende Jahr wächst sein Anstieg damit auf +41,6 Prozent. Der Euro-STOXX-50 stieg in dieser Woche um +1,1 Prozent, der DAX um +1,3 Prozent. Seit Jahresbeginn ergibt das für den Euro-STOXX-50 ein Plus von +12,9 Prozent und für den DAX von +13,8 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,87 Euro ermittelt. Das bedeutet im Wochenvergleich einem Anstieg um 0,34 Euro bzw. +1,1 Prozent. Der Anstieg des Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt +4,6 Prozent. Damit sinkt unser Rückstand gegenüber dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr von 5,4 auf 5,1 Prozentpunkte. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 31. August 2022, liegen wir etwa gleichauf mit dem Fondsdurchschnitt: +2,6 Prozent gegenüber +2,7 Prozent. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 31. August 2020, haben wir weiterhin einen Vorsprung, aktuell von 5,1 Prozentpunkten: Unser Anteilswert ist um +26,5 Prozent gestiegen, während der Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds um +21,4 Prozent gestiegen ist. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe weiterhin zu den besten zehn Prozent und erhält über diesen Zeitraum die Bestnote von fünf Sternen. (Die Gesamtnote liegt noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert verfünffacht (+400 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 5,9 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Beste deutsche Aktie in unserem Portfolio in dieser Woch ist KION: +11,1 Prozent (auf 38,10 Euro, Einstand 25,94 Euro). Ohne Unternehmensnachrichten erholte sich der Kurs damit von den Gewinnmitnahmen im August und nähert sich wieder dem Jahreshoch bei rund 39 Euro.

Beste ausländische Aktie in unserem Portfolio in dieser Woch ist Micron Technology: +10,5 Prozent (auf 70,39 USD, Einstand 63,33 USD). Bekanntlich ist das Geschäft mit Speicherchips zyklisch, unterliegt also großen Preisschwankungen. Nach Preisrückgängen und angesichts hoher Investitionen wird in diesem und im kommenden Jahr bei Micron mit einem Verlust gerechnet. Zuletzt würdigten Anleger aber offenbar wieder die langfristigen Gewinnperspektiven. Schon der 2025er Vor-Steuer-Gewinn könnte dann die Verluste aus den zwei Vorjahren mehr als ausgleichen.

Sehr erfreulich ist auch die Kursentwicklung bei der Nippon Sanso Holdings: Mit einem Anstieg um +9,3 Prozent auf 22,82 Euro bzw. 3.544 Yen erreicht der Kurs ein neues Jahreshoch (durchschnittlicher Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro).

Der Schwäche der Automobilaktien konnte sich Toyota Motor entziehen (+5,1 Prozent auf 15,79 Euro, Einstand 10,00 Euro), obwohl Toyota wegen eines Fehlers in seinem Produktionssystem die Arbeit in allen 14 Montagewerken in Japan unterbrechen musste. Schuld sei ein Fehler in der Verwaltung der Teilebestellung gewesen. An 25 Produktionslinien in 12 der 14 Werke konnte die Produktion binnen 24 Stunden wieder aufgenommen werden; nur bei 3 der insgesamt 28 Fertigungslinien dauerte es etwas länger.

Die zweite Woche in Folge legt der AXA-Fonds für japanische Nebenwerte AXA IM Japan Small Cap Equity stärker zu: Nach +2,5 Prozent in der Vorwoche in dieser Woche +2,8 Prozent auf 16,664 Euro. Wir nutzen diese Erholung jetzt, um unseren Bestand in diesem Fonds zu halbieren. (Mehr dazu in der kommenden Woche.)

Überdurchschnittlich Kursgewinne gab es in dieser Woche auch bei Gerresheimer (+6,0 Prozent auf 121,60 Euro, Einstand 72,11 Euro) und Knaus Tabbert (+5,9 Prozent auf 55,90 Euro, Einstand 32,11 Euro). Gerresheimer setzte sich damit über eine Abstufung durch das Analysehaus Hauck & Aufhäuser hinweg, die die Aktie des Verpackungsspezialisten im August auf „Hold“ reduzierte. Mit dem guten Lauf habe sich das Profil von Chancen und Risiken erheblich verschlechtert. In seiner Studie verwies der Experte auf die Kapitalrendite, die der Verpackungshersteller noch verbessern müsse. Gerresheimer werde mittlerweile von Anlegern wieder als Wachstumsunternehmen angesehen – mit einer nachhaltigen Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) im Bereich von 15 Prozent. Dazu weise diese Kennziffer derzeit aber eine Lücke von etwa 5 Prozentpunkten auf. Die Argumentation ist nicht falsch. Unseren konservativen Fair Value hat Gerresheimer überschritten. In der Projektion kommen wir auf einen Fair Value von knapp 130 Euro. Wir hatten bereits Ende Juli eine Teilgewinnmitnahme gemacht und unseren Bestand um ein Drittel verkleinert.

Prozentual fällt noch der Kursanstieg bei Biofrontera in dieser Woche um +10,3 Prozent positiv auf (auf 0,60 Euro, Einstand 2,40 Euro). Allerdings handelt es sich bei Biofrontera bekanntlich um unsere kleinste Position (jetzt 0,41 Prozent vom Fondsvermögen).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Erwartungsgemäß litt der DAX-Put unter am Anstieg der Aktienmärkte und den nachlassenden Sorgen. In dieser Woche -24,2 Prozent auf 463,80 Euro (Einstand 374,00 Euro).

Unter Druck standen Aktien von Automobilherstellern, die unter der starken Konkurrenz bei Elektrofahrzeugen durch Tesla und chinesischer Hersteller leiden. Die schweizerische Bank UBS stufte sowohl Renault als auch Volkswagen auf „Verkaufen“ ab, was für Kursverluste sorgte. Renault-Aktien verloren auf Wochensicht -3,9 Prozent (auf 35,00 Euro, Einstand 30,16 Euro). Von der VW-Schwäche sind wir indirekt über die Porsche Automobil Holding (-0,4 Prozent auf 48,50 Euro, Einstand 52,00 Euro) betroffen. Angesichts des verschlechterten charttechnischen Bildes werden wir bei Renault zu Beginn der kommenden Woche einen Teilgewinn realisieren und unsere kleine Anfangsposition in der Porsche Holding aufgeben.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Aktien mit negativer Trendindikation zu verringern und auf unterbewertete Aktien mit beginnenden Aufwärtstrends aufzuspringen, ist zentraler Bestandteil unserer Strategie. Dementsprechend haben wir auch in dieser Woche eine Reihe von Aktien verkauft, aber auch eine Aktie neu ins Portfolio aufgenommen.

Nachdem wir schon zwei Wochen zuvor unseren Bestand in ProSieben Sat.1 Media zu 7,852 Euro (und damit 0,5 Prozent über unserem Einstandskurs 7,81 Euro) halbiert hatten, haben wir zu Beginn dieser Woche auch die verbliebenen 3.750 Aktien verkauft. Der Verkaufskurs liegt bei 7,242 Euro. Für die 7.500 Aktien umfassende Anfangsposition ergibt sich also insgesamt ein durchschnittlicher Verkaufskurs von 7,547 Euro. Damit haben wir einen Kursverlust von 3,4 Prozent realisiert.

Nachdem wir unseren Bestand in der Mittelstands-Holding GESCO in der Vorwoche halbiert hatten (mit einem Kursgewinn von 45,7 Prozent), haben wir nun auch unseren Bestand in der Mittelstands-Holding INDUS halbiert: Der Verkauf von 2.000 Aktien erfolgte zu 22,278 Euro. In diesem Fall ist somit ein kleiner Kursverlust von 5,9 Prozent realisiert worden.

Vollständig verkauft haben wir unseren Restbestand in Hella. Hier entweicht nach der Übernahme durch Faurecia / Forvia doch die Kursphantasie. Wir haben die verbliebenen 1.500 Hella-Aktien zu 64,965 Euro verkauft. Gegenüber unserem Einstand zu 35,90 Euro im März 2019 haben wir damit einen Kursgewinn von +81,0 Prozent realisiert. Wir hatten bereits Anfang Mai 1.500 Hella-Aktien zu 71,24 Euro verkauft, so dass unser durchschnittlicher Verkaufskurs 68,10 Euro beträgt und der realisierte Kursgewinn +89,7 Prozent.

Neu aufgenommen haben wir 1&1. Die 1&1 AG ist ein Telekommunikationsanbieter mit Sitz in Maintal. Das Unternehmen gehört zum Konzernverbund der United Internet AG und bot als virtueller Netzbetreiber seinen Kunden einen Zugang zum Telefónica-Netz. Künftig kooperiert man mit Vodafone, was einen Trendwechsel beim Aktienkurs auslöste (dazu unten mehr). 1&1 bietet seinen Kunden ein umfassendes Portfolio an Dienstleistungen und Produkten aus den Bereichen Breitband und Mobilfunk an. Neben reinen Mobilfunk- und Breitband-Produkten erhalten Kunden zudem Bundle-Produkte aus Mobilfunk und Festnetz, ergänzt um Anwendungen wie Heimvernetzung, Online-Storage, Video-on-Demand oder IPTV TV. Mit den beiden hundertprozentigen Tochtergesellschaften 1&1 Telecommunication SE und Drillisch Online GmbH richtet sich das Unternehmen spezifisch an verschiedene Zielgruppen: Während 1&1 das Premiumsegment abdeckt, sprechen die etablierten Online-Marken des Konzerns unter dem Dach der Drillisch Online GmbH wie smartmobil.de, yourfone, winSIM, DeutschlandSIM oder simplytel eine preisbewusste Zielgruppe an. Das Unternehmen gliedert sich in die Geschäftsbereiche Telekommunikation und Software-Dienstleistungen. Im Geschäftsbereich Telekommunikation fasst die Gesellschaft ihren Mobilfunkbereich zusammen. Dabei bieten die Unternehmen des Drillisch Konzerns Mobilfunkleistungen der Netzbetreiber Telefónica Germany GmbH & Co. OHG („O2“) und Vodafone GmbH („Vodafone“) an. Die erworbenen Dienstleistungen werden von Drillisch auf eigene Rechnung und zu eigenen Tarifen an den Endkunden vertrieben. Das Geschäftsfeld Software-Dienstleistung basiert weitestgehend auf den Leistungen der Tochtergesellschaft IQ-optimize Software AG. Diese bietet Lösungen für den B2B-Bereich und entwickelt ein Workflow-Management-System für Unternehmen. Die Analysten der Deutschen Bank und der Berenberg Bank empfehlen die Aktie mit Kurszielen 17 Euro und 38 Euro (!) zum Kauf. Goldman Sachs und UBS stufen die Aktie mit „Halten“ ein. Der aktuelle Aktienkurs von 13,72 Euro entspricht exakt unserem Profit Value. In der Projektion verdoppelt sich dieser aber auf rund 27 Euro. Für eine klare Unterbewertung spricht der hohe Abschlag auf den Buchwert von 34 Euro pro Aktie. Völlig unverständlich bei einem recht stabilen und profitablen Geschäftsmodell. Daraus erklärt sich wahrscheinlich auch das Kursziel der Berenberg Bank von 38 Euro. Wahrscheinlich liegt dem ein Modell zugrunde, das zu dem Buchwert einen Wert für das „Going concern“ addiert. Dann kommt man bei 1&1 schnell auf diese Größenordnung. Ein solcher Bewertungsansatz würde aber sehr stark auf Substanz abstellen. Die Börse folgt u.E. eher Ertragswertverfahren – und da kommen auch wir auf die aktuellen 13,70 Euro. Aber über 4 Milliarden Euro jährliche Umsatzerlöse sind rund 23 Euro pro Aktie. Statt eines hohen Abschlags wäre u.E. ein Aufschlag von rund 40 Prozent auf den einfachen Jahresumsatz angemessen. Unser Bottom Value kommt so auf 33,30 Euro und unser Fair Value schließlich auf 21,35 Euro, was über 50 Prozent Kurspotenzial bedeutet. Die Aktie hat einen langen Abwärtstrend gebrochen, als Anfang August die Roaming-Partnerschaft mit Vodafone bekannt wurde. Vodafone kooperiert überraschend mit seinem Rivalen 1&1. Beide Firmen teilten mit, sich auf eine National-Roaming-Partnerschaft geeinigt zu haben. Das heißt, dass 1&1-Kunden spätestens ab Oktober 2024 dort, wo ihr eigentlicher Vertragspartner keine eigenen Masten hat, mit dem Vodafone-Netz verbunden werden. Bisher hat 1&1 so einen Vertrag mit dem Wettbewerber Telefonica Deutschland (O2). Dieser gilt aber nur für das bisherige 4G-Netz. Bei Vodafone ist hingegen auch 5G und damit der neueste Mobilfunkstandard inbegriffen. Die Nutzung der aufwändigeren 5G-Infrastruktur Bisher wollte Telefonica 1&1 nicht oder nur zu erheblich höheren Kosten zur Verfügung stellen. Mit den Win-Win-Situation kann 1&1 seinen Kunden einen flächendeckenden 5G-Zugang bieten und Vodafone einen Teil seiner 5G-Kosten über die Partnerschaft amortisieren. Wir haben 5.000 1&1-Aktien zu 13,72 Euro gekauft.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der Guthabenzins für unser Euro-Bankguthaben ist weiter gestiegen: von 3,253 Prozent im Juli auf 3,495 Prozent p.a. für den Juli, was in dem Monat eine Zinseinnahme von 1.042,53 Euro brachte. Bei einem von 4,81 (Juli) auf jetzt 5,00 Prozent p.a. gestiegenen Zins für unser US-Dollar-Guthaben haben wir 957,65 USD Zinsen erhalten. Für die 75 verbliebenen Samsung Electronic ADRs wurden 392,44 US-Dollar Quartalsdividende ausgeschüttet. Insgesamt ist dadurch das Guthaben auf unserem US-Dollar-Konto auf 223.669 USD gestiegen. Bei einem von 4,46 auf 4,47 Prozent p.a. leicht gestiegenen Zins für unser Kanada-Dollar-Guthaben haben wir für August 288,42 CAD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto auf 75.866 CAD gestiegen ist. Bei einem von 4,63 auf 4,88 Prozent p.a. gestiegenen Zins für unser Guthaben in britischen Pfund haben wir 609,32 GBP Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Pfund-Konto auf 230.968 GBP gestiegen ist. Der Gegenwert unserer gesamten Fremdwährungsguthaben ist vor allem durch die Zinsen auf 527.442 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen liegt damit weiterhin bei 9,5 Prozent. Gut die Hälfte davon (4,8 Prozent vom Fondsvermögen) entfällt auf britische Pfund.

Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist durch die Aktienverkäufe auf 301.929 Euro gestiegen. Dies entspricht 5,4 Prozent vom Fondsvermögen. Unser insgesamt auf Bankkonten gehaltenes Vermögen beträgt jetzt 829.370 Euro, was 14,9 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 400.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum Kurs von 99,28 Prozent 400.917 Euro, was 7,2 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe beträgt zusammen 1.230.288 Euro bzw. 22,1 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Ende Juli, nahe der bisherigen Jahreshochs, hatten wir für die Mehrheit unserer Aktienpositionen die Stoploss zur Verlustbegrenzung bzw. Gewinnsicherung nachgezogen. Unsere Erwartung, dass die Monate ab August nicht einfach weiter steigende Aktienmärkte bringen würden, zeigte sich auch darin, dass wir erstmals wieder ein Marktrisiko-Hedging an der Terminbörse umgesetzt haben. Als der DAX sich dann tatsächlich nicht mehr so „überkauft“ zeigte und ein DAX unter 16.000 Mitte September zunehmend spekulativ wurde, haben wir die entsprechende Verkaufsoption wieder verkauft. Der verbliebene DAX-Put mit Laufzeit Dezember hat nicht das Volumen, um unser Portfolio gegen einen schwachen Aktienmarkt vollständig abzusichern. Aber zusammen mit der auf mehr als 20 Prozent erhöhten Barreserve haben wir jetzt einen spürbaren Puffer. Sollten sich die Hoffnungen auf einen Sieg über die Inflation und ein Ende der Leitzinserhöhungen, die inzwischen eingepreist werden, nicht bewahrheiten, wird sich unsere defensive Aufstellung bewähren. Und wenn es nach oben geht? Dann setzen wir darauf, dass unsere Aktien überproportional steigen können. Solches Momentum haben wir aktuell beispielsweise bei Nippon Sanso, Gerresheimer und 1&1.

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