Wochenkommentar KW 34/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW34/2023) an den Börsen geschehen?

Die sehr guten Quartalszahlen des US-Mikrochiphersteller Nvidia lösten nach dem starken Anstieg der Aktie im laufenden Jahr Gewinnmitnahmen aus und brachten Aktien der Chip-Industrie allgemein unter Druck. Die mit Spannung erwartete Notenbank-Konferenz in Jackson Hole belastete die Aktienmärkte nur vorübergehend, weil die Notenbanker erwartungsgemäß erklärten, an der Bekämpfung der Inflation festzuhalten. Beim Dow Jones verblieb ein Wochenverlust von -0,4 Prozent, womit das Plus des Dow Jones im laufenden Jahr auf +3,6 Prozent schrumpft. Der Nasdaq-100 schaffte nach mehreren Verlustwochen ein Plus von +1,7 Prozent. Für das laufende Jahr wuchs das Plus damit wieder auf +36,6 Prozent. Der Euro-STOXX-50 stieg in dieser Woche um +0,6 Prozent, der DAX mit +0,4 Prozent etwas weniger. Seit Jahresbeginn ergibt das für den Euro-STOXX-50 ein Plus von +11,7 Prozent und für den DAX von +12,3 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,53 Euro ermittelt. Das bedeutet im Wochenvergleich einem Rückgang um 0,14 Euro bzw. -0,5 Prozent. Der Anstieg des Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt +3,5 Prozent, 5,4 Prozentpunkte hinter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 24. August 2022, haben wir dagegen weiterhin einen Vorsprung: Während der Durchschnitt der globalen Aktienfonds über 12 Monate -1,7 Prozent im Minus liegt, ist unser Anteilswert um +1,7 Prozent gestiegen. Damit beträgt unsere Outperformance über 12 Monat aktuell 3,4 Prozentpunkte. Vor allem über rollierende drei Jahre, also seit dem 24. August 2020, haben wir weiterhin einen deutlichen Vorsprung: Unser Anteilswert ist um +28,1 Prozent gestiegen, während der Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds nur um +21,3 Prozent gestiegen ist. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe weiterhin zu den besten zehn Prozent und erhält über diesen Zeitraum die Bestnote von fünf Sternen. (Die Gesamtnote liegt noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert verfünffacht (+395 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 7,1 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Nachdem sich in der Vorwoche auch unsere Japan-Investments schwächer gezeigt hatte, überwogen in dieser Woche in Japan wieder Kursgewinne: Der größte positive Gewinnbeitrag kommt in dieser Woche vom Fonds für japanische Nebenwerte: +2,5 Prozent gewann der AXA IM Japan Small Cap Equity auf 16,207 Euro (Einstand 9,62 Euro). Im laufenden Jahr ist das trotzdem noch ein Rückgang um -8,5 Prozent. Der Fonds hat seine Portfoliodaten zuletzt per Ende Januar dieses Jahres veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt investierte der Fonds in 65 verschiedene Aktien mittelgroßer und kleinerer japanischer Unternehmen, breit diversifiziert, aber mit Schwerpunkten bei Technologie (31 Prozent) und Unternehmen, die im Gesundheitswesen aktiv sind (19 Prozent), vor Industriewerten (17 Prozent). Das gewogene Durchschnitts-KGV liegt bei 13,6, die durchschnittliche Dividendenrendite bei 2,4 Prozent. Die früher ausgeprägtere Value-Orientierung des Fonds hat abgenommen.

Auch die japanischen Aktien Toyota Motor (+1,8 Prozent auf 15,018 Euro, Einstand 10,00 Euro) und Itochu schnitten in dieser Woche überdurchschnittlich gut ab (+1,7 Prozent auf 34,84 Euro bzw. 5.411 Yen, Einstand 28,64 Euro bzw. 4.157 Yen).

Gute Gewinnbeiträge lieferten in dieser Woche auch unsere beiden koreanischen Aktien: Samsung Electronics und KT Corp stiegen jeweils um +3,0 Prozent (Samsung GDRs auf 961 Euro, Einstand 660 Euro und KT Corp ADRs auf 12,58 USD, Einstand 10,23 USD).

Prozentual wurde das nur vom Anstieg Biofrontera um +3,4 Prozent (auf 0,544 Euro, Einstand 2,40 Euro) übertroffen. Allerdings handelt es sich bei Biofrontera um unsere kleinste Position (0,36 Prozent vom Fondsvermögen).

Die Stellantis-Aktie stabilisierte sich (+2,2 Prozent auf 16,72 Euro, Einstand 13,64 Euro), nachdem sie in den ersten drei Augustwochen den Kurssprung aus der letzten Juliwoche wieder verloren hatte. Auf die Nachricht einer möglichen Zusammenarbeit mit einem chinesischen Anbieter für den rasant wachsenden Elektroautomarkt der Volksrepublik reagierte die Aktie kaum. Stellantis habe eine Kooperation unter anderem mit dem Anbieter Leapmotor geprüft.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nach einem Vorwochengewinn in Höhe von +21,7 Prozent gab der DAX-Put in dieser Woche einen Teil des Gewinns wieder ab: -10,2 Prozent auf 612,10 Euro (Einstand 374,00 Euro).

Bei ProSiebenSat.1 setzte sich der jüngste Abwärtstrend fort: -6,5 Prozent (auf 7,23 Euro, Einstand 7,81 Euro). Wir hatten angesichts der schlechten Trendindikation die Position bekanntlich schon in der Vorwoche halbiert (siehe unten: Transaktionen) und werden zu Beginn der kommenden Woche auch die Restposition verkaufen.

Einige in der Vorwoche gegen den schwachen Trend gestiegene Aktien zeigten in dieser Woche relative Schwäche: NFON (Vorwochengewinn +3,7 Prozent) verloren -4,1 Prozent (auf 7,04 Euro, Einstand 15,26 Euro) und Heidelberg Materials -3,8 Prozent (auf 73,46 Euro, Einstand 41,02 Euro), obwohl sich der Baustoffkonzern Ende Juli nach dem Ergebniszuwachs im zweiten Quartal optimistischer für das laufende Jahr geäußert hatte. Mit Preiserhöhungen könne die Kosteninflation ausgeglichen werden.

KION verloren in dieser Woche ohne neue Unternehmensnachrichten -4,1 Prozent (auf 34,30 Euro, Einstand 25,94 Euro). Damit ist die Aktie zum wiederholten Male an einer Widerstandszone zwischen 39 und gut 40 Euro abgeprallt. Aus fundamentaler Sicht trauen wir der Aktie aber in den kommenden Monaten einen erfolgreichen Angriff und dann eine Rückkehr zu Kursen deutlich über 40 Euro zu.

INDUS Holding gaben -3,9 Prozent ab (auf 22,15 Euro, Einstand 23,68 Euro). Damit hat sich die Trendindikation seit Mai zunehmend verschlechtert. Offenbar wurden die Halbjahresergebnisse der Beteiligungsgesellschaft nicht gut aufgenommen. Die Indus Holding steigerte ihre Umsatzerlöse im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 904 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Das Betriebsergebnis (Ebit) ging leicht von 87,4 Millionen Euro auf 84,9 Millionen Euro zurück. Nach Steuern konnte die Gruppe ihr Ergebnis aber um eine Million Euro auf 21,7 Millionen Euro verbessern, das vor allem am Ergebnisbeitrag der aufgegebenen Geschäftsbereiche lag. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern nun einen Umsatz am unteren Rande der Prognose von 1,9 Milliarden bis 2,0 Milliarden Euro an. Für den operativen Gewinn (Ebit) rechnet das Unternehmen weiterhin mit 145 Millionen bis 165 Millionen Euro. Wobei die entsprechende Marge am oberen Rand der Prognosespanne von 7 bis 8 Prozent herauskommen sollte. Das Portfolio der Beteiligungsgesellschaft wurde weiter verändert. Die Holding habe bereits Verträge zum Verkauf von Schäfer und Selzer, den verbliebenen beiden Beteiligungen in den aufgegebenen Geschäftsbereichen, unterzeichnet. Damit trennt sich Indus vollständig von den Automobilzulieferern des ehemaligen Segments Fahrzeugtechnik. Die Auswirkungen der Verkäufe inklusive der operativen Verluste habe das Unternehmen weitestgehend im ersten Halbjahr berücksichtigt. Wir werden die Position im Rahmen unseres Risikomanagements verkleinern.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wie bereits gemeldet, hatten wir bereits in der Vorwoche British American Tobacco (BAT) und die erste Hälfte ProSieben Sat.1 Media verkauft. Der Verkauf der 5.000 BAT-Aktien erfolgte an der Heimatbörse London zu einem Kurs von 24,753 GBP aus. Dieser liegt 16,4 Prozent unter unserem Einstandskurs 29,62 GBP. Allerdings haben wir von BAT jährlich über 7 Prozent Dividenden erhalten, allein in dieser Woche nochmal 2.886 GBP, womit die Bilanz insgesamt nicht so schlecht aussieht.

Der Verkauf der 3.750 Aktien von ProSieben Sat.1 Media, ebenfalls schon in der Vorwoche, erfolgte zu 7,852 Euro und damit 0,5 Prozent über unserem Einstandskurs 7,81 Euro.

Ebenfalls halbiert haben wir in dieser Woche GESCO Holding. Der Verkauf der 2.500 Aktien erfolgte zu 21,724 Euro. Gegenüber unserem Einstand 14,91 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 45,7 Prozent realisiert.

Halbiert haben wir aufgrund des schlechten Momentums ebenfalls die Roche Genußscheine: 200 Roche Holding wurden an der SIX SWISS Börse in Zürich zu 255,40 CHF verkauft. Gegenüber unserem Kaufkurs 276,80 CHF haben wir einen Kursverlust von 7,7 Prozent realisiert. Der Verkaufserlös in Höhe von 50.902 CHF wurde zu 0,955764 CHF/EUR in 53.258 Euro gewechselt.

Aus Gründen der Risikostreuung (max. 20 Prozent des Fondsvermögens als Guthaben bei einer Bank) haben wir wieder eine kurzlaufende Bundesanleihe ins Portfolio aufgenommen. Wir haben nominal 400.000 Euro der noch bis zum 15.02.2024 laufenden Anleihe aus dem Jahr 2014 zum Kurs von 99,2615 Prozent gekauft. Die Anleihe hat einen Zinskupon von 1,75 Prozent, den wir an Laufzeitende erhalten. Die Tilgung erfolgt dann zu 100,00 Prozent, so dass wir einen Kursgewinn von 0,74 Prozent in sechs Monaten erzielen werden. Das alleine entspricht einer Per-Anno-Rendite von 1,47 Prozent. Hinzu kommt der Zinskupon von 1,75 Prozent, der über Stückzinsen zeitanteilig abgegrenzt wird. Zusammen kommen wir also auf eine Rendite von 3,2 Prozent. Die aufgelaufenen Zinsen seit der vorausgegangenen Kuponzahlung („Stückzinsen“ für 189 Tage) belaufen sich auf 3.625 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve?

Den Verkaufserlös der Roche Holding Genußscheine haben wir in Euro getauscht. Von British American Tobacco haben wir nochmals 2.886 GBP Dividende erhalten, womit unser GBP-Bankguthaben auf 230.358 GBP gestiegen ist. Die Guthaben in kanadischen und US-amerikanischen Dollar sind unverändert. Der Gegenwert unserer gesamten Fremdwährungsguthaben ist vor allem durch die BAT-Dividende auf 525.318 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen ist damit nochmal leicht von 9,4 auf 9,5 Prozent gestiegen. Fast die Hälfte davon (4,85 Prozent vom Fondsvermögen) entfällt auf britische Pfund.

Das Euro-Bankguthaben des Fonds wäre durch die Aktienverkäufe auf über 560.000 Euro gestiegen. Zusammen mit den Fremdwährungsguthaben hätten wir damit die Obergrenze von 20 Prozent des Fondsvermögens erreicht, die aus Gründen der Risikostreuung bei einer Bank gehalten werden dürfen. Mit jedem weiteren Aktienverkauf hätten wir gegen diese Regel aktiv verstoßen. Deshalb wurden 400.000 Euro Bundesanleihe gekauft. Das Euro-Bankguthaben beträgt deshalb im Moment nur 160.685 Euro. Dies macht 2,9 Prozent vom Fondsvermögen aus. Unser insgesamt auf Bankkonten gehaltenes Vermögen beträgt jetzt 686.004 Euro, was 12,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 400.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum Kurs von 99,29 Prozent 400.823 Euro, was 7,24 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe beträgt zusammen 1.086.827 Euro bzw. 19,6 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Dass der Aktienkurs des KI-Mikrochip-Herstellers Nvidia auf die deutlich übertroffenen Erwartungen nicht mehr mit weiteren Kursgewinnen reagierte, sollte die dort investierten Anleger warnen: Die positiven Unternehmensnachrichten lösten Gewinnmitnahmen aus. „Sell on good news“ lautet eine antizyklische Empfehlung, gute Nachrichten zum Ausstieg zu nutzen. Wenn das allerdings sehr viele Aktionäre so halten, wird es gefährlich. Die Stabilisierung bei den meisten Aktienindizes in der vergangenen Woche könnte nur eine Pause in einer größeren Konsolidierung sein, die sich zumindest noch im September fortzusetzen droht. Sowohl das reale wirtschaftliche Umfeld mit schwächerer Weltkonjunktur bei gleichzeitig steigenden Zinsen als auch die monetären Rahmenbedingungen mit dem größten Liquiditätsentzug der Geschichte mahnen zur Vorsicht. Wir passen uns diesem Umfeld an und erhöhen unsere gut verzinste Barreserve von jetzt schon gut einer Million Euro bzw. 20 Prozent weiter.

Terminhinweis: Die nächste Anlagesitzung:

Die nächste Anlagesitzungen wird geplant für Donnerstag, den 31. August um 20.00 Uhr im „kleinen Saal“ des Bürgerhauses Köln-Kalk – im Anschluss an den Workshop-Abend des Kölner Börsenvereins (KBV), der um 18.00 Uhr beginnt.

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