Wochenkommentar KW 20/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW20/2025) an den Börsen geschehen?

Eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China hat die Aktienbörsen gleich am Montag beflügelt und die Basis für eine positive Wochenbilanz gelegt. Dass eine endgültige Einigung bei den Zöllen noch aussteht und sich das US-Konsumentenvertrauen weiter verschlechterte, spielte keine entscheidende Rolle. US-Technologieaktien unter Führung des KI-Chipherstellers Nvidia (+16,1 Prozent) erholten sich deutlich, der Nasdaq-100 um +6,6 Prozent und der Dow Jones um +3,4 Prozent, so dass die US-Aktienindizes die Verlustzone seit Jahresbeginn verlassen konnten: Dow Jones +0,3 Prozent gegenüber Jahresbeginn und Nasdaq-100 +2,0 Prozent. Weniger rasant ging es an den anderen Aktienbörsen aufwärts: Euro-STOXX-50 +2,2 Prozent (+10,9 Prozent seit Jahresbeginn), DAX +1,1 Prozent (+19,4 Prozent) und Nikkei-225 +0,7 Prozent (noch -5,4 Prozent seit Jahresbeginn).

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag bei 37,47 Euro ermittelt. Das ist ein neuer Rekordwert und im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg um 27 Cent bzw. +0,7 Prozent. Das jetzt überschrittene alte Rekordhoch beim Anteilswert war im März bei 37,36 Euro erreicht worden. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +12,0 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds gewann in dieser Woche aufgrund deren viel offensiveren Ausrichtung +3,5 Prozentpunkte, liegt aber trotzdem im laufenden Jahr noch in der Verlustzone (-2,3 Prozent). Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt verringerte sich in dieser Woche von 17,0 auf 14,3 Prozentpunkte (und sank gegenüber dem Mischfondsdurchschnitt von 13,1 auf 12,3 Prozentpunkte, denn Mischfonds liegen seit Jahresbeginn im Durchschnitt noch -0,3 Prozent in der Verlustzone). Über ein rollierendes Jahr (seit dem 15. Mai 2024) beträgt unser Nettogewinn wenig verändert +6,5 Prozent, beim Durchschnitt der Aktienfonds +4,5 Prozent (Mischfonds +3,3 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir jetzt erstmals wieder leicht unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +24,5 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +21,5 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +12,3 Prozent). Über rollierende fünf Jahre halten wir dagegen einen hohen Vorsprung, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +73,2 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt um +62,4 Prozent (Mischfonds sogar nur um +27,9 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar bewertet den ACC Alpha select Fonds weiterhin über 3 und 5 Jahre mit der Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Die Gesamtnote beträgt weiterhin vier Sterne („über Durchschitt“). (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Prozentual der größte Gewinner in dieser Woche ist unsere einzige verbliebene US-Aktie (wenn man vom Sonderfall des Goldminenkonzerns Newmont absieht): Charter Communications stieg um +6,4 Prozent (auf 427,25 USD, Einstand 317,655 USD). Charttechnisch ist der starke Wochengewinn als Bestätigung des vor ungefähr einem Jahr begonnenen Aufwärtstrends zu werten. Die Vorjahres-Hochs wurden überwunden. Den nächsten Widerstand könnten die 2024er Hochs bei 458 USD bilden.

Überdurchschnittlich zulegen konnten in dieser Woche unsere französischen Aktien, allen voran die Finanzwerte SCOR (+3,4 Prozent auf 28,48 Euro, Einstand 24,50 Euro) und Société Générale (+3,3 Prozent auf 48,32 Euro, Einstand 24,73 Euro). Renault stiegen trotz hoher Dividendenzahlung (siehe unten) um +2,9 Prozent (auf 49,06 Euro, Einstand 30,16 Euro). Auch Deutsche Bank stiegen weiter: +3,2 Prozent (auf 24,945 Euro, Einstand 8,54 Euro).

Fairfax Financial, trotz Teilverkauf von 50 Aktien immer noch unsere größte Aktienposition (Anteil am Fondsvermögen 8,8 Prozent), kletterten auf neue Rekordhöhen: +2,5 Prozent (auf 2.255 CAD, Einstand 455 CAD).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die DAX-Put-Option (Basis 22.000, Laufzeit bis 20.06.2025) verlor angesichts der anhaltend starken DAX-Erholung in dieser Woche weiter rasant an Wert: -54 Prozent (auf 83,90 Euro, Einstand 377 Euro). Wir hatten auf dem Höhepunkt der Zollpanik im April bekanntlich ein Drittel unserer Position mit einem so hohen Gewinn realisiert (+568 Prozent), dass wir die Position insgesamt mit Gewinn schließen werden (selbst wenn die verbliebenen Puts wertlos verfallen würden). Wir werden die Position aber in Kürze durch eine neue Put-Position ersetzen (siehe unten).

Unter dem in dieser Woche fallenden Goldpreis litten unsere beiden Goldaktien: Newmont: -7,2 Prozent (nach +4,75 Prozent in der Vorwoche, zuletzt 50,10 USD, Einstand 43,84 USD) und Franco-Nevada -5,5 Prozent (nach +3,6 Prozent in der Vorwoche, zuletzt 222,68 CAD, Einstand 176,46 CAD). Beide Gold-Aktien haben zusammen einen Anteil von 4,7 Prozent am Fondsvermögen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben in dieser Woche keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Unser Fremdwährungsguthaben ist im Wochenvergleich durch kleinere Dividendengutschriften und Währungsgewinne um 0,8 Prozent auf 263.830 Euro gewachsen, 4,6 Prozent vom Fondsvermögen. Die größte Fremdwährungsposition bleibt nach dem Fairfax-Teilverkauf der kanadische Dollar: 112.127 CAD mit Euro-Gegenwert 71.622 Euro bzw. 1,3 Prozent vom Fondsvermögen, gefolgt von kleineren Fremdwährungsguthaben in Schweizer Franken, dänischen Kronen, britischen Pfund und US-Dollar. Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch kleinere Mittelzuflüsse (um 282 Anteile) auf 151.267 gestiegen. Deutz hat 0,17 Euro Dividende pro Aktie gezahlt, auf unsere 20.000 Aktien also 3.400 Euro. Im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 4,35 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von 3,9 Prozent. Renault hat 2,20 Euro Dividende pro Aktie gezahlt, auf unsere 1.250 Aktien also 2.750 Euro. Diese wurden übrigens brutto für netto ohne Abzüge von Quellensteuern unserem Eurokonto gutgeschrieben. Im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 30,16 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von 7,3 Prozent! Das Euro-Bankguthaben ist durch den Mittelzufluss und die Dividenden gestiegen auf 585.797 Euro bzw. von 9,9 auf 10,3 Prozent vom Fondsvermögen. Zur Barreserve zählen wir ferner die erst im April aufgebaute Position in der kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro, deren Wert (Kurs im Wochenvergleich unverändert 99,03 Prozent) aufgrund der Stückzinsen für eine Woche auf jetzt bei 495.741 Euro gestiegen ist. Unsere Barreserve insgesamt ist im Wochenvergleich weiter gewachsen von 1,316 Mio. auf jetzt 1,345 Mio. Euro bzw. von 23,4 auf 23,7 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Als wir im Mitte Februar an der Terminbörse 15 DAX-Put-Optionen mit Basis 22.000 und Laufzeit Juni zu 377 Euro (x 5 Euro Kontraktgröße) gekauft haben (alle zusammen für 28.275 Euro), herrschte an der Börse noch gute Stimmung. Diese trübte sich im März ein und wich Anfang April um sich greifender Panik, als US-Präsident Trump irrsinnige Zölle gegen alle Welt verhängte. Am Tag der höchsten Verunsicherung haben wir bekanntlich ein Drittel dieser Optionen verkauft. Der erzielte Verkaufskurs von 2.520 Euro war nur zum kleineren Teil dem inneren Wert der Puts zu verdanken, zum größeren Teil der Bereitschaft, eine sehr hohe Prämie zu zahlen, um sich gegen einen fallenden DAX abzusichern: Verkaufserlös 63.000 Euro (für 5 von 15 Puts). So wiederholt sich immer das gleiche Spiel: Mit den Aktienkursen steigt auch die Sorglosigkeit. Der Versicherungsschutz wird billig. Wenn Verkaufspanik um sich greift, kostet die gleiche Versicherung ein Vielfaches. Unsere Strategie sieht vor, die Verkaufsoptionen dann zu verkaufen und die Absicherung gegen das Marktrisiko auf Future-Short-Positionen umzustellen, weil deren Preis keine stimmungsabhängigen Komponenten enthält. Dass wir jetzt die verbliebenen DAX-Puts verkaufen, hat aber andere Gründe: Ihre Zeit ist gekommen, denn ihr Zeitwert erodiert in den kommenden Wochen bis zum Verfall schnell. Das Aufleben eines inneren Wertes, also ein Rutsch das DAX unter 22.000 erscheint bis zum 20. Juni zunehmend unwahrscheinlich. Die Sorglosigkeit ist noch nicht auf das Niveau von Februar zurückgekehrt, das zeigt der Volatilitätsindex VDAX (new). Aber so ähnlich wie Mitte Februar werden wir jetzt wieder einen eher kleinen Betrag in DAX-Puts investieren. Den Basispreis wählen wir jetzt mit 23.000 angepasst an das höhere Kursniveau. Die neue Laufzeit reicht bis zum 19. September und deckt damit den Zeitraum ab, in dem Trump die Märkte wieder erschüttern könnte. Falls es wieder crash-artige Verluste geben sollte, gehen wir ab 19.974 im DAX-Future (mit 2 Kontrakten) short. Zumindest die DAX-Puts ließen sich in einem solchen Moment wieder mit einem riesigen Gewinn verkaufen. Und zwei short verkaufte DAX-Futures würden (bei einer Kontraktgröße von 25 Euro pro DAX-Indexpunkt) ein Marktrisiko von rund einer Millionen Euro neutralisieren.

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