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Wochenkommentar KW 16/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Zunächst lastete die Aussicht auf eine schwere Rezession auf den Weltbörsen. Erst am Freitag drehten die Aktienmärkte angesichts von Erfolgen bei der Bekämpfung der Pandemie und der Ankündigung erster Lockerungsschritte ins Plus. Der Dow Jones Industrial Average stieg am Freitag um 3,0 Prozent, was die Wochenbilanz mit +2,2 Prozent ins Positive verbesserte. Auch der DAX beendete die Nach-Oster-Woche nur dank der Kursgewinne am Freitag mit einem Zuwachs, in seinem Fall mit +0,6 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verringerte sein Wochenminus auf 0,2 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag, also noch ohne die Kursgewinne vom Freitag (in Höhe von rund 80.000 Euro bzw. ca. 36 Cent pro Anteil) mit 21,33 Euro errechnet. Der Rückgang im Wochenvergleich um 0,35 Euro entspricht einem Minus von 1,6 Prozent. Über ein Jahr beträgt der Rückgang jetzt 24,2 Prozent und über 5 Jahre auf 24,8 Prozent. Über 10 Jahre beträgt das Plus 4,1 Prozent.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die höchsten Kursgewinne erzielten wir in dieser Woche mit Samsung Electronics, gefolgt von Atos und Mytilineos Holding. Erst an vierter Stelle folgt mit BayWa eine deutsche Aktie.

Die GDRs des südkoreanischen Samsung-Konzerns stiegen in dieser Woche um 4,0 Prozent (auf 830 Euro, durchschnittlicher Einstand 549 Euro). Unser Zukauf war vor vier Wochen zu 721 Euro erfolgt. Der taiwanesische Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) veröffentlichte in dieser Woche gute Geschäftsergebnisse. Umsatz und Gewinn sind im ersten Quartal noch gestiegen. TSMC ist der weltweit größte Auftragsfertiger von Chips und Wafern, also nur bedingt mit Samsung Electronics vergleichbar. Die Koreaner sind bekanntlich Weltmarktführer bei Speicherchips. Diese werden nicht auf individuelle Kundenanforderungen hin konstruiert. Die Abhängigkeit von einzelnen Abnehmern wie Apple ist dadurch bei Samsung viel geringer, dafür die Abhängigkeit vom Weltmarktpreis für Mikrochips höher. Auch wenn die TSMC-Quartalsergebnisse noch nicht die Auswirkungen der Pandemie in den USA und Europa widerspiegeln, bestärken sie doch die Hoffnung darauf, dass die negativen Effekte auf die Mikrochip- und Elektronikbranche zeitlich und nach Ausmaß begrenzt ausfallen.

Auch beim französischen IT-Haus Atos waren die Kursverluste im März stark übertrieben. Der Aktienkurs stieg in dieser Woche 3,9 Prozent (auf 64,32 Euro, Einstand 75,47 Euro). Dieses Kursniveau ist fast vollständig durch den Buchwert gedeckt. Der Bedarf der Unternehmen, die Digitalisierung voranzutreiben, dürfte nach der Pandemie nicht geringer sein als vorher. Eine Rückkehr zu einer Geschäftsentwicklung wie 2017 wird wohl zwei, drei Jahre beanspruchen. Damals war der Aktienkurs doppelt so hoch wie jetzt.

Mytilineos Holding gewannen in dieser Woche 3,8 Prozent (auf 6,76 Euro, Einstand 8,83 Euro). Der Aktienkurs war im März aus Sorge um die griechische Wirtschaft auf das Niveau von vor 2017 zurückgefallen. Inzwischen hat der Markt begonnen, die krasse Unterbewertung des profitablen Mischkonzerns zu korrigieren. Jahresumsatzerlöse und Eigenkapital der Holding liegen ungefähr beim Doppelten des jetzigen Börsenwertes.

Die BayWa-Aktie zeigte auch in dieser Woche, dass sich ihre Kursentwicklung vom Markt abkoppeln kann. Sie stieg um 2,7 Prozent auf 26,55 Euro. Die Aktie des Agrarhändlers hat damit in etwa das Vor-Corona-Crash-Kursniveau und unseren Einstandskurs (26,77 Euro) wieder erreicht. BayWa war nach Übernahme des Immobilienunternehmens Adler Real Estate durch den Konkurrenten Ado Properties Anfang des Monats in den SDAX aufgenommen worden.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Weil diese Woche zunächst von einer Rückkehr der Sorgen um die Effekte der Pandemie geprägt war, pendelten die sehr volatilen Aktienkurse der US-Versicherungsaktien wieder zurück: Der Aktienkurs von Lincoln National, der allein in der Vorwoche um +45,7 Prozent gestiegen war, gab nun 13,5 Prozent ab (auf 29,66 USD, Einstand 54,59 USD). Die Aktie von MetLife verlor nach dem Vorwochenplus von 26,4 Prozent nun 6,8 Prozent (auf 33,06 USD, Einstand 52,71 USD).

Auch der Aktienkurs der französisch-internationalen Werbeagentur Publicis gab einen Teil ihrer hohen Kursgewinne ab: Nach zwei Wochen an der Spitze des französischen Leitindex CAC-40 sank die Aktie in dieser Woche um 12,3 Prozent zu (auf 26,37 Euro, Einstand 41,92 Euro).

Die negativen Effekte der Pandemie auf die französischen Autokonzerne Peugeot und Renault drückten deren Aktienkurse in dieser Woche um 12,8 Prozent (Peugeot auf 11,70 Euro, Einstand 15,91 Euro) bzw. um 11,6 Prozent (Renault auf 16,38 Euro, Einstand 18,39 Euro).

Bei unseren deutschen Aktien ist HeidelbergCement der Wochenverlierer: -7,9 Prozent (auf 40,45 Euro, Einstand 60,41 Euro). Die weltweite Baukonjunktur dürfte 2020 von Rezession geprägt sein, urteilte der zuständige Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg: Die Negativtendenzen sollten aber eingepreist sein. Im kommenden Jahr sei mit einer Erholung der Märkte zu rechnen. Mittelfristig böten sich Anlegern daher Kurschancen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben in dieser Woche unsere relativ kleine und junge BASF-Position aufgestockt und uns nach mehrjähriger Pause wieder an der Hornbach Holding beteiligt.

Der Zukauf von 750 BASF erfolgte zu 45,34 Euro, so dass wir unseren Bestand auf 1.750 Aktien vergrößert haben. Weil unser Einstieg nahe dem DAX-Crash-Tief am 23. März bei 39,15 Euro erfolgt war, bedeutet die Aufstockung natürlich einen Anstieg des durchschnittlichen Einstandspreises (auf 41,80 Euro). Der Anteil der Position am Fondsvermögen wurde damit von weniger als einem Prozent auf 1,6 Prozent erhöht. BASF ist der weltgrößte Chemie-Konzern mit stark wachsendem Geschäft in Asien, wo die Wirtschaft bereits wieder hochgefahren wird. Dass der wichtigste Rohstoff, den BASF einkauft, nämlich Erdöl, auf dem Weltmarkt viel billiger geworden ist, sollte die Margen bei wieder anlaufender Konjunktur vergrößern.

Wieder eingestiegen sind wir bei Hornbach Holding, deren wichtigste Beteiligung die gleichnamige Baumarktkette ist. Wir haben 750 Aktien zu je 45,849 Euro erworben (jüngster Kurs schon 48,45 Euro). Der Aktienkurs war seit Dezember von rund 65 auf ca. 33 Euro abgestürzt, obwohl das Eigenkapital des profitablen Konzerns nahe 80 Euro pro Aktie liegt. Nun befindet sich die Aktie die zweite Woche in Folge in einer rasanten Erholungsbewegung, die sich aus fundamentaler Sicht um noch einmal plus 50 Prozent fortsetzen sollte. Baumärkte waren bekanntlich von den angeordneten Geschäftsschließungen kaum betroffen, so dass die Kursverluste im März stark übertrieben waren.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Wir setzen unsere im März begonnenen Aktienkäufe planvoll fort. Somit haben wir unsere Barreserve erstmals seit Jahren unter 900.000 Euro reduziert. Sie liegt jetzt bei 880.160 Euro, was 18,8 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Damit liegt unsere Barreserve immer noch weit über dem Durchschnitt von Aktienfonds. Deren Manager erklären nun mehrheitlich, aktuell defensive Werte zu bevorzugen, darunter Aktien aus der Gesundheitsbranche oder Profiteure des Online-Booms. Diese Aktien sind aufgrund von prozyklischen Umschichtungen aber teuer, kosten oft ein Vielfaches ihres Eigenkapitals. Die durch den Crash verschreckten Anleger sind also bereit, für vermeintlich Pandemie-resistente Geschäftsmodelle hohe Prämien zu bezahlen. Wer solche Aktien kauft, tauscht einen Euro oft gegen nur 30 Cent Eigenkapital, zahlt also 70 Cent Prämie in Erwartung künftiger Gewinne. Das schafft keine Sicherheit sondern Risiken, weil keineswegs sicher ist, dass Konzerne wie Amazon, Netflix oder (ein paar Nummern kleiner, hierzulande) Hellofresh die hohen Erwartungen in den kommenden Jahren erfüllen werden. Wir können dagegen nach dem Crash viele Unternehmen mit einem Abschlag auf ihren Buchwert kaufen. Im gewogenen Durchschnitt beträgt das Kurs/Buchwert-Verhältnis unseres Aktienportfolios zurzeit nur 0,73. Die Aktienkurse liegen also im Durchschnitt 27 Prozent unter dem Buchwert. Für jeden investierten Euro erhält man bei uns jetzt also 1,37 Euro Eigenkapital (1,00 durch 1,37 = 0,73). Das lässt sich trotzdem mit breiter Risikostreuung über verschiedenste Branchen kombinieren. Unsere vier am höchsten gewichteten Branchen machen zusammen weniger als die Hälfte des Fondsvermögens aus (nämlich 43 Prozent): 14,2 Prozent entfallen auf Bauwerte und Bauzulieferer, 13,3 Prozent auf Finanzdienstleister, vor allem Versicherungen. Die beiden führenden Speicherchiphersteller kommen zusammen auf 7,8 Prozent und alle Aktien aus den Bereichen Automobilbau und -zulieferer zusammen auf 7,7 Prozent. Wir sind uns ziemlich sicher, dass die Menschheit nach der Corona-Pandemie weiterhin Bauwerke errichten und Versicherungen abschließen wird. Und bezüglich der Geschäfte des Speicherchip-Duopols braucht man sich wohl auch keine Sorgen machen, wenn die Digitalisierung voranschreitet und mit G5 eine Mobilfunktechnologie kommt, die die übertragbaren Datenmengen vervielfacht.

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Hier die Inventarliste vom 09.04.2020

als PDF IL-2020-04-17

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