Wochenkommentar KW 14/2024
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW14/2024) an den Börsen geschehen?
Weitere Dämpfer für die Erwartung von Leitzinssenkungen in den USA gaben an den Aktienmärkte Anlass für Gewinnmitnahmen. Auch die japanische Börse erlebte zum Start in das neue Geschäfts- und Fiskaljahr Gewinnmitnahmen. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht -2,3 Prozent, womit sein Plus im laufenden Jahr nur noch +3,2 Prozent beträgt. Der Nasdaq-100-Index hielt sich mit einem Wochenverlust von nur -0,8 Prozent deutlich besser, auch dank Meta Platforms (Facebook, Instagram), deren Aktienkurs auf neue Rekordhöhen stieg. Der Nasdaq-100 steht jetzt +7,6 Prozent höher als bei Jahresbeginn. Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht -1,4 Prozent, seit Jahresbeginn damit +10,9 Prozent. Der DAX verlor mit -1,7 Prozent mehr und liegt auch seit Jahresbeginn mit +8,5 Prozent hinter dem europäischen Leitindex.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert steht auf Basis der Kurse vom Donnerstag bei 34,91 Euro und damit nur 10 Cent unter dem Rekordhoch aus der Vorwoche. Im Wochenvergleich ist das nur ein Rückgang um -0,3 Prozent. Seit Jahresbeginn (31,74 Euro) beträgt der Gewinn jetzt +10,0 Prozent – nahe dem Ergebnis des Euro-STOXX-50 und über DAX, Dow Jones und Nasdaq. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds fiel in dieser Woche ebenfalls stärker zurück und liegt seit Jahresbeginn jetzt bei +7,7 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, steht seit Jahresbeginn nur bei +4,1 Prozent. Über drei Jahre, also seit dem 4. April 2021, ist unser Anteilswert um +13,4 Prozent gestiegen, was nahe dem Durchschnitt global anlegender Aktienfonds liegt (+15,7 Prozent), aber weiterhin einen riesigen Vorsprung vor dem Durchschnitt der flexiblen Mischfonds bedeutet (nur +4,6 Prozent in drei Jahren). Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liegt über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko: 3 Sterne. Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast versechsfacht (+466 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Viele unserer Aktienpositionen konnten sich in dieser Woche dem schwächeren Umfeld entziehen und gegen den Trend weiter steigen. Dies gilt unter anderem für unsere beiden größten Positionen, Fairfax Financial und TRATON:
Fairfax Financial gewannen auf Wochensicht +3,9 Prozent auf 1.516 CAD (Einstand 455 CAD). Damit kehrt die Aktie in die Nähe ihres Rekordwertes von Mitte März zurück (1.563 CAD). Weil es sich um eine große, international tätige Beteiligungsgesellschaft mit einem diversifizierten Portfolio handelt, ist die Größe der Position mit einem Anteil von 8,4 Prozent am Fondsvermögen gut zu vertreten. Nach dem erfolglosen Angriff des Short-Seller Hedgefonds Muddy Waters Capital halten wir die „Erfolgsstory Fairfax Financial“ für bestätigt. Teilgewinnmitnahmen würden wir hier erst vornehmen, wenn der Anteil am Fondsvermögen die 10 Prozent erreichen würde, die als Obergrenze erlaubt ist.
TRATON stiegen in dieser Woche um +3,6 Prozent (auf 34,55 Euro, Einstand 19,12 Euro). Analysten äußerten sich positiv zu den Erwartungen an das erste Quartal. Wir setzen auf das jetzt sehr positive Momentum bei TRATON, so dass wir noch keinen Teilverkauf vornehmen. Aber wie bei vielen anderen Aktien auch, haben wir die Stoploss zur Gewinnsicherung nachgezogen.
Micron Technology setzten ihre Kursrallye die dritte Woche in Folge fort: Nach dem Vorwochengewinnen von +18,2 und +7,3 Prozent stieg der Kurs in dieser Woche immerhin noch um +4,8 Prozent (auf 123,58 USD, Einstand 63,33 USD). Erst ein deutliches „Überschießen“ des Kursanstiegs würden wir für eine Teilgewinnmitnahme nutzen.
Renault-Aktien stiegen in dieser Woche um +6,1 Prozent (auf 49,66 Euro, Einstand 30,16 Euro). Die Kursrallye um rund 50 Prozent seit Mitte Januar ist angesichts der krassen Unterbewertung der Aktie nachvollziehbar.
Von unseren Japan-Investments konnte in dieser Woche Itochu mit einem Plus von +4,1 Prozent positiv herausragen (auf 6.791 Yen bzw. 41,60 Euro, Einstand 4.157 Yen bzw. 28,64 Euro). Großaktionär Warren Buffet (Berkshire Hathaway), der 9 Prozent der Itochu-Aktien hält, deutete an, seine Investments an den fünf japanischen Handelshäusern als Investment „für die Ewigkeit“ zu betrachten. Berkshire Hathaway habe sich aber verpflichtet, das Investment nicht über 9,9 Prozent zu erhöhen. Neben der aktionärsfreundlichen Politik nannte Buffett auch einen möglichen „Türöffnereffekt“ für weitere Investments in der Region oder künftige Partnerschaften als Vorteil seiner Japan-Investments. „Ihre Interessen sind weitaus umfassender als unsere. Und auf der anderen Seite haben die japanischen CEOs die Gewissheit, dass Berkshire immer über riesige liquide Ressourcen verfüge, die für entsprechende Partnerschaften – egal welcher Größe – sofort zur Verfügung stehen würden“.
Prozentual größter Wochengewinner ist natürlich der DAX-Put: Er steigerte seinen Wert angesichts des fallenden DAX um +49,2 Prozent (auf 280,50 Euro, Einstand 353 Euro). Aufgrund der geringen Größe der Position sollte der Beitrag zu unserer Outperformance in dieser Woche aber nicht überschätzt werden.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Nach dem guten Lauf der Automobilaktien litten deren Kurse in dieser Woche (mit Ausnahme Renault: siehe oben) stärker unter Gewinnmitnahmen: Stellantis gaben -6,6 Prozent ab (auf 24,595 Euro, Einstand 13,64 Euro) und Toyota Motor -5,2 Prozent (auf 22,10 Euro, Einstand 10,00 Euro). Toyota hatte einen Rückgang der weltweiten Produktion um 2,6 Prozent und der innerjapanischen Fertigung sogar um 12,9 Prozent bekannt gegeben. Beide Zahlen bezogen sich auf die Entwicklung im Monat Februar, und zwar nur bei der Muttergesellschaft des Konzerns. Eine Tochtergesellschaft ist der Pkw-Hersteller Daihatsu, daneben gibt es noch zahlreiche Beteiligungen an anderen Autofirmen wie Subaru.
Mit Nippon Sanso (-5,3 Prozent auf 4.542 Yen bzw. 27,42 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro) bekam ein zweiter japanischer Wert in unserem Portfolio die Gewinnmitnahmen zum Start in das neue japanische Geschäftsjahr stärker zu spüren. Nippon Sanso ist zwar nach dem starken Kursanstieg nicht mehr unterbewertet. Aufgrund der hohen Qualität beabsichtigen wir aber, an der Position bis auf weiteres vollumfänglich festzuhalten. Kerngeschäft ist die international tätige Industriegase-Sparte (hierzulande unter der Marke „Nippon Gas“). Nippon Sanso ist weltweit der drittgrößte Industriegase-Hersteller nach Linde und Air Liquide. Während diese beide mit einem KGV von fast 30 bewertet werden, liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei Nippon Sanso noch unter 20.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Die Kurserholung bei Biotechnologie-Aktien setzte sich nicht fort. Die Aktie der schweizerischen Beteiligungsgesellschaft BB Biotech verlor über den Dividendenabschlag hinaus, so dass ein Abwärtstrend droht. Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir unsere Position deshalb zur Gewinnsicherung halbiert: Der Verkauf von 1.000 BB Biotech Anteilen erfolgte an der Börse SIX Swiss in Zürich zu 43,9674 CHF. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 41,575 CHF realisieren wir damit noch einen Kursgewinn von 5,8 Prozent. Zudem haben wir eine Ausschüttung in Höhe von brutto 2 CHF pro Anteil erhalten, also weitere 4,8 Prozent, womit wir insgesamt bei einem Gewinn von gut 10 Prozent binnen weniger Monate sind. Gegenüber unserer ersten Tranche („FIFO-Prinzip“), die wir zu 40,05 CHF gekauft haben, beträgt allein der realisierte Kursgewinn 9,8 Prozent.
Aktuell mehr positives Momentum hat Gesco: Die Aktie zeigte gegen den schwächeren Börsentrend relative Stärke und bestätigt damit den Eindruck einer unteren Trendwende. Wir haben deshalb unsere bislang sehr kleine Position verdoppelt und in dieser Woche 2.000 Gesco Aktien zu 17,80 Euro zugekauft. Damit steigt der durchschnittliche Einstandskurs der jetzt 4.000 Gesco von 17,04 auf 17,42 Euro.
Wie hoch ist die Barreserve?
Kraft Heinz zahlte 0,40 USD Quartalsdividende pro Aktie, für unsere 1.000 Aktien also 400 USD. Bei einer gleichbeliebenden Quartalsdividende kommt Kraft Heinz damit auf eine Dividendenrendite von 4,3 Prozent. Nach Abzug der US-Quellensteuer haben wir eine Gutschrift von 280 USD auf unserem USD-Konto erhalten. Dadurch ist unser USD-Kontoguthaben auf 119.698 US-Dollar gestiegen. Andere Dividendenzahlungen sind noch nicht eingegangen, werden aber seit dem Dividendenabschlag als Forderung im Fondsvermögen geführt, insbesondere die jüngst Dividende der koreanischen KT Corp in Höhe von 5.930 USD, ferner 425 CAD Dividende von Martinrea International und 599.146 Yen Ausschüttung von Itochu, Toyota und Nippon Sanso. Unser Guthaben in Schweizer Franken ist durch den Teilverkauf von BB Biotech auf 99.219 CHF gestiegen. Die anderen Fremdwährungskonten sind gegenüber der Vorwoche unverändert: 2.769 Kanadische Dollar, 33.370 Britische Pfund und 602.151 Schwedische Kronen. Der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist durch die Zinsen für März und den Verkaufserlös BB Biotech auf zusammen 304.256 Euro gestiegen, was jetzt 5,0 Prozent (nach 4,3 Prozent in der Vorwoche) vom Fondsvermögen ausmacht. Unser Euro-Bankguthaben beträgt 449.746 Euro, was 7,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben in verschiedenen Währungen ist einschließlich dem Euro-Guthaben auf 754.001 Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 12,2 auf 12,4 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Fallende Aktienindizes, aber gleichzeitig viele Aktien in unserem Portfolio mit Kursgewinnen. Die relative Stärke der von uns ausgewählten Aktien ist ein zentrales Element unserer Strategie – und funktioniert zurzeit. Aber wir setzen unser Risikomanagement konsequent um. Konkret heißt das: mehr und engere Stoploss für nahezu alle Einzelaktien. Das kann zu Aktienverkäufen führen und würde insbesondere im Fall einer breiteten Marktschwäche zu einem Anstieg unserer Barreserve führen. Gleichzeitig setzen wir aber die vorhandene Liquidität ein, um Aktienpositionen zu verstärken, die uns fundamental und technisch überzeugen. Die Verdoppelung der Gesco-Position in dieser Woche ist dafür nur ein Bespiel. Zu Beginn der kommenden Woche werden wir vier kleinere Aktienpositionen aufstocken. Und bei einer Reihe anderer Aktien warten wir auf Kaufsignale. Umgekehrt würden wir weitere Kursgewinne bei einigen großen Aktienpositionen, die schon sehr gut gelaufen sind, für Teilgewinnmitnahmen nutzen. Und sollte der DAX sich wieder stark zeigen, werden wir unsere bislang sehr kleine Put-Position vergrößern. Chancen nutzen und gleichzeitig die Risiken begrenzen.
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