Wochenkommentar KW 13/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW13/2024) an den Börsen geschehen?

Die um einen Feiertag verkürzte Handelswoche vor Ostern brachte den meisten Aktienmärkten eine Fortsetzung ihrer Aufwärtstrends, die allerdings von Gewinnmitnahmen gebremst wurde. Letzteres traf in den Reihen der „magnificent Seven“ vor allem Meta, die auf Wochensicht -4,4 Prozent verloren, aber das erste Quartal doch mit einem Anstieg um +37,2 Prozent beenden. Nvidia verloren in der letzten Woche des Quartals -1,2 Prozent, stehen aber +82,5 Prozent höher als beim Jahreswechsel. Der Nasdaq-100-Index erlitt ein kleines Wochenminus von -0,4 Prozent, kann das erste Quartal aber mit einem Anstieg um +8,5 Prozent beenden. Der Dow Jones gewann auf Wochensicht +0,8 Prozent. Der Zuwachs im laufenden Jahr steigt damit auf +5,76 Prozent. Der Euro-STOXX-50 baute seinen Vorsprung mit einem Wochenplus von +1,0 Prozent vor den meisten Aktienindizes aus: Für das erste Quartal ergibt sich ein stolzer Anstieg um +12,4 Prozent. Der DAX verkürzte mit einem Schlussspurt um +1,6 Prozent seinen Rückstand gegenüber dem paneuropäischen Leitindex. Seit Jahresbeginn wuchs das Plus damit auf +10,4 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert erreicht auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 35,01 Euro ein neues Rekordhoch. Im Wochenvergleich ist das ein Gewinn von 0,22 Euro bzw. +0,6 Prozent. Seit Jahresbeginn (31,74 Euro) und damit im ersten Quartal 2024 beträgt der Gewinn +10,3 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds liegt seit Jahresbeginn jetzt erst bei +8,8 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, steht seit Jahresbeginn nur bei +4,3 Prozent. Über drei Jahre, also seit dem 27. März 2021, ist unser Anteilswert um +16,1 Prozent gestiegen, was noch hinter dem Durchschnitt global anlegender Aktienfonds liegt (+18,9 Prozent), aber weiterhin einen riesigen Vorsprung vor dem Durchschnitt der flexiblen Mischfonds bedeutet (nur +5,9 Prozent in drei Jahren). Vor Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin mit „Mischfonds EUR aggressiv Global“ verglichen. Der Wertzuwachs liegt über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko: 3 Sterne. Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast versechsfacht (+467 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Von unseren größeren Positionen brachten in dieser Woche PORR und weiterhin Micron Technology die größten Beiträge zum Anstieg des Anteilswertes. PORR stiegen um +5,7 Prozent (auf 14,20 Euro, Einstand 13,48 Euro). Damit steht die Aktie des österreichischen Baukonzerns jetzt vor dem Widerstand, den das Jahreshoch aus dem Januar bei 14,50 Euro bildet. Auch darüber darf man eine Widerstandszone vermuten, die bis 16,50 Euro reicht. Die Aktie wird weiter aufmerksam von uns beobachtet. Die Bilanzstruktur birgt einen gewissen Hebel für die Aktionäre: Die Finanzierung erfolgte in großem Umfang mittels Nachranganleihen. Anders als die Ratingagenturen und meist öffentlichen Auftraggeber von PORR rechnen wir dieses Hybridkapital nicht als Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote aus unserer Sicht, als Aktionär, liegt mithin bei nur knapp 15 Prozent. Wenn es gelingt, die Geschäfte mit jährlichen Umsatzerlösen von über 6 Milliarden Euro profitabler zu machen (Bruttoumsatzrendite jetzt nur ca. 0,5 Prozent), hat die aktuelle Börsenbewertung von knapp 550 Millionen Euro viel Spielraum nach oben. Vor wenigen Jahren lag der Börsenwert bei weit über einer Milliarde Euro. Dieser etwas spekulativere Charakter des PORR-Investments sollte uns bewusst sein.

Micron Technology setzten ihre Kursrallye fort: Nach dem Vorwochenplus von +18,2 Prozent in dieser Woche nochmal +7,3 Prozent (auf 117,89 USD, Einstand 63,33 USD). In den neuen Rekordhochs spiegelt sich die Erwartung massiv steigender Unternehmensgewinne wider. Dass dieser Gewinnanstieg mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine steigende Nachfrage nach Speicherchips vorprogrammiert ist, war bereits vor Jahren der Grund für unser Micron-Investment.

Prozentual größter Wochengewinner ist die Aktie von Sumitomo Forestry: +10,4 Prozent (auf 4.914 Yen bzw. 29,80 Euro, Einstand 4.605 Yen bzw. 29,04 Euro). Unsere anderen Japan-Investments entwickelten sich in dieser Woche uneinheitlich. Der Japan-Anteil am Fondsvermögen liegt wenig verändert bei 13,2 Prozent.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde der Anstieg des Anteilswertes von Gewinnmitnahmen bei unseren beiden größten Aktienpositionen: Fairfax Financial gaben vom Rekordhoch aus -4,4 Prozent ab (auf 1.460 CAD, 454,83 CAD) und TRATON -3,1 Prozent (auf 33,34 Euro, Einstand 19,12 Euro).

Prozentual ist natürlich der Kursrückgang bei den DAX-Put-Optionen mit -26,0 Prozent (auf 188,00 Euro, Einstand 353,00 Euro) deutlich größer. Weil diese Hedging-Position aber von vorneherein nur in „homöopathischer Dosierung“ im Portfolio ist, hat das kaum Einfluss auf den Anteilswert.

Der BB Biotech-Kurs liegt zum Wochenschluss -5,2 Prozent tiefer bei 45,55 CHF (Einstand 41,575 CHF). Dies ist allerdings vor allem auf die Dividendenzahlung in Höhe von 2,00 CHF pro Aktie zurückzuführen.

KION-Aktien verloren auf Wochensicht -5,0 Prozent (auf 48,78 Euro, Einstand 25,94 Euro). Der Konkurrent Jungheinrich veröffentlichte gute Geschäftsergebnisse und einen besseren Ausblick. Im direkten Vergleich könnte man KION als das spekulativere Investment betrachten. Allerdings ist diese Spekulation zu unseren Gunsten aufgegangen: Über ein Jahr konnte der KION-Kurs rund 40 Prozent steigen, der Jungheinrich-Kurs nicht einmal 10 Prozent. Unser Buchgewinn bei KION beträgt jetzt 88 Prozent!

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Unsere (neben Restposition Bauer) kleinste Aktienposition war seit geraumer Zeit Wüstenrot & Württembergische (W&W). Nun haben wir die Position mehr als verdoppelt. Die Aktie des traditionsreichen deutschen Finanzdienstleisters erlebte in den vergangenen vier Jahren hohe Kursverluste. Der Corona-Crash im Frühjahr 2020 führte fast zu einer Halbierung des Kurses: von knapp 20 Euro auf nur 11 Euro im Tief. Immerhin erholte sich die Aktie 2021 wieder bis auf das Ausgangsniveau von knapp 20 Euro – ein Widerstand, der im Frühjahr 2022 nochmal getestet wurde, bevor der Zinsanstieg die Aktie stark in Mitleidenschaft zog. Die Kurserholung im vierten Quartal 2022 und ersten Quartal 2023 reichte nur bis 17 Euro, bevor es wieder um mehr als 20 Prozent bergab ging. Wo der Kurs einen Boden finden würde, war fraglich: Bestenfalls schon in der Nähe des 2022er Tiefs bei rund 13 Euro? Oder erst beim Tief aus dem Corona-Crash bei gut 11 Euro? Jetzt sieht es aus, dass es wohl dazwischen sein könnte. Zumindest vollzieht der Kurs seit Oktober/November eine Seitwärtsbewegung zwischen 12,70 und 13,80 Euro. In dieser Woche gab es erstmals einen Schlusskurs oberhalb dieser Bandbreite. Zudem nahmen die Börsenumsätze in der Aktie deutlich zu. Dies könnte den Beginn eines Ausbruchs nach oben markieren. Deshalb haben wir jetzt unsere bislang sehr kleine Position ausgebaut. Wir haben 3.500 W&W-Aktien zu 13,5243 Euro gekauft. Damit verbilligen wir unseren durchschnittlichen Einstand der jetzt 6.000 W&W-Aktien von 18,55 Euro auf 15,62 Euro. Zur fundamentalen Bewertung siehe unten: „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“.)

Wie hoch ist die Barreserve?

Mit dem Monatswechsel haben wir die Zinsen auf unsere Bankguthaben für März erhalten. Der Guthabenzins für unser Euro-Bankguthaben ist nahezu unverändert geblieben bei 3,707 Prozent p.a., was für den März eine Zinseinnahme von 1.708,48 Euro brachte. Bei einem Zinssatz von unverändert 4,96 Prozent p.a. für unser US-Dollar-Guthaben haben wir 506,89 USD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem US-Dollar-Konto auf 119.418 USD gestiegen ist. Bei einem von 4,51 auf 4,35 Prozent p.a. gesunkenen Zinssatz für unser Kanada-Dollar-Guthaben haben wir für März 10,34 CAD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto auf 2.769 CAD gestiegen ist. Bei einem unveränderten Zinssatz von 4,85 Prozent p.a. für unser Guthaben in britischen Pfund haben wir für März 138,79 GBP Zinsen erhalten, wodurch unser Guthaben auf 33.370 GBP gestiegen ist. Auf unser Bankguthaben in Schweizer Franken erhalten wir jetzt nur noch 0,96 Prozent Zinsen p.a.. Für den Februar lag der Zinssatz noch bei 1,15 Prozent p.a.. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte als erste westliche Notenbank ihre Leitzinsen. Wir haben für März 43,91 CHF Zinsen erhalten. Das Guthaben ist zudem durch eine Ausschüttung von BB Biotech zum Quartalsende gestiegen. Die Biotech-Beteiligungsgesellschaft schüttete brutto 2,00 CHF pro Aktie aus, netto nach Abzug der schweizerischen Quellensteuer 1,30 CHF pro Aktie, für unsere 2.000 Aktien also 2.600 CHF. Das Guthaben auf unserm Franken-Konto ist insgesamt auf 55.433 CHF gestiegen. (Der größte Teil davon stammt bekanntlich aus unserem Verkauf der Roche Genußscheine.) Obwohl der Zinssatz für schwedische Kronen leicht von 3,50 auf 3,44 Prozent Zinsen p.a. gesunken ist, haben wir für den März mit 1.778,44 SEK etwas mehr Zinsen als im Februar erhalten (1.688 SEK). Dies liegt bei der taggenauen Abrechnung an der etwas höheren Zahl an Tagen im März als im Februar. Unser Bankguthaben in schwedischen Kronen ist auf 602.151 SEK gestiegen.

Unmittelbar vor der Gutschrift der März-Zinsen beträgt der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben zusammen 259.471 Euro, was 4,3 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unser Euro-Bankguthaben ist im Wesentlichen durch die W&W-Aufstockung auf 483.232 Euro reduziert worden, was jetzt 7,9 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben in verschiedenen Währungen beträgt einschließlich dem Euro-Guthaben 742.703 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist damit von 13,0 auf 12,2 Prozent gesenkt worden.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Ein Nettogewinn von über 10 Prozent im ersten Quartal – so darf das Jahr weitergehen. Tatsächlich haben die von uns ausgewählten Aktien das Potenzial dafür, der Gesamtmarkt aber weniger. Während viele Aktienindizes nahe ihrer Rekordstände stehen, gibt es etliche unterbewertete Aktien, die eher in der Nähe ihrer Mehr-Jahres-Tiefs notieren. Und das zu Unrecht, wenn man sich ihre fundamentale Bewertung ansieht. Dementsprechend beginnen wir, das Gesamtmarktrisiko gemessen an Aktienindizes wie dem DAX abzusichern, gleichzeitig aber in solche Aktien zu investieren, die am Beginn einer Aufholjagd stehen könnten. Ein Beispiel dafür ist die jetzt vergrößert Position Wüstenrot & Württembergische: Die Aktie hatten wir erstmals 2007 in unserem Portfolio, kennen sie also gut: Die Wüstenrot & Württembergische AG (W&W) ist eine unabhängige Finanzdienstleistungsgruppe mit Sitz in Stuttgart, die 1999 aus der Fusion der Bausparkasse Wüstenrot und der Versicherung Württembergische hervorgegangen ist. Seit 2005 gehören auch die Karlsruher Versicherungen zur Gruppe. Geboten werden Leistungen für Wohneigentum, Vermögensbildung, Zukunftssicherung und Risikoschutz aus einer Hand. Dabei gilt das Bauspar- und Baufinanzierungsgeschäft als Kerngeschäft des Wüstenrot-Außendienstes, während das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft die Basis für die Betreuer der Württembergischen ist. Zusätzlich intensivieren beide Vertriebswege mehr und mehr die gemeinsame Marktbearbeitung, das „Cross-Selling“. Die Gesellschaft ist über Beteiligungen und Tochterunternehmen in kleinerem Umfang in Großbritannien, Irland, Kroatien, den Niederlanden, Luxemburg, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn vertreten. Nach einem Gewinnrückgang auf 1,63 Euro pro Aktie im vergangenen Jahr erwarten wir eine Erholung des Gewinns auf gut 2 Euro in diesem Jahr und ca. 2,70 Euro im kommenden Jahr. Damit würde das 2024er KGV auf 6,3 und das 2025er KGV auf 4,9 sinken. Unser Modell setzt aber sogar bei fehlendem Gewinnwachstum eine Bewertung mit 7,5 an, womit der Profit Value schon auf knapp 16 Euro kommt. Substanz und Größe des Konzerns rechtfertigen mehr: Das Eigenkapital liegt bei mehr als 50 Euro pro Aktie. Unser Fair Value errechnet sich mit gut 28 Euro, womit der Aktienkurs das Potenzial hätte, sich zu verdoppeln.

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