Wochenkommentar KW 12/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW12/2024) an den Börsen geschehen?

Die Aufmerksamkeit der Börsen galt in dieser Woche vor allem den Notenbanken. Die US-Zentralbank Fed beließ ihre Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert auf dem 23-Jahres-Hoch von 5,25 bis 5,5 Prozent, signalisierte aber ihre Bereitschaft zu Zinssenkungen. Im Jahresverlauf werden jetzt noch drei Zinssenkungen um je einen Viertel Prozentpunkt erwartet. Auch die Bank of England beließ ihren Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent. Die Bank of Japan (BoJ) beendete ihre Negativ-Zins-Politik und hob ihre Leitzinsen über Null. Entgegen den vorherrschenden Markterwartungen konnte dies den Abwärtstrend des japanischen Yen aber noch nicht beenden. Der Yen fiel gegen Euro auf den tiefsten Stand seit 2008. Eher überraschend senkt die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Von den „glorreichen Sieben“ setzten Nvidia und Meta ihren Aufwärtstrend fort und Tesla stabilisierte sich. Nach zwei Verlustwochen konnte der Nasdaq-100-Index ein Wochenplus von +2,9 Prozent verzeichnen; seit Jahresbeginn damit +8,9 Prozent. Der Dow Jones gewann auf Wochensicht +2,0 Prozent. Der Zuwachs im laufenden Jahr steigt damit auf +4,7 Prozent. Der Euro-STOXX-50 gewann auf Wochensicht nur +0,9 Prozent und damit seit Jahresbeginn +11,3 Prozent. Der DAX kletterte im Wochenverlauf erstmals in seiner Geschichte über 18.300, Wochenplus +1,5 Prozent, seit Jahresbeginn +8,7 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert erreicht auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 34,79 Euro ein neues Rekordhoch. Im Wochenvergleich ist das ein Gewinn von 0,82 Euro bzw. +2,9 Prozent, mehr als die allermeisten Aktienindizes und Aktienfonds. Seit Jahresbeginn (31,74 Euro) beträgt der Gewinn jetzt +9,6 Prozent. Auch das ist mehr als der Anstieg der meisten Aktienindizes und Aktienfonds. Mit dem Gewinn in dieser Woche bauen wir unseren Vorsprung vor dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds weiter aus, der jetzt seit Jahresbeginn bei +7,8 Prozent liegt. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, steht seit Jahresbeginn nur bei +3,5 Prozent. Über drei Jahre, also seit dem 21. März 2021, ist unser Anteilswert um +14,3 Prozent gestiegen, was noch hinter dem Durchschnitt global anlegender Aktienfonds liegt (+18,5 Prozent), aber weiterhin einen riesigen Vorsprung vor dem Durchschnitt der flexiblen Mischfonds bedeutet (nur +4,7 Prozent in drei Jahren). Vor Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin mit „Mischfonds EUR aggressiv Global“ verglichen. Der Wertzuwachs liegt über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, bei einem – sogar gegenüber Mischfonds (!) – unterdurchschnittlichen Risiko: 3 Sterne. Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünfeinhalbfacht (+464 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Große Performancebeiträge kamen in dieser Woche von unseren großen Aktienpositionen TRATON und Stellantis. TRATON stiegen um weitere +4,3 Prozent (auf 34,30 Euro, Einstand 19,12 Euro) und Stellantis +3,7 Prozent (auf 26,955 Euro, Einstand 13,64 Euro). In beiden Fällen setzt sich damit der steile Aufwärtstrend fort, der die Aktien aus einer krassen Unterbewertung herausführt. Wenn wir an dieser Stelle oft vorrechnen, dass von uns gekaufte Aktien das Potenzial haben, sich zu verdoppeln, erscheint das vielleicht zunächst unglaubwürdig. Aber diese Aktien tun das dann auch häufig.

Prozentual die höchsten Kurssprünge waren bei Micron Technology und Medios zu beobachten. Der US-Speicherchip-Hersteller Micron Technology nannte für das laufende Quartal Umsatzziele, die den Markt positiv überraschten. Als Ursache gilt die Nachfrage, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Zusammenhang steht. Der Aktienkurs sprang in dieser Woche um +18,2 Prozent auf 110,21 USD (Einstand 63,33 USD). Der Umsatz im dritten Quartal wird vom Unternehmen auf 6,4 bis 6,8 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Die durchschnittliche Analystenschätzung lag knapp unter 6 Milliarden. Der Analyst der Schweizer Bank UBS betonte, Micron habe genau den richtigen Ton getroffen – auch hinsichtlich der Preisgestaltung und der Dauerhaftigkeit dieses Zyklus‘. „Wir sagen seit langem, dass der Höhepunkt erst kommt, wenn die Bruttomarge diesen erreicht“, sagte der Experte. Bis weit ins Jahr 2025 sei dies unwahrscheinlich. Er betonte, die mit „Buy“ bewertete Aktie bleibe eine seiner Top-Ideen. Das Kursziel schraubte er leicht auf 125 Dollar nach oben.

Medios, der führende Anbieter von Specialty Pharma Solutions in Deutschland, hat die Übernahme von Ceban Pharmaceuticals B.V. („Ceban“) bekanntgegeben. Darauf stieg die Medios-Aktie im Wochenvergleich um +18,7 Prozent (auf 16,50 Euro, Einstand 16,85 Euro). Ceban ist eine schnell wachsende, führende pharmazeutische Compounding-Plattform mit Tätigkeiten in den Niederlanden, Belgien und Spanien. Im Jahr 2023 wird für Ceban ein Umsatz von ca. 160 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von ca. 29 Mio. Euro erwartet, was einer bereinigten EBITDA-Marge von ca. 18 Prozent entspricht. Die Akquisition sei ein wichtiger Schritt in der Wachstumsstrategie von Medios, die darauf abzielt, die führende europäische Specialty-Pharma-Plattform aufzubauen. Durch die Übernahme sieht sich Medios gut positioniert, um von dem starken Wachstum in der häuslichen Pflege sowie in Kliniken und Krankenhäusern in den Niederlanden und Belgien zu profitieren. Der Kaufpreis für 100 Prozent der Ceban-Anteile setzt sich zusammen aus einer Barkomponente in Höhe von 235,3 Mio. Euro sowie 1,7 Mio. Medios-Aktien. Medios gab bei der Gelegenheit auch seine vorläufigen Zahlen für 2023 bekannt: Der Konzernumsatz stieg um ca. 11 Prozent auf rund 1,8 Mrd. Euro, das EBITDA „pre1“ um 10,3 Prozent auf rund 60,5 Mio. Euro. Die entsprechende EBITDA pre1-Marge habe stabil bei 3,4 Prozent gelegen. Unter Annahme des Abschlusses der Übernahme von Ceban im zweiten Quartal 2024 erwartet Medios für das Geschäftsjahr 2024 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Marge: Der Umsatz soll im Bereich von 1,9 Mrd. bis 2,1 Mrd. Euro liegen und das EBITDA pre1 Ergebnis im Bereich von 82 Mio. bis 91 Mio. Euro, was einer Marge von etwa 4,3 Prozent entspricht basierend auf dem Mittelwert der jeweiligen Umsatz- und EBITDA pre1-Spanne. Als mittelfristiger Ausblick wurde für das Geschäftsjahr 2025 ein Umsatz von rund 2,15 Mrd. Euro und ein EBITDA pre1 Ergebnis von rund 110 Mio. Euro genannt, was einer Marge von ca. 5,1 Prozent entspräche. Gemessen daran ist der aktuelle Börsenwert der Medios AG mit weniger als 400 Mio. Euro immer noch viel zu wenig.

Sehr erfreulich ist auch die Kursentwicklung bei INDUS: +10,4 Prozent in dieser Woche auf 25,95 Euro (Einstand 20,98 Euro). Die Beteiligungsgesellschaft will ihren Aktionären für das abgeschlossene Geschäftsjahr mit 1,20 Euro eine deutlich höhere Dividende zahlen als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt lediglich rund 96 Cent erwartet.

Nach der einwöchigen Konsolidierung setzten unsere Japan-Investments in dieser Woche ihren Aufwärtstrend fort: Spitzenreiter war unsere kleinste und bislang schwächste japanische Aktie: Sumitomo Forestry stiegen um +9,6 Prozent (auf 4.583 Yen bzw. 27,40 Euro, Einstand 4.605 Yen bzw. 29,04 Euro), knapp gefolgt von Toyota mit +9,3 Prozent (auf 23,35 Euro, Einstand 10,00 Euro).

Kraftvoll erreichte Heidelberg Materials den höchsten Aktienkurs seit 2008. In dieser Woche +6,5 Prozent auf 99,12 Euro (Einstand 53,60 Euro). Der Baustoffkonzern will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten. Für das Jahr 2023 soll eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie gezahlt werden. Das sind 40 Cent mehr als im Vorjahr. Analysten untermauern die Kursrallye auch fundamental mit Kurszielen bis zu 120 Euro.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Weil wir mit einem recht hohen Investitionsgrad und der offenbar richtigen Aktienauswahl von der aktuellen Aufwärtsbewegung überproportional profitieren, nehmen wir gerne in Kauf, dass unsere kleinste Position, die 10 DAX-Put-Optionen, an Wert verlieren: In dieser Woche -32,4 Prozent auf 243,20 Euro (Einstand 353,00 Euro). Der Einfluss dieses Rückgangs auf den Anteilswert ist marginal. Die Put-Optionen sind aber Teil einer Absicherungsstrategie gegen steigende Marktrisiken (siehe unten: „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“).

1&1-Aktien setzten ihren Ende Januar begonnenen untergeordneten Abwärtstrend fort: diese Woche -7,8 Prozent (auf 15,60 Euro, Einstand 14,94 Euro), nachdem die Geschäftsergebnisse der Mutter United Internet vom Markt als „okay, aber eben auch nur okay“ aufgenommen wurden.

ProSieben Sat 1.Media konnten das zuvor erreichte Kursniveau oberhalb von 6,50 Euro nicht halten und verloren auf Wochensicht -2,8 Prozent auf 6,15 Euro (Einstand 5,86 Euro). Die Forderung des Großaktionär Media For Europe (MFE) aus Italien nach einer Aufspaltung des Medienkonzerns sollte aber für Kursphantasie sorgen. Das wichtige Entertainment-Fernsehgeschäft solle von den „Randaktivitäten“ E-Commerce und Dating separiert werden, um den Fokus auf das Kerngeschäft zu lenken, forderte der Mailänder Medienkonzern. In diesem Zuge plädiert das Unternehmen, das mehrheitlich von der Berlusconi-Familie kontrolliert wird, auch für die Aufnahme eines auf Fusionen und Übernahmen spezialisierten Experten in den Aufsichtsrat. Eine Abspaltung würden zu zwei börsennotierten Unternehmen führen. Einen entsprechenden Vorschlag will MFE auf der ProSiebenSat.1-Hauptversammlung am 30. April einbringen. Eine ProSiebenSat.1-Sprecherin bestätigte den Eingang des Gegenantrages zur Hauptversammlung. Für den „Beschluss zur Vorbereitung eines Abspaltungs- und Übernahmevertrags“ ist die Zustimmung von mindestens 75 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals vonnöten. Bislang stand die schrittweise Trennung der Zusatzgeschäfte auf der Agenda. Dabei wollten ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets und Finanzchef Martin Mildner ihre Portfoliostücke aber nicht unter Wert verkaufen. Dieser werde nun „intensiv geprüft“, das Unternehmen wolle sich zu einem späteren Zeitpunkt detailliert äußern. Der deutsche Medienkonzern ist bislang in drei Segmente gegliedert: Das Entertainment-Geschäft mit dem Herzstück Joyn war 2023 für zwei Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich, vor allem durch Werbung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund 80 Prozent des um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) kommen aus dem Kerngeschäft. Mit einer Abspaltung würde ProSiebenSat.1 seine Perle offenlegen, während MFE einer möglichen Übernahme näher kommen würde. Ein Dorn im Auge sind MFE dagegen die Dating-Sparte (ParshipMeet Group) sowie das E-Commerce-Geschäft mit Unternehmen wie Flaconi, Verivox und Jochen Schweizer Mydays – von all diesen soll sich ProSiebenSat.1 nach dem Willen von MFE verabschieden. Dabei waren es genau diese, die den Medienkonzern in der Corona-Pandemie über Wasser gehalten hatten, als es mit Erlösen durch TV-Werbekunden schwieriger wurde. ProSiebenSat.1-Aufsichtsratschef Andreas Wiele betonte, dass eine Zerschlagung nicht Gegenstand der derzeitigen Strategie sei. MFE hält bislang rund 26 Prozent der Anteile. Ein möglicher Ausbau dieser Beteiligung Richtung 50 Prozent war neben der günstigen Bewertung für uns ein Grund für unser ProSieben-Investment.

Beim Motorenhersteller Deutz führte der schrumpfende Auftragsbestand für einen Kursrückgang: diese Woche -2,15 Prozent (auf 5,68 Euro, Einstand 4,35 Euro). Deutz konnte 2023 aber mit Höchstwerten beim Umsatz und beim operativen Ergebnis abschließen. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Die weiter gestiegenen Zinsen hätten zu einer gewissen Zurückhaltung bei Investitionen geführt. Deshalb könne eine Rezession im Jahresverlauf nicht völlig ausgeschlossen werden. Nachdem der Aktienkurs zunächst positiv auf die guten Geschäfte 2023 reagiert hatte, kam er dann unter Druck. Zwischenzeitlich war der Xetra-Handel sogar wegen des starken Kursdrucks unterbrochen worden. 2023 wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um knapp acht Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte auch dank Einsparungen um gut ein Drittel auf 120,4 Millionen Euro zu. Rechnet man das verkaufte Torqeedo-Geschäft heraus, dann ist das bereinigte Ergebnis um knapp 39 Prozent auf 143,6 Millionen Euro gestiegen. Unter dem Strich verdiente Deutz mit 81,9 Millionen Euro gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Dass es nicht mehr war, lag auch an höheren Finanzierungskosten sowie leicht gestiegenen Steuern. Für das Jahr soll eine Dividende von 17 Cent je Aktie ausgezahlt werden. Das wären zwei Cent mehr als im Vorjahr. Während es in den USA bei den Infrastrukturprojekten eine sehr hohe Nachfrage gebe, laufe das Geschäft in Europa vor allem mit kleineren Baumaschinen schwieriger, sagte Unternehmenschef Sebastian Schulte. Sollte es im Sommer zu Zinssenkungen kommen, dann könnte dies die Nachfrage auch in den etwas kritischeren Bereichen wieder ankurbeln. In China warte das Unternehmen bereits seit zwei Jahren auf eine Erholung. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit Erlösen von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro. Damit geht der Motorenhersteller im besten Fall von einem Umsatz auf dem Vorjahresniveau aus. Analysten rechnen mit einem Wert am oberen Ende der Prognosespanne. Von dem Umsatz sollen um Sondereffekte bereinigt 5,0 bis 6,5 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben. Im Vorjahr konnte der Antriebshersteller 5,7 Prozent erreichen, ein Plus von 1,1 Prozentpunkten. In den Prognosen ist die Bootsmotorentochter Torqeedo nicht mehr enthalten, die an den japanischen Anbieter Yamaha Motor verkauft wurde. Der Deal soll nach Ostern abgeschlossen sein. Das auf Elektro-Bootsmotoren ausgerichtete Unternehmen Torqeedo hatte die Zahlen von Deutz zuletzt belastet. Der Analyst bei Warburg Research sprach von einem vorsichtigen Ausblick. Der Mittelwert der für dieses Jahr in Aussicht gestellten 160 000 bis 180 000 Motoren bedeute einen Rückgang um neun Prozent. Ein Händler bezeichnete vor allem die Margenziele für 2024 als sehr schlecht. Hinzu käme das Risiko, dass Deutz eventuell die Preise senken müsse. Kunden hätten offenbar Nachlässe angefragt.

Der Maschinenbauer Dürr will trotz eines Gewinnrückgangs die Dividende stabil halten. Das Management schlage erneut eine Dividende von 70 Cent je Aktie vor, teilte das Unternehmen mit. Ende Februar hatte Dürr-Chef Jochen Weyrauch bei Vorlage der Zahlen für das vergangene Jahr bereits eine stabile Dividende in Aussicht gestellt. Der Aktienkurs verlor in dieser Woche -1,2 Prozent (auf 20,70 Euro, Einstand 21,19 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir unsere Position Knaus Tabbert vollständig verkauft. Wir halten die Aktie zwar weiterhin für unterbewertet und sehen Kurspotenzial, aber Aktien mit schlechtem charttechnischen Bild werden aus dem Portfolio entfernt. Ein späterer Wiedereinstieg ist nicht ausgeschlossen. Wir haben die 2.000 Aktien zu 36,9255 Euro verkauft, gegenüber unserem Einstand zu 44,87 Euro haben wir somit einen Kursverlust von 17,7 Prozent realisiert.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der Kauf der GESCO-Aktien in der Vorwoche verringerte unser Euro-Guthaben um gut 34.000 Euro, der Kauf der DAX-Puts um knapp 17.700 Euro. Beides wird überkompensiert durch den Verkauf unserer Knaus Tabbert-Aktien, der fast 74.000 Euro Liquidität brachte. Außerdem gab es netto mehr Mittelzuflüsse als -abflüsse in den Fonds. Die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile stieg auf 173.378. Dadurch ist das Euro-Bankguthaben auf 530.799 Euro gestiegen. Der Anteil des Euro-Bankguthabens am Fondsvermögen ist damit von 8,4 auf 8,8 Prozent gewachsen. Die Kontoguthaben in Fremdwährungen sind zwar gegenüber der Vorwoche unverändert, ihr Gegenwert aber durch einen Anstieg des Euro auf 256.532 Euro leicht gesunken, was 4,2 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben beträgt einschließlich des Euro-Guthabens zusammen 787.330 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist damit von 12,8 auf wieder 13,0 Prozent gewachsen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Wir haben unsere Maßnahmen zum Risikomanagement verschärft. Dazu wurden Mitte März 10 DAX-Put-Optionen gekauft. Für jeden DAX-Indexpunkt unter 18.000 hat jede dieser Optionen einen inneren Wert von 5 Euro. Als noch wichtiger würden sich die Short-Positionen im DAX-Future erweisen, in die wir im Fall eines starken DAX-Rückschlags eingestoppt („StopSell“) würden. Warum Marktrisiken ausgerechnet jetzt absichern, wo es so gut läuft? Weil es jetzt rational ist: Der DAX ist mehr als 10 Prozent über seinen eigenen 200-Tage-Durchschnitt gestiegen. Damit ist er statistisch / markttechnisch gesehen „überkauft“, also reif für eine Konsolidierung oder sogar Korrektur. Und es herrscht eine gewisse Sorglosigkeit, ablesbar am VDAX, der aus den Optionsprämien berechnet wird. Er ist kürzlich auf das tiefste Niveau seit vier Jahren gefallen (unter 12)! Zuletzt waren Versicherungen gegen einen fallenden DAX kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie so billig. Dies kombinieren wir mit einem konsequenten Risikomanagement auf der Ebene jedes Einzeltitels. Aktuell ziehen wir die Stoploss für zahlreiche Aktienpositionen zur Gewinnsicherung nach. Wir vertrauen also weiterhin auf die relative Stärke der von uns selektierten Aktien, beginnen aber gleichzeitig uns gegen Rückschläge des Gesamtmarktes abzusichern. Diese Strategie erlaubt es uns, das weiterhin große Aufwärtspotenzial vieler Aktienkurse für weitere Gewinne zu nutzen, gleichzeitig aber auch das Risiko zu verringern, um die schönen Gewinne der vergangenen Monate nicht wieder zu verlieren.

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