Wochenkommentar KW 11/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW11/2024) an den Börsen geschehen?

Volkswirtschaftliche Daten bremsten die Rekordjagd der Wallstreet. Auch der japanische Aktienmarkt erlebte Gewinnmitnahmen. Während die Alphabet-Aktie die Verlustzone seit Jahresbeginn verlassen konnte, setzte die Tesla-Aktie ihre Talfahrt fort. Der Nasdaq-100-Index erlebte die zweite Verlustwoche in Folge: -1,2 Prozent; seit Jahresbeginn noch +5,8 Prozent. Weniger volatil zeigt sich weiterhin der Dow Jones mit einem ganz kleinen Wochenverlust (-0,02 Prozent). Der Zuwachs im laufenden Jahr beträgt nur +2,7 Prozent. Das bessere Abschneiden der europäischen Aktienmärkte setzte sich fort: Der Euro-STOXX-50 gewann auf Wochensicht +0,5 Prozent und damit seit Jahresbeginn +10,3 Prozent. Der DAX kletterte im Wochenverlauf erstmals in seiner Geschichte über 18.000 und beendete die Woche knapp darunter mit einem Wochenplus von +0,7 Prozent, seit Jahresbeginn +7,1 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Auch der ACC Alpha select Anteilswert erreichte mit 34,21 Euro im Wochenverlauf ein neues Rekordhoch. Auf Basis der Kurse vom Donnerstag errechnet sich der Anteilswert mit 33,97 Euro. Im Wochenvergleich ist das ein kleiner Rückgang um 0,09 Euro bzw. -0,26 Prozent. Mit den darin noch nicht enthaltenen Kursgewinnen vom Freitag würde sich ein Wochenplus ergeben. Seit Jahresbeginn (31,74 Euro) beträgt der Gewinn jetzt +7,0 Prozent. Damit halten wir unseren Vorsprung vor dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds (+6,5 Prozent). Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, steht seit Jahresbeginn nur +3,2 Prozent im Plus. Über drei Jahre, also seit dem 14. März 2021, ist unser Anteilswert um +13,0 Prozent gestiegen, was noch hinter dem Durchschnitt global anlegender Aktienfonds liegt (+17,0 Prozent), aber weiterhin einen riesigen Vorsprung vor dem Durchschnitt der flexiblen Mischfonds bedeutet (nur +4,6 Prozent in drei Jahren). Vor Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin mit „Mischfonds EUR aggressiv Global“ verglichen. Der Wertzuwachs liegt über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, aber bei einem unterdurchschnittlichen Risiko: 3 Sterne. Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert verfünfeinhalbfacht (+451 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Unsere größten Aktienpositionen zeigen weiterhin relative Stärke: Fairfax Financial erreichte wieder neue Rekordhochs (+3,7 Prozent auf 1.519,90 CAD, Einstand 454,83 CAD), TRATON +4,6 Prozent (auf 32,90 Euro, Einstand 19,12 Euro) und AXA +2,4 Prozent (auf 34,325 Euro, Einstand 19,62 Euro).

Auf die klare Unterbewertung der Stellantis-Aktie hatten wir wiederholt hingewiesen – und die Aktie auch höher bei uns im Portfolio gewichtet. In dieser Woche setzte sie sich zeitweilig an die Spitze im Euro-STOXX-50, erreichte neue Allzeit-Rekordhöhen und beendete die Woche mit einem Plus von +3,7 Prozent bei 26,005 Euro (Einstand 13,64 Euro). Noch stärker legten die ebenfalls krass unterbewerteten Renault-Aktien zu: +8,2 Prozent (auf 42,80 Euro, Einstand 30,16 Euro).

Deutsche Bank gewannen +6,4 Prozent (auf 13,628 Euro, Einstand 8,54 Euro). Die Bank will ihre Kosten zusätzlich zum jüngsten Stellenabbau weiter senken. Im ersten Quartal hätten sich die Kosten der Bank auf fünf Milliarden Euro belaufen, sagte Vorstandschef Christian Sewing auf einer Investorenkonferenz der US-Bank Morgan Stanley. Dem Manager zufolge arbeitet die Deutsche Bank an weiteren Maßnahmen zur Kostensenkung. Erst im Februar hatte Sewing die Streichung von 3.500 Jobs bis Ende 2025 angekündigt. Darin enthalten sind 800 Stellen, deren Wegfall die Bank bereits vor knapp einem Jahr angekündigt hatte.

INDUS Holding scheinen die untere Trendwendeformation jetzt abgeschlossen zu haben: +3,5 Prozent (auf 23,50 Euro, Einstand 20,98 Euro). Die gute Kursentwicklung bei der Mittelstands-Holding liefert einen zusätzlichen Grund, auch auf eine Trendwende bei der Mittelstands-Holding GESCO zu setzen (siehe unten).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nach dem guten Lauf der japanischen Aktien gab es in dieser Woche in Tokio Gewinnmitnahmen: Nach zwei Wochen mit hohen Kursgewinnen gab Nippon Sanso in dieser Woche davon -7,3 Prozent wieder ab (auf 4.570 Yen bzw. 28,80 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Sumitomo Forestry verloren -5,3 Prozent (auf 4.136 Yen bzw. 25,00 Euro, Einstand 4.605 Yen bzw. 29,04 Euro), Toyota -3,1 Prozent (auf 21,36 Euro, Einstand 10,00 Euro) und Itochu -2,6 Prozent (auf 6.433 Yen bzw. 40,15 Euro, Einstand 4.157 Yen bzw.28,64 Euro). Deutlich besser hielt sich der Indexfonds für japanische Nebenwerte, der iShares MSCI Japan SmallCap: -0,3 Prozent auf 38,005 Euro (Einstand 36,68). Der Japan-Anteil am Fondsvermögen ist durch die Kursrückgänge dieser Woche leicht von 13,5 auf 13,0 Prozent gesunken.

NFON gaben den Vorwochengewinn von +10,8 Prozent in dieser Woche wieder ab (-10,8 Prozent auf 5,30 Euro, Einstand 11,11 Euro). Der Kurssprung nach oben war durch Vorlage der Geschäftsjahresergebnisse für 2023 und den guten Ausblick für 2024 begründet. Ähnlich wie bei Knaus Tabbert in der Vorwoche scheinen Anleger die Kurserholung infolge guter Zahlen zum Verkauf zu nutzen – auch wenn es dafür fundamentalanalytisch keinen Grund gibt.

Auch ProSiebenSat.1 Media verloren die Kursgewinne der Vorwoche, die in Folge der Geschäftsergebnisse entstanden waren, in dieser Woche wieder: -6,3 Prozent (auf 6,326 Euro, Einstand 5,86 Euro). Ein vom Markt als enttäuschend bewertetes Gewinnziel des Konkurrenten RTL trübte die Stimmung für den TV-Medienkonzern.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben mit dem Wiederaufbau einer Position in GESCO begonnen. Dazu haben wir in dieser Woche 2.000 Aktien zu 17,044 Euro gekauft. Die Begründung für unseren Wiedereinstieg bei GESCO findet sich unter „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“ unten.

Zur Verringerung des Marktrisikos haben wir 10 DAX-Put-Optionen an der EUREX mit Laufzeit Juni und Basis 18.000 gekauft. Unser Kaufkurs liegt bei 353,00 Euro (bei einer Kontraktgröße von 5 Euro pro Indexpunkt). Das damit neutralisierte DAX-Rückschlagrisiko beträgt rund 450.000 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve?

Unser Euro-Bankguthaben beträgt nach Auszahlung von einigen Anteilen aktuell 494.746 Euro – noch vor Verrechnung des GESCO-Kaufs für gut 34.000 Euro und des Put-Kaufs für 17.650 Euro. Der Anteil des Euro-Bankguthabens am Fondsvermögen ist damit von 8,7 auf 8,4 Prozent gesunken. Die Kontoguthaben in Fremdwährungen sind gegenüber der Vorwoche unverändert: Größte Position bleibt das US-Dollar-Guthaben 118.568 USD, das aber gerade mal 1,85 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der gesamte Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist aufgrund kleiner Währungsgewinne geringfügig auf jetzt 257.871 Euro gestiegen, was 4,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben in verschiedenen Währungen beträgt einschließlich des Euro-Guthabens zusammen 752.618 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist damit von 13,0 auf 12,8 Prozent gesunken.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Die GESCO SE ist eine Holding für mittelständische Unternehmen der Investitionsgüterindustrie mit Schwerpunkten in der Produktionsprozess-Technologie, Ressourcen-Technologie sowie der Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie. GESCO ist auf Nachfolgefragen spezialisiert und erwirbt stets Mehrheiten, meist 100 Prozent. Bei Nachfolgen erhält das neue Management die Möglichkeit, sich am Kapital des akquirierten Unternehmens zu beteiligen, in der Regel mit 10 bis 20 Prozent. Der Konzern teilt seine Geschäftstätigkeiten in die beiden Segmente Werkzeug- und Maschinenbau sowie Kunststoff-Technik. Zu den Tochtergesellschaften im Segment Werkzeug- und Maschinenbautechnik gehören die Ackermann Fahrzeugbau GmbH in Wolfhagen, die Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH in Hatzfeld sowie die Franz Funke Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG in Sundern, die VWH Vorrichtungs- und Werkzeugbau Herschbach GmbH, die Paul Beier GmbH Werkzeug- und Maschinenbau und Co. KG in Kassel, die Werkzeugbau Laichingen-Gruppe , die Werkzeugbau Leipzig GmbH, die Dörrenberg Edelstahl GmbH in Engelskirchen-Ründeroth, die MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen GmbH in Erkrath, die Haseke GmbH & Co. KG in Porta Westfalica, die Hubl GmbH in Vihingen/Erz, die Georg Kesel GmbH & Co. KG in Kempten, die SVT GmbH in Schwelm, de C.F.K. CNC Fertigungstechnik Kriftel GmbH und die Dömer GmbH & Co. KG in Lennestadt. Das wesentlich kleinere Segment Kunststofftechnik besteht aus der Setter Gruppe in Emmerich und der AstroPlast Kunststofftechnik GmbH & Co. KG in Sundern. Die Umsatzerlöse dieser Unternehmen zusammen dürften in diesem Jahr ungefähr 600 Millionen Euro erreichen (über 50 Euro pro Aktie), nächstes Jahr eher 660 Mio. Euro. Dem steht aktuell nur ein Börsenwert von rund 185 Millionen Euro gegenüber. Das Eigenkapital pro GESCO-Aktie beträgt gut 22 Euro, womit die Aktie mit einem rund 25-prozentigen Abschlag auf ihren Buchwert gehandelt wird. Wir errechnen einen Bottom Value von gut 39 Euro. Die Gewinne erholten sich 2021 und 2022 vom Verlustjahr 2020, verringerten sich aber 2023 auf rund 1,87 Euro pro Aktie. Diese Entwicklung schickte die Aktie auf Talfahrt: Nach der Spitze bei 28 Euro im April vergangenen Jahres geriet die Aktie in einen Abwärtstrend, in dem sich der Kurs bis Februar dieses Jahres fast halbierte. Diese Kursverluste erscheinen völlig übertrieben, denn selbst wenn der Gewinn auf dem Niveau von 2023 bleiben würde, wäre die Aktie mit weniger als dem Zehnfachen Nettogewinn bewertet. Tatsächlich aber ist schon in diesem Jahr von einem starken Gewinnanstieg auf rund 2,50 Euro zu rechnen und schon 2025 erscheint die Größenordnung von 3 Euro Gewinn pro Aktie wieder erreichbar. Ohne Gewinnerholung kommt unsere Profit-Value-Berechnung auf gut 18 Euro und der Fair Value auf rund 27 Euro. Mit der erwartbaren Gewinnerholung ergeben sich deutlich höhere Werte. Auch wenn der Kurs seit rund vier Wochen eine untere Bodenbildung versucht, ist der übergeordnete Abwärtstrend noch intakt. Deshalb beginnen wir den Positionsaufbau mit einer sehr kleinen Anfangsposition, die wir mehrfach aufstocken werden, wenn der Aufwärtstrend beginnt.

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