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Wochenkommentar KW 05/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die hohen Kursverluste angesichts der Coronavirus-Epidemie in der letzten Januarwoche wurden von Investoren in der ersten Februarwoche als Kaufgelegenheit genutzt, so dass es zu einer starken Kurserholung kam, die erst zum Ende der Woche hin mit Gewinnmitnahmen beendet wurde. Ungeachtet der noch unklaren Auswirkungen der Epidemie auf die Konjunktur kletterte der Dow Jones auf ein neues Rekordhoch und beendet die Woche mit einem Plus von rund drei Prozent. Der Euro-STOXX-50 näherte sich seinem Fünf-Jahres-Hoch und beendet die Woche mit einem Plus von gut vier Prozent. Auch der DAX glich die Verluste der Vorwoche mit einem Plus von gut vier Prozent aus.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 28,00 Euro ermittelt, womit die Vorwochenverluste mehr als ausgeglichen wurden (vor zwei Wochen 27,91 Euro). Über ein Jahr beträgt der Netto-Wertzuwachs jetzt 2,1 Prozent, über 5 Jahre kumuliert 8,3 Prozent und über 10 Jahre 46,3 Prozent.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Den höchsten prozentualen Kursanstieg in unserem Portfolio verzeichnet in dieser Woche Smurfit Kappa mit +11,7 Prozent (auf 29,38 GBP, Einstand mit Transaktionskosten 4,73 GBP). Die Aktie des führenden europäischen Herstellers von Pappverpackungen hatte nach den Kursgewinnen im vierten Quartal den ganzen Januar unter Gewinnmitnahmen gelitten, konnte aber jetzt in einer Woche alle seit Jahresbeginn erlittenen Kursverluste wieder aufholen. Hintergrund sind erfreuliche Geschäftsergebnisse und eine Dividendenanhebung: Smurfit Kappa erhöht die Schlussdividende um 12 Prozent auf 80,9 Eurocent. Der in Irland ansässige Konzern zahlt seine Dividende in Form einer Zwischen- und einer Schlussdividende aus. Eine jüngste Zwischendividende in Höhe von 27,9 Eurocent wurde im Oktober 2019 bezahlt. Damit liegt die Gesamtdividende für das Jahr 2019 bei 1,088 Euro. Dies ist eine Anhebung um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als wir 0,976 Euro pro Aktie erhielten. Beim derzeitigen Aktienkurs entspricht dies einer aktuellen Dividendenrendite von gut 3 Prozent. Die Zahlung der Schlussdividende erfolgt am 15. Mai 2020. Stichtag dafür ist der 17. April. Im Fiskaljahr 2019 stieg der Umsatz auf 9,05 Mrd. Euro (von 8,95 Mrd. Euro im Vorjahr). Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg um 7 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro. Die EBITDA-Marge lag bei 18,2 Prozent nach 17,3 Prozent im Vorjahr.

Absolut gesehen ist der Beitrag zur Kurserholung von Samsung Electronics größer, weil es sich um unsere siebtgrößte Einzelaktienposition handelt (3,2 Prozent vom Fondsvermögen). Der Aktienkurs stieg in dieser Woche um 9,6 Prozent wieder auf 964 Euro (Einstand 506 Euro). Auch die Aktie des US-amerikanischen Speicherchipherstellers Micron Technology stieg mit +7,1 Prozent überproportional (auf 56,88 USD, Einstand 46,475 USD). Beide Aktien profitieren von der zunehmenden Erwartung, dass die Weltmarktpreise für Speicherchips in diesem Jahr steigen.

Eine starke Kurserholung zeigte auch die Aktie des US-Versicherungskonzern Lincoln National: Der Wochengewinn von 9,1 Prozent (auf 59,46 USD, Einstand mit Transaktionskosten 54,67 USD) gleicht die Kursverluste im Januar wieder aus. Das Unternehmen hat wieder die Rentabilität von vor der Finanzkrise erreicht und seitdem jedes Jahr die Dividende erhöht. Die Gewinnausschüttung für 2020 könnte Rekordniveau erreichen (geschätzt werden 1,62 USD) – mehr als 2007. Der Aktienkurs liegt allerdings unter dem damaligen Niveau – und noch deutlich unter den Rekordniveaus von Anfang 2018 von über 80 USD. Die Aktie erscheint mit einem KGV von 5,3 weiterhin klar unterbewertet, so dass wir die Position wieder aufstocken würden, wenn der Aktienkurs aus der seit vergangenen Sommer gültigen Bandbreite nach oben ausbrechen würde.

Einen solchen Ausbruch aus einer Seitwärtsbewegung zeigten jüngst Atos und Bauer. Der Aktienkurs des französischen IT- und Softwarekonzerns Atos stieg in dieser Woche um 7,9 Prozent (auf 81,04 Euro, durchschnittlicher Einstand bislang 72,14 Euro, neu 75,47 Euro). Die Aktie des Tiefbauspezialisten Bauer stieg zwar in dieser Woche nur um 1,6 Prozent (auf 16,20 Euro, durchschnittlicher Einstand bislang 20,40 Euro, neu 18,36 Euro), war aber ja gegen den Trend in der Vorwoche schon um 7,3 Prozent gestiegen. Beide Positionen wurden deshalb jetzt aufgestockt (siehe unten).

Unter Schwankungen setzte sich der Kursanstieg bei Biofrontera fort. Der Aktienkurs stieg in dieser Woche um 6,2 Prozent (auf 5,46 Euro, Einstand 3,04 Euro). Mit einem Anstieg um 18,7 Prozent ist Biofrontera die Aktie mit dem prozentual höchsten Anstieg seit Jahresbeginn in unserem Portfolio, gefolgt von ENEL (+15,6 Prozent).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gegen den Trend verlor die Paion-Aktie in dieser Woche 3,8 Prozent (auf 2,27 Euro, Einstand 2,06 Euro), trotzdem beträgt der Kursanstieg seit Jahresbeginn noch 14,7 Prozent. Belastend dürfte das erhöhte Aktienangebot aus Wandelschuldverschreibungen wirken. Vom 22. bis 27. Januar erhöhte sich die Anzahl der Paion-Aktien aus Wandlung um fast 617.000 bzw. 0,95 Prozent auf 65.081.547. Weil die Emissionspreise nur zwischen 2,04 und 2,16 Euro liegen, dürften höhere Aktienkurse die Verkaufsneigung bei den Beziehern der jungen Aktien fördern.

Die Aktie von Tyson Foods setzte ihre Talfahrt fort. In dieser Woche verlor der Kurs 2,8 Prozent auf 80,35 USD (Einstand mit Transaktionskosten 62,25 USD). Hintergrund dürfte die wachsende Konkurrenz im Bereich der Fleischersatzprodukte sein. Wir hatten bekanntlich höhere Kurse für weitreichende Gewinnmitnahmen genutzt, so dass die Position jetzt nur noch 1,2 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Gazprom ADR profitierten nur wenig von der Erholung der Energiepreise (diese Woche +2,4 Prozent auf 6,48 Euro, Einstand 4,66 Euro). Ein Belastungsfaktor dürfte der anhaltende Stillstand beim Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 sein. Nachdem das schweizerische Spezialunternehmen Allseas sein Verlegeschiff „Pioneering Spirit“ auf massiven Druck der USA abgezogen hat, kann die verbleibende Lücke von 150 km südlich der dänischen Insel Bornholm bislang nicht geschlossen werden. Die bisherigen Baukosten von rund 10 Mrd. Dollar wurden zur Hälfte von Gazprom als Betreiber der Pipeline und Gaslieferant getragen, zur anderen Hälfte von den westeuropäischen Abnehmern, darunter Uniper aus Deutschland, Engie aus Frankreich, OMV aus Österreich und der britisch-niederländischen Royal Dutch-Shell. Das vor Ort befindliche russische Spezialschiff „Fortuna“ kann Pipelineröhren nur in flacherem Wasser in Küstennähe verlegen. Das leistungsstärkere russische Verlegungsschiff „Akademik Cherskiy“ befindet sich im Fernen Osten und müsste möglicherweise aufwändiger umgerüstet werden. Während die USA mit weiteren Sanktionsandrohungen die Fertigstellung der Pipeline auf Dauer verhindern wollen, könnte Russland bzw. Gazprom dies wohl bestenfalls in gut 12 Monaten schaffen – und damit ein Jahr später als geplant. Weil das Pipelineprojekt auch innerhalb der EU umstritten ist, ist nicht mit einer geschlossenen gesamteuropäischen Gegenwehr gegen die amerikanische Einmischung zu rechnen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Aufgrund von charttechnischen Kaufsignalen (vgl. oben größte Kursgewinner) haben wir unsere Positionen in Atos und Bauer aufgestockt. Der Zukauf von 800 Atos-Aktien an der Börse Paris erfolgte zu durchschnittlich 82,135 Euro. Dadurch vergrößert sich unsere Position auf jetzt 2.400 Aktien und unser durchschnittlicher Einstand steigt von 72,14 Euro auf 75,47 Euro. Wir hatten bekanntlich die Position Mitte November schon auf damals 1.600 Aktien vergrößert, als sich der neue Aufwärtstrend abzeichnete.

Bei Bauer waren wir im August vergangenen Jahres zu früh (zu 20,40 Euro) eingestiegen. Nach einer monatelangen Bodenbildung sieht es jetzt nach einem Aufwärtstrend aus. Wir haben unsere Position jetzt auf 6.000 Aktien verdoppelt. Der Zukauf erfolgte der 3.000 Bauer-Aktien erfolgte jetzt zu durchschnittlich 16,32 Euro. Dies verbilligt unseren durchschnittlichen Einstand auf 18,36 Euro.

Umgekehrt haben wir bei unserer recht großen Position Deutsche Pfandbriefbank (pbb) eine weitere „scheibchenweise“ Gewinnmitnahme getätigt: Wir haben 2.000 Aktien zu 14,99 Euro verkauft (Limit war 14,90 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs von nur 9,46 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 58,5 Prozent realisiert. 11.000 pbb-Aktien verbleiben im Depot.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Aktienmärkte preisen jetzt bereits einen Sieg über den Corona-Virus ein. Damit würdigten die Kapitalmärkte, dass die Zahl der Infektionen außerhalb Chinas offenbar unter Kontrolle bleibt, also aus einer Epidemie keine Pandemie wird. Auch wenn vorübergehende negative Effekte auf die Gesamtkonjunktur und auf einzelne Unternehmensgewinne zu erwarten sind, haben sie die Chancen auf eine gute konjunkturelle Entwicklung im Gesamtjahr nicht zerstört. Wir setzen unsere Strategie konsequent fort, unterbewertete Aktien zu kaufen, wenn sich Aufwärtstrends abzeichnen. Gerade die Käufe dieser Woche liefern Beispiele dafür.

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Hier die Inventarliste vom 07.02.2020

als PDF   ACC-Portfolio-IL-2020-02-07b

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