Wochenkommentar KW 42/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW42/2024) an den Börsen geschehen?

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Nachdem die US-Berichtssaison mit guten Geschäftsergebnissen von Großbanken wie JP Morgan begonnen hatte, verfehlten der Mikrochip-Maschinen-Herstellers ASML, der Luxusgüter-Konzern LVMH und der US-Krankenversicherer UnitedHealth die Erwartungen, was auch andere Aktien der jeweiligen Branche belastete. Die Mikrochip-Branche stabilisierte sich dann aber angesichts eines guten Ausblicks des größten Chipherstellers der Welt TSMC aus Taiwan. Der Streamingdienst Netflix konnte zudem viele Neukunden gewinnen, bei denen Werbung geschaltet wird, was die Tech-Aktien weiter stabilisierte. Dennoch verzeichnete der Nasdaq-100-Index auf Wochensicht nur ein Mini-Plus von +0,3 Prozent, während der Dow Jones +1,0 Prozent gewann. Der DAX erreichte im Wochenverlauf neue Rekordhöhen und auf Wochensicht ein Plus von +1,5 Prozent, wogegen der Euro-STOXX-50 -0,4 Prozent verlor. Der Nikkei-225-Index büßte sogar -1,6 Prozent ein.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 33,90 Euro. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 0,34 Euro bzw. +1,0 Prozent. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +6,8 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds stieg in dieser Woche etwas weniger, nämlich um +0,9 Prozent, liegt aber im laufenden Jahr besser bei jetzt +15,1 Prozent. Bekanntlich wird dieser Durchschnitt stark von großen US-Tech-Aktien geprägt, was sich in dieser Woche wieder zeigte. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds verbesserte sich in dieser Woche um +0,7 Prozentpunkte auf jetzt +8,7 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre liegt der Durchschnitt der Aktienfonds bei +14,6 Prozent und der Mischfonds bei +5,2 Prozent. Wir verbessern uns über drei Jahre auf aktuell +9,5 Prozent. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds wie bisher in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+449 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.

Der Goldpreis erreichte in seinem übergeordneten Aufwärtstrend neue Rekordhöhen. Vor dem Wochenende stieg der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls erstmals über 2.700 US-Dollar. Damit erweisen sich unsere Gold-Aktien-Investments als richtig: Newmont stiegen in dieser Woche um +6,1 Prozent (auf 57,62 USD, Einstand 43,84 USD) und Franco-Nevada sogar um +7,3 Prozent (auf 182,46 CAD, Einstand 172,12 CAD). In beiden Fällen haben wir einen Anstieg auf ein neues Jahreshoch per Wochenschuss, was die Aufwärtstrends bestätigt. Im Fall von Franco-Nevada werten wir dies auch im engen Sinne als Kaufsignal, so dass wir unsere Position am Montag verdoppeln werden. Die Anfangsposition macht bislang nur gut ein Prozent des Fondsvermögens aus. Newmont hatten wir ja bereits zu niedrigeren Kursen aufgestockt. Die Newmot-Position macht aktuell 2,3 Prozent vom Fondsvermögen aus. Nach dem Zukauf entfallen dann ab Montag rund 4,5 Prozent auf die beiden Gold-Aktien in unserem Portfolio.

Die erst vor vier Wochen nahe ihres Jahrestiefs in unser Portfolio neu aufgenommenen Sixt Stammaktien setzten ihren Aufwärtstrend fort (Vorwoche +6,0 Prozent): In dieser Woche +4,4 Prozent (auf 73,50 Euro, Einstand 65,45 Euro). Damit bestätigt sich der Eindruck einer unteren Trendwende beim Aktienkurs weiter.

Auch unsere Neuaufnahme Société Généralè entwickelt sich gut: +3,5 Prozent (auf 23,955 Euro, Einstand 22,13 Euro). Sollte sich der Eindruck eines übergeordneten Aufwärtstrends bestätigen, stocken wir die Position auf.

Ein guter Ausblick des taiwanesischen Halbleiterherstellers TSMC stützte u.a. die Aktie des US-Speicherchipherstellers Micron Technology: +4,0 Prozent (auf 111,15 USD, Einstand 63,33 USD). Bekanntlich hatten wir hier schon bei höheren Kursen hohe Gewinne realisiert. Die verbliebenen 400 Micron-Aktien machen weniger als ein Prozent des Fondsvermögens aus.

Die in New York gehandelten ADRs der südkoreanischen KT Corp gewannen +3,8 Prozent (auf 15,75 USD; Einstand 10,786 USD) und näherten sich damit wieder ihrem Sieben-Jahres-Hoch aus dem September.

Sumitomo Forestry stabilisierten sich nach dem Vorwochenverlust: In dieser Woche +3,8 Prozent (in Euro bzw. +2,4 Prozent in Yen (auf 6.346 Yen bzw. 38,40 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro). Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2025 halbiert sich das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf rund 10.

Lincoln National, nach Fairfax Financial (8,2 Prozent vom Fondsvermögen) und Nippon Sanso (4,4 Prozent) mit 3,8 Prozent unsere drittgrößtes Direktinvestment, stieg in dieser Woche um +3,3 Prozent (auf 33,39 USD, Einstand 32,53 USD). Die Quartalsergebnisse werden voraussichtlich Ende des Monats veröffentlicht. 12 Analysten schätzen für das abgelaufene (3.) Quartal im Durchschnitt einen Gewinn je Aktie von 1,61 USD. Das ist zwar ein klarer Rückgang gegenüber den beiden Quartalen im ersten Halbjahr und dem entsprechenden Vorjahresquartal, entscheidend ist aber, dass auf Sicht des Gesamtjahres die Rückkehr in die Gewinnzone gelingt. Im vierten Quartal 2023 war ein Verlust von 7,34 USD pro Aktie ausgewiesen worden. In diesem vierten Quartal soll ein Gewinn von gut 1,80 USD pro Aktie entstehen. Für die Umsatzerlöse rechnen 8 Analysten im Schnitt für das laufende Jahr mit insgesamt 18,39 Milliarden USD, gegenüber 14,02 Milliarden USD im Vorjahr. Die Erwartungen von 13 Analysten für das laufende Gesamtjahr belaufen sich auf einen durchschnittlichen Gewinn von 5,67 USD je Aktie – nach einem Verlust von -4,43 USD je Aktie in 2023. Mit der 2024 Gewinnschätzung errechnet sich ein KGV von nur 6. Mit den vorherrschenden Gewinnschätzungen würde diese Bewertung 2025 und 2026 noch günstiger (KGV rund 4). Der Turnaround bei Lincoln National war für uns der Grund für den Wiedereinstieg in die Aktie.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Größter Wochenverlierer ist Drägerwerk: -7,1 Prozent (auf 46,15 Euro, Einstand 47,27 Euro). Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern meldete rückläufige Umsätze und Ergebnisse im dritten Quartal. Zudem seien Erlös und operatives Ergebnis schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb das Analysehaus Warburg Research. Dabei lastete insbesondere die schwache Entwicklung in China auf der Sparte Medizintechnik.

Während sich die Aktie der US-Versicherung Lincoln National freundlich präsentierte (siehe oben) verlor die Aktie des US-Krankenversicherers Cigna Group -4,1 Prozent (auf 320 USD, Einstand 231,51 USD). Damit wird der in diesem Jahr bislang intakte Aufwärtstrend getestet. Auch The Cigna Group wird die Quartalsergebnisse Ende des Monats veröffentlichen. Die Schätzungen von 12 Analysten rechnen im Schnitt mit 59,64 Milliarden USD Umsatzerlösen aus – das entspräche einem Plus von 21,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel, in dem 49,03 Milliarden USD erlöst wurden. 22 Analysten rechnen für das jüngste Quartal im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 7,23 USD. Im Vorjahr hatte das Unternehmen im dritten Quartal ein EPS von 4,79 USD je Aktie erwirtschaftet. Für das Gesamtjahr taxieren 16 Analysten die Umsatzerlöse auf durchschnittlich 238,75 Milliarden USD, gegenüber 195,19 Milliarden USD ein Jahr zuvor. Der Mittelwert der 22 Analysten, die eine Gewinnschätzung für das Gesamtjahr abgegeben haben, liegt bei 28,49 USD im Vergleich zu 17,57 USD im Vorjahr. Das 2024er KGV läge damit bei nur 11,2.

Der Gesamtwert der drei von uns gehaltenen japanischen Aktien und des ETFs auf den MSCI Japan Small Cap Index sank (in Euro) in dieser Woche um -1,3 Prozent auf 754.690 Euro bzw. von 13,4 auf 13,1 Prozent vom Fondsvermögen, weil sich die größeren Positionen Itochu und iShares-ETF MSCI Japan Small Cap in dieser Woche der relativen Schwäche des Marktes nicht gänzlich entziehen konnten (Nikkei-225-Minus -1,6 Prozent) und etwas nachgaben.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Auch die potenzielle Unterstützung bei 14 Euro gab der Salzgitter-Aktie nicht den erhofften Halt. Angesichts des Abwärtstrends haben wir unsere junge und kleine Anfangsposition wieder geschlossen. Wir haben die 2.500 Salzgitter zu 13,3063 Euro verkauft und damit gegenüber dem Einstieg zu 16,39 Euro einen Kursverlust von -18,8 Prozent realisiert.

Wie hoch ist die Barreserve?

Dividendeneinnahmen gab es in dieser Woche nicht. Bereits vom Aktienkurs abgeschlagen, aber noch nicht auf unseren Konten gutgeschrieben, sind die jüngsten Dividenden von Itochu und Nippon Sanso aus Japan (zusammen gut eine halbe Million Yen bzw. 3.000 Euro) und von Lincoln National und Micron Technology aus den USA (2.237 US-Dollar bzw. 2.067 Euro). Diese Beträge werden seit dem Ex-Dividende-Tag als Forderung in der Anteilswertberechnung berücksichtigt.

Das größte Fremdwährungsguthaben halten wir seit unserem Verkauf der kanadischen Martinrea International in kanadischen Dollar. Ein erstes Drittel hatten wir bereits zum Einstieg bei Franco-Nevada verwendet. Aktuell haben wir noch 179.064 CAD. Gut die Hälfte davon werden wir am Montag zum Kauf einer zweiten Tranche Franco-Nevada verwenden.

Unser Euro-Bankguthaben haben wir mit dem Salzgitter-Verkauf auf 460.820 Euro erhöht, was 8,0 Prozent vom Fondsvermögen entspricht.

Die Bundesanleihe ist weiter im Kurs leicht gestiegen – im Wochenvergleich um 5 Basisstellen auf 99,25 Prozent und hat mit Stückzinsen jetzt einen (im Wochenvergleich 606 Euro höheren) Wert von 995.881 Euro. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe ist in dieser Woche leicht auf 1.676.478 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen ist im Wochenvergleich von 29,0 auf 29,2 Prozent gewachsen.

Die Anzahl der ausgegebenen Anteile verringerte sich (Netto-Mittelabfluss) um 150 auf 169.059.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

In der zweiten Septemberhälfte feierten die chinesischen Aktienmärkte die Ankündigung der chinesischen Notenbank, der People’s Bank of China (PBoC), die Liquiditätsversorgung des Bankensystems zu verbessern und den angeschlagenen Immobiliensektor zu stützen. Davon versprach man sich einen Konjunkturstimulus, denn das Wirtschaftswachstum blieb unter der Marke von fünf Prozent. Die Aktienkurse schossen darauf um über 30 Prozent nach oben (gemessen u.a. am Hongkonger Hang Seng Index). Wir sind bekanntlich nur in geringem Umfang indirekt über den Fonds AXA IM All Country Asia Pacific Ex-Japan Small Cap Equity in chinesischen Aktien investiert. Der aktiv gemanagte Fonds ist unterinvestiert in China: nur 11,9 Prozent gegenüber 14,3 Prozent beim Durchschnitt vergleichbarer Fonds in China selbst, nur 2,8 Prozent in Hongkong gegenüber 7,2 Prozent beim Fondsdurchschnitt. Die ausgeprägte Schwäche der chinesischen Aktienmärkte, die schon seit Anfang 2021 herrscht, hat uns deshalb verschont. Vom Kurssprung Ende September haben wir allerdings auch kaum profitiert. Inzwischen ging schon rund die Hälfte der Kurserholung wieder verloren, weil es an einer weiteren Konkretisierung der Maßnahmen mangelte. Kein zweiter Aktienmarkt weltweit hängt offenbar so stark von den Entscheidungen aus der Hauptstadt ab – im Guten wie im Schlechten. Nicht einmal die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA, auch wenn ihre Tragweite auf anderen Ebenen kaum zu unterschätzen ist, dürften so großen Einfluss auf den nationalen Aktienmarkt haben, zumindest nicht kurzfristig. Ein US-Präsident Trump, der sich selbst als genialen „Dealmaker“ sieht, würde sich wohl für die Großspenden so manchen Konzerns u.a. von Tesla-Chef Musk) mit niedrigen Steuern bedanken, während eine Präsidentin Harris eher den amerikanischen Mittelstand entlasten würde. Die katastrophalen Auswirkungen einer neuen Trump-Regierung würden sich erst später zeigen, etwa in steigender Inflation, wenn er Zölle auf alle Importe einführen sollte, oder wenn er die Unabhängigkeit staatlicher Institutionen wie der US-Notenbank angreifen würde.

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