Wochenkommentar KW 41/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW41/2024) an den Börsen geschehen?

Sorgen, dass die Erwartungen an weitere US-Zinssenkungen und die chinesischen Konjunkturprogramme überzogen sein könnten, drückten auf die Stimmung an den Aktienmärkten. Während sich die KI-Chip-Aktie Nvidia mit einem Wochenplus von fast 8 Prozent wieder ihrem Rekordhoch näherte, verlor die Tesla-Aktie fast 13 Prozent, weil die Pläne zur Einführung selbstfahrender Taxen mehr Zweifel als Begeisterung aufkommen ließen. Nasdaq-100 und Dow Jones legten auf Wochensicht je +1,2 Prozent zu, der DAX +1,3 Prozent, der Euro-STOXX-50 mit +1,0 Prozent etwas weniger. Der Nikkei-225, der in der Vorwoche -3,0 Prozent verloren hatte, erholte sich um +2,5 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Mittwoch mit 33,56 Euro. Gegenüber dem Mittwoch der Vorwoche (Donnerstag gab es feiertagsbeding keine Berechnung) ergibt sich ein Anstieg um 6 Cent bzw. +0,2 Prozent. Darin und in den in diesem Absatz folgenden Zahlen sind die Kursgewinne vom Freitag (von rund 28.000 Euro) wie üblich noch nicht enthalten. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +5,7 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds stieg in dieser Woche +1,8 Prozent auf +14,2 Prozent seit Jahresbeginn. Allerdings wird dieser Durchschnitt stark von den großen US-Tech-Aktien geprägt, was ein deutlich höheres Risiko (und Volatilität) mit sich bringt. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds verbesserte sich in dieser Woche auf jetzt +8,0 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre liegt der Durchschnitt der Aktienfonds bei +15,6 Prozent und der Mischfonds bei +5,55 Prozent. Wir liegen mit +8,9 Prozent weiterhin dazwischen. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds wie bisher in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+444 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.

Die Aktie des österreichischen Baukonzerns PORR konnte mit Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms positiv auffallen. Der Vorstand beschloss auf Grundlage eines entsprechenden HV-Beschlusses bis zu 785.565 Aktien bzw. 2 Prozent des Grundkapitals der eigenen Aktien zurückzukaufen. Dafür stehen 15 Mio. Euro bereit. Der Aktienkurs stieg in dieser Woche um +8,7 Prozent (auf 14,76 Euro, Einstand 13,48 Euro), womit sich das charttechnische Bild nach einer längeren Seitwärtsbewegung deutlich verbessert hat. Das Research-Haus Montega AG bestätigte seine Kaufempfehlung für die Aktie mit Kursziel 20,00 Euro auf Sicht von 12 Monaten. Das Aktienrückkaufprogramm dürfe als Katalysator für einen positiven Kursverlauf fungieren. Unsere Einschätzung, dass sich die Fundamentaldaten in den kommenden Jahren durch eine höhere Profitabilität verbessern sollten, wird von der Montega-Studie bestätigt: Anstelle der Erschließung neuer Märkte zur Beschleunigung der Umsatzentwicklung fokussiere sich PORR derzeit auf das Erreichen der Profitabilitätsziele. In 2025 soll demnach eine EBIT-Marge von 3,0 Prozent erreicht werden. Weitere Margensteigerungen erscheinen dem Montega-Analysten selbst ohne eine nennenswerte Ausweitung der Top Line realistisch. Hierzu beitragen sollten u.a. die hohe Kostendisziplin und ein vorteilhafter Produktmix. So erzielt PORR bei Projekten im durch die Energiewende und die Digitalisierung (z.B. Datencenter) strukturell getriebenen Industriebau überdurchschnittlich hohe Margen. Insgesamt wies der sonstige Hochbau (Industriebau, öffentlicher Hochbau etc.) im ersten Halbjahr 2024 mit rund 25 Prozent ein mehr als doppelt so hohes Auftragsvolumen wie der Wohnungsbau auf. Auch in letzterem verspürt PORR infolge der Zinswende leichte Erholungstendenzen und im Tiefbau (ca. 53 Prozent des Auftragseingangs im ersten Halbjahr) sollte ohnehin auf Jahre hinaus ein enorm hoher Baubedarf gewährleistet sein. So verdeutlichte unlängst der Einsturz der Carolabrücke in Dresden den vielfach maroden Zustand der Infrastruktur. Trotz temporärer Einschränkungen auf einzelnen Baustellen sollte auch die jüngste Flutkatastrophe in Teilen Österreichs und Süddeutschlands letztlich zu einer erhöhten Nachfrage nach Bauleistungen führen. An einem potenziellen Wiederaufbauprogramm für die Ukraine würde PORR durch die starke Stellung in den angrenzenden Heimmärkten Polen, Slowakei und Rumänien partizipieren. Ein unmittelbares Engagement in dem kriegsgebeutelten Land strebt der Vorstand aber nicht an. Auch das Aktienrückkaufprogramm bewertet Montega positiv. Vor dem Hintergrund eines durchschnittlichen Handelsvolumens von knapp 190.000 Euro über die letzten 100 Handelstage an der Heimatbörse Wien sollten die Rückkäufe spürbare Impulse für die Kursentwicklung bringen. Überdies liege die Bewertung der Aktie mit einem 2024e KGV von 6,2 trotz der hohen Visibilität für die weitere Geschäftsentwicklung nach wie vor fernab des historischen Durchschnitts, der über 10 liege.

Die in der Vorwoche schwache (-10,2 Prozent) Renault-Aktie erholte sich in dieser Woche um +6,4 Prozent (auf 39,34 Euro, Einstand 30,16 Euro). Dass Renault unter der Angst eines Handelsstreits mit China leidet, ist im Gegensatz zur Situation bei den deutschen Automobilherstellern nicht nachvollziehbar, weil die Renault-verkäufe in China keine große Rolle spielen. Bei der Entwicklung einer Elektrovariante des erfolgreichen Kleinwagenmodells „Twingo“ kooperiert Renault allerdings mit dem chinesischen Autohersteller Geely. Volkswagen hatte sich aus einer möglichen Kooperation zurückgezogen und will einen billigen E-Kleinwagen in Eigenregie entwickeln und bauen. Die grundsätzliche Entscheidung für einen Produktionsstandort in Europa dürfte durch drohende Zölle bestärkt werden.

Auch die in der Vorwoche schwachen (-8,1 Prozent) TRATON konnten einen Teil des Kursrückgangs wieder aufholen: +4,9 Prozent (auf 29,90 Euro, Einstand 19,12 Euro). Während der Absatz der VW-Pkw-Marken in Asien einschließlich China im dritten Quartal um zweistellige Prozentsätze zurückging, zeigten sich die Verkäufe von TRATON leicht erhöht.

Die erst vor drei Wochen in unser Portfolio neu aufgenommenen Sixt Stammaktien gewannen in dieser Woche +6,0 Prozent (auf 70,40 Euro, Einstand 65,45 Euro). Ohne neue fundamentale Nachrichte bestätigt sich damit der Eindruck einer unteren Trendwende beim Aktienkurs.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Der Wiedereinstieg bei Salzgitter zu Beginn der Vorwoche erwies sich als verfrüht: In dieser Woche verlor die Aktie -9,2 Prozent (auf 14,14 Euro, Einstand 16,39 Euro). Der Kursanstieg Ende September sieht jetzt nach einem Fehlsignal aus. Allerdings hielt bislang die Unterstützung bei rund 14 Euro.

Nachdem unsere japanischen Aktien im laufenden Jahr mit Zuwächsen zwischen jetzt noch +29 und +37 Prozent den Nikkei-225 geschlagen haben, litten sie in dieser Woche unter Gewinnmitnahmen: Itochu verlor (in Euro) -3,0 Prozent bzw. in Yen -1,8 Prozent (auf 7.877 Yen bzw. 47,58 Euro; Einstand 4.157 Yen bzw. 28,64 Euro), Nippon Sanso -1,3 Prozent (auf 5.311 Yen bzw. 32,86 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Sumitomo Forestry verlor nach zwei Wochen mit hohen Kursgewinnen jetzt die zweite Woche in Folge stärker: -6,6 Prozent bzw. in Yen -5,1 Prozent (auf 6.200 Yen bzw. 37,00 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro).

Der Gesamtwert der drei von uns gehaltenen japanischen Aktien und des ETFs auf den MSCI Japan Small Cap Index sank (in Euro) in dieser Woche um -1,75 Prozent auf 764.432 Euro bzw. von 13,7 auf 13,4 Prozent vom Fondsvermögen.

Valéo verloren in dieser Woche -5,25 Prozent (auf 10,10 Euro, Einstand 9,52 Euro). Damit scheiterte der erste Versuch seit Mai, den übergeordneten Abwärtstrend zu brechen. Bestätigt wurde dieser allerdings auch noch nicht, so dass die kommenden Wochen über die Trendrichtung entscheiden dürften.

Der Bergbaukonzern Rio Tinto hat sich mit dem Lithiumproduzenten Arcadium Lithium aus Australien auf eine Übernahme geeinigt. Pro Arcadium-Aktie sollen 5,85 US-Dollar bar gezahlt werden, teilte Rio Tinto mit. Der Preis entspreche einer Prämie von 90 Prozent zum Schlusskurs vom 4. Oktober. Arcadium Lithium wird damit mit rund 6,7 Milliarden Dollar bewertet. Beide Seiten hätten für das Vorhaben gestimmt, das Mitte 2025 abgeschlossen werden soll. Die Rio Tinto-Aktie verlor auf Wochensicht -3,4 Prozent (auf 61,12 Euro, durchschnittlicher Einstand 62,58 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nach den zahlreichen Veränderungen an unserem Portfolio in den vergangenen Wochen haben wir in dieser Woche keine Änderung an der Zusammensetzung des Fondsvermögens vereinbart. Seit der Jahresmitte haben wir dabei mehr Aktien ver- als gekauft und die Barreserve von gut 15 Prozent auf jetzt 29 Prozent fast verdoppelt.

Wie hoch ist die Barreserve?

Kraft Heinz zahlte eine Quartalsdividende von 0,40 USD pro Aktie. Bei mutmaßlich vier Quartalsdividenden in dieser Höhe ergibt sich eine Gesamtausschüttung von 1,60 USD pro Aktie, was gemessen an unserem Einstandskurs 32,85 USD einer Dividendenrendite von 4,9 Prozent entspricht, deutlich über dem US-amerikanischen Durchschnitt, woraus auch Kurspotenzial nach oben entsteht. Mehrheitlich rechnen Analysten für die kommenden Jahre mit wenig Veränderungen bei der Gewinnausschüttung von Kraft Heinz. Die jüngst gezahlte Quartalsdividende von Newmont Corp beträgt 0,25 USD pro Aktie. Bei mutmaßlich vier Quartalsdividenden in dieser Höhe ergibt sich eine Gesamtausschüttung von 1,00 USD pro Aktie, was gemessen an unserem Einstandskurs 43,84 USD einer Dividendenrendite von 2,3 Prozent entspricht. Mehrheitlich rechnen Analysten für die kommenden Jahre mit einem Anstieg der Gewinnausschüttung des Goldminenkonzerns Richtung 1,60 USD für 2027 – einen stabilen Goldpreis vorausgesetzt.

Unser US-Dollar-Kontoguthaben verzinste sich im September mit 4,55 Prozent p.a., was in diesem Monat 21,49 USD Zinsen brachte. Das US-Dollar-Guthaben stieg vor allem durch die Quartalsdividenden auf jetzt 6.905 USD. Die Zinsen für kanadische Dollar sind niedriger: 3,53 Prozent p.a. für September. Seit unserem Ausstieg bei Martinrea International ist unser CAD-Kontoguthaben aber höher, auch wenn es teilweise für den Einstieg bei Franco-Nevada genutzt wurde. So stieg das CAD-Guthaben Ende September um 745,06 CAD Zinsen auf jetzt 179.084 CAD. Auf unser Kontoguthaben in britischen Pfund haben wir im September 4,42 Prozent p.a. bzw. 84,15 GBP Zinsen erhalten. Damit erhöhte sich der Kontostand auf 1.161 GBP. Auf dänische Kronen erhielten wir im September 2,56 Prozent p.a. bzw. 772,5 DKK Zinsen, wodurch unser Kontoguthaben auf 351.049 DKK wuchs, umgerechnet gut 47.000 Euro. Ähnlich hoch ist der Gegenwert unseres Guthabens in Schweizer Franken: Nach den Zinsen für September in Höhe von 0,32 Prozent p.a. bzw. 11,17 CHF beträgt unser Bankguthaben 41.911 CHF bzw. umgerechnet 44.725 Euro. Der aktuelle Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben zusammen beträgt jetzt zu aktuellen Wechselkursen 218.863 Euro, was 3,85 Prozent vom Fondsvermögen entspricht.

Unser Euro-Bankguthaben haben wir leicht auf 432.692 Euro erhöht, was 7,6 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Es verzinste sich im September mit 3,255 Prozent p.a., was 1.154,83 Euro Zinsen brachte, die dem Fondsvermögen übrigens brutto wie netto ungekürzt um Kapitalertragssteuer gutgeschrieben werden, weil die Besteuerung (von ausländischen Quellensteuern abgesehen) nicht auf der Ebene des Fonds stattfinden.

Die Bundesanleihe ist weiter im Kurs leicht gestiegen – im Wochenvergleich um 4 Basisstellen auf 99,20 Prozent und hat mit Stückzinsen jetzt einen (im Wochenvergleich 559 Euro höheren) Wert von 995.275 Euro. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe ist in dieser Woche leicht auf 1.646.830 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen ist im Wochenvergleich von 28,4 auf 29,0 Prozent gewachsen.

Die Anzahl der ausgegebenen Anteile erhöhte sich minimal (Netto-Mittelzufluss) auf 169.209.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Unsere Strategie kennt drei Auslöser für Aktienverkäufe: Natürlich kann jederzeit diskretionär eine Verkaufsentscheidung gefällt werden, insbesondere wenn sich die fundamentale Einschätzung ändert. Die beiden anderen Gründe werden durch die Kursentwicklung ausgelöst: Entweder werden durch einen Kursanstieg Kursziele erreicht oder durch einen Kursrückgang Stoploss- bzw. Take-Profit-Signale ausgelöst.

Eine erste Analyse aller in diesem Jahr erfolgten Aktienverkäufe bestätigt das bekannte Bild: In den bisher 41 Wochen des laufenden Jahres haben wir 43 Verkäufe von Aktien vorgenommen, also im Durchschnitt gut einen Verkauf pro Woche. Allerdings verteilen sich die Verkäufe sehr ungleichmäßig. Es gibt Phasen, wo wir unsere Barreserve deutlich abbauen, also Käufe tätigen, und Phasen, in denen Verkäufe überwiegen. Letzteres war in diesem Jahr vor allem von Mitte Juni bis Mitte August der Fall. In diesen zwei Monaten erfolgte mit 29 ein Drittel aller Aktienverkäufe des laufenden Jahres.

Die weitaus meisten Verkäufe, nämlich 38 Transaktionen bzw. 88 Prozent, wurden durch Stoploss ausgelöst. In 15 dieser Fälle waren unsere Stopp-Marken aber schon so weit nachgezogen worden, dass es sich dem Wortsinn nach nicht um „Stoploss“ (Verlustbegrenzung) sondern um „Take-Profit“ (Gewinnrealisationen) handelte. Echte Stoploss-Verkäufe gab es also 23, gut die Hälfte aller Aktienverkäufe. Dabei ist es wichtig, dass die Verlustbegrenzung greift, bevor höhere Buchverluste entstehen. Gewinne soll man dagegen erstmal laufen lassen. Die durch nachgezogene Stopp-Marken gesicherten Buchgewinne sind dadurch bei der irgendwann folgenden Realisation höher. Dass dies in der Praxis funktioniert, zeigt die Statistik: Der „Take-Profit“ aus 15 Fällen ist höher als der realisierte Verlust aus den 23 „echten Stoploss“, so dass im Durchschnitt aller 38 durch Kursrückgänge ausgelöster Verkäufe ein Kursgewinn von +9,0 Prozent realisiert wurde.

In nur drei Fällen haben wir Teilverkäufe beim Erreichen von vorher festgelegten Kurszielen durchgeführt: bei Micron Technology im Juni (+113,6 Prozent), bei Fairfax Financial im Juli (+251,0 Prozent) und bei AXA im September (+78,0 Prozent). Es ist offensichtlich, dass der durchschnittlich realisierte Kursgewinn in diesen Fällen am höchsten ist (durchschnittlich +147,5 Prozent).

In nur zwei Fällen haben wir ohne Auslöser durch eine aktuelle Kursbewegung beschlossen, Aktien zu verkaufen: Bei Micron Technology haben wir die Position schon im Mai etwas verkleinert; bei Bauer im Juli die „Depot-Bereinigung“ beschlossen.

Betrachtet man alle 43 Aktienverkäufe seit Jahresbeginn, unabhängig davon, wovon sie ausgelöst wurden, wurde im Durchschnitt ein Kursgewinn von +19,9 Prozent realisiert, obwohl es 24 Verkäufe mit Verlust, aber nur 19 Verkäufe mit Gewinn gab. Der durchschnittliche Verlust, wenn mit Verlust verkauft wurde, lag aber nur bei -13,9 Prozent, während der durchschnittlich realisierte Gewinn aus den 19 Fällen mit Gewinn, aber bei +62,7 Prozent lag.

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