Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Wochenkommentar KW 33/2022
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?
Die Börsen litten unter der Sorge, die hohe Inflation könne die Notenbanken bewegen, ihre restriktivere Geldpolitik mit weiteren Zinserhöhungen fortzusetzen. Insbesondere in Europa kommen konjunkturelle Risiken hinzu. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht nur 0,2 Prozent, womit das Minus seit Jahresbeginn wieder 7,2 Prozent beträgt. Der zinsempfindlichere Nasdaq-100 aber verlor 2,4 Prozent und damit seit Jahresbeginn 18,9 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verzeichnete ein Wochenminus von 1,2 Prozent, womit für das laufende Jahr ein Verlust von 13,2 Prozent zu Buche steht. Der DAX erlitt auf Wochensicht einen Verlust von 1,8 Prozent. Damit beträgt das Minus im laufenden Jahr wieder 14,7 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,44 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,29 Euro bzw. 1,0 Prozent. Das Minus im laufenden Jahr beträgt damit 3,4 Prozent – gegenüber einem Minus von 7,0 Prozent beim Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds. Unser Vorsprung im laufenden Jahr wächst damit gegenüber der Vorwoche von 3,2 auf 3,6 Prozentpunkte. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt 59,5 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 393 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Stabilisierend wirkten in dieser Woche nicht nur die beiden Asien-Nebenwertefonds sondern auch unsere großen Einzelaktienpositionen Fairfax Financial und British American Tobacco.
Fairfax Financial-Aktien stiegen ohne Unternehmensnachrichten an der Börse Toronto im Wochenvergleich 2,1 Prozent auf 667,60 CAD (Einstand 454,83 CAD), bewegen sich damit aber weiterhin in der Bandbreite zwischen 623 und 717 CAD, die seit April gilt. Der Abstand zur steigenden 200-Tage-Durchschnittslinie bei jetzt 640 CAD ist inzwischen so klein geworden, so dass die Aktie in einem freundlichen Börsenumfeld die Widerstandszone bei 700 bis 717 CAD erfolgreich angreifen könnte, was fundamental gerechtfertigt erscheint.
British American Tobacco (BAT) sind mit einem Plus von 4,3 Prozent der größte Kursgewinner in unserem Portfolio in dieser Woche (auf 34,655 GBP, Einstand 29,62 GBP) – ebenfalls ohne Unternehmensnachrichten. Damit hat der Kurs den größeren Teil des Kursrückgangs vom Juli aufgeholt. Gleichzeitig wurde in dieser Woche die jüngste Dividende von BAT gutgeschrieben: 0,5445 GBP pro Aktie, für alle 5.000 BAT-Aktien also 2.722,50 GBP bzw. 3.222,27 Euro. Ex-Tag für die Dividendenzahlung war allerdings schon der 7. Juli.
Bei unseren kleineren Positionen konnten Formycon weitere Kursgewinne verzeichnen: +3,2 Prozent auf 86,40 Euro (Einstand 36,65 Euro). Der Biosimilar-Kandidat FYB202 zeigte in einer Phase-III-Studie vergleichbare Wirksamkeit wie das Referenzprodukt Stelara von Johnson & Johnson. Die Formycon AG konnte entsprechende Zwischenergebnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit von FYB202 aus der klinischen Phase-III-Studie „VESPUCCI“ veröffentlichen. FYB202 hat demnach gegen mittelschwere bis schwere Schuppenflechte eine vergleichbare Wirksamkeit wie das Referenzarzneimittel Stelara. Bei dem Wirkstoff Ustekinumab handelt es sich um einen humanen monoklonalen Antikörper, der gegen die Zytokine Interleukin-12 und Interleukin-23 gerichtet ist. Seit dem Jahr 2009 wird Stelara zur Behandlung verschiedener schwerwiegender inflammatorischer Erkrankungen wie mittelschwerer bis schwerer Psoriasis (Schuppenflechte) sowie bei psoriatischer Arthritis eingesetzt. 2016 erfolgte eine Indikationserweiterung für die Behandlung von Morbus Crohn und 2019 für die Behandlung von Colitis Ulcerosa, beides chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Johnson & Johnson erzielte mit Stelara im vergangenen Jahr weltweit Umsatzerlöse von über 9 Milliarden USD. Von diesem Markt dürfte Formycon in den nächsten Jahren einen Teil abbekommen. Die globalen Kommerzialisierungsrechte an FYB202 liegen vollständig bei Formycon.
Die Aktien des Telekom-Konzerns Orange stiegen um 2,6 Prozent (auf 10,378 Euro, Einstand 10,22 Euro). Ende Juli waren die Quartals- bzw. Halbjahresergebnisse veröffentlich worden. Seitdem erholt sich der Aktienkurs. Im abgelaufenen zweiten Quartal hat Orange 10,72 Milliarden Euro umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung um 1,55 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Schätzungen der Analysten hatten bei einem Gewinn je Aktie von 0,210 EUR sowie einem Quartalsumsatz in Höhe von 10,70 Milliarden EUR gelegen.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Prozentual größter Wochenverlierer ist der Vorwochengewinner unter den Auslandsaktien, Micron Technology: In dieser Woche sank der Kurs um 7,0 Prozent (auf 60,51 USD, Einstand 61,235 USD). Die Aktien der Chiphersteller litten unter Sorgen, die Branche könne vor einem Preisverfall stehen. Der führende Entwickler von Prozessoren, NVIDIA, schockte die Anleger mit einer gesenkten Umsatzprognose für das zweite Quartal, die vor allem mit einem geringeren Absatz im Gaming-Bereich zusammenhänge. Kurz darauf senkte auch Speicherchiphersteller Micron seinen Ausblick für das Kalenderjahr 2022: „In letzter Zeit haben wir aufgrund von makroökonomischen Faktoren und Einschränkungen in der Lieferkette eine Ausweitung der Bestandsanpassungen bei unseren Kunden festgestellt“, erklärte Micron. Dennoch will Micron 40 Milliarden US-Dollar in die Ausweitung der US-amerikanischen Halbleiterproduktion stecken. Die Produktion dort soll in der „zweiten Hälfte des Jahrzehnts“ beginnen. Der zuständige Citigroup-Analyst warnte vor einem Abschwung in der Chipindustrie, weil das Angebot die Nachfrage übersteigen werde.
Der Aktienkurs des deutschen Nutzfahrzeugherstellers TRATON verlor in dieser Woche ohne Unternehmensnachrichten 5,5 Prozent (auf 14,67 Euro, Einstand 19,79 Euro). Erst in der Vorwoche war das Festhalten des Unternehmens an der Prognose einer bereinigten operativen Umsatzrendite von 5,0 bis 6,0 Prozent an der Börse mit Erleichterung aufgenommen worden. Im Juli hatten, soweit uns bekannt ist, 7 Experten Einschätzungen zu Traton abgegeben: 3 Experten sehen die Aktie als Kauf, 4 Experten empfehlen das Halten. Im Durchschnitt prognostizieren die Analysten ein Kursziel von 20,57 Euro für die TRATON-Aktie, was einem Anstieg von 40 Prozent entsprechen würde.
Deutsche Pfandbriefbank (pbb) sanken um 5,2 Prozent (auf 9,035 Euro, Einstand 8,12 Euro). Auch die Bank hält nach einer stabilen Entwicklung im zweiten Quartal an ihrem Gewinnziel für das laufende Jahr fest. Trotz einer „zunehmend schwierigen Marktsituation“ soll der Vorsteuergewinn weiterhin 200 bis 220 Millionen Euro erreichen. Das Neugeschäft dürfte aber eher am unteren Ende der ursprünglichen Erwartungen liegen: Das entspricht etwa 9,5 Milliarden Euro in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Im zweiten Quartal gingen die operativen Erträge – also die gesamten Einnahmen der Pfandbriefbank – um 13 Prozent auf 123 Millionen Euro zurück, nachdem das Institut ein Jahr zuvor von mehr vorzeitigen Kreditrückzahlungen profitiert hatte. Der Vorsteuergewinn stieg jedoch dank einer geringeren Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle um fünf Prozent auf 65 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 55 Millionen Euro auf dem Niveau des zweiten Quartals im Vorjahr.
GESCO-Aktien, die in der Vorwoche angesichts guter Halbjahresergebnisse 6,8 Prozent gewonnen hatten, gaben in dieser Woche einen Teil davon wieder ab: -2,6 Prozent (auf 26,00 Euro, Einstand 14,91 Euro).
Auch bei Hella gab es nach dem schönen Anstieg in der Vorwoche (+4,9 Prozent) nun offenbar Gewinnmitnahmen: -0,8 Prozent auf 69,85 Euro (Einstand 35,90 Euro). Der Autozulieferer blickt trotz Umsatz- und Gewinneinbußen im abgelaufenen Geschäftsjahr optimistisch auf die kommenden Monate. Das Unternehmen, das mittlerweile mehrheitlich zum französischen Konzern Forvia, bisher Faurecia, gehört, hat 2021/2022 allein im Automotive-Geschäft Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 10 Milliarden Euro akquiriert, so viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Besonders in Bereichen wie Radartechnologie, Batteriemanagementsysteme oder digitales Licht sei die Nachfrage hoch.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Wir haben in dieser Woche keine Änderungen an der Zusammensetzung unseres Portfolios vorgenommen.
Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?
Während die Guthaben auf Währungskonten gegenüber der Vorwoche unverändert blieben (214.030 US-Dollar, 100.696 britische Pfund und 53.627 kanadische Dollar), ist das Euro-Bankguthaben des Fonds durch die jetzt ausgezahlte Dividende von British American Tobacco (BAT) auf 560.674 Euro gestiegen. Insgesamt beträgt die auf Bankkonten gehaltene Barreserve jetzt 932.262 Euro, was 15,8 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Die nominal 1,2 Millionen Euro Bundesanleihe haben mit Stückzinsen aktuell einen Kurswert von 1.214.490 Euro bzw. 20,6 Prozent vom Fondsvermögen. Im Wochenvergleich gibt es hier wieder einen kleinen Kursverlust (von 100,93 auf 100,81 Prozent). Zusammengenommen halten wir also 2.146.752 Euro bzw. 36,4 Prozent vom Fondsvermögen als Barreserve.
Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Leitzinserhöhungen erweisen sich, wie erwartet, als überzogen. Und auch dass die Unternehmensergebnisse im ersten Halbjahr gegenüber dem schwachen ersten Halbjahr 2021 überwiegend gut ausfielen, darf nicht eins zu eins auf das zweite Halbjahr übertragen werden. Viele Experten erwarten einen erneuten Kursrutsch. Aber gerade, dass viele so pessimistisch sind, spricht dafür, dass es nicht so schlimm wird. Natürlich wird man irgendwann rückblickend auf den August 2022 heißen: „Da hätte man noch mehr Barreserve aufbauen sollen“ oder „Da hätte man mehr Aktien kaufen sollen.“ Diese Frage ist aber, wie immer, nicht mit Gewissheit zu beantworten. Deshalb bleibt unsere Positionierung richtig: Wenn sich Aufwärtstrends ausbilden sollten, profitieren wir mit unseren bestehenden Investments und erhöhen unsere Aktenquote. Wenn es aber an den Börsen doch runter gehen sollte, haben wir viel trockenes Pulver.
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