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Wochenkommentar KW 09/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Aus der Coronavirus-Epidemie in China ist eine weltweite Pandemie geworden, worunter die Weltwirtschaft in diesem Jahr stark leiden wird. Die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinne sind noch unklar. An den Aktienmärkten kam es aber zum größten Kurseinbruch seit der Finanzkrise 2008. Der Dow Jones verlor 12,4 Prozent. Auch der DAX verzeichnete einen Wochenverlust von 12,4 Prozent, ähnlich der Euro-STOXX-50.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 25,43 Euro ermittelt. Der Rückgang im Wochenvergleich um 2,51 Euro entspricht einem Minus von knapp 9 Prozent. Über ein Jahr ergibt sich damit jetzt ein Rückgang um 5,1 Prozent und über 5 Jahre von 1,4 Prozent. Der Nettowertzuwachs über 10 Jahre verringert sich auf +38,2 Prozent.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Der Korrektur an den Aktienmärkten konnte sich keine Aktie in unserem Portfolio entziehen. Gut ein Dutzend Aktien konnte sich aber relativ gut halten, allen voran die vor zwei Wochen aufgestockten Porr. Deren Aktienkurs verlor in dieser Woche 5,1 Prozent auf 16,08 Euro (durchschnittlicher Einstand 16,40 Euro). Unterdurchschnittlich verloren auch die beiden AXA Rosenberg-Fonds für asiatische Nebenwerte. Ihr gemeinsamer Anteil am Fondsvermögen ist dadurch wieder auf 9,7 Prozent gestiegen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Überdurchschnittliche Kursverluste erlitten die Aktien der US-Versicherer Lincoln National (-24,1 Prozent auf 45,39 USD, Einstand 54,59 USD) und MetLife (-16,6 Prozent auf 42,72 USD, Einstand 52,71 USD), ferner der griechischen Mytilineos Holdings (-22,7 Prozent auf 6,81 Euro, Einstand 8,83 Euro). 10.000 Mytilineos Holdings haben wir noch zu 7,85 Euro verkaufen können. In diesen Fällen gibt es keine konkreten unternehmensspezifischen Nachrichten, die einen solchen Kurseinbruch rechtfertigen würden. Die US-Versicherungen dürften weniger aus Sorge um einen Anstieg der Schadensfälle gefallen sein als in Erwartung niedriger US-Zinsen.

Die Aktien von Biofrontera verloren in dieser Woche 22,6 Prozent (auf 3,98 Euro, Einstand 3,04 Euro). Hier drückte die Ankündigung, Pflichtwandelschuldverschreibungen auszugeben zusätzlich auf den Aktienkurs. Die beiden qualifiziert nachrangigen Pflichtwandelschuldverschreibungen haben Zinskupons von 0,5 Prozent (Laufzeit 2020-2024) und 1,0 Prozent (2020-2026) und jeweils ein Volumen von bis zu 1,6 Mio. Stück im Nennbetrag von je 5 Euro. Jede dieser Wandelanleihen mit einem Gesamtnennwert von bis zu 16 Mio. Euro kann 1:1 in Stückaktien der Gesellschaft (mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1 Euro) zu einem Wandlungspreis von 5,00 Euro gewandelt werden, was spätestens am Laufzeitende geschieht, wenn die Gesellschaft nicht auf diese Pflichtwandlung verzichtet. Vorher darf die Gesellschaft die Wandlung schon auslösen, wenn ein in den Anleihebedingungen definierter Pflichtwandlungsauslösungspreis erreicht wird. Biofrontera will den erwarteten Nettoemissionserlös von rund 15 Mio. Euro für die weitere Finanzierung von klinischen Studien zur Weiterentwicklung von Ameluz, den anhaltenden Aufbau des Vertriebs in den USA sowie die Deckung der laufenden Kosten zu verwenden. Letzteres zeigt, dass die Gesellschaft immer noch frisches Kapital benötigt. Zudem verwässern die jungen Aktien aus der Wandelanleihe natürlich den Anteil der Altaktionäre.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir in der ersten Wochenhälfte drei kleinere Aktienpositionen vollständig verkauft und drei weitere Positionen halbiert, um die Barreserve deutlich, nämlich auf fast 26 Prozent bzw. gut 1,4 Mio. Euro aufzustocken.

Vollständig verkauft wurden die verbliebenen Aktienbestände Daimler, Metro und Tyson Foods. Der Verkauf der 2.500 Daimler erfolgte noch zu 39,31 Euro (4,5 Prozent höher als zuletzt 37,54 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 51,53 Euro (51,61 Euro mit Transaktionskosten) haben wir allerdings einen Kursverlust von 23,7 (23,9) Prozent realisiert, etwas gemildert durch die Dividendenzahlung im Frühjahr 2019 von 0,90 Euro pro Aktie.

Schon vor fünf Wochen hatten wir bekanntlich unsere METRO-Position noch zu 12,736 Euro halbiert (unter Berücksichtigung der 2019 gezahlten Dividende noch mit einem kleinen Gewinn). Der Verkauf der verbliebenen 5.000 METRO Stammaktien erfolgte jetzt zu 11,335 Euro (7,5 Prozent höher als zuletzt 10,485 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 13,07 Euro (13,09 Euro mit Transaktionskosten) haben wir einen Kursverlust von 13,3 (13,5) Prozent realisiert. In diesem Fall wurde die Dividende für 2019 schon gezahlt. Und im Februar 2019 hatten wir für damals 10.000 METRO-Stammaktien auch schon jeweils 0,70 Euro Dividende erhalten, womit unter Berücksichtigung der erhaltenen 1,40 Euro Dividenden pro Aktie netto nur ein kleiner einstelliger Verlust verbleibt.

Die dritte vollständig verkaufte Aktienposition ist Tyson Foods. Der Verkauf unserer „restlichen“ 1.000 Tyson Foods-Aktien erfolgte jetzt an der NYSE zu 72,405 USD (6,3 Prozent höher als zuletzt 67,83 USD). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 62,13 Euro (62,25 USD mit Transaktionskosten) haben wir einen Kursgewinn von 16,5 (netto „nach allen Kosten“ 16,1) Prozent realisiert. Hinzu kommen noch die vereinnahmte Dividende (1,50 USD für 2019) und Währungsgewinne, denn der US-Dollar ist seit unserem Einstieg im August 2018 (bei 1,155 USD/EUR) und unserem Verbilligungskauf im Januar 2019 (bei 1,136 USD/EUR) gestiegen (auf jetzt ca. 1,10 USD/EUR), also im Mittel um 4,3 Prozent. In Euro können wir die zweite Hälfte unseres Tyson-Investments deshalb mit einem Nettogewinn von über 20 Prozent beenden. Im vergangenen November hatten wir bekanntlich zwischenzeitliche Euphorie und Kurse über 90 Dollar nutzen können, um die erste Hälfte unseres Bestandes mit rund 50 Prozent Gewinn zu verkaufen.

Die Details zu den Positionshalbierungen Lufthansa (5.000 Aktien zu 13,34 Euro verkauft, zuletzt 11,69 Euro), Peugeot (3.500 Aktien zu 17,44 Euro, zuletzt 17,50 Euro) und Mytilineos Holdings (10.000 Aktien zu 7,853 Euro, zuletzt 6,81 Euro) folgen in der nächsten Woche an dieser Stelle.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Barreserve wurde in der ersten Wochenhälfte durch die Aktienverkäufe von knapp unter einer Million auf gut 1,4 Mio. Euro und damit auf 25,8 Prozent erhöht. Im Gegensatz zu den meisten Aktienfonds haben wir damit eine ungewöhnlich hohe Barreserve. Im Durchschnitt hatten internationale Aktienfonds zuletzt Barreserven von nur 4 Prozent. Anders als wir sind sie im Fall von Mittelabflüssen schnell an dem Punkt, Aktien verkaufen zu müssen – egal wie niedrig sie stehen.

Die hohen Aktienverkäufe in dieser Woche waren vor allem von technischen Modellen getrieben, also Stoploss-Strategien, Risiko-Budget-Modellen etc. Hinzu kommen Mittelrückflüsse bei ETFs, die ebenfalls zu undifferenzierten Verkäufen führen. Die Verkaufswelle nahm dabei zeitweilig panikartige Ausmaße an. So schwer der untere Tiefpunkt auch abzuschätzen ist, so bieten sich doch zunehmend Kaufgelegenheiten. Wir haben deshalb in der zweiten Wochenhälfte keine weiteren Aktien mehr verkauft sondern begonnen, über Aktienkäufe nachzudenken. Dazu setzen wir zum einen auf StopBuy-Marken, die jetzt herabgesetzt werden können und die im Falle einer Trendwende prozyklische Käufe auslösen können. Teilweise könnte die hohe Barreserve aber auch schon antizyklisch eingesetzt werden. Dieser „Griff ins fallende Messer“ muss natürlich vorsichtig und deshalb nur schrittweise mit einem Teil der Barreserve erfolgen. Eine Kurserholung ist nur eine Frage der Zeit. Es gilt, sie möglichst stark zu nutzen.

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Hier die Inventarliste vom 28.02.2020

als PDF   ACC-Portfolio-IL-2020-02-28

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