KW 06/2019

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega.

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Wochenkommentar KW 06/2019:

Aktien und Investment Club

Angesichts deutlich nach unten revidierter Unternehmensaussichten und der ergebnislos verstreichenden Zeit beim amerikanisch-chinesischen Handelsstreit und beim EU-Austritt Großbritanniens („Brexit“) verzeichneten die Aktienmärkte mehrheitlich Kursverluste. Auf Wochensicht rettete sich der Dow Jones am Freitag noch knapp über die Nulllinie (+0,17 Prozent). Beim europäischen Euro-STOXX-50 endete die Woche dagegen mit einem Verlust von 1,12 Prozent. Der DAX beendete die Woche sogar mit einem deutlichen Abschlag von knapp 2,5 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert beendete die Woche mit einem Rückgang um 20 Cent bzw. 0,7 Prozent bei 26,80 Euro. Darin sind allerdings wie üblich die Kursveränderungen vom Freitag noch nicht enthalten, wo in dieser Woche Kursverluste überwiegen.
Die größten Kursverlierer dieser Woche in unserem Portfolio sind Automobil-Hersteller und -Zulieferer: Die Aktie von Goodyear Tire & Rubber fiel um 11,1 Prozent (auf 18,69 USD, Einstand mit Transaktionskosten 24,31 USD) auf ein neues Fünf-Jahres-Tief, nachdem der Reifenhersteller in seinem Finanzbericht für das vierte Quartal schlechtere Ergebnisse angekündigt hatte. Der Umsatz ist im vierten Quartal im Vorjahresvergleich um 5 Prozent gesunken. Eine Kombination aus niedrigeren Reifenabsatzmengen und schwachen Fremdwährungen trug zum Umsatzrückgang bei. CEO Richard Kramer versuchte, die operativen Erfolge von Goodyear im Jahr 2018 hervorzuheben, einschließlich der Einbindung seiner Produkte in die Elektrofahrzeugfertigung. Aber es könnte eine Weile dauern, bis sich der Reifenhersteller von dem schlechten Umfeld erholt. Die japanischen Honda Motor verloren 10,4 Prozent (auf 23,31 Euro, Einstand 25,96 Euro) und der deutsche Zulieferer Hella 10,2 Prozent (auf 36,28 Euro, Einstand 30,54 Euro).
Die Gazprom ADRs (-1,6 Prozent auf 4,24 Euro, Einstand 4,34 Euro) zeigten sich unterdessen wenig beeindruckt vom politischen Streit um die im Bau befindliche Pipeline Nord Stream 2, die durch ihre Lage in der Ostsee Transferstaaten auf dem Weg nach Deutschland umgeht. Würden sich die Kritiker innerhalb der EU durchsetzen, müssten die unternehmerische Verantwortung von Netzbetrieb und Gaslieferung künftig getrennt werden. Bei Nord Stream2 liegt beides in der Hand von Gazprom. Als Lieferant des Erdgases müsste der russische Energiekonzern die Nord-Stream-2-Pipeline dann an ein anderes Unternehmen verkaufen. Zudem müsste Russland das 2006 beschlossene Gazprom-Exportmonopol für Pipelinegas aufheben, damit die Pipeline zumindest theoretisch auch von anderen genutzt werden könnte.
Gegen den europäischen Trend verzeichneten wir in dieser Woche Kursgewinne mit den Aktien der griechischen Mytilineos Holding (+5,6 Prozent auf 8,82 Euro, Einstand 8,34 Euro) und der französischen Saint-Gobain (+2,3 Prozent auf 30,88 Euro, Einstand 38,83 Euro). Seit Jahresbeginn beträgt das Kursplus bei Mytilineos jetzt schon 21,0 Prozent. Dies wird nur von den sehr volatilen Aktien Micron Technology (+21,6 Prozent) und Mallinckrodt (+31,6 Prozent) übertroffen.
Das durchschnittliche Kurs/Buchwert-Verhältnis unseres Portfolios hat sich zum Jahresbeginn sogar noch einmal auf nur noch 0,67 verbessert, das durchschnittliche Kurs/Umsatz-Verhältnis auf nur noch 0,43. Das durchschnittliche KGV ist sogar auf nur noch 6,1 gesunken. Die durchschnittliche Dividendenrendite, obwohl für uns kein Auswahlkriterium, ist auf 4,4 Prozent gestiegen (alle Berechnungen der Kennzahlen stammen von Morningstar). Im Durchschnitt kauft man unser Aktienportfolio also gegenwärtig mit einem Abschlag von einem Drittel gegenüber dem ausgewiesenen Eigenkapital, erhält die Unternehmen für weniger als deren Umsatzerlöse in sechs Monaten – und das trotz einer Gewinnrendite von über 16 Prozent pro Jahr. Diese Kennzahlen liegen insgesamt noch unter der Durchschnittsbewertung Anfang 2003 und Anfang 2009. Damals hatte die Weltwirtschaft jeweils eine schwere Krise mit einer regelrechten Rezession hinter sich. Diesmal scheinen die Märkte überzeugt zu sein, dass Krise und Rezession unabwendbar bevorstehen – zumindest spiegeln die Aktienkurse dies wieder. Wenn es nicht ganz so schlimm kommt, sollten gerade zyklische Aktien und Value-Titel enormes Kurspotenzial haben. Rechnerisch ist ein neuer Rekordstand beim ACC Alpha select Anteilswert (also über 32,70 Euro) also „allemal drin“. Solange der amerikanisch-chinesische Handelsstreit und der Brexit aber nicht gelöst sind, lastet eine enorme Unsicherheit auf den Börsen. Im besten Fall würden beide Probleme dauerhaft geregelt, was ein Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten zur Folge hätte. Im schlimmsten Fall eskalieren die wirtschaftlichen Folgen: Mehr Zölle und eine dauerhafte Störung des internationalen Handels bergen tatsächlich die Gefahr einer Rezession – das Szenario, das offensichtlich schon „eingepreist“ ist. Am wahrscheinlichsten sind Übergangs- und Zwischenlösungen, die zwar erstmal Schlimmeres verhindern, langfristig aber noch keine endgültige Sicherheit schaffen. Solche Lösungen würden zwar wahrscheinlich kurzfristig auch schon an den Börsen begrüßt, würden die Kapitalmärkte aber früher oder später wieder beschäftigen. Eine weitreichende und langanhaltende Hausse ist dann noch nicht zu erwarten. Vor diesem Hintergrund ist es schwer, die Zeit abzuschätzen, die wir bis zu neuen Rekordanteilswerten brauchen. Ich habe schon vor Wochen in kleinerer Runde die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Rekordstand im Jahr 2019 auf 35 Prozent taxiert, bis Ende 2020 auf 65 Prozent und bis Ende 2021 auf 85 Prozent. Mein jüngster Zukauf von ACC Alpha Anteilen erfolgte vor wenigen Wochen im Dezember zu 26,16 Euro. Und die extrem günstige Bewertung (s.o.) reizt mich, weiter aufzustocken.
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Hier die Inventarliste vom 08.02.2019