Wochenkommentar KW 21/2025
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW21/2025) an den Börsen geschehen?
Schon zum Wochenauftakt drückte die Abstufung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Moody’s auf US-Staatsanleihen, den US-Dollar und auf die Stimmung an den Aktienbörsen. Angesichts der schleppenden Nachfrage nach US-Staatsanleihen stieg die Rendite zehnjähriger Bonds auf 4,6 Prozent und 30-jähriger Papiere über 5,0 Prozent, was auch die Aktienmärkte belastete. Trumps geplante Politik würde in den nächsten Jahren die riesigen US-Staatsschulden um mehrere Billionen Dollar zusätzlich erhöhen, zumal Musk die versprochenen Einsparungen nicht ansatzweise erreicht. Die Zuversicht der Märkte, dass die US-Zollstreitigkeiten mit der EU in Verhandlungen zu einer vernünftigen Lösung geführt würden, wurde von einer neuen Zollankündigung von Trump torpediert. US-Aktien verloren auf Wochensicht rund zweieinhalb Prozent: Sowohl Dow Jones (-2,5 Prozent) als auch Nasdaq-100 (-2,4 Prozent) liegen damit seit Jahresbeginn wieder leicht im Minus. Der Euro-STOXX-50 verlor -1,9 Prozent, womit der Zuwachs im laufenden Jahr auf +8,8 Prozent schrumpfte (ohne Dividendenanrechnung). Der DAX verzeichnete nach einem neuen Rekord bei 24.152 im Wochenverlauf schließlich einen Rückgang um -0,6 Prozent gegenüber der Vorwoche. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus (mit Dividendenanrechnung) +18,7 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag bei 37,67 Euro ermittelt. Zwei Tage zuvor wurde der neue Rekordwert bei 37,80 Euro erreicht. Im Vergleich zur Vorwoche gibt es einen Anstieg um 20 Cent bzw. +0,5 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +12,6 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Die meisten globalen Aktienfonds und deren Durchschnitt verzeichnete dagegen in dieser Woche aufgrund deren viel höherer Gewichtung von US-Aktien Verluste, im Durchschnitt von -0,9 Prozentpunkten, so dass das Durchschnittsergebnis im laufenden Jahr wieder tiefer in die Verlustzone tauchte: -3,2 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt steigt somit in dieser Woche von 14,3 auf 15,8 Prozentpunkte. Mischfonds liegen seit Jahresbeginn im Durchschnitt noch -0,2 Prozent in der Verlustzone. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 22. Mai 2024) steigt unser Nettogewinn deutlich auf +8,3 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds auf +3,3 Prozent verschlechtert (Mischfonds +3,0 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir aktuell leicht unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +25,1 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +23,2 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +12,7 Prozent). Über rollierende fünf Jahre halten wir dagegen einen hohen Vorsprung, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +72,5 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt um +57,2 Prozent (Mischfonds sogar nur um +26,2 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar bewertet den ACC Alpha select Fonds weiterhin über 3 und 5 Jahre mit der Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Die Gesamtnote beträgt weiterhin vier Sterne („über Durchschnitt“). (Quelle: morningstar.de).
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.
Entgegen der schwächeren Kursentwicklung an den Aktienbörsen konnten in unserem Portfolio etliche Werte in dieser Woche Kursgewinne verzeichnen, darunter unsere nach wie vor mit Abstand größte Position (9,0 Prozent vom Fondsvermögen), Fairfax Financial: Der Kurs der kanadischen Holding stieg auf Wochensicht um +1,9 Prozent (auf 2.298 CAD, Einstand 455 CAD) und bestätigte mit neuen Rekordwerten den Aufwärtstrend. Der Mai markiert damit das Ende einer viermonatigen Seitwärtskonsolidierung im Bereich zwischen 1.836 und 2.154 CAD.
Ein neues Rekordhoch erreichte auch der Anteilswert des Fonds für asiatisch-pazifische Nebenwerte (ohne Japan): In dieser Woche stieg der AXA IM All Country Asia Pacific ex-Japan Small Cap Equity Fonds um 2,3 Prozent auf 134,65 USD. Unser Buchgewinn mit dieser strategischen Langzeit-Position (5,2 Prozent vom Fondsvermögen) erreicht damit +283 Prozent. Zwar verloren zunächst auch asiatisch-pazifische Nebenwerte nach Trumps Zollrundumschlag Anfang April deutlich, dann setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass gerade diese Werte weniger von US-Zöllen betroffen sein werden. In den vergangenen 7 Wochen stieg der Anteilswert um über 20 Prozent!
Nach Kursverlusten in der Vorwoche wegen des fallenden Goldpreises profitierten unsere beiden Goldaktien in dieser Woche vom wieder steigenden Preis des Edelmetalls: Newmont: +7,1 Prozent (nach -7,2 Prozent in der Vorwoche, auf zuletzt 53,65 USD, Einstand 43,84 USD) und Franco-Nevada +3,5 Prozent (nach -5,5 Prozent in der Vorwoche, auf zuletzt 230,37 CAD, Einstand 176,46 CAD). Beide Gold-Aktien zusammen haben ihren Anteil am Fondsvermögen in dieser Woche durch die Kursgewinne von 4,7 auf 4,8 Prozent vergrößert.
Überdurchschnittlich gut entwickelten sich wieder einige unserer französischen Aktien, allen voran jetzt Orange (+4,8 Prozent auf 13,34 Euro, Einstand 10,16 Euro) und Bouygues (+3,5 Prozent auf 39,59 Euro, Kauf erst im Februar zu 24,73 Euro).
Prozentual der größte Gewinner in dieser Woche sind die am Montag aufgenommenen DAX-Puts mit Laufzeit September und Basis 23.000: +23,0 Prozent auf 706,10 Euro (Einstand 594,10 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Beim reinen Vergleich der Kurs sehen Wüstenrot & Württembergische, Heidelberg Materials und Deutsche Bank nach größeren Wochenverlieren aus; dies liegt aber an den in dieser Woche erfolgte Dividendenabschlägen.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Wie angekündigt haben wir am Montag unsere Put-Position auf den nächsten großen Verfalltermin „gerollt“, also die 10 DAX-Puts mit Laufzeit Juni verkauft und im Gegenzug 10 DAX-Puts mit Laufzeit September gekauft. Dabei haben wir auch den Basispreis an das neue Kursniveau angepasst: 23.000 statt 22.000. Der Verkauf der 10 DAX-Verkaufsoptionen erfolgte zu 91,10 Euro. 5 dieser Puts hatten wir bekanntlich Anfang April zu 2.520 Euro verkauft. Der durchschnittliche Verkaufskurs der 15 Juni-Puts beträgt somit 900,73 Euro. Damit wurde insgesamt gegenüber unserem Einstand zu 377 Euro mit den Juni-Puts ein Gewinn von 138,9 Prozent bzw. knapp 40.000 Euro erzielt. Nur drei Viertel davon, knapp 30.000 Euro, verwenden wir für den Kauf der neuen Puts: Der Kaufkurs für die 10 DAX-Verkaufsoptionen mit Laufzeit September und Basispreis 23.000 beträgt 594,10 Euro (bei 5 Euro Kontraktgröße).
Wie hoch ist die Barreserve?
Unser Fremdwährungsguthaben sind im Wochenvergleich nahezu unverändert, Gegenwert 263.649 Euro, weiterhin 4,6 Prozent vom Fondsvermögen. Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch weitere Mittelzuflüsse (um 705 Anteile) auf 151.972 gestiegen. Heidelberg Materials hat 3,30 Euro Dividende pro Aktie gezahlt, auf unsere 1.000 Aktien also 3.300 Euro. Im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 53,60 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von 6,2 Prozent. Das Euro-Bankguthaben ist auf 589.988 Euro gestiegen. Das sind weiterhin 10,3 Prozent des (proportional gewachsenen) Fondsvermögens. Der Kurs der im April gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich von 99,03 auf 99,06 Prozent gestiegen. Zusammen mit den Stückzinsen ist der Wert auf jetzt 495.954 Euro gestiegen. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich weiter gewachsen von 1,345 Mio. auf jetzt 1,350 Mio. Euro. Aufgrund des Anstiegs der Fondsvermögens durch Kursgewinne ist der Anteil am Fondsvermögen von 23,7 auf 23,5 Prozent gesunken.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Die Gefahr, dass Trump keine vernünftigen Kompromisse in der Zollpolitik akzeptieren würde, erschien auch vor einer Woche schon so groß, dass neue Kursverluste an den Aktienmärten nur eine Frage der Zeit waren. Am Montag haben wir deshalb unsere Hedging-Position vergrößert. Schon am Freitag erfüllte Trump unsere Erwartung und vernichtet wieder einen dreistelligen Milliardenbetrag an Börsenwert. Nur ein weiterer ungeschickter Versuch, die eigene Verhandlungsposition zu stärken? Funktioniert hat das bislang nur in einem Fall: Großbritannien hat sich durch seinen EU-Austritt in eine so schwache Position gebracht, dass es mit den USA einen Deal nach US-Wünschen schließen musste. Der sieht beispielsweise die Verpflichtung vor, Passagierflugzeuge von Boeing statt von Airbus zu kaufen. Was sagt das über die Marktstellung von Boeing aus?
Unsere defensive Aufstellung (mit 23,5 Prozent Barreserve plus Put-Position plus 4,8 Prozent in Gold-Aktien) mit einem weitreichenden Verzicht auf US-Aktien bewährt sich. Defensiv ist auch unser Aktienportfolio selbst: Es kostet im gewogenen Durchschnitt etwas weniger als das ausgewiesene Eigenkapital, während Gesamtmarkt und Aktienfonds im Durchschnitt das Doppelte bis Dreifache des Buchwertes bezahlen. Unser Durchschnitts-KGV liegt bei 10,6, Markt und Fondsdurchschnitt dagegen bei rund 17. Unsere Aktien kosten im Durchschnitt nur das 4,7-fache des Cashflows gegenüber einem Kurs/Cashflow-Verhältnis von rund 11 im Markt. Im Durchschnitt kommen wir mit den jetzigen Aktienkursen auf eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent (gemessen an unserem Kapitaleinsatz ist unsere Rendite deutlich höher, weil wir meist deutlich weniger für die Aktien bezahlt haben als sie jetzt kosten). Beim Durchschnitt der Aktienfonds beträgt die Dividendenrendite nur 2,25 Prozent. Cashflows und Erträge wachsen bei unseren Aktien schneller als im Marktdurchschnitt. Zu erklären ist das weiterhin damit, dass viele Anleger weiterhin gerne „Storys“ kaufen, „Storys“ von Geschäftsmodellen mit „breiten Burggräben“ und besonders „hoher Qualität“. Natürlich ist Qualität eine feine Sache, aber nicht, wenn man dafür eine irrational hohe Bewertungsprämie zahlt.
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