Wochenkommentar KW 31/2024
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW31/2024) an den Börsen geschehen?
Nachdem monatelang Hinweise auf eine schwächere US-Konjunktur positiv aufgenommen worden waren, weil dann die Leitzinsen gesenkt werden dürften, lösten nun schlechtere Konjunkturdaten Rezessionsängste aus. Die Quartalsberichte von Amazon und Intel enttäuschten die Erwartungen, was mit prozentual zweistelligen Kursverlusten quittiert wurde. Dass die US-Notenbank die Erwartung bestärkte, im September ihren Leitzins zu senken, war zu wenig überraschend, um stärker positiv zu wirken. Hinzu kamen noch die Sorgen um die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht -2,1 Prozent, womit seit Jahresbeginn noch +5,4 Prozent verbleiben. Der Nasdaq-100 verlor -3,1 Prozent, seit Jahresbeginn +9,6 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verzeichnete einen Wochenverlust von -4,6 Prozent (nur noch +2,6 Prozent seit Jahresbeginn) und der DAX von -4,1 Prozent (+5,4 Prozent im laufenden Jahr). Der japanische Nikkei-225 fiel mit einem Wochenminus von -4,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit Januar.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 33,54 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Anstieg um 8 Cent bzw. +0,24 Prozent. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +5,7 Prozent. Darin und in den folgenden Durchschnittsdaten sind allerdings die Kursverluste vom Freitag noch nicht enthalten. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds steht seit Jahresbeginn bei +11,9 Prozent, der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds bei +6,6 Prozent. Über drei Jahre (seit dem 01.08.2021) beträgt das Plus beim ACC Alpha select +9,4 Prozent, beim Durchschnitt der Aktienfonds +13,7 Prozent und beim Durchschnitt der flexiblen Mischfonds nur +3,8 Prozent (Quelle: Fondsweb.de). Damit liegen wir über diesen Zeitraum zwar weiterhin hinter dem Durchschnitt der Aktienfonds, aber 5,6 Prozentpunkt besser als der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds, deren Risikoprofil vergleichbar ist. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+444 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.
Auch in dieser Woche, der zweiten schwachen Woche an den Aktienmärkten in Folge, konnten wir mit einigen Aktien deutliche Kursgewinne erzielen: Dass es sich dabei mehrheitlich im erst kürzlich gekauft oder aufgestockte Aktienpositionen handelt, zeigt, dass die jüngsten Selektionsentscheidungen wieder überwiegend richtig waren.
Beste Aktie in unserem Portfolio in dieser Woche sind die erst in der Vorwoche wieder aufgenommenen Kraft Heinz: +8,1 Prozent (auf 36,06 USD, Einstand 32,85 USD). Damit hat sich das im Juni deutlich verschlechterte Bild wieder deutlich aufgehellt.
Die unlängst zu 47,53 USD aufgestockten Newmont-Aktien stiegen in dieser Woche entgegen dem schwachen Marktumfeld um +3,8 Prozent (auf 48,51 USD, durchschnittlicher Einstand 43,84 USD). Hintergrund ist der Goldpreis, der zuletzt in die Nähe seines erst vor drei Wochen erreichten Rekordhochs stieg.
Japanische Nebenwerte konnten sich der Schwäche der japanischen Standardwerte weitgehend entziehen. Der iShares MSCI Japan Small Cap ETF stieg um +3,3 Prozent (auf 38,465 Euro, Einstand 36,68 Euro). Grundsätzlich leiden kleinere japanischen Unternehmen weniger unter der Yen-Aufwertung als die multinational tätigen Konzerne.
Wie von uns erwartet, zeigte sich der Markt positiv überrascht von den hohen Gewinnen mit Speicherchips bei Samsung Electronics: Während die meisten anderen Technologie- und Chip-Aktien weltweit deutliche Kursverluste erlitten, stieg die Samsung Electronics GDRs auf Wochensicht +1,9 Prozent (auf 1.090 Euro, Einstand 899 Euro). Auf der Umsatzseite hat Samsung im vergangenen Quartal 54,04 Milliarden US-Dollar eingenommen. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Quartalsgewinn explodierte aber von 4,33 USD pro Aktie auf 25,89 USD!
Der Vorwochengewinner Charter Communications (+14,8 Prozent) entwickelte sich auch in der zweiten Woche nach unserem Einstieg positiv: +1,5 Prozent (auf 373,16 USD, Einstand 317,655 USD).
Die aufgestockten Orange zeigten sich im schwachen Umfeld stabil: +0,7 Prozent (auf 10,345 Euro, Einstand 10,16 Euro).
Prozentual sind natürlich die DAX-Puts (Laufzeit September, Basis 18.000) der größte Gewinner dieser Woche: Sie haben ihren Kurswert fast verdreifacht (+190,8 Prozent auf 586,50 Euro, Einstand 361,80 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Gesco und KION sind die Positionen in deutschen Nebenwerten, die wir bereits bei deutlich höheren Kursen halbiert hatten, zeigten sich so schwach, dass wir im Laufe der Woche auch die Restpositionen verkauft haben (siehe unten: Transaktionen).
Stark unter Druck gerieten die Aktien von Mikrochip-Herstellern (Ausnahme Samsung Electronics: siehe oben). So verlor Micron Technology in dieser Woche -15,3 Prozent (auf 92,70 USD, Einstand 63,33 USD). Wir hatten aufgrund der hohen Rückschlaggefahr unsere Micron-Position deutlich verkleinert und stattdessen Samsung Electronics aufgestockt. Nach insgesamt drei Teilverkäufen halten wir bekanntlich nur noch 400 Micron-Aktien, was schon Ende letzter Woche nur noch einen Anteil von 0,7 Prozent am Fondsvermögen ausmachte.
Einen Rückschlag erlitten Sumitomo Forestry (-11,6 Prozent auf 5.346 Yen bzw. 32,00 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro). Grund dürfte die Befürchtung sein, dass das Auslandsgeschäft von Sumitomo Forestry unter der Aufwertung des Yen leidet. Vor allem das US-Geschäft ist wichtig. Die dort in US-Dollar erzielten Gewinne schrumpfen in Yen gerechnet, wenn der US-Dollar fällt.
Ähnlich hoch war der Kursverlust bei Imerys: -11,5 Prozent (auf 29,66 Euro, Einstand 32,18 Euro). Wir haben unsere Position im Wochenverlauf verkleinert (siehe unten: Transaktionen).
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
In dem schwachen Aktienmarktumfeld haben wir unsere ohnehin schon erhöhte Barreserve nochmals mittels einer Reihe von Aktienverkäufen aufgestockt. Im Gegenzug haben wir, weil sonst das Bankguthaben zu hoch geworden wäre (Risikostreuung) für eine halbe Million wieder eine kurzlaufende Bundesanleihe gekauft. Nur eine US-Aktienposition haben wir leicht vergrößert.
Wir haben 3.000 unserer 6.000 Aktien des französischen Rohstoffkonzerns Imerys an der Heimatbörse Paris zu 30,7536 Euro verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand zu 32,18 Euro haben wir einen kleinen Kursverlust von 4,4 Prozent realisiert. Dies entspricht ziemlich genau der Dividende, die wir zwischenzeitlich erhalten haben. 3.000 Aktien halten wir weiter.
Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir mehrere Positionen in deutschen Nebenwerten vollständig verkauft: 6.000 Gesco konnten in mehreren Tranchen marktschonend auf zwei Tage verteilt zu durchschnittlich zu 13,8653 Euro verkauft werden, was gegenüber unserem Einstand zu 17,95 Euro einen realisierten Kursverlust von 22,8 Prozent bedeutet. Das vermochte die Dividendenrendite von rund 3 Prozent nicht auszugleichen.
Ebenfalls vollständig verkauft haben die Restposition in KION: Verkauf der 2.000 Aktien zu 33,019 Euro. Gegenüber unserem Einstand zu 25,94 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 27,3 Prozent realisiert. Im Juni hatten wir bereits 2.000 KION-Aktien zu 38,772 Euro verkauft, so dass der durchschnittliche Verkaufskurs 35,90 Euro beträgt und der realisierte Kursgewinn insgesamt 38,4 Prozent.
Aufgestockt haben unsere Position in Lincoln National durch Zukauf von 2.000 Aktien zu 33,63 USD. Wir hatten ja in zwei Tranchen á 2.500 Stück bislang 5.000 Stück zu durchschnittlich 32,09 USD gekauft. Durch den Zukauf steigt die Anzahl der Aktien jetzt auf 7.000 Stück und der durchschnittliche Einstandskurs leicht auf 32,53 USD. Der Zukauf jetzt erfolgte bei einem Wechselkurs von 1,077 USD/EUR. Der durchschnittliche Dollar-Kurs beim Kauf der Lincoln National beträgt jetzt 1,082 USD/EUR. Die Aktie erscheint deutlich unterbewertet, hat eine Dividendenrendite von über 5 Prozent und ein KGV von unter 6.
Wir haben nominal 500.000 Euro der zehnjährigen Bundesanleihe von 2015 mit einem Zinskupon von 0,5 Prozent zum Kurs von 98,54 Prozent für 492.700 Euro gekauft. Dazu kommen 1.134 Euro aufgelaufene Stückzinsen (für 166 Tage). Die Anleihe läuft bis zum 15. Februar nächsten Jahres. Die Restlaufzeit beträgt also sechseinhalb Monate, der Gesamtertrag aus Kursanstieg bis zum Nennwert und Zinskupon in dieser Zeit knapp zwei Prozent, Per-Anno-Rendite also rund 3,2 Prozent.
Wie hoch ist die Barreserve?
In der abgelaufenen Woche gab es einem Mittelzufluss, wobei die Anzahl der ausgegebenen ACC Alpha select Anteile um 206 auf 172.490 gestiegen ist. Unser Fremdwährungsguthaben belaufen sich zu aktuellen Wechselkursen umgerechnet auf jetzt 245.170 Euro, was 4,2 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Das Euro-Kontoguthaben wurde auf 659.630 Euro erhöht, was 11,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.
Die Bundesanleihe ist seit unserem Kauf im Kurs leicht auf 98,6 Prozent gestiegen und hat mit Stückzinsen einen aktuellen Wert von 494.144 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben ist einschließlich der Bundesanleihe auf 1,4 Mio. Euro erhöht worden, was 24,1 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Die Zeit ist reif für eine Korrektur an den Aktienmärkten. Wir hatten an dieser Stelle schon in den Vorwochen hingewiesen und uns darauf vorbereitet. Vor einer Woche endete dieser Bericht mit „Es ist schon grundsätzlich keine schlechte Idee, mit einer höheren Barreserve in den August zu gehen. In diesem Jahr gibt es zudem viele Signale, die dafür sprechen. Die Zahl der möglicherweise attraktiven Kaufkandidaten nimmt mit fallenden Kursen zu. Aber wir greifen nicht in fallende Messer.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
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