Wochenkommentar KW 32/2024
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW32/2024) an den Börsen geschehen?
Neben den plötzlich aufgekommenen Rezessionsängsten hatte vor allem die Auflösung sogenannter „Carry Trades“ für Turbulenzen an den Devisen- und Aktienmärkten gesorgt. Auslöser dafür war die überraschende Leitzinserhöhung der Bank of Japan in der Vorwoche, die damit die Abwertung ihrer Landeswährung Yen stoppen wollte. Im Wochenverlauf stabilisierten sich die Märkte, zumal die Eskalation des Nahost-Konfliktes bislang hinter den Befürchtungen zurückblieb. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht -0,6 Prozent (+4,8 Prozent seit Jahresbeginn). Das Nasdaq-100 verließ zum Wochenende dank einer Kurserholung bei der Aktie von Meta Platforms die Verlustzone mit einem kleinen Wochenplus von +0,4 Prozent (+10,0 Prozent seit Jahresbeginn). Auch der Nikkei-225-Index in Japan stabilisierte sich, wobei auf Wochensicht trotzdem ein Minus von -2,5 Prozent verbleibt (+4,7 Prozent seit Jahresbeginn). DAX und Euro-STOXX-50 konnten per Wochenschluss leicht zulegen: +0,3 Prozent beim DAX, +0,8 Prozent beim Euro-STOXX-50 (+5,8 Prozent bzw. +3,4 Prozent seit Jahresbeginn).
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 32,18 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 1,36 Euro bzw. -4,05 Prozent. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +1,4 Prozent. Darin und in den folgenden Durchschnittsdaten sind die Kursgewinne vom Freitag noch nicht enthalten. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds hat in dieser Woche deutlich mehr verloren, nämlich -7,1 Prozentpunkte (auf +4,8 Prozent seit Jahresbeginn). Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds hat in dieser Woche -3,5 Prozent verloren (auf +3,1 Prozent seit Jahresbeginn; Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre liegt der Durchschnitt der Mischfonds jetzt sogar wieder im Minus. An den Einstufungen durch Morningstar hat sich durch den Rückschlag nichts geändert: Der ACC Alpha select Fonds wird weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+422 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.
Unter unseren größeren Aktienpositionen gab es keine, die in dieser Woche deutliche Kursgewinne verzeichnet hätte.
Prozentual beste Aktie in dieser Woche ist NFON: +7,8 Prozent (auf 6,25 Euro, Einstand 11,11 Euro), womit der Kurs trotz des schwachen Umfeldes wieder den oberen Rand der seit April gültigen Bandbreite erreichte. Der Börsenwert erscheint im Hinblick auf die aktuellen Umsatzerlöse und (niedrigen) Gewinne hinreichend hoch. NFON bleibt eine Spekulation darauf, dass es gelingt, an frühere Perspektiven im Markt der Internet-Telefonie-Lösungen für Unternehmen anzuknüpfen. Aufsichtsrat Günter Müller meldete jüngst Insider-Käufe in der NFON-Aktie.
Die Gerresheimer-Aktie erholte sich in dieser Woche um +5,7 Prozent (auf 98,75 Euro, Einstand 72,12 72,11 Euro) von Kursverlusten zuvor. Hier hatten wir bekanntlich auf ein Take-Profit-Signal hin einen Teil unseres Kursgewinns realisiert. Die Bewertung spiegelt bereits optimistische Erwartungen wider (KGV 20) und mit der Kurserholung gelang nicht mehr als eine Rückkehr in die seit März geltende Seitwärtsbewegung.
Medios gewannen +5,6 Prozent (auf 18,10 Euro, Einstand 16,85 Euro Euro). Damit zeigt die Aktie relative Stärke, was für eine Fortsetzung des seit Juni entstandenen, noch jungen Aufwärtstrends spricht. Medios gab bekannt, seine Aktivitäten im Bereich „Advanced Therapies“ zu verstärken. Der Eintritt in den Markt für Neuartige Therapien („Advanced Therapies“) sei der nächste Schritt in der Umsetzung der im November 2022 angekündigten erweiterten Wachstumsstrategie und spiegele die Ambitionen der Medios-Gruppe wider, pharmazeutische Innovationen für Patienten verfügbar zu machen. Dies erhöhe auch den Diversifizierungsgrad des Geschäftsmodells
Erfreulich auch die Entwicklung bei Dürr: Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr trotzt der Branchenschwäche in der Automobilindustrie mit Rekordaufträgen. Schub gaben in der ersten Jahreshälfte Großaufträge für Lackieranlagen aus Deutschland, China, Südeuropa und Mexiko. Das Dürr-Management kann nun für das laufende Jahr das obere Ende der Zielspanne beim Auftragseingang von 4,6 bis 5,0 Milliarden Euro ins Auge fassen. Die Aktie stieg in dieser Woche um +3,3 Prozent (auf 19,85 Euro, Einstand 20,90 Euro). Wir hatten unsere Position bekanntlich unlängst leicht verbilligt.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Den explosionsartigen Anstieg der Optionsprämien beim Kursrückschlag des DAX haben wir am Montag genutzt, die Hälfte unserer DAX-Puts zu 850,00 Euro zu verkaufen (siehe unten: Transaktionen). Bis zum Ende der Woche sank der Kurs auf 463,30 Euro (Einstand 361,80 Euro), ein Rückgang gegenüber dem Vorwochenschluss um -21,0 Prozent.
Nachdem die guten Quartalsergebnisse in der Vorwoche Samsung Electronics stabilisiert hatten, lieferten der anhaltende Streik und die KI-Strategie nun Anlässe für Verkäufe. Der Kurs der ADRs sank in dieser Woche um -7,8 Prozent (auf 1.005 Euro, Einstand 899 Euro). Die Gewerkschaft NSEU beim Speicherchip- und Smartphone-Weltmarktführer Samsung kündigte an, ihren ursprünglich befristeten Streik auf unbestimmte Zeit fortsetzen. Die NSEU wirft der Konzernleitung in einer Erklärung fehlende Verhandlungsbereitschaft vor. Die Gewerkschaft rufe daher ihre Mitglieder zu einem unbefristeten Streik auf. Samsung erklärte, „mit gutem Willen Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu führen“. Der Ausstand gilt als der erste vollwertige Streik in der 55-jährigen Unternehmensgeschichte. Tausende NSEU-Mitglieder beteiligten sich seit Montag an den Streikaktionen. Von ihnen ist der Großteil nach Gewerkschaftsangaben im Bereich der Halbleiterproduktion beschäftigt. Der Streik war anfangs für drei Tage geplant. Die NSEU zählt etwa 30.000 Beschäftigte zu ihren Mitgliedern, was nahezu 24 Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht. In ihrer jüngsten Erklärung fordert die Gewerkschaft 3,5 Prozent mehr Grundlohn, Verbesserungen des Systems für Leistungszulagen sowie eine Ausgleichszahlung an Mitglieder für ihre wirtschaftlichen Verluste infolge des Streiks. Statt wie bisher einen Tag mehr Urlaub im Jahr möchte sie zudem einen eintägigen Sonderurlaub anlässlich der Gründung der Gewerkschaft durchsetzen. Samsung äußerte sich zunächst nicht zu den Forderungen. Das Unternehmen werde sicherstellen, dass es in den Produktionslinien zu keinen Unterbrechungen komme, hieß es. Die KI-Produktstrategie von Samsung vermochte die Stimmung auch nicht herumzureißen: Samsung beabsichtigt, seine neuen Smartphones und Gadgets durchgängig mit Funktionen Künstlicher Intelligenz auszustatten. Auf dem „Galaxy Unpacked“-Event im Pariser Louvre präsentierte der südkoreanische Elektronikkonzern eine neue Generation seiner Faltsmartphones „Flip und Fold“ und seiner Kopfhörer Buds und Buds Pro, die umfangreich mit KI-Funktionen ausgestattet sind. So können die Kopfhörer etwa automatisch Sirenensignale in der Umgebung erkennen und die Lautstärke der Musikwiedergabe absenken, damit man die Gefahrenlage mitbekommt. Samsung setzt bei Künstlicher Intelligenz zum einen auf eine selbst entwickelte KI, die die Südkoreaner „Galaxy AI“ nennen. Gleichzeitig integriert Samsung aber auch KI-Technik von Google Gemini, etwa die Funktion „Circle to Search“. Dabei können Anwender eine Person oder einen Gegenstand mit einer kreisförmigen Fingerbewegung markieren und auf dem Bildschirm durch KI erkennen lassen. Zur Samsung-KI gehören auch umfassende Übersetzungsfunktionen für geschriebene Texte und gesprochene Sprache. In Paris präsentierte Samsung auch eine neue Generation seiner Smartwatches. Das neu eingeführte Modell Galaxy Watch Ultra erinnert bei Design stark an die Apple Watch Ultra, die der iPhone-Konzern 2022 auf den Markt gebracht hatte. Das rechteckige Gehäuse aus Titan und die orangefarbene Taste zum Aufrufen von bestimmte Aktionen lehnen sich stark am Design von Apple an. Bei einer anderen Produktkategorie gibt es dagegen kein Pendant von Apple: In Paris startete Samsung den Vertrieb des Fitness-Trackers Galaxy Ring, der im Januar als Prototyp auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas erstmals vorgestellt wurde. Der Tracker sieht aus wie ein massiver Schmuckring und kann über Sensoren auf der Innenseite wichtige Gesundheits- und Fitness-Werte erfassen.
Während die Quartalszahlen bei ProSieben Sat.1 Media eigentlich in die richtige Richtung gingen, wurde die Bildung von Rückstellungen für Strafzahlungen im Zusammenhang mit dem Gutscheingeschäft der Tochter Jochen Schweizer mydays Group negativ aufgenommen: -5,6 Prozent (auf 5,81 Euro, Einstand 6,26 Euro). Der Medienkonzern stellt sich mit den Rückstellungen wegen der regulatorischen Unklarheiten bei seinem Gutscheingeschäft auf Strafzahlungen in Millionenhöhe ein. Ende Juni sei eine Rückstellung im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet worden, teilte ProSieben Sat.1 mit. Nach Konzernangaben will die Staatsanwaltschaft München I Bußgelder gegen einzelne Gruppengesellschaften verhängen. Die Finanzaufsicht BaFin prüfte den Fall. Ende Februar 2023 musste kurzfristig die Vorlage von Jahres- und Konzernabschluss verschoben werden, in der Folge musste auch ein neuer Termin für die Hauptversammlung gefunden werden. Im zweiten Quartal kletterten die Umsatzerlöse verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf 907 Millionen Euro. Neben dem Entertainment-Geschäft punktete auch das E-Commerce-Segment und kompensierte damit den Rückgang im Dating-Bereich. Trotz höherer Ausgaben für das Programm kletterte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um gut 15 Prozent auf 91 Millionen Euro. Bereinigt um Sonderposten blieb ein Gewinn von 25 Millionen Euro nach 4 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Sumitomo Forestry verloren in der Woche der Quartalsergebnisse weiter (-6,7 Prozent auf 4.988 Yen bzw. 30,60 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro). Die Umsatzerlöse beliefen sich im abgelaufenen Quartal auf 527,78 Milliarden Yen – ein Plus von 19,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel, in dem Sumitomo Forestry 440,18 Milliarden Yen erwirtschaftet hatte. Auch die Analystenschätzungen von durchschnittlich 502,5 Milliarden Yen wurden damit übertroffen. Der Gewinn je Aktie errechnet sich für das Quartal mit 163,59 Yen. Das ist gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung um 8,5 Prozent. Uns lag nur eine Analystenschätzung für den Quartalsgewinn vor und diese lag mit 135,7 Yen klar niedriger. Schon vor Bekanntgabe der Quartalsergebnisse lagen die Schätzungen für das gesamte Geschäftsjahr für den Umsatz bei durchschnittlich auf 2.081,12 Milliarden Yen (nach 1.733,17 Milliarden Yen im abgeschlossenen Jahr) und im Durchschnitt bei einem Gewinn je Aktie von 555 Yen. Der Markt preist offenbar ein, dass das Auslandsgeschäft von Sumitomo Forestry unter der Aufwertung des Yen leiden wird.
Lincoln National, die nach unserem jüngsten Zukauf unsere drittgrößte Einzelaktienposition ist, veröffentlichte seine Geschäftsergebnisse zum 30.06.2024. Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent gesteigert. Er lag im zweiten Quartal bei 5,15 Milliarden US-Dollar. Der Quartalsgewinn pro Aktie stieg auf 5,18 USD. Im letzten Jahr hatte Lincoln National im zweiten Quartal nur einen Gewinn von 2,96 USD je Aktie eingefahren. Obwohl die Zahlen die Trendwende untermauern, verlor die Aktie auf Wochensicht -1,4 Prozent (auf 29,59 USD, Einstand 32,53 USD), was auf den ersten Blick etwas weniger ist als die jetzt gezahlte Quartalsdividende. Allerdings lag der Ex-Tag für die Quartalsdividende schon im Juni.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Als am Montag dieser Woche panische Crash-Angst herrschte, haben wir unser Marktrisiko-Heding planmäßig zur Hälfte von Verkaufs-Optionen („Puts“) auf Futures umgestellt und somit die Panik-Stimmung genutzt. Dazu haben wir die Hälfte unserer 20 DAX-Puts zu 850,00 Euro (x 5 Euro Kontraktgröße) verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand zu 361,80 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von +134,9 Prozent realisiert. Auslöser für diese Transaktion war der Schwächeanfall des DAX, der bei uns zur Öffnung einer Short-Position in 2 DAX-Futures geführt hat. Der Verkauf der 2 Terminkontrakte erfolgte zu 17.238 (Kontraktgröße 25 Euro). Future-Kontrakte enthalten keinen Zeitwert. Bei ihnen zahlt man also keinerlei Prämie. Deshalb realisieren wir an Tagen wie dem vergangenen Montag die explosionsartig gestiegenen Prämien und tauschen unsere Absicherung in Futures.
Auch in dieser Woche haben wir im Rahmen unseres Risikomanagements zwei Positionen in deutschen Nebenwerten vollständig verkauft, nämlich 1&1 und Aurubis, und eine Position verkleinert, nämlich Dräger. Bei 1&1 und Aurubis wurden in dem schwachen Börsenumfeld Unternehmensnachrichten sehr negativ aufgenommen.
1&1 musste Probleme mit seinem Mobilfunknetz einräumen und gab eine Gewinnwarnung aus. Wir haben unsere verbliebene Tranche von 4.000 Aktien jetzt zu 12,60 Euro verkauft. Bekanntlich hatten wir unseren Rückzug aus der 1&1-Aktie schon Ende Juli eingeleitet und die ersten 4.000 Aktien noch zu 15,127 Euro (mit Gewinn) verkauft. Unser durchschnittlicher Verkaufskurs liegt mithin bei 13,864 Euro. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand zu 14,94 Euro haben wir also einen Kursrückgang von -7,2 Prozent realisiert.
Bei Aurubis hatten wir nur eine kleine Position von 500 Aktien (als „Anfangsposition“ gedacht). Die Quartalszahlen wurden vom Markt negativ aufgenommen und mit hohen Kursverlusten quittiert. Wir haben unsere 500 Aktien zu 61,1701 Euro verkauft und gegenüber unserem Einstand 75,85 Euro einen Verlust von -19,4 Prozent realisiert.
Wegen der deutlich verschlechterten Trendindikation haben wir auch unsere Position in Drägerwerk Vorzugsaktien halbiert: Wir haben 1.000 Aktien zu 45,226 Euro verkauft. Gegenüber unserem Einstand zu 49,09 Euro haben wir damit einen Kursverlust von -7,9 Prozent realisiert.
Toyota Motor befinden sich in der Schnittmenge zweier Themen, bei denen die Investoren jetzt schlechtere Rahmenbedingungen sehen: Sowohl die Schwäche der Automobilnachfrage als auch die Belastung der japanischen Konzerne durch den plötzlich stark gestiegenen Yen drücken hier auf die Stimmung. Wir haben jetzt auch die zweite Hälfte unserer Toyota-Position verkauft. Der Verkauf erfolgte an der Börse Tokio zu 2.531,3 Yen. Bei einem Wechselkurs von 158,89 Yen / Euro erzielten wir netto nach Kosten 51.441 Euro bzw. 15,83 Euro pro Aktie. Gegenüber unserem Einstandskurs zu umgerechnet 10,00 Euro haben wir somit einen Kursgewinn von +58,3 Prozent realisiert. Bekanntlich hatten wir schon Ende Juni unseren Rückzug aus Toyota begonnen und damals die erste Hälfte unseres Aktienbestandes noch zu 3.090,8 Yen pro Aktie verkauft. Der Aktienkurs in Yen war da 22 Prozent höher, der Yen/Euro-Wechselkurs mit 169,9 aber 6,5 Prozent ungünstiger. In Euro erhielten wir Ende Juni für die gleiche Aktienanzahl 54.101 Euro, also nur 5,2 Prozent mehr als jetzt. Der durchschnittliche Verkaufskurs beträgt jetzt insgesamt 2.811 Yen bei einem durchschnittlichen Wechselkurs von 164,4 Yen/Euro. In Euro haben wir durchschnittlich netto nach Kosten und Währungstransaktion 16,24 Euro erzielt, also in Euro letztendlich einen Kursgewinn von +62,4 Prozent realisiert (Dividendenerträge nicht berücksichtigt).
Wir haben, wie schon in der Vorwoche, nominal 500.000 Euro der zehnjährigen Bundesanleihe von 2015 bis 2025 mit einem Zinskupon von 0,5 Prozent gekauft, nun zum Kurs von 98,685 Prozent, also für 493.425 Euro. Der durchschnittliche Einstandskurs der 1,0 Million Euro steigt damit leicht auf 98,6125 Prozent (986.125 Euro). Die Stückzinsen auf 500.000 Euro betragen für die 9 Tagen, die zwischen den Käufen liegen, 61 Euro, für die zweite Tranche 1.195 Euro. Die jährliche Zinszahlung erfolgt Mitte Februar. Die Rendite bis zur Tilgung am 15. Februar nächsten Jahres liegt weiterhin knapp über 3 Prozent.
Wie hoch ist die Barreserve?
Unsere US-Dollar-Konto sind die Gewinnausschüttungen des iShares MSCI Japan Small Cap, von Lincoln National und der südkoreanischen KT Corp gutgeschrieben worden.
Beim US-Versicherungskonzern Lincoln National war der Ex-Tag der 10. Juni, also vor unserem Zukauf der Position. Somit haben wir für 5.000 Aktien je 0,45 USD Quartalsdividende erhalten. Gemessen am durchschnittlichen Einstandskurs der 5.000 Aktien zu 32,09 USD entspricht dies (4 gleichbleibende Quartalsdividenden in dieser Höhe unterstellt) schon einer Dividendenrendite von 5,6 Prozent. Wir rechnen allerdings damit, dass Lincoln National seine Dividendenzahlungen sogar noch erhöhen kann.
Beim südkoreanischen Telekom- und Daten-Dienstleister KT Corp war der Ex-Tag der 28. Juni. Wir haben für unsere 10.000 ADRs je 0,180281 USD Dividende erhalten. Auch das ist eine Quartalsdividende. Gemessen an unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 10,786 USD entspricht dies (4 gleichbleibende Quartalsdividenden in dieser Höhe unterstellt) einer erfreulichen Dividendenrendite von 6,7 Prozent. Auch hier rechnen wir damit, dass die Dividendenzahlungen erhöht werden, möglicherweise schon für die kommenden Quartale.
Für den Juli hatten wir auf unser US-Dollar-Guthaben 4,72 Prozent Zinsen bzw. 186 USD erhalten. Bis Mitte Juli hatten wir unser Dollar-Guthaben vollständig für Aktienkäufe verwendet (Charter und Newmont), dann zwar gut 46.000 USD aus dem Micron-Teilverkauf erhalten. Aber weil das nicht für unseren Wiedereinstieg bei Kraft Heinz reichte, haben wir ein zweites Mal im Juli US-Dollar gekauft: am 17. Juli 35.828 USD für 32.799 Euro (Wechselkurs also 1,092 USD/EUR) und am 24. Juli 19.832 USD für 18.319 Euro (Wechselkurs also 1,083 USD/EUR). Unser Kontoguthaben in kanadischen Dollar war mit 162.800 CAD deutlich höher, so dass die 3,93 Prozent Zinsen in der zweiten Julihälfte 290 CAD brachten. Das CAD-Guthaben ist faktisch durch den Teilverkauf von Fairfax Financial Mitte Juli entstanden, als die Aktie unser Kursziel für einen Teilverkauf erreichte. Gleichzeitig kam dann auch die Dividende von Martinrea. Auf unserem Konto für britische Pfund befanden sich 33.766 GBP, die uns bei 4,61 Prozent Zinsen im Juli 134 GBP einbrachten. Für den Schweizer Franken sind die Zinsen traditionell niedrig: 0,33 Prozent auf unser Guthaben brachten für den Juli 19 CHF. Wir hatten Mitte des Monats gut die Hälfte unseres Franken-Guthabens zum Wiedereinstieg bei Roche verwendet. In dänischen Kronen war durch unseren Ausstieg aus DFDS weniger Tage vor Monatsende ein Bankguthaben von gut 367.000 DKK entstanden. Bei 2,62 Prozent Zinsen brachte das bis zum Monatsende 160 DKK Zinsertrag. Etwas höher sind die Zinsen für schwedische Kronen: 2,86 Prozent auf ein kleines Bankguthaben von 2.331 SEK brachte im Juli 5,74 SEK Zinsertrag.
In der abgelaufenen Woche gab netto wieder einen kleinen Mittelzufluss, wodurch die Anzahl der ausgegebenen ACC Alpha select Anteile um 149 auf 172.639 gestiegen ist. Unser Fremdwährungsguthaben (siehe oben) belaufen sich zu aktuellen Wechselkursen umgerechnet auf jetzt 246.741 Euro, was 4,4 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Das Euro-Bankguthaben wurde durch den Kauf der zweiten Anleihe-Tranche auf 369.732 Euro reduziert, was 6,6 Prozent vom Fondsvermögen entspricht.
Die Bundesanleihe ist weiter leicht im Kurs gestiegen – auf 98,69 Prozent und hat mit Stückzinsen einen aktuellen Wert von 989.264 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe ist auf 1,605 Mio. Euro erhöht worden, im Wochenvergleich von 24,1 auf 28,8 Prozent vom Fondsvermögen.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Obwohl wir uns auf eine Schwäche der Aktienmärkte im August eingestellt hatten, hat es beim Anteilswert einen unschönen Rückschlag gegeben. Dieser fällt niedriger aus als bei den meisten reinrassigen Aktienfonds. Allerdings würde es uns schwerer fallen, den Rückgang rasch wieder aufzuholen, wenn es an den Aktienmärkten jetzt sehr schnell wieder zurück zu den alten Rekorden gehen sollte. Denn wir sind jetzt noch defensiver, noch vorsichtiger aufgestellt als im Juli. Und das aus guten Gründen: Zum einen sind die Aktienmärkte technisch angeschlagen. Aufwärtstrends wurden gebrochen, vermutete Unterstützungslinien verletzt. Dies gilt auch für sehr viele Einzelaktien. Es ist Teil unserer Strategie, davor nicht die Augen zu verschließen, auch wenn es uns nicht gefällt. Der Wochenverlauf brachte zwar eine gewisse Stabilisierung, aber auf übergeordneter Ebene ist es für Entwarnung noch zu früh. Weder ist eine schwächere Entwicklung der US-Wirtschaft als eingepreist unmöglich, noch dürften sich alle Carry-Trades in Wohlgefallen aufgelöst haben. Auch die weit verbreitete Hoffnung auf Kursgewinne an den Anleihemärkten, wenn die US-Notenbank endlich ihre Zinsen senkt, könnte hart enttäuscht werden, dann nämlich, wenn sich angesichts der gigantischen US-Staats- (Neu-) Verschuldung nicht mehr genug Käufer für die Staatsanleihen finden. Es gibt also genug Gründe, jetzt vorsichtig und zunehmend selektiv investiert zu sein. Konzentration auf weniger Aktien, die sich durch relative Stärke und klare Unterbewertung auszeichnen!
——————————————————