Wochenkommentar KW 18/2024
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW18/2024) an den Börsen geschehen?
Die US-Notenbank beließ ihre Funds Rate erwartungsgemäß unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent. Inzwischen zeigten sich Marktteilnehmer schon davon erleichtert, dass keine möglichen Zinserhöhungen angedeutet wurden. Die Aufmerksamkeit der Anleger galt auch in dieser Woche vor allem den Quartalsberichten der Unternehmen. Apple konnte mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Rekordvolumen von 110 Milliarden Dollar über schlechte iPhone-Verkäufe hinweg einen Kurssprung auslösen und einen Großteil der Kursverluste seit Jahresbeginn aufholen. Und Amazon konnte seine Umsatzerlöse dank des verstärkten Bedarfs an Rechenleistung mit seiner Cloud-Sparte AWS stärker ausweiten als erwartet. So kam der Nasdaq-100 auf Wochensicht auf ein Plus von +1,0 Prozent und damit +6,3 Prozent seit Jahresbeginn. Der Dow Jones stieg in dieser Woche um +1,1 Prozent, aber gerade mal +2,6 Prozent seit Jahresbeginn. In Europa gingen dagegen von den Unternehmensnachrichten per Saldo negative Impulse aus. Insbesondere die Automobilbranche enttäuschte. Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht -1,7 Prozent, seit Jahresbeginn damit +8,8 Prozent. Der DAX verlor -0,9 Prozent. Seit Jahresbeginn verschlechtert sich das Ergebnis damit auf +7,5 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert steht auf Basis der Kurse vom Donnerstag bei 34,51 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Anstieg um 0,33 Euro bzw. +1,0 Prozent – entgegen der negativen Entwicklung der europäischen Aktienmärkte. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +8,7 Prozent. Damit haben wir in dieser Woche unseren Vorsprung vor dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds und den meisten Aktienindizes seit Jahresbeginn ausbauen können – gegenüber dem Durchschnitt der Aktienfonds auf jetzt 3,6 Prozentpunkte, denn die meisten Aktienfonds verzeichneten in dieser Woche leichte Verluste und liegen durchschnittlich seit Jahresbeginn bei +5,1 Prozent (Quelle: Fondsweb.de). Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds schaffte seit Jahresbeginn nur +3,0 Prozent (Quelle: Fondsweb.de), womit wir im laufenden Jahr inzwischen fast dreimal so gut sind. Über drei Jahre (seit dem 02.05.2021) liegt das Plus beim ACC Alpha select mit +10,8 Prozent weiterhin noch einen Prozentpunkt unter dem Durchschnitt der Aktienfonds (+11,9 Prozent), aber 8,1 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der flexiblen Mischfonds (+2,7 Prozent) (Quelle: Fondsweb.de). Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+459 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.
Den Ausbau unseres Vorsprungs („Outperformance“) in dieser Woche verdanken wir vor allem der guten Kursentwicklung (je +8,6 Prozent) der großen japanischen Aktienpositionen Nippon Sanso und Itochu. Prozentual noch stärker war der Kursanstieg bei Sumitomo Forestry.
Nippon Sanso gewannen in dieser Woche +8,6 Prozent (auf 4.698 Yen bzw. 27,88 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Die Qualitätsaktie notiert damit nicht mehr weit unter ihrem Rekordhoch aus dem März und sollte das Potenzial für neue Rekorde haben. Der weiterhin bestehende Bewertungsabschlag als drittgrößter Industriegasehersteller der Welt gegenüber den Weltmarktführern Linde und Air Liquide erlaubt weitere Kursgewinne.
Der Aktienkurs von Itochu stieg ebenfalls um +8,6 Prozent (auf 7.331 Yen bzw. 44,41 Yen, Einstand 4.157 Yen bzw. 28,64 Euro). Itochu Corp gab bekannt, den angeschlagenen japanische Gebrauchtwagenhändler Bigmotor Co zu übernehmen. Dieser war in einen Versicherungsbetrugsskandal verwickelt. Unter neuer Leitung wird nun das gesamte Management von Bigmotor entlassen und das in Schwierigkeiten geratene Unternehmen umbenannt. Die Kerngeschäfte, der Verkauf und die Reparatur von Gebrauchtwagen, wird fortgeführt. 50,1 Prozent des Unternehmens werden zunächst von einem Investmentfonds, J-Will Partners, gehalten, 49,9 Prozent sofort von Itochu und seinem Energie-Tochterunternehmen Itochu Enex Co. Der Itochu Konzern beabsichtigt, in Zukunft die Anteile von J-Will Partners noch zu erwerben. Durch das neue Unternehmen erwartet das Handelshaus Synergien mit seinen Konzernaktivitäten wie dem Autovermietungsunternehmen Tokyo Century Corp und dem Luxusautoimporteur Yanase & Co sowie seinem Einzelhandelsversicherungsgeschäft zu schaffen. Bigmotor war letztes Jahr in einen Skandal verwickelt, nachdem festgestellt worden war, dass das Unternehmen überhöhte Reparaturgebühren erhoben hatte, indem es vorsätzlich die Autos von Kunden beschädigte und betrügerische Versicherungsansprüche geltend machte. Nach dem Skandal war der Gebrauchtwagenhändler alleine nicht mehr überlebensfähig. Es ist davon auszugehen, dass Itochu hier eine günstige Einstiegsgelegenheit nutzen konnte, um sein reichhaltiges Portfolio an Beteiligungen und Tochterunternehmen sinnvoll zu vergrößern.
Sumitomo Forestry stiegen in dieser Woche sogar um +15,9 Prozent auf 5.360 Yen bzw. 32,00 Euro (Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro) und damit neue Rekordhochs. Wir hatten bekanntlich Sumitomo Forestry erst im April noch um 1.000 Aktien zu 4.972 Yen aufgestockt. Auslöser der guten Kursentwicklung jetzt waren die guten Quartalsergebnisse. Zwar lagen die Umsatzerlöse mit 453,63 Milliarden Yen (gegenüber 376,3 Milliarden Yen im gleichen Vorjahreszeitraum) leicht unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten von 457,1 Milliarden Yen, aber der Nettogewinn übertraf die Erwartungen deutlich: Der Gewinn je Aktie lag bei 108,63 Yen. Im Vorjahresviertel waren es nur 72,1 Yen je Aktie und die durchschnittliche Analystenschätzung lag jetzt nur bei 76 Yen. Vom Kursanstieg bei Sumitomo Forestry profitieren wir doppelt: Zum einen entfallen gut 1,6 Prozent vom Fondsvermögen direkt auf diese Aktie, zum anderen gehört Sumitomo Forestry zu den größten der kleinen japanischen Aktien, die im Nebenwerte-Index MSCI Japan Small Cap und dem entsprechenden Indexfonds enthalten sind. Allerdings beträgt das Gewicht im Index gerade mal 0,5 Prozent. Sumitomo Forestry Co. Ltd. ist im Kerngeschäft im Bereich der Forstwirtschaft tätig. Weil in Japan und den USA der Wohnhausbau traditionell zu großen Anteilen mit Bauholz erfolgt, gehört auch der Wohnungsbau zu den angestammten Tätigkeitsfeldern. Das Geschäftssegment Holz und Baustoffe kauft, produziert, verarbeitet und verkauft Holz und Baustoffe. Das Segment Wohnungs- und Baugeschäft bietet maßgeschneiderte Einfamilienhäuser, Innenausbauprodukte, Immobilienvermietung und Immobilienvermittlung, Stadtbegrünung, Landschaftsgestaltung und Instandhaltungsdienste an. Das Segment Wohnungsbau und Immobilien in Übersee entwickelt Eigentumswohnungen, Wohnkomplexe und gewerbliche Anlagen in Übersee, vor allem in den USA. Das Segment Sonstige umfasst die Stromerzeugung aus Biomasse, die Aufforstung (vor allem in Gebieten außerhalb Japans), die Vermittlung von Versicherungen, die Herstellung und den Verkauf von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Materialien sowie Tiefbauaufträge.
Unsere Japan-Investments haben aus eigener Kraft, also aufgrund ihrer überdurchschnittlich guten Kursentwicklung, ihren Anteil am Fondsvermögen in dieser Woche von 13,2 auf 14,0 Prozent vom Fondsvermögen vergrößern können.
Auch beim französischen Bergbaukonzern Imerys führten die jüngsten Quartalsergebnisse (zum 31.03.2024) zu einem Kurssprung: +12,9 Prozent (auf 34,34 Euro, Einstand bisher 31,17 Euro). Der Umsatz im ersten Quartal lag bei 926 Millionen Euro und übertraf damit sowohl das Niveau des dritten als auch des vierten Quartals 2023. Imerys sieht erste Anzeichen einer Nachfrageerholung. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) liegt bei 188 Millionen Euro und damit 9 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Dies spiegele den positiven Beitrag kommerzieller Maßnahmen, Sparmaßnahmen und niedrigerer Inputkosten sowie die starke Leistung von Joint Ventures wider. Das positive Preis/Kosten-Verhältnis blieb erhalten, was die Stärke des Geschäftsmodells von Imerys zeige. Die „adjustierte EBITDA Marge“ konnte von 17,2 auf 20,2 Prozent erhöht werden. Mit der Schaffung eines neuen Geschäftsbereichs „Lösungen für die Energiewende“ trage man der zunehmenden Dynamik bei kritischen Mineralien und ihrem wachsenden Beitrag zur finanziellen Leistung der Gruppe Rechnung. Der Konzern berichtet von Verhandlungen zur Übernahme des europäischen Kieselgur- und Perlitgeschäfts von Chemviron, wodurch das Angebot von Imerys an natürlichen Lösungen für Konsumgüter erweitert werden könne. Im Gegenzug will man sich von den Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Papiermarkt trennen. Der Aktienkurs sprang in Reaktion auf die guten Unternehmensnachrichten über den Widerstand bei rund 32 Euro. Dies bestätigt die von uns angenommene Trendwende nach oben und sollte der Aktie aus charttechnischer Sicht mittelfristig die Rückkehr zu Kursen über 40 Euro ermöglichen. Wir haben unsere Aktienposition deshalb aufgestockt (siehe unten: Transaktionen).
Stabilisierend wirkt weiterhin die Kursentwicklung der von uns gehaltenen DAX-Put-Optionen: Die Verkaufsoptionen mit Laufzeit Juni gewannen in dieser Woche +11,9 Prozent (auf 256 Euro, Einstand 353 Euro). Die bis September laufenden DAX-Puts gewannen (bei gleichem Basispreis) lediglich +7,3 Prozent (auf 450 Euro, Einstand 490 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Gebremst wurde der Anstieg des Anteilswertes in dieser Woche vor allem von drei Aktien: Stellantis, Deutsche Bank und AXA.
Der Autobauer Stellantis hat zum Jahresstart weniger Fahrzeuge verkauft. Dabei spielten auch Modellwechsel eine Rolle, die erst in der zweiten Jahreshälfte Rückenwind liefern sollen. Der Absatz fiel im ersten Quartal im Jahresvergleich um ein Zehntel auf 1,34 Millionen Fahrzeuge, wie der Konzern mit Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep und Opel am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Der Umsatz sackte um 12 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro ab. Damit blieb Stellantis deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Jahresprognosen bestätigte Stellantis allerdings. Die Aktien verloren auf Wochensicht -11,7 Prozent (auf 20,35 Euro, Einstand 13,64 Euro). Umsatzseitig habe Stellantis die Erwartungen leicht verfehlt, schrieb der Analyst der US-Investmentbank Goldman Sachs. Er verwies dabei auf sinkende Bestände bei Händlern. Aus Sicht des RBC-Analysten könnten die Investoren Marktanteilsverluste von Stellantis aber durchaus verkraften, solange der Autobauer seine Preispolitik beibehalte – zumal auch die erhöhte Dividende und ein Aktienrückkaufprogramm den Aktienkurs stützen dürften. Der Analyst von Jefferies bemängelte die enttäuschenden Geschäfte in Europa. Dort hatte vor allem die Nachfrage nach Elektroautos geschwächelt. Besonders stark fiel der Absatzrückgang zum Jahresstart aber in den USA aus. Gegenwind kam auch von Währungseffekten. Die sinkenden Verkaufszahlen begründete Stellantis außerdem mit der Einführung neuer Modelle zum zweiten Halbjahr. Diese dürften Wachstum und Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte allerdings wieder antreiben. Stellantis-Chef Carlos Tavares hatte jüngst vor einem turbulenten Jahr gewarnt – angesichts steigender Lohnkosten und des Wegfalls staatlicher Förderprämien für Elektroautos in einigen Ländern. Der Manager hatte dem Autokonzern deshalb bereits ein Sparprogramm verordnet.
Deutsche Bank – Aktien verloren in dieser Woche -7,7 Prozent (auf 15,26 Euro, Einstand 8,54 Euro). Allerdings war der Kurs allein in der Vorwoche in Reaktion auf den Quartalsgewinn um +10,6 Prozent gestiegen. Den Anlass für Gewinnmitnahmen lieferte in dieser Woche der langwierige Rechtsstreit mit früheren Aktionären der übernommenen Postbank. Die Deutsche Bank teilte mit, sich auf eine Nachzahlung in Milliardenhöhe einzustellen. Nach entsprechenden Äußerungen des Oberlandesgerichts Köln bildet die Bank im zweiten Quartal eine Rückstellung von voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro. Der Analyst von der Berenberg Bank sprach deshalb von einem holprigen Weg für die Bank. Trotz des zuletzt guten Abschneidens im operativen Geschäft blieben die diesjährigen Umsatzziele für das Frankfurter Bankhaus eine Herausforderung. Der Postbank-Streit ändere zwar nichts an der Strategie, er werde sich aber wahrscheinlich auf die Pläne für Kapitalausschüttungen auswirken. Die Rückstellungen seien eine negative Überraschung, am langfristig positiven Anlagehintergrund änderten sie aber nichts, kommentierte der zuständige JPMorgan-Analyst.
Beim Versicherungskonzern AXA belastete die Absage des geplanten Verkaufs eines geschlossenen Lebens- und Rentenportfolios an den Finanzinvestor Athora. Der Aktienkurs verlor auf Wochensicht -7,2 Prozent (auf 31,43 Euro, Einstand 19,62 Euro), größtenteils allerdings durch den Dividendenabschlag. Angesichts der regen Nachfrage in allen Geschäftsbereichen und des Wachstums, über das AXA berichten konnte, erscheint uns der Kursrückgang dennoch übertrieben. Nach dem guten Lauf der Aktie (fast +40 Prozent von Juli vergangenen Jahres bis April dieses Jahres), scheint man auch hier einen Anlass für Gewinnmitnahmen zu suchen.
Die Quartalsergebnisse von Kraft Heinz wurden negativ aufgenommen. Die Aktie verlor in dieser Woche -4,7 Prozent auf 36,35 USD (Einstand 37,76 USD). Dies hat allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf den Anteilswert, weil es sich mit 0,6 Prozent vom Fondsvermögen um eine der kleinsten Aktienpositionen handelt. Wir hatten diese Aktienposition bekanntlich schon im Februar verkleinert.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Nachdem wir in der Vorwoche aufgrund eines prozyklischen Kaufsignals die dritte Tranche á 2.000 Aktien von Gesco gekauft haben, galt dies in dieser Woche für den französischen Rohstoffkonzern Imerys: Wir haben eine dritte Tranche á 2.000 Aktien an der Heimatbörse Paris zu 34,217 Euro zugekauft. Damit vergrößern wir unsere bislang kleine Imerys-Position auf 6.000 Aktien, was dann knapp 3,5 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unser durchschnittlicher Einstandskurs steigt mit dem Zukauf von 31,17 Euro auf 32,185 Euro.
Wie hoch ist die Barreserve?
Mit dem Monatswechsel haben wir die Zinsen auf unsere Bankguthaben für April erhalten. Der Guthabenzins für unser Euro-Bankguthaben ist ganz leicht gestiegen auf 3,708 Prozent p.a., was für den April eine Zinseinnahme von 1.088,01 Euro brachte. Bei einem nahezu unveränderten Zins von 4,95 Prozent p.a. für unser US-Dollar-Guthaben haben wir 493,98 USD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem US-Dollar-Konto auf 120.312 USD gestiegen ist. Bei einem von 4,35 auf 4,45 Prozent p.a. gestiegenen Zinssatz für unser Kanada-Dollar-Guthaben haben wir für April 11,06 CAD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto auf 3.205 CAD gestiegen ist. Bei einem ganz leicht gestiegenen Zinssatz von 4,86 Prozent p.a. für unser Guthaben in britischen Pfund haben wir für April 135,15 GBP Zinsen erhalten, wodurch unser Guthaben auf 33.505 GBP gestiegen ist. Auf unser Bankguthaben in Schweizer Franken erhalten wir unverändert gegenüber dem Vormonat 0,96 Prozent Zinsen p.a.. Bekanntlich hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) als erste westliche Notenbank ihre Leitzinsen gesenkt. Wir haben für April 73,53 CHF Zinsen erhalten. Das Guthaben ist dadurch auf 99.292 CHF gestiegen. Der Zinssatz für schwedische Kronen ist weiter leicht gesunken: von 3,44 auf 3,42 Prozent Zinsen p.a.. Wir haben für den April 1.716,13 SEK Zinsen erhalten. Unser Bankguthaben in schwedischen Kronen ist dadurch auf 603.868 SEK gestiegen. Der Gegenwert aller unserer Fremdwährungsguthaben zusammen ist auf 307.367 Euro gestiegen, was jetzt 5,1 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.
Zu den Dividendenzahlungen, die noch nicht eingegangen sind, die aber seit dem Dividendenabschlag als Forderung im Fondsvermögen geführt werden (5.930 USD von KT Corp, 599.146 Yen von Itochu, Toyota und Nippon Sanso und seit der Vorwoche 10.540 Euro von Stellantis) kommt in dieser Woche die Dividende von AXA in Höhe von 15.840 Euro hinzu.
Unser Euro-Bankguthaben beträgt vor Verrechnung des neuen Imerys-Kaufs noch 241.095 Euro, was 4,0 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der Anstieg ist auf Netto-Mittelzuflüsse zurückzuführen. Die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile ist im Wochenvergleich um 535 auf 172.685 Anteile gestiegen. Unsere Barreserve aus Bankguthaben in verschiedenen Währungen ist einschließlich dem Euro-Guthaben auf 548.462 Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 8,9 auf 9,2 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Als Investmentclub lebt unser Portfolio von den Ideen unserer Mitglieder, bestimmte Aktien zu kaufen. Gute Investmentvorschläge zu teilen, schadet keinem, im Gegenteil: Der Gewinn des einen ist auch der Gewinn des anderen. Dass nicht jede vorgeschlagene Aktie in unsere Strategie passt, obwohl sie sich anschließend vielleicht gut entwickelt, liegt in der Natur der Sache. Wir setzen seit Jahrzehnten eine sehr robuste Strategie um, die sich durchaus von den Strategien unserer Mitglieder für ihre eigenen Aktiendepots unterscheidet. Das macht Sinn. Beispielsweise gibt es zahlreiche Nebenwerte, bei denen die Börsenumsätze so gering sind, dass wir mit einem Stoploss-Ausstieg, der ja am schnellsten „bestens“ an nur einem Handelstag umgesetzt wird, den Aktienkurs zu stark belasten würden. Zudem kaufen wir nicht „die nackte Story“, sondern begründen jeden Aktienkauf mit einer rechnerischen Unterbewertung. Ja, es gibt öfter mal „Storys“, die aufgehen, und ihre Anleger mit hohen Kursgewinnen belohnen. Wir glauben aber nicht, systematisch über Jahre und Jahrzehnte gut abschneiden zu können, weil wir früher als andere immer wieder solche „Story“-Aktien rechtzeitig kaufen können. Was dagegen sehr wohl möglich ist: Mit nüchterner Analyse Über- und Unterbewertungen zu berechnen, die sich dann früher oder später meist nivellieren. Natürlich besteht auch dabei das Risiko, dass die Analysten mit ihren Prognosen falsch liegen. Statistisch gesehen ist diese Vorgehensweise aber meist erfolgversprechend, wenn man nicht versucht, mehr als zwei Jahre in die Zukunft zu gucken.
Dass wir fundamentale Analysen unserer Aktien mit markt- und charttechnischen Timing-Aspekten verbinden, ist immer noch eine vergleichsweise seltene Vorgehensweise, zumindest in der von uns praktizierten Konsequenz. Dazu gehört die Stoploss-Absicherung: Wenn Aktienkurse gegen uns laufen, wenn sie relative Schwäche zeigen, werden sie in der Gewichtung in unserem Portfolio halbiert oder vollständig verkauft. „The trend in your friend.“, gilt dagegen nur für Aufwärtstrends. „Gewinne laufen lassen“ ist oft richtig, wie die Buchgewinne in unserem Portfolio zeigen: Bei 14 unseren aktuellen Positionen betragen unsere Buchgewinne über 50 Prozent, bei 7 Positionen über 75 Prozent und bei unserer größten Aktienposition über 200 Prozent! Auch das ist ein Unterschied zu den meisten Privatanlegern, die Kursgewinne oft zu früh realisieren, Verlustpositionen aber versuchen „auszusitzen“. So entstehen Depotleichen. Schade, um das Kapital, das meist an anderer Stelle die anfänglich kleinen Verluste längst hätte aufholen können.
Ganz wichtig ist es auch, „über den Tellerrand“ hinauszublicken. Auch wenn es einen Informationsvorteil bei heimischen, also deutschen oder europäischen Aktien gibt, so verpasst man doch oft die Chance, sein Rendite / Risiko – Verhältnis klar zu verbessern, indem man attraktive Auslandsaktien ins Portfolio aufnimmt. Ein gutes Beispiel dafür liefern seit Monaten unsere japanischen Aktien. Dabei haben wir den Vorteil, direkt an den Heimatbörsen der Aktien spesengünstig handeln zu können. Mit einem halben Dutzend Fremdwährungskonten können wir zudem bewusst entscheiden, in welchen Währungen wir investiert sein wollen – und sei es, um die höheren Zinsen dort zu verdienen.
Schließlich steht dem Fonds die Möglichkeit offen, sehr kostengünstig Transaktionen an den Terminbörsen vornehmen zu können. Das nutzen wir bekanntlich für ein Marktrisiko-Management, das in jedem Fall das Verlustrisiko für den Anteilswert verringert, im besten Fall auch noch die Rendite erhöht.
Wer den Investmentclub als Quelle „heißer Tipps“ begreift, hat etwas falsch verstanden. Wer nur einzelne Ideen aufgreift, muss viel Glück haben, auf Dauer besser abzuschneiden.
Die Lehre aus 30 Jahren Investmentclub ist deshalb: Bitte setzen Sie unseren Fonds als Basisinvestment für ihre Aktienanlage ein. Hier gibt es konsequentes Risikomanagement auf mehreren Ebenen, das mit einer breiten internationalen Diversifizierung beginnt. Aktienauswahl und Timing folgen bewährten Regeln, die nicht in jedem Einzelfall funktionieren, aber auf lange Sicht.
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