Wochenkommentar KW 01/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW01/2024) an den Börsen geschehen?

Zum Jahresauftakt wurde die euphorische Erwartung an baldige Zinssenkungen kleiner, was die Aktienmärkte belastete. Es gab Umschichtungen zulasten zinssensitiver Aktien, darunter Technologiewerte und aus eher konjunkturabhängigen Aktien heraus in defensivere Branchen. Der Dow Jones beendete die Woche mit einem Minus von -0,6 Prozent. Der Nasdaq-100-Index litt stärker unter den gedämpften Zinssenkungserwartungen und verlor -3,1 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verlor -1,3 Prozent und der DAX -0,9 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 31,49 Euro berechnet. Im Wochenvergleich ist das ein Rückgang um 0,19 Euro bzw. -0,6 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verliert mit -1,4 Prozent mehr als doppelt so viel. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können und die ein ähnliches Risikoprofil zeigen wie der ACC Alpha select Fonds, verliert, ähnlich wie wir, -0,7 Prozent. Für das Kalenderjahr 2023 ergibt sich netto (nach Kosten) ein Anstieg des Anteilswertes von 29,51 auf 31,74 Euro (Anteilswert am 29.12.2023), also 2,23 Euro bzw. 7,56 Prozent. Über drei Jahre, also seit dem 4. Januar 2021, ist unser Anteilswert um +14,9 Prozent gestiegen, während global anlegende Aktienfonds mit durchschnittlich +15,5 Prozent nur knapp darüber liegen und flexible Mischfonds mit nur +5,7 Prozent deutlich schlechter abgeschnitten haben. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe („Mischfonds EUR aggressiv Global“) weiterhin zu den überdurchschnittlich guten Fonds und erhält über diesen Zeitraum vier Sterne. (Die Gesamtnote liegt weiterhin noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+410 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 3,8 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Mit der kanadischen Fairfax Financial Holdings und dem österreichischen Baukonzern PORR trugen zwei unserer größten Auslandspositionen zur relativ guten Entwicklung des Anteilswertes in der ersten Woche des Jahres 2024 bei.

Fairfax Financial wurde mit einem Plus von +4,9 Prozent (auf 1.282,22 CAD, Einstand 454,83 CAD) sogar der größte Gewinner in dieser Woche in unserem Portfolio. Der Aktienkurs stieg damit in den ersten Handelstagen auf ein neues Rekordhoch. Es ist als sehr gutes Zeichen für die Kurschancen in diesem Jahr zu verstehen, dass bei den Neudispositionen zu Jahresbeginn statt Gewinnmitnahmen neue Kursrekorde zu beobachten sind: Obwohl sich der Kurs seit 2020 verdreifacht hat, wird die Aktie weiter als günstig eingestuft. Fünf von acht Analysten empfehlen Fairfax auch jetzt noch zum Kauf, ein weiterer zum „Übergewichten“; nur einer rät zu „Untergewichten“. Zu einer Verkaufsempfehlung konnte sich kein Analyst durchringen, der sich die Holding genauer angesehen hatte. Auch wir halten die Aktie mit einem KGV von nur 6 bei hoher Substanz und gutem Wachstum trotz Kursverdreifachung für weiterhin unterbewertet.

Die Aktie der US-Krankenversicherung Cigna Group stieg gegen den Trend +4,7 Prozent (auf 313,59 USD, Einstand 231,51 USD). Schon im Dezember war es von den Aktionären eher positiv bewertet worden, dass die Pläne für eine mögliche Fusion mit der US-Krankenversicherung Humana nicht weiter verfolgt werden. Beide Seiten hätten sich nicht auf finanzielle Details einigen können. Die Fusionspläne waren Ende November der Grund für den Kurseinbruch gewesen. Wir hatten darauf sicherheitshalber unsere Cigna-Position verkleinert. Vor allem den Cigna-Aktionären habe die von Humana angebotene Mischung aus Aktien- und Bargeld-Geschäft nicht gefallen. Nun kann der Cigna-Konzern seine hohen Barreserven stattdessen für den zusätzlichen Rückkauf eigener Aktien nutzen. Ein Zusammenschluss der beiden Konzerne hätten einen 140-Milliarden-Dollar schweren Gesundheitsgiganten geschaffen. Humana, mit einem Jahresumsatz von 93 Milliarden Dollar, ist ein Anbieter des staatlichen Krankenversicherungsprogramms. Der Krankenversicherer Cigna ist in dem Bereich deutlich kleiner. Zudem ist Humana ein großer Betreiber von Pflegeheimen und Krankenhäusern, was gut zum Geschäft von Cigna mit Gesundheitsdienstleistungen gepasst hätte. Cigna und Humana hatten 2015 schon einmal über einen Zusammenschluss verhandelt. Cigna nimmt jetzt von großen Übernahmen Abstand und stockt seine Aktienrückkäufe um 10 Milliarden US-Dollar auf. Statt nur 1,3 Milliarden US-Dollar will der Konzern nun 11,3 Milliarden Dollar für den Erwerb eigener Papiere ausgeben. Cigna-Chef David Cordani erklärte den Schritt damit, dass die Cigna-Aktie „deutlich unterbewertet“ sei.

PORR stieg +4,4 Prozent (auf 13,26 Euro, Einstand 13,48 Euro). Ähnlich wie bei Fairfax ist es positiv zu werten, dass die Aktie ohne Unternehmensnachrichten in den ersten Handelstagen so gefragt ist, dass ihr Kurs ein neues Hoch erreicht. PORR ist zwar weit von neuen Allzeit-Hochs entfernt, aber der Anstieg über 13 Euro bedeutet ein neues Sechs-Monats-Hoch und eine klare Verbesserung des charttechnischen Bildes. Das KGV dürfte nahe 5 liegen. Wir trauen PORR 2024 deutliche Kursgewinne zu.

Deutlich gegen den Trend steigen konnten auch Orange (+3,9 Prozent auf 10,70 Euro, Einstand 10,22 Euro), Toyota Motor (+3,6 Prozent auf 16,92 Euro, Einstand 10,00 Euro) und Fresenius (+3,3 Prozent auf 28,99 Euro, Einstand 27,76 Euro) gefolgt von Roche (+2,8 Prozent auf 251,30 CHF, Einstand 276,80 CHF) und Essity (+2,3 Prozent auf 255,80 SEK, Einstand 265,46 SEK), die wir erst im Dezember neu aufgenommen hatten.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Bei unseren großen Aktienpositionen waren es TRATON, Nippon Sanso und Stellantis, die in dieser Woche den Anteilswert belasteten.

TRATON verlor ohne Unternehmensnachrichten -3,7 Prozent (auf 20,54 Euro, Einstand 19,12 Euro). TRATON ist der höchstgewichtete Wert im Small-Cap-Index SDAX und müsste auch durch seine günstige Bewertung mit einem KGV von nur 4 auffallen. Sollte sich die Entwicklung wie von den Analysten erwartet ergeben, würde die Bewertung auf ein KGV von nur 3 fallen und die Dividendenrendite 8 Prozent überschreiten. Der aktuelle Kurs nimmt also bereits eine Verschlechterung der Geschäftsergebnisse vorweg. Das Überraschungspotenzial sollte damit u.E. klar auf der positiven Seite liegen.

Nippon Sanso gaben ebenfalls ohne Unternehmensnachrichten -3,4 Prozent ab (auf 3.793 Yen bzw. 23,68 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Die Aktie ist bekanntlich nach ihrer sehr guten Performance 2023 nicht mehr unterbewertet, bleibt aber ein Hochqualitäts-Basisinvestment für Japan.

Stellantis litten unter Umschichtungen aus zyklischen Aktien heraus: -3,1 Prozent (auf 20,50 Euro, Einstand 13,64 Euro). Mit einem KGV von nur 3 bis 4 sind aber u.E. bereits sehr negative Szenarien eingepreist.

Prozentual größter Verlierer der ersten Woche 2024 in unserem Portfolio ist NFON (-10,5 Prozent auf 6,14 Euro, Einstand 11,11 Euro), gefolgt von Formycon (-6,4 Prozent auf 52,80 Euro, Einstand 42,78 Euro), Knaus Tabbert (-6,1 Prozent auf 44,15 Euro, Einstand 44,87 Euro) und KION (-4,6 Prozent auf 36,90 Euro, Einstand 25,94 Euro). Wir halten diese deutschen Nebenwerte für klar unterbewertet und trauen ihnen in diesem Jahr positive Überraschungen zu.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

In der ersten Woche des neuen Jahres haben wir keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Zum Jahreswechsel haben wir die Zinsen auf unsere Bankguthaben für Dezember erhalten. Der Guthabenzins für unser Euro-Bankguthaben beträgt 3,702 Prozent p.a., was für den Dezember eine Zinseinnahme von 1.062,34 Euro brachte. Bei einem Zinssatz von 4,96 Prozent p.a. für unser US-Dollar-Guthaben haben wir 314,72 USD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem US-Dollar-Konto auf 96.958 USD gestiegen ist. Bei einem Zins von 4,49 Prozent p.a. für unser Kanada-Dollar-Guthaben haben wir für Dezember 100,70 CAD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto auf 2.314 CAD gestiegen ist. Bei einem Zins von 4,65 Prozent p.a. für unser Guthaben in britischen Pfund haben wir für Dezember 131,48 GBP Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Pfund-Konto auf 32.967 GBP gestiegen ist. Auf unser Bankguthaben in Schweizer Franken erhalten wir zurzeit 1,18 Prozent Habenzinsen p.a., 33,35 CHF für Dezember, wodurch das Guthaben auf unserm Franken-Konto auf 4.324 CHF gestiegen ist. Der gesamte Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben auf 132.945 Euro gestiegen, was jetzt 2,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Unser Euro-Bankguthaben beträgt aktuell nur 48.136 Euro, was 0,9 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Allerdings wurden die 1.200.000 Euro Bundesanleihe bislang nicht angetastet. Ihr aktueller Wert beträgt einschließlich Stückzinsen zum weiter leicht gestiegenen Kurs von 99,80 Prozent 1.216.253 Euro, was alleine 21,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe zusammen beträgt jetzt 1,397 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen sank leicht von 25,1 auf 25,0 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Zu Jahresbeginn an dieser Stelle ein Hinweis zur steuerlichen Behandlung, die sich aus der Investmentsteuerreform 2018 ergibt. Allerdings erfolgt damit keinerlei Steuerberatung. Dazu wenden Sie sich bei Bedarf bitte an einen Steuerberater. Und auch die nachfolgenden Berechnungen sind nur eine unverbindliche Beispielrechnung. Die zur Anwendung kommende Vorabpauschale wird für jeden Fonds von einem unabhängigen Datendienstleister, nämlich WM Datenservice, berechnet und an die depotführenden Banken übermittelt.

Weil der Fiskus nicht warten will, bis die tatsächlichen steuerpflichtigen Erträge ermittelt und mitgeteilt worden sind (sogenanntes „transparentes“ Verfahren vor 2018) oder die Anteile verkauft werden, wird bei der Vorabpauschale ein sogenannter Basisertrag angenommen und pauschal besteuert („intransparentes Verfahren“), wenn kein Freistellungsauftrag in ausreichender Höhe vorliegt.

Aufgrund der positiven Fondsperformance 2023 und des für die Berechnung der Vorabpauschale festgelegten Basiszinssatzes von 2,55 Prozent werden inländische Depotbanken jetzt im Januar prüfen, ob sie eine Vorabpauschale für das Kalenderjahr 2023 abführen müssen.

Dieser Basisertrag beträgt 1,785 Prozent des Rücknahmepreises des Fonds zu Jahresbeginn, nämlich 70 Prozent des Basiszinses. Der Basiszins liegt jetzt bei 2,55 Prozent. 70 Prozent davon sind 1,785 Prozent.

Der letzte Anteilswert, der 2022 festgestellt wurde, betrug 29,51 Euro. Demnach unterstellt der Fiskus einen Basisertrag von 0,5267535 Euro pro Anteil. Weil der ACC Alpha select Fonds steuerlich als Aktienfonds gilt, haben wir zudem den Vorteil der höchstmöglichen steuerlichen Teilfreistellung, d.h. es sind 30 Prozent des Ertrages noch einmal pauschal steuerfrei. Dann wären 0,3687 Euro pro Anteil steuerpflichtig statt des tatsächlichen Netto-Gewinns von 2,23 Euro pro Anteil. Die Kapitalertragssteuer würde somit 0,0922 Euro pro Anteil betragen. Damit wird also letztendlich nur ein Bruchteil des tatsächlichen Wertzuwachses, den wir 2023 erzielt haben, besteuert.

Auf den steuerpflichtigen Kapitalertrag wird Kapitalertragssteuer, Solidaritätszuschlag und ggfs. Kirchensteuer berechnet und von der depotführenden Bank abgeführt. Ob dieser Betrag von einem Verrechnungskonto eingezogen wird oder durch Verkauf von Fondsanteilen, obliegt der Bank.

Alle während der Haltedauer des Fonds angesetzten Vorabpauschalen werden in volle Höhe auf einen späteren Verkaufserlös angerechnet. Dadurch wird die Kapitalertragssteuer beim späteren Verkauf der Fondsanteile also entsprechend gemindert.

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