Wochenkommentar KW 51/2022

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW51/2022) an den Börsen geschehen?

Die Erwartung einer doch weiter restriktiven Geldpolitik der Notenbanken drückte an den Börsen auf die Stimmung. Überraschend hob die Bank of Japan den Zielbereich für Anleiherenditen an und signalisierte damit erstmals auch, die Liquiditätsversorgung zu begrenzen. Die Aussicht auf weitere Leitzinsanhebungen bei Fed und EZB im kommenden Jahr belastete weiterhin besonders Technologieaktien. Der Nasdaq-100-Index verzeichnet einen Wochenverlust von -2,3 Prozent. Damit vergrößert sich der Verlust seit Jahresbeginn auf jetzt -32,7 Prozent. Der Dow Jones schaffte dagegen ein kleines Wochenplus von 0,9 Prozent, womit der Verlust im laufenden Jahr jetzt -8,6 Prozent beträgt. Euro-STOXX-50 und DAX beendeten die Woche fast unverändert, jeweils 0,3 Prozent höher, stehen aber rund 10 Prozent tiefer als bei Jahresbeginn.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 29,62 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Rückgang um 15 Cent bzw. -0,5 Prozent. (Darin sind wie üblich die Kursveränderungen vom Freitag noch nicht enthalten, diesmal Kursgewinne von rund 17.000 Euro). Der Rückgang des Anteilswertes im laufenden Jahr beträgt somit aktuell -5,9 Prozent, während der Verlust beim Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds (laut fondsweb) auf -15,4 Prozent gestiegen ist. Unser Vorsprung im laufenden Jahr ist demnach in dieser Woche von 8,5 auf 9,5 Prozentpunkte gestiegen. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 22. Dezember 2021, ist unser Anteilswert nur um -3,7 Prozent gesunken; der Durchschnitt der globalen Aktienfonds hat in diesem Zeitraum aber -14,0 Prozent verloren. Unser Vorsprung über 12 Monate liegt demnach aktuell wenig verändert bei 10,3 Prozentpunkten. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +55,2 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 380 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert noch 10,4 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Wie schon seit mehreren Wochen trug auch in dieser Woche unsere größte Aktienpositionen, Fairfax Financial, positiv zur Performance bei: +2,1 Prozent auf 813,11 CAD, Einstand 454,83 CAD). Der Aktienkurs der kanadischen Holding erreichte im Aufwärtstrend wieder neue Allzeithochs! Trotzdem sinkt das KGV auf Basis der Gewinnschätzungen für 2023 und 2024 auf 7 bzw. 6.

Von unseren größten Aktienpositionen entwickelte sich auch die südkoreanische KT Corp weiterhin gut: in dieser Woche +2,5 Prozent (auf 14,14 USD, Einstand 10,23 USD). Anders als Fairfax kämpft der Aktienkurs allerdings noch mit einer hartnäckigen Widerstandszone knapp unterhalb der Jahreshochs. Ein gut positionierter Telekommunikations- und Datendienst-Anbieter mit einem KGV von nur 7 und einer Dividendenrendite von gut 6 Prozent sollte noch Kurspotenzial haben.

Prozentual die größten Wochengewinner in unserem Portfolio sind Deutsche Bank (+8,1 Prozent auf 10,70 Euro, Einstand 8,54 Euro), ProSieben Sat.1 Media (+7,9 Prozent auf 7,974 Euro, Einstand 7,81 Euro) und Knaus Tabbert (+6,6 Prozent auf 32,30 Euro, Einstand 29,38 Euro).

INDUS, wo in der Vorwoche ein Umbaus des Beteiligungsportfolios übertrieben negativ aufgenommen worden war, erholten sich in dieser Woche um +4,4 Prozent (auf 21,55 Euro, Einstand 22,49 Euro).

Auch die Vorwochenverluste bei einigen anderen zyklischen Aktien wurden jetzt als Kaufgelegenheit verstanden: Die Aktien des Stahlkonzern ArcelorMittal gewannen +4,2 Prozent (auf 25,075 Euro, Einstand 25,76 Euro) und HeidelbergCement +3,9 Prozent (auf 53,76 Euro, Einstand 41,02 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Belastend wirkte sich die Schwäche der japanischen Börse infolge des überraschenden Signals der Bank of Japan aus. Mit der Anhebung der Zielbandbreite für Staatsanleiherenditen lässt die japanische Notenbank künftig wieder Nominalzinsen über Null zu, ohne durch Anleihekäufe den Marktzins zu drücken. In einem Land mit traditionell sehr lockerer Geldpolitik darf man das schon als einen Schritt werten, die Liquiditätsversorgung nicht unbegrenzt fortzusetzen. In Euro gerechnet stehen den Kursverlusten in Yen allerdings Währungsgewinne gegenüber, weil die japanische Währung darauf auf den höchsten Wert seit September stieg. Dennoch verbleibt beim Japan-Nebenwertefonds ein Minus von 4,3 Prozent (auf 17,717 Euro, Einstand 9,62 Euro). Unter den größeren Verlierern ist mithin auch Toyota (-3,8 Prozent auf 12,80 Euro, Einstand 10,00 Euro).

Größter prozentualer Wochenverlierer in unserem Portfolio wäre die japanische Holding Nippon Sanso geworden (mit -9,1 Prozent auf 13,00 Euro), wenn nicht der beginnende Abwärtstrend Anfang der Woche im Rahmen unseres Risikomanagements zum Verkauf der kompletten Position geführt hätte (siehe unten: Transaktionen). Die zweite japanische Neuerwerbung, Itochu, entwickelte sich dagegen entgegen dem Trend gut: +3,6 Prozent in dieser Woche auf 29,95 Euro (Einstand umgerechnet 26,63 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wie angekündigt, haben wir sofort zu Wochenbeginn zwei Verkäufe vorgenommen: Bei ProSieben Sat.1 Media konnten wir die aufkommende, im Wochenverlauf aber nicht bestätigte, Übernahmephantasie durch MediaForEurope (MFE) nutzen, 7.500 Aktien zu 7,782 Euro zu verkaufen. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand zu 7,81 Euro haben wir damit zwar einen kleinen Verlust von 0,3 Prozent realisiert, aber dem Umstand Rechnung getragen, dass (noch) kein belastbarer Aufwärtstrend bei der Aktie entstanden ist.

Unsere 3.000 Aktien von Nippon Sanso konnten wir Anfang der Woche vollständig zu je 2.070 Yen verkaufen. Gegenüber unserem Einstand zu 2.344,8 Yen haben wir damit zwar einen Kursverlust von 11,7 Prozent realisiert. Dies wird aber durch einen Währungsgewinn von rund drei Prozent gemildert: Beim Kauf stand der Yen bei 144,81 zum Euro, beim Verkauf jetzt bei 140,65. Auch nach Abzug der Transaktionskosten haben wir durch den frühzeitigen Verkauf Anfang der Woche noch 14,61 Euro erhalten – gegenüber einem Aktienkurs von zuletzt 13,00 Euro nochmals ein vermiedener Kursverlust von 11 Prozent.

Wie hoch ist die Barreserve?

Das Euro-Bankguthaben des Fonds liegt aktuell bei 306.827 Euro bzw. 5,4 Prozent vom Fondsvermögen. Die Fremdwährungsguthaben sind unverändert (215.853 US-Dollar, 101.324 britische Pfund und 54.108 kanadische Dollar). Der Euro-Gegenwert dieser Fremdwährungsguthaben ist aufgrund der Aufwertung des Euro in dieser Woche weiter leicht auf 355.952 Euro gesunken. Der Anteil am Fondsvermögen ist mit 6,27 Prozent wenig verändert. Insgesamt ist die auf Bankkonten gehaltene Barreserve planmäßig auf 662.779 Euro erhöht worden, was 11,67 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der Gegenwert der nominal 1,00 Millionen Euro Bundesanleihe beträgt mit Stückzinsen aktuell 1.007.923 Euro bzw. 17,7 Prozent vom Fondsvermögen. Der Kurs ist im Wochenvergleich weiter leicht gesunken (von 99,92 auf 99,88 Prozent). Insgesamt beträgt unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe 1,671 Mio. Euro bzw. wie geplant 29,4 Prozent des Fondsvermögens.

Strategische und taktische Überlegungen

Bis Anfang Dezember herrschte an den Aktienmärkten Zuversicht bezüglich der Inflations- und Zinsentwicklung im kommenden Jahr. Die Vorfreude war verfrüht. Die Kurserholung setzte sich nicht in einer Jahresendrallye fort, was aber die Rückschlaggefahren für die ersten Wochen des nächsten Jahres minimiert. Andernfalls wäre die Gefahr groß gewesen, dass die Rückkehr zur Realität, nämlich noch hoher Inflation, wenig Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik bei gleichzeitig schwächerer Konjunktur, zu einem starken Kursrückschlag an den Aktienmärkten geführt hätte. Die gedämpfte Stimmung jetzt ist eine weitaus bessere Ausgangsbasis für den Start in das nächste Jahr. Die meisten Anleger „lecken am Ende eines verlustreichen Jahres ihre Wunden“. Viele Wertpapieranleger haben in diesem Jahr mehr verloren als sie 2021 gewonnen hatten. Wir gehen in Reichweite unserer Jahres- und Allzeit-Hochs aus diesem Jahr – mit einem Portfolio, das einen Abschlag von gut 20 Prozent auf das ausgewiesene Eigenkapital (Buchwert) ausweist (währende der Markt das Doppelte des Buchwertes kostet), das eine durchschnittliche Dividendenrendite von 4,4 Prozent bietet (gegenüber nur 2,6 Prozent beim Fondsdurchschnitt) und ein historisches Ertragswachstum über dem Wachstum des Fondsdurchschnitts und des Index.

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