Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 02/2022

Hier die Inventarliste vom xx.01.2022

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Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?  

Die Aktienmärkte standen weiterhin unter der offenbar schnelleren Trendwende in der Geldpolitik der US-Notenbank. Zwar wurden die hohen Kursrückschläge bei den zinsempfindlichen Wachstums- und Technologie-Aktien von manchen Anlegern als Kaufgelegenheiten gewertet; doch die Umschichtungen in eher zyklische Substanz- und Value-Werte setzten sich fort. Am Anleihemarkt sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von 1,8 auf 1,71 Prozent und beendete die Woche unverändert bei 1,77 Prozent. Zum Auftakt der Berichtssaison in den USA enttäuschten einige Großbanken. Auf Wochensicht verlor der Dow Jones 0,9 Prozent und liegt damit jetzt seit dem Jahreswechsel 1,2 Prozent im Minus. Der Nasdaq-100-Index steht schon 4,3 Prozent tiefer als bei Jahresbeginn. Der Euro-STOXX-50 verlor im Wochenverlauf 0,8 Prozent, der DAX 0,4 Prozent. 

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt? 

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 32,26 Euro ermittelt. Für die zweite Woche des neuen Jahres bedeutet dies einen Anstieg des Anteilswertes um 41 Cent bzw. 1,3 Prozent – ein deutlicher Anstieg, wenn man bedenkt, dass die Aktienindizes Verluste verzeichneten. Damit haben wir seit Jahresbeginn schon einen schönen Vorsprung vor den Vergleichsindizes und den meisten Aktienfonds: Unser Plus beläuft sich auf 2,4 Prozent, während Indizes und Fondsdurchschnitt im Minus liegen. (Laut Fondsweb liegen die vergleichbaren Fonds im Durchschnitt 1,9 Prozent im Minus.) Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) steigt auf jetzt +69,1 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 423 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern). 

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner) 

Für unsere anhaltende Outperformance ist unsere bewusste Übergewichtung von Value-Aktien der „old economy“ verantwortlich. 26 unserer Aktienpositionen verzeichneten in dieser Woche entgegen dem Trend Kursgewinne, nur 9 Aktienpositionen verzeichneten Kursverluste (s.u.). Große Einzelaktienpositionen mit klar überdurchschnittlichen Kursgewinnen in dieser Woche sind Mytilineos Holding mit +4,9 Prozent (auf 15,73 Euro, Einstand 8,93 Euro) und Toyota mit +4,8 Prozent.  

Größter prozentualer Kursgewinne dieser Woche in unserem Portfolio ist die Bayer-Aktie: +7,8 Prozent (auf 52,59 Euro, Einstand 50,13 Euro). Dem Konzern gelingt es offenbar besser als früher erwartet, mit neuen Medikamenten die befürchteten Umsatzrückgänge abzufangen. 2021 habe Nubeqa zur Behandlung von Prostatakrebs im ersten durchgehenden Jahr am Markt einen Umsatz von rund 220 Millionen Euro erzielt und damit mehr als ursprünglich erwartet, erklärte der Chef der Bayer-Pharmasparte. Das seit Mitte 2021 in den USA zugelassene Kerendia zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes habe zudem einen starken Start hingelegt. Für beide Medikamente könnte der Konzern die mittelfristigen Umsatzprognosen wohl schon bald anheben. Bislang kalkuliert Bayer für beide noch offiziell mit gut einer Milliarde Euro als Peak Sales, also dem höchsten Umsatz innerhalb eines Jahres. Der zuständige Analyst der US-Bank JPMorgan zählt beide Medikamente in einer aktuellen Studie zu den größten Wachstumstreibern von Bayer in diesem Jahr. Er traut Kerendia einen Spitzenumsatz von fast zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 zu. Auf Nubeqa blickt er aktuell vorsichtiger als Bayer und kalkuliert ebenfalls für 2027 mit einer Dreiviertelmilliarde Dollar. Allerdings könne das Potenzial von Nubeqa schon bald größer werden. Mit ihm wird aktuell das nicht-metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom behandelt. Bayer hofft angesichts aktueller Studiendaten auch auf eine Zulassung gegen das metastasierte hormonsensitive Prostatakarzinom. Detaillierte Resultate der Studie dazu soll es im Februar geben. Je nach Ausgang könnten dann auch Analysten ihre längerfristigen Schätzungen anpassen. Für Bayer ist ein Erfolg neuer Medikamente wichtig, da in den kommenden Jahren der Patentschutz für wichtige Umsatzbringer wie den Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea nach und nach wegfallen wird. Wegen des Auslaufens galt eigentlich eine Umsatzdelle im Pharmageschäft im Jahr 2024 als ausgemachte Sache. Ende Oktober hielt das Europäische Patentamt dann aber das Patent auf die einmal tägliche Verabreichung von Xarelto aufrecht. Damit ist es bis Mitte Januar 2026 gültig, zumindest bis einzelne EU-Länder anders entscheiden. Angesichts eines Xarelto-Jahresumsatzes von rund zwei Milliarden Euro in der EU ist das eine wichtige Entscheidung. Zudem hat Bayer nun mehr Zeit, einen möglichen Xarelto-Nachfolger auf den Markt zu bringen. Der Konzern testet aktuell einen sogenannten Faktor-11-Gerinnungshemmer. In den kommenden Monaten werden hierfür Phase-II-Studienergebnisse erwartet, klinische Phase-III-Studien sind geplant. Allerdings ist der Markt auch hart umkämpft. Längerfristig dürfte Bayer seine Pipeline auch mit neuen Medikamenten aus der Gen- und Zelltherapieforschung füllen. Erst zu Wochenbeginn hatte Bayer hier die Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für Genveränderung, Mammoth Biosciences, bekannt gegeben. Durch die neuartigen Genschere-Systeme (Crispr) von Mammoth verspricht sich Bayer Vorteile bei der Entwicklung von Gen- und Zelltherapien. Die Systeme der US-Amerikaner sind viel kleiner als die aktuelle Standardtechnologie, können also einfacher in Zellen eingeschleust werden. Davon sollen auch die US-Biotech-Unternehmen Bluerock Therapeutics und Asklepios BioPharmaceutical (AskBio) profitieren, die Bayer in den letzten Jahren übernommen hatte. Der Stammzellenspezialist Bluerock Therapeutics ist unter anderem auf neurologische und kardiologische Krankheiten wie Parkinson fokussiert. AskBio forscht an Gentherapiekandidaten für die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen und neuromuskulären Defekten, aber auch an Mitteln gegen Stoffwechselerkrankungen wie die seltene Pompe’sche Krankheit. Wir prüfen eine Aufstockung der Bayer-Position. 

Die in den vergangenen Jahren völlig „aus der Mode gekommene“ Aktien von British American Tobacco (BAT) und Orange (früher France Telecom) stiegen um 7,6 Prozent (auf 30,44 GBP, Einstand 28,18 GBP) bzw. 5,7 Prozent (auf 9,97 Euro, Einstand 9,90 Euro). Beide Aktienkurse liegen noch deutlich unter ihren Vor-Corona-Crash-Niveaus und sind fundamental-analytisch noch klar unterbewertet. Auch die Aktie des südkoreanischen Telekom-Wertes KT Corp gehört mit einem Plus von 5,2 Prozent (auf 13,24 USD, Einstand 10,22 USD) zu den größeren Kursgewinnern. 

Die dritte Woche in Folge setzte sich die Kurserholung bei NFON fort: Nach +4,1 und +7,5 Prozent in den beiden Vorwochen stieg der Kurs in dieser Woche um 6,7 Prozent (auf 17,50 Euro, Einstand 15,26 Euro).  

Die Aktien der großen Automobilkonzerne gehörten zu den Gewinnern: Stellantis stiegen um 5,5 Prozent (auf 18,98 Euro, Einstand 12,20 Euro) und Toyota um 4,8 Prozent (auf 18,53 Euro, Einstand 10,00 Euro). 

Auch der Vorwochengewinner (+10,8 Prozent) Salzgitter blieb auf der Gewinnerseite: +4,3 Prozent auf 36,32 Euro (Einstand 14,58 Euro).  

Auch die Aktien unserer Finanzwerte stehen in dieser Woche wieder ausnahmslos und entgegen dem Trend der Indizes auf der Gewinnerseite. In den US-Großbanken, deren Quartalsberichte jetzt die Wall Street enttäuschten, sind wir nicht investiert. 

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer) 

Nach den vorausgegangenen Kursgewinnen litten Smurfit Kappa in dieser Woche unter Gewinnmitnahmen: -3,6 Prozent auf 39,95 GBP (Einstand 4,73 GBP).  

Koenig & Bauer verloren in dieser Woche ohne Unternehmensnachrichten 3,1 Prozent (auf 30,00 Euro, Einstand 28,21 Euro).  

Die Aktien des italienischen Stromversorgers ENEL verloren 1,5 Prozent (auf 6,807 Euro, Einstand 4,77 Euro). 

Beim Pharmakonzern Pfizer hielten die Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg auf Rekordkurse in den Wochen zuvor an: Die Pfizer-Aktie sank in dieser Woche um 1,4 Prozent (auf 54,95 USD, Einstand 41,62 USD). Weil die sich durchsetzende Omikron-Variante offenbar weniger Hospitalisierungen nach sich zieht als die Delta-Variante des Corona-Virus, dürfte der Bedarf nach dem Corona-Medikament Paxlovid weltweit geringer ausfallen als noch vor wenigen Wochen erwartet.  

Welche Transaktionen gab es diese Woche? 

Auch in der zweiten Woche des neuen Jahres wurden keine Veränderungen am Portfolio veranlasst. 

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus? 

Das Euro-Bankguthaben beträgt aktuell 626.044 Euro. Auf unserem US-Dollar-Konto befinden sich 213.549 USD, die aktuell 186.359 Euro wert sind. Zusammen mit kleineren Fremdwährungsguthaben in britischen Pfund (100.444 GBP) und kanadischen Dollar (53.497 CAD) kommen wir auf Bankguthaben von 970.161 Euro, was 15,2 Prozent unseres Fondsvermögens von 6.387.390 Euro entspricht. Hinzu kommen bekanntlich noch nominal 500.000 Euro in der Bundesanleihe von 2012 mit Laufzeitende am 4. Juli dieses Jahres (WKN 113547). Weil sie noch einen jährlich zu zahlenden Kupon von 1,75 Prozent hat, sind dort bis jetzt Stückzinsen von 4.650 Euro aufgelaufen. Der Kurs steht bei rund 101,12 Prozent. Kurswert und Stückzinsen zusammen machen also 510.300 Euro bzw. 8,0 Prozent vom Fondsvermögen aus. 

Dass im Wochenverlauf abermals die Technologiewerte unter den erwarteten Leitzinserhöhungen gelitten haben, zeigt das schlechte Chance / Risiko – Verhältnis des Aktienmarkt-Segmentes, in dem die meisten Aktienanleger hoch investiert sind. Schon am Montag rutschte der Nasdaq-100 auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober. Fondsmanager Peter Dreide von TBF schrieb dieser Tage: „Nachdem in 2021 die FED lange dafür sorgen wollte, dass der Markt die Inflation als vorübergehend ansieht und von Zinserhöhungen ab 2023/2024 ausgeht, ist in den letzten Wochen des Jahres 2021 ein radikaler Schwenk entstanden. Die FED sieht die Inflation als anhaltend an und wird bereits in 2022 mehrere Zinsschritte vornehmen. The fed is no longer your friend! Das erste Gap entsteht und bringt gleich das zweite mit sich: der Wechsel von Wachstum zu Value. Noch wird Wachstum teuer bezahlt und die KGVs liegen in teilweise kaum greifbaren Höhen. Value hingegen wird weitestgehend ignoriert. Der avisierte Kurswechsel der Notenbank birgt nun die Gefahr von entsprechenden Rückschlägen der überbewerteten Titel.“ 

Auch das ACC Alpha select Muster-Portfolio des Investmentclubs (bzw. der Fonds, der diese Strategie seit über 14 Jahren abbildet) wird mit der Value-Ausrichtung von der in diesem Jahr anstehenden Rotation stark profitieren. Angesichts des Ausgangsniveaus dürfte diese Entwicklung das ganze Jahr prägen. Dann verspricht 2022 nicht nur absolut (mit einem wahrscheinlich wieder klar zweistelligen Prozent-Zuwachs) ein gutes Jahr zu werden, sondern auch relativ gegenüber anderen Fonds (schon in den ersten zwei Wochen 4,3 Prozentpunkte besser als der Durchschnitt vergleichbarer Fonds)! 

 

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