Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 01/2022

Hier die Inventarliste vom 06.01.2022

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IL-2022-01-06

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Das Protokoll der vorausgegangenen FED-Sitzung überraschte die Märkte negativ, weil die Fed schnellere und höhere Leitzinserhöhungen in Erwägung zieht. Zudem wurde bereits der mögliche Verkaufsstart der Anleihebestände diskutiert. Dies würde dem Kapitalmarkt zusätzliche Liquidität entziehen. Darauf kam es an den Börsen zu Kursverlusten. Am Anleihemarkt sprang die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf 1,8 Prozent und damit den höchsten Stand seit zwei Jahren. Zum Wochenschluss lag die Rendite mit 1,77 Prozent nur unwesentlich niedriger. Am Aktienmarkt kam es zu verstärkten Umschichtungen aus Technologie- und Wachstumsaktien in eher zyklische Substanz- und Value-Werte. Trotz Kursgewinnen an den ersten Handelstagen des neuen Jahres verlor der bekannteste Wall-Street-Index in der ersten Handelswoche 0,3 Prozent. Hohe Kursverluste erlitten Technologie-Aktien. Der Nasdaq-100 erlitt einen Wochenverlust von 4,5 Prozent. Der Euro-STOXX-50 rettete noch ein Mini-Plus von 0,2 Prozent über die Woche, der DAX von 0,4 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,85 Euro ermittelt. Für die erste Woche des neuen Jahres bedeutet dies einen Anstieg um 35 Cent bzw. 1,1 Prozent. Damit haben wir die Vergleichsindizes und die meisten Aktienfonds in der ersten Woche des Jahres schon deutlich geschlagen. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) steigt auf jetzt +66,9 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 416 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Für unsere deutliche Outperformance ist die bewusste Übergewichtung von Finanzwerten und Value-Aktien der „old economy“ verantwortlich, zumal unsere großen Einzelaktienpositionen Fairfax Financial, Toyota, AXA und Lincoln National dazugehören.

Prozentual den höchsten Gewinnanstieg verzeichneten wir in dieser Woche bei Salzgitter: +10,8 Prozent auf 34,82 Euro (Einstand 14,58 Euro). Auf die krasse Unterbewertung hatten wir an dieser Stelle wiederholt hingewiesen. Auch nach 140 Prozent Kursgewinn gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand hat die Aktie immer noch reichlich Kurspotenzial bis zu einer fairen Bewertung.

Die Aktien von Toyota stiegen in dieser Woche um 9,5 Prozent (auf 17,68 Euro, Einstand 10,00 Euro). Die japanische Konzern hat den amerikanischen Traditionskonzern General Motors in seinem Heimatmarkt vom Thron gestoßen: Mit rund 2,3 Millionen verkauften Autos im Gesamtjahr 2021 hat der japanische Branchenriese rund 114.000 mehr Neuwagen bei der US-Kundschaft verkauft als GM. Damit muss erstmals seit 90 Jahren GM den Titel als absatzstärkster Hersteller im Heimatmarkt abgeben. Toyota trotzte der Krise und konnte seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar um rund zehn Prozent steigern.

Auch die drittbeste Aktie der Woche ist ein Automobilwert: Stellantis-Aktien gewannen in dieser Woche 7,9 Prozent (auf 17,99 Euro, Einstand 12,20 Euro).

Die Aktien der US-Versicherungen MetLife und Lincoln National stiegen entgegen dem Trend an der Wall Street um 7,6 bzw. 7,1 Prozent (auf 67,26 USD, Einstand 47,00 USD bzw. auf 73,10 USD, Einstand 51,17 USD).

In Europa profitierten wir vom Anstieg der Finanzwerte u.a. mit den Aktien der französischen Großbank BNP Paribas (+6,1 Prozent auf 64,50 Euro, Einstand 60,16 Euro) und des französischen Versicherungskonzerns AXA (+4,9 Prozent auf 27,47 Euro, Einstand 19,62 Euro).

Trotz der Kursverluste bei Technologie-Aktien gewannen unsere beiden Speicherchip-Hersteller, Micron Technology und Samsung Electronics, jeweils rund 1,4 Prozent (auf 94,45 USD, Einstand 46,50 USD, bzw. auf 1.340 Euro, Einstand 571 Euro). Angesichts des weltweiten Chipmangels haben sich diese Unternehmen in sprudelnde Gewinnmaschinen verwandelt – und die gegenwärtige Bewertung preist bereits ein baldiges Ende dieser Situation ein.

Auch die Kurserholung bei von NFON setzte sich fort. Die Aktie war in der Vorwoche mit einem Plus von +4,1 Prozent unser Wochengewinner. In dieser Woche stieg der Kurs sogar um 7,5 Prozent (auf 16,40 Euro, Einstand 15,26 Euro).

Noch wichtiger: Auch unsere große Aktienposition Saint-Gobain stieg weiter: In dieser Woche plus 5,1 Prozent (auf 65,00 Euro, Einstand 34,49 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Negative Ergebnisbeiträge kamen in dieser Woche vor allem von den US-Aktien Pfizer und Alphabet, beim Pharmakonzern Pfizer vor allem aufgrund von Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg auf Rekordkurse in den Wochen zuvor, aber auch, weil die sich inzwischen weltweit durchsetzende Omikron-Variante weniger Hospitalisierungen nach sich zieht. Pfizer beginnt mit der Auslieferung seines Corona-Medikaments Paxlovid, das Corona-Krankheitsverläufe so stark abmildert, dass im Falle einer rechtzeitigen Behandlung kein Krankenhausaufenthalt notwendig wird. Die Pfizer-Aktie sank in dieser Woche um 5,6 Prozent (auf 55,72 USD, Einstand 41,62 USD).

Alphabet geriet wegen der Rotation aus Tech-Aktien heraus unter Druck: -5,4 Prozent (auf 2.740 USD, Einstand 1.293 USD). Wir beobachten diese Aktie im Rahmen unseres Risikomanagements und schließen einen Verkauf nicht aus, wenn sich die Rotation aus den Tech-Aktien heraus als Trend erweisen sollte.

Prozentual höhere Kursverluste verzeichneten die sehr kleinen Positionen Formycon und Pan American Silver. Formycon verloren 17,1 Prozent (auf 48,90 Euro, Einstand 36,65 Euro). Wie bei Pfizer dürfte hier eine Rolle spielen, dass der Bedarf nach hochwirksamen Corona-Medikamenten zur Verhinderung bzw. Behandlung schwerer Verläufe im Jahresverlauf sinken dürfte.

Der Gold- und Silberminenbetreiber Pan American Silver verlor in dieser Woche 9,9 Prozent (auf 28,43 CAD, Einstand 34,77 CAD). Hintergrund ist die Entwicklung der Edelmetallpreise: Gold fiel innerhalb der Seitwärtsbandbreite der vergangenen Monate unter 1.800 USD zurück. Silber scheiterte am Versuch, einen Abwärtstrend zu brechen. Für dieses und die beiden folgenden Jahre erwarten Analysten für Pan American Silver einen Cashflow zwischen 4,00 und 4,50 CAD pro Aktie, wovon gut die Hälfte als Nettogewinn verbleiben dürfte. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt somit bei 11 bis 12 – ausgesprochen günstig für einen diversifizierten Gold- / Silberminenbetreiber. Aber natürlich hängen auch diese Schätzungen an der Preisentwicklung der Edelmetalle. Sollte sich die Inflation doch positiv auf den Gold- und Silberpreis auswirken, dürfte der Aktienkurs eine Trendwende mit sehr viel Aufwärtspotenzial erleben. Dann würden wir unsere bislang sehr kleine Position (0,5 Prozent vom Fondsvermögen) aufstocken.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

In der ersten Woche des neuen Jahres waren keine Veränderungen am Portfolio notwendig.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Rund eine Million Euro Kontoguthaben und gut eine halbe Million in einer kurzlaufenden Bundesanleihe: Wir sind mit einer Barreserve von rund 24 Prozent des Fondsvermögens in das neue Jahr gestartet. Viel „trockenes Pulver“, um sich bietende Chancen zu nutzen. Drei Viertel des Fondsvermögens sind gut investiert: Unsere Schwerpunkte bei „old economy“-Aktien und bei Finanzwerten zahlen sich jetzt aus. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich trotz der hohen Kursgewinne immer noch um „Value“-Aktien handelt, also Aktien, die gemessen an ihrer Substanz und ihren aktuellen Gewinnen unterbewertet sind. Sie sind damit nicht besonders gefährdet, wenn die Zinsen steigen, wie in dieser Woche geschehen. Im Gegenteil: Unsere Finanzwerte profitieren von einer Rückkehr zu höheren Renditen am Kapitalmarkt. Banken und Versicherungen sind sogenannte „Kapitalsammelstellen“. Traditionell legen sie große Teile ihrer Aktiva in (Staats-) Anleihen an. Die Zinserträge daraus kommen nur teilweise den Kunden zugute. Als die Zinsen immer weiter fielen, sogar auf Null oder darunter, schrumpften die Zinsmargen auf Null oder wurden aufgrund negativer Einlagezinsen sogar zum Verlustgeschäft. Die von uns ausgewählten Banken und Versicherungen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie mit ihrem eigentlichen Kerngeschäft trotzdem profitabel sind. Wenn jetzt noch eine Rückkehr zu einer positiven bzw. größeren Zinsmarge hinzukommt, vergrößert das die Gewinne zusätzlich. Die erste Woche des neuen Jahres könnte wegweisend für das ganze Börsenjahr werden. Uns kann das recht sein.

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