Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 52/2021

Hier die Inventarliste vom 29.12.2021

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Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Gute US-Konjunkturdaten halfen den amerikanischen Aktienindizes noch kurz vor dem Jahresende auf neue Rekordwerte. Während Sorgen um die Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund traten, wurde dem Russland-Ukraine-Konflikt mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem der Dow Jones am vorletzten Handelstag der Wallstreet 2021 einen neuen Rekord bei 36.679,4 erreicht hatte, beendete er die Woche mit einem Plus von 1,1 Prozent und das Kalenderjahr mit einem Plus von 18,7 Prozent. Auch an den europäischen Börsen waren die Umsätze in der letzten Handelswoche des Jahres dünn. Der Euro-STOXX-50 gewann auf Wochensicht noch 1,0 Prozent und auf Jahressicht 21,0 Prozent. Der DAX beendete die wieder um einen Handelstag verkürzte Woche mit einem Plus von 0,8 Prozent und schaffte damit ein Jahresergebnis von 15,8 Prozent (weil in den Index die Dividenden als ohne Transaktionskosten und Steuern wiederangelegt einrechnet werden). Die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg im Wochenverlauf von 1,49 auf 1,55 Prozent und beendete das Jahr bei 1,51 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,50 Euro ermittelt. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 46 Cent bzw. 1,5 Prozent – über den meisten Aktienindizes (vgl. oben). Unser Netto-Ergebnis im Jahr 2021 beträgt damit +15,3 Prozent. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) steigt auf jetzt +65,1 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um +130,3 Prozent gestiegen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 411 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die bessere Wochen-Performance ist vor allem den großen Positionen in den Asien-Nebenwerte-Fonds und in den Aktien von Saint-Gobain und Porr zu verdanken.

Der AXA-Rosenberg-Fonds für asiatische Nebenwerte ohne Japan stieg um 2,5 Prozent (auf 111,38 USD). Unser Buchgewinn in Euro gerechnet stiegt damit wieder auf 217 Prozent.

Der Aktienkurs des französischen Baustoff- und Glaskonzerns Saint-Gobain stieg ohne Unternehmensnachrichten um 1,9 Prozent (auf 61,87 Euro, Einstand 34,49 Euro). Die Aktie war bei unserem Einstieg erkennbar stark unterbewertet, hat inzwischen aber ein fair bewertetes Kursniveau erreicht, so dass wir höhere Kurse für einen weiteren Abbau der Position nutzen würden.

Die Aktien des österreichischen Baukonzerns PORR stiegen um 3,6 Prozent auf 13,74 Euro (Einstand 13,48 Euro). Nach zahlreichen Belastungen war und ist die Aktie unterbewertet. Der Aktienkurs bestätigt nun den Eindruck einer Trendwende nach oben, so dass unsere Wiederaufstockung der Position richtig erscheint.

Prozentual größter Wochengewinner wurden die Aktien von NFON mit +4,1 Prozent (auf 15,25 Euro, Einstand 15,26 Euro). Damit setzt sich hier die Kurserholung aus der Vorwoche nach den übertriebenen Kursrückgängen fort.

Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank stieg um 2,7 Prozent (auf 10,57 Euro, Einstand 7,91 Euro). Auch andere Finanzwerte verbesserten sich überdurchschnittlich: BNP Paribas +1,7 Prozent (auf 60,77 Euro, Einstand 60,16 Euro), Cigna Corp +1,7 Prozent (auf 229,63 USD, Einstand 216,15 USD USD), MetLife +1,2 Prozent (auf 62,49 USD, Einstand 47,00 USD) und AXA +1,1 Prozent (auf 26,185 Euro, Einstand 19,62 Euro). Hier dürfte die Tendenz zu höheren Zinsen eine Rolle spielen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde der Anstieg des Anteilswertes in dieser Woche durch Kursverluste bei unseren beiden koreanischen Aktien KT Corp und Samsung Electronics.

KT Corp ADRs verloren ohne Unternehmensnachrichten 7,9 Prozent auf 12,57 USD (Einstand 10,22 USD). Wir halten die Aktie trotz des Kursgewinns von jetzt noch 23 Prozent seit unserem Einstieg für attraktiv bewertet, wenn man sich vor Augen hält, dass sich der Telekommunikationsbetreiber zunehmend zu einem Unternehmen für digitale Plattformen verwandelt. Dieser Trend wurde auch in Südkorea durch die COVID-19-Pandemie nochmals beschleunigt. KT Corp betreibt in dem Land bereits ein 5G-Mobilfunknetz. Das Unternehmen kündigte Mitte Dezember Pläne zur Stärkung seiner Fähigkeiten in den Bereichen KI, Big Data und Cloud sowie seines B2B-Geschäfts bei digitalen Übergangsdiensten an. Das koreanische Unternehmen beobachte einen globalen Trend, bei dem große Telekommunikationsunternehmen wie AT&T, BT, Telstra und Orange in den letzten zehn Jahren Schritte unternommen hätten, um Unternehmen außerhalb des Telekommunikationssektors wie Cloud und Sicherheit zu übernehmen, da die Märkte für Telekommunikationsdienste gesättigt seien. Der KT-Konzern plant, seine Umsatzerlöse mit Nicht-Telekom-Unternehmen bis 2025 auf die Hälfte des Gesamtumsatzes auszuweiten. (In Orange sind wir auch investiert. Die Aktie erscheint ebenfalls unterbewertet.)

Samsung Electronics litten unter der Spekulation, der Konzern habe Interesse an einer vollständigen Übernahme des US-Biotech-Unternehmens Biogen. Samsung Electronics verloren 1,9 Prozent (auf 1.322 Euro, Einstand 571 Euro). Medien hatten unter Berufung auf Bankenkreise von einem möglichen Deal berichtet, der Biogen bei einer Transaktion mit rund 42 Milliarden Dollar bewertet hätte. Biogen sagte, man kommentiere keine Spekulationen. Die Samsung Group wies den Bericht der Zeitung „Korea Economic Daily“ als „nicht wahr“ zurück. Aber im August hatte die Samsung Group mitgeteilt, in den nächsten drei Jahren fast 206 Milliarden Dollar investieren zu wollen. Das Geld solle in die Bereiche Biopharmazie, Künstliche Intelligenz, Halbleiter und in die Roboterindustrie fließen. Samsung ist bereits in kleinerem Umfang an Biogen beteiligt, was die Spekulationen nährte. Die hohe Innovationsfreude Samsungs und die zahlreichen Beteiligungen an High-Tech-Unternehmen für sehr verschiedene Anwendungen sind vergleichbar mit dem Beteiligungsportfolio von Konzernen wie Alphabet aus den USA und Tencent aus China – werden aber bei Samsung kaum in die Marktbewertung einbezogen.

Auch die US-Tech-Werte Alphabet und Micron Technology verzeichneten Kursverluste: Alphabet leidet wie Technologie-Wachstumswerte allgemein unter dem Zinsanstieg. Der Aktienkurs verlor in dieser Woche 1,4 Prozent (auf 2.897 USD, Einstand 1.293 USD).

Micron Technology gerieten unter Druck, als der Halbleiterkonzern davor warnte, dass der anhaltende Lockdown in der chinesischen Metropole Xian die Halbleiterproduktion beeinträchtigen könnte. Die Region Xian ist als Standort von rund zehn Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten für sogenannte NAND-Chips bekannt. Wir haben den Kurssprung vor dieser Meldung für Gewinnmitnahmen genutzt (siehe unten: Transaktionen), als der Konzern aufgrund einer hohen Nachfrage nach Chips einen optimistischen Ausblick gegeben hatte. Der Aktienkurs beendete die Woche bei 93,15 USD, 1,4 Prozent unter dem Vorwochenstand (unser Einstand 46,50 USD).

Bei Biofrontera setzte sich die Abwärtsbewegung fort: Der Kurs der sehr kleinen Aktienposition verlor -6,0 Prozent auf 1,48 Euro (durchschnittlicher Einstand 2,86 Euro. Wie gesagt: Der Kursrückgang erscheint inzwischen stark übertrieben. Wir prüfen vorsichtige Verbilligungskäufe.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir angekündigt, haben wir den Kurssprung bei Micron Technology genutzt, um unsere Position zu halbieren, als unser Kursziel 94,80 USD erreicht wurde. Zu diesem Kurs haben wir an der Nasdaq in New York 1.000 Aktien verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandspreis von 46,50 USD haben wir damit einen Kursanstieg von 103,9 Prozent (in US-Dollar) realisiert. In Euro verringert sich der Nettogewinn geringfügig, weil unser Kauf zu durchschnittlich 1,12 USD/EUR erfolgt war, ein US-Dollar also rund 89 Euro-Cent gekostet hatte. Der jetzige Dollar-Wechselkurs von 1,134 USD/EUR bedeutet, dass wir 88 Euro-Cent für einen Dollar erhalten haben, so dass der Netto-Gewinn in Euro 102,6 Prozent beträgt. Wir halten jetzt noch 1.000 Micron-Aktien, weil wir der Aktie im jetzigen Aufwärtstrend auch Kurse über 100 USD zutrauen. Allerdings müsste die Aktie dazu den Widerstand bei 95 bis 97 USD überwinden, an dem sie im Frühjahr gescheitert war. Weil die Aktie technisch gesehen kurzfristig überkauft ist, ist ein Abprallen nach unten gut möglich. Deshalb unser Teilverkauf.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Summe unserer Kontoguthaben (einschließlich Fremdwährungskonten) ist durch den Teilverkauf von Micron Technology auf gut 1,008 Mio. Euro gestiegen, was 16,1 Prozent des Fondsvermögens entspricht. Gleichsam der Barreserve zuzurechnen ist die kurzlaufende Bundesanleihe, nominal 500.000 Euro, Kurswert zuletzt 506.395 Euro. Hinzu komm noch die auflaufenden Stückzinsen, so dass die Position zuletzt mit 510.861 Euro in die Berechnung des Anteilswertes einfloss. Alles in allem haben wir also einen Puffer von jetzt gut 1,5 Mio. Euro bzw. 24,2 Prozent des Fondsvermögens aufgebaut. Wir starten also in höchstem Maße handlungsfähig in das Jahr 2022. Rückschläge im Gesamtmarkt oder bei Einzelwerten könnten Einstiegsgelegenheiten bieten, was im Einzelfall zu prüfen ist. Ein Großteil des „trockenen Pulvers“ könnte eingesetzt werden, wenn Aktien charttechnisch entsprechende Kaufsignale geben, sei es, um bestehende, kleine Positionen aufzustocken, oder neue Positionen aufzunehmen.

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