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Wochenkommentar KW 44/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Der mit Spannung, aber mehrheitlich so erwartete Beschluss der US-Notenbank, mit der Verringerung der monatlichen Anleihekäufe zu beginnen, ermöglichte der Wallstreet neue Rekordhöhen. Am letzten Handelstag der Woche verhalf dann vor allem ein Kurssprung bei der Pfizer-Aktie dem Dow Jones zu einem Wochenplus von 1,4 Prozent. Der Euro-STOXX-50 stieg im Wochenvergleich sogar um 2,6 Prozent. Der DAX erreichte mit einem Wochenplus von 2,3 Prozent einen neuen Rekordwert oberhalb des alten Rekordhochs vom August.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,06 Euro errechnet. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 12 Cent bzw. 0,4 Prozent. Darin sind die jüngsten Kursgewinne vom Freitag, wie üblich, noch nicht enthalten: fast 40.000 Euro – vor allem aus dem 11-prozentigen Kurssprung bei Pfizer, aber auch einem Plus von 5,6 Prozent der kanadischen Fairfax Financial am Freitag. Unser Plus seit Jahresbeginn beträgt jetzt +13,7 Prozent. Das 12-Monats-Plus steigt nochmal deutlich von +33,0 auf +35,6 Prozent, womit wir unseren Vorsprung vor dem Durchschnitt globaler Aktienfonds (+31,3 Prozent) wieder auf 4,3 Prozentpunkte vergrößern. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) steigt auf jetzt +62,8 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um +127,0 Prozent gestiegen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 403 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Erfreuliche Kurssprünge verzeichneten wir in dieser Woche vor allem beim US-Pharmakonzern Pfizer und der kanadischen Beteiligungsgesellschaft Fairfax Financial.

Die Nachricht, dass ein Corona-Medikament von Pfizer die Gefahr einer notwendigen Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 89 Prozent reduzieren kann, verhalf der Aktie auf Wochensicht zu einem Kurssprung um 11,1 Prozent (auf 48,61 USD, Einstand 41,62 USD). Es kam zu Umschichtungen aus Aktien des Konkurrenten Merck & Co in Pfizer-Aktien. Das Medikament von Merck soll das Risiko nur um etwa die Hälfte senken. Wir hatten Pfizer ins Portfolio aufgenommen, weil wir im Corona-Zusammenhang von Pfizer weitere Fortschritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie erwartet haben. Das Unternehmen ist bekanntlich auch der Produzent des von Biontech initiierten mRNA-Impfstoffs. Auch hier zeichnet sich mit dem Bedarf nach Auffrischimpfungen („Booster“) eine größere Rolle von Pfizer ab als vor ein paar Monaten vom Markt mehrheitlich erwartet worden war. An dem Covid-19-Medikament von Pfizer ist Biontech nicht beteiligt. Der Biontech-Aktienkurs fiel auf den tiefsten Stand seit Juli (Wir hatten uns ja bewusst für Pfizer und gegen Biontech entschieden.)

Die kanadische Beteiligungsgesellschaft Fairfax Financial legte ihre Quartalsergebnisse vor und übertraf damit die Markterwartungen: Aktienkurs +7,4 Prozent auf 538,47 CAD (Einstand 396 CAD). In dem am 30.09.2021 abgelaufenen Jahresviertel wurde ein Gewinn je Aktie von 16,44 USD erzielt. Auf der Umsatzseite standen 5,97 Milliarden USD in den Büchern. Im Durchschnitt hatten Analysten für das abgelaufene Jahresviertel nur einen Gewinn von 1,08 USD je Aktie erwartet. Den Umsatz hatten sie auf 5,41 Milliarden USD geschätzt. Für das gesamte Geschäftsjahr werden im Durchschnitt 21,57 Milliarden USD Umsatzerlöse erwartet. Aufgrund außerordentlicher Erträge dürfte der Gewinn je Aktie dieses Jahr dreistellig ausfallen, in den nächsten Jahren dann bei 65 bis gut 75 CAD liegen. Mit 75 CAD gerechnet liegt das KGV aber auch nur bei 7. Unser Profit Value errechnet sich jetzt mit 620 CAD, in der Projektion mit 640 CAD. Buchwert und Bottom Value liegen deutlich höher – was den Fair Value auf 840 CAD bringt, in der Projektion sogar auf 975 CAD. Kann die Aktie jetzt den Aufwärtsimpuls aus den Quartalszahlen verstetigen, stocken wir unsere Position auf.

Micron Technology erholten sich weiter, in dieser Woche beschleunigt um 5,5 Prozent (auf 72,92 USD, Einstand 46,50 USD). In der Projektion liegt unser Fair Value bei 131 USD.

SAF Holland stiegen um 5,3 Prozent (auf 12,63 Euro, Einstand 6,75 Euro), womit sich der Aktienkurs wieder dem August-Hoch nähert (und fast dem Doppelten unseres Einstands).

Toyota verbesserten sich um 4,7 Prozent (auf 15,75 Euro, Einstand 10,00 Euro). Der mit Abstand größte japanische Automobilkonzern hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr trotz Produktionskürzungen in Folge der Lieferengpässe bei Elektronikchips angehoben. Der Nettogewinn dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 (Ende am 31. März 2022) auf 2,49 Billionen Yen (18,9 Milliarden Euro) steigen. Das wäre ein Anstieg zum Vorjahr um fast elf Prozent. Bislang war Toyota noch von 2,3 Billionen Yen Überschuss ausgegangen. An Umsatz werden 30 Billionen Yen erwartet. In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres konnte der Konzern, zu dem auch die Marke Lexus, der Kleinwagenspezialist Daihatsu und der Nutzenwagenhersteller Hino Motors gehören, den Nettogewinn um das 2,4-Fache auf 1,5 Billionen Yen erhöhen.

Deutsche Pfandbriefbank stiegen in dieser Woche um +4,3 Prozent (auf 11,19 Euro, Einstand 7,91 Euro), den höchsten Stand seit dem Corona-Crash. Bei rund 23 Euro Buchwert sollte der Aufwärtstrend in Richtung des Vor-Corona-Crash-Niveaus über 14 Euro führen können. Für Zukäufe ist allerdings die Bewertung jetzt mehr attraktiv genug, denn unser Fair Value ist erreicht.

Die vierte Woche in Folge stieg Aktie des Druckmaschinenbauers Koenig & Bauer AG (KBA) überdurchschnittlich: in dieser Woche +3,9 Prozent (auf 31,70 Euro, Einstand 28,21 Euro). Die vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal mit einer Umsatzsteigerung auf 294,0 Millionen Euro konnten offenbar überzeugen.

Der Alphabet-Aktie reichte schon ein kleiner Wochengewinn von 0,5 Prozent, um neue Kursrekorde zu erreichen: 2.977 USD (Einstand 1.293 USD). Die guten Quartalsergebnisse hatten die Alphabet-Aktie ja bereits in der Vorwoche auf neue Rekordwerte steigen lassen. Im vergangenen Quartal wies der Konzern einen Umsatz in Höhe von 65,1 Mrd. USD aus. Wie gewohnt steuerte das Werbegeschäft der Konzerntochter Google mit 53,1 Mrd. USD den Löwenanteil dazu bei. 7,2 Mrd. USD entfielen dabei auf die Videoplattform YouTube. Beim Gewinn gab es einen Sprung von 11,2 auf 18,9 Mrd. USD (+69 Prozent). Das Geschäft mit Cloud-Diensten wuchs im Umsatz um rund 45 Prozent auf nun fast 5 Mrd. USD. Von Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone, die andere Internet-Unternehmen stark eingeschränkt hatten, ist Alphabet kaum betroffen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Ein Bremsklotz in unserem Portfolio war in dieser Woche wieder Siemens Energy. Der Aktienkurs verlor 8,1 Prozent (auf 22,82 Euro, Einstand 27,49 Euro). Sorgenkind bleibt der Windanlagenbauer Siemens Gamesa. Auch im neuen Geschäftsjahr rechnet das Tochterunternehmen mit Problemen in der Lieferkette sowie der Logistik. Wegen des schwierigen Umfelds geht die Tochter des Dax-Konzerns Siemens Energy im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) von einem Umsatzrückgang aus. Dieser dürfte sich zwischen 2 und 7 Prozent bewegen. Die Marge gemessen am bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht der Konzern bei 1 bis 4 Prozent und damit anders als zuvor kommuniziert wenigstens im positiven Bereich. Das Analysehaus Jefferies nannte den erwarteten Erlösrückgang aber eine „negative Überraschung“. Siemens Gamesa bekam die Lieferkettenprobleme im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 auch im letzten Quartal zu spüren: Die Engpässe von bestimmten Komponenten, Projektverschiebungen, Logistikprobleme und hohe Transport-, Rohstoff- und Energiekosten lasteten auf dem Ergebnis. Dazu kamen höhere Anlaufkosten für eine neue Turbine für Landanlagen. Dies führte zu einem um Sondereffekte wie Umbaukosten bereinigten operativen Verlust (Ebit) von 96 Millionen Euro für 2020/21, die entsprechende Marge betrug minus 0,9 Prozent. Allein im vierten Quartal lag der bereinigte operative Verlust bei 177 Millionen Euro. Unter dem Strich summierte sich der Fehlbetrag im vergangenen Geschäftsjahr auf 627 Millionen Euro, nach einem Minus von 918 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg hingegen um 7,5 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, wobei der Erlös im letzten Quartal leicht gesunken ist. Dies lag vor allem an niedrigeren Umsätzen mit dem Geschäft mit Landwindanlagen („Onshore“). Die Umsätze mit Meeresanlagen („Offshore“) blieben hingegen nahezu stabil. Bei der operativen Marge erreichte Siemens Gamesa das untere Ende der im Sommer gesenkten Prognosespanne. Der Umsatz lag genau im Rahmen des zuletzt vom Unternehmen ausgerufenen Ziels. Wenigstens das Auftragsbuch ist voll: Im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 stieg der Auftragsbestand um knapp acht Prozent auf 32,5 Milliarden Euro, davon stammt gut die Hälfte aus dem Servicegeschäft. Der Auftragseingang ging hingegen um 17 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro zurück, weil weniger Onshore-Anlagen nachgefragt werden. Zudem wirkten sich die Probleme beim Hochlauf der neuen Windturbine 5.X negativ aus. Zugunsten der Rendite verzichtet Siemens Gamesa zunehmend auf margenschwächere Aufträge. Die in Aussicht gestellte bereinigte operative Marge von 8 bis 10 Prozent soll aber trotzdem erst 2024/25 erreicht werden, zwei Jahre später als zunächst geplant.

Bei unseren beiden Spezial-Pharmazeutika-Unternehmen Biofrontera und Formycon verringerte sich zwar der Abgabedruck, dennoch gehörten beide Aktien entgegen der freundlichen Tendenz an den Aktienmärkten zu den Verlierern: Biofrontera -1,3 Prozent auf 2,30 Euro (Einstand 2,86 Euro) und Formycon -1,6 Prozent auf 50,20 Euro (Einstand 36,65 Euro).

Mytilineos litten nach der guten Kursentwicklung im Oktober unter Gewinnmitnahmen (-2,9 Prozent auf 50,20 Euro, Einstand 36,65 Euro).

Bei Atos sieht es nicht so aus, als sei nach der erfolgreichen Bodenbildung im Juli / August schon der von uns erhoffte Aufwärtstrend entstanden: Diese Woche -2,5 Prozent auf 43,86 Euro (Einstand 44,90 Euro). Ohne Bestätigung des Aufwärtstrends erfolgt keine Aufstockung unserer bislang kleinen Position.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben, wie angekündigt, mit Instone Real Estate unsere zuvor kleinste Aktienposition wieder aufgestockt. Der Aktienkurs scheint nach dem fundamental nicht gerechtfertigten Abwärtstrend eine untere Umkehr vollzogen zu haben.

Angesichts der verbesserten Trendindikation wurde wieder eine kleine Position Bayer ins Portfolio aufgenommen: Wir haben 1.000 Aktien des Chemiekonzerns gekauft.

Schließlich haben wir mit 1.000 Aktien der französischen Großbank BNP Paribas eine Position in der Schnittmenge Euroland-Standardwerte (Euro-STOXX-50-Wert) und Finanzen ins Portfolio aufgenommen.

Über die Kaufkurse und die Bewertung der neuen Positionen berichten wir im nächsten Wochenbericht.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Mit den drei oben genannten Käufen haben wir unsere Barreserve von 1,35 Mio. auf 1,2 Mio. Euro abgebaut und damit leicht unter die 20-Prozentmarke gesenkt. Diese 20-Prozent-Obergrenze gilt aus Gründen der Risikostreuung für die Summe der Bankguthaben eines Fonds bei einer Bank, jetzt Hauck & Aufhäuser. Dort halten wir ca. 863.000 Euro als Euro-Kontoguthaben, ferner 212.150 US-Dollar, 98.877 Britische Pfund und 53.516 Kanadische Dollar auf Währungskonten. Schon verbucht, aber noch nicht zugeflossen sind 1.617 Pfund Dividende von British American Tobacco, 210.574 japanische Yen Dividende von Toyota und 663 US-Dollar Dividende von Pfizer.

Weitere gezielte, vorsichtige Aktienkäufe sind geplant, um uns dort zu verstärken, wo fundamentale Unterbewertung und charttechnische Situation viel Kurspotenzial versprechen. Das umfasst sowohl die mögliche Aufstockung bestehender Positionen (BASF, Fresenius, Atos, Fairfax Financial) als auch vereinzelte neue Aktienpositionen.

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