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Hier die Inventarliste vom 15.10.2021

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Wochenkommentar KW 40/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Neue Konjunkturdaten und erste Geschäftsergebnisse des dritten Quartals konnten Sorgen der Anleger abschwächen. Der Dow Jones bewegte sich mit einem Wochenplus von 1,6 Prozent in die Richtung seines Rekordhochs aus dem Sommer. Der Euro-STOXX-50 gewann auf Wochensicht sogar 2,7 Prozent, der DAX immerhin 2,5 Prozent. Japans neue Regierung kündigte ein Konjunkturprogramm an – auch um den Yen zu schwächen, also die Inflation anzuschieben. Darauf verloren Japan-Investments zwar etwas über die Währung, weil der Yen auf den niedrigsten Wechselkurs seit gut drei Monaten fiel. Dies wurde aber bei Exportwerten wie Toyota durch Aktienkurssteigerungen überkompensiert (siehe unten: Wochengewinner).

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 30,83 Euro errechnet. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 11 Cent bzw. 0,36 Prozent. Darin sind die Kursgewinne vom Freitag (knapp 10.000 Euro) wie üblich noch nicht enthalten. Unser Plus seit Jahresbeginn beträgt jetzt +12,9 Prozent, womit wir (nach Kosten) leicht hinter den DAX (+13,6 %) gesunken sind. Über den rollenden Ein-Jahres-Zeitraum sinkt das Plus beim ACC Alpha select durch den Basiseffekt, also die vor einem Jahr steigende Ausgangsbasis, jetzt leicht auf +26,5 Prozent. Das Durchschnittsergebnis globaler Aktienfonds bekommt den negativen Basiseffekt stärker zu spüren: +22,8 Prozent, womit unser Vorsprung vor dem Fondsdurchschnitt über 12 Monate deutlich von 2,0 auf 3,7 Prozentpunkte wächst. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beläuft sich jetzt auf +61,6 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um +125,4 Prozent gestiegen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 399,7 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

In dieser Woche gab es sehr unterschiedliche Kursentwicklungen in unserem Portfolio. Von unseren großen Einzelaktienpositionen stiegen vor allem Saint-Gobain weiter: +2,9 Prozent (auf 61,60 Euro, Einstand 34,49 Euro). Der französische Konzern hat für 1,02 Milliarden Euro den Bauchemiekonzern Chryso übernommen, was offenbar von der Börse positiv bewertet wird. Mit Chryso setzt Saint-Gobain sein Wachstum im Bereich Bauchemie fort, wo inzwischen mehr als 3 Mrd. Euro Jahresumsatz in 66 Ländern erzielt werden. Bei Toyota Motor konnte die Yen-Schwäche trotz Mikrochipmangel durch den steigenden Aktienkurs überkompensiert werden: In Euro stiegen die Aktien des japanischen Automobilkonzerns um 2,9 Prozent (auf 15,23 Euro, Einstand 10,00 Euro). Die Produktion liege 100.000 bis 150.000 Autos unter dem ursprünglichen Plan und damit weniger als die ursprünglich befürchteten 40 Prozent. Auch andere Automobilaktien schnitten in dieser Woche gut ab. So stiegen auch unsere Stellantis-Aktien weiter: um 3,1 Prozent (auf 17,20 Euro, Einstand 12,20 Euro), obwohl sich ein Konflikt mit der deutschen Gewerkschaft IG Metall bei der deutschen Tochter Opel abzeichnet.

Prozentual noch höher waren die Kursgewinne bei Koenig & Bauer (+3,4 Prozent auf 25,55 Euro, Einstand 28,21 Euro), Salzgitter (+3,9 Prozent auf 29,12 Euro, Einstand 14,58 Euro), Publicis (+4,3 Prozent auf 59,28 Euro, Einstand 35,40 Euro), Formycon (+4,7 Prozent auf 52,20 Euro, Einstand 36,65 Euro) und Siemens Energy (+8,6 Prozent auf 23,91 Euro, Einstand 27,49 Euro). Das durchschnittliche Kursziel für Siemens Energy liegt laut Bloomberg-Konsens bei rund 31 Euro. Wie auch bei Koenig & Bauer und Salzgitter war nach den Verlusten der Vorwochen eine Kurserholung überfällig. Im Fall von Koenig & Bauer erfolgte sie ohne Unternehmensnachrichten. Bei Salzgitter waren die Nachrichten sogar eher schlecht: Die hohen Energiepreise könnten belasten. Zudem senkte die US-Bank JP Morgan ihre Empfehlung von „Overweight“ auf „Neutral“ und das Kursziel von 38 auf 34 Euro. Salzgitter dürfte es schwerfallen, die Konsensprognosen deutlich zu übertreffen, so die Begründung. Bei Publicis lieferte dagegen ein guter Ausblick Gründe, den Aufwärtstrend der Aktie mit Erreichen eines neuen Drei-Jahres-Hochs fortzusetzen: Das Unternehmen erwartet nun für das Gesamtjahr ein organisches Umsatzwachstum von 8,5 bis 9 Prozent gegenüber 2020 und damit 2 Prozent höher als vor der Pandemie 2019.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Von unseren großen Positionen setzte sich der Kursrückgang beim Speicherchiphersteller Micron Technology fort: -3,5 Prozent (auf 67,68 USD, Einstand 46,50 USD). Hintergrund war eine Veröffentlichung des Technologiemarktforschungs- und Analyseunternehmen TrendForce, die einen Rückgang der Preise für DRAM-Computerspeicher („Dynamic Random Access Memory“) von 3 bis 8 Prozent erwarten. Das Gesamtangebot der Branche an DRAM-Speichern soll im Jahr 2022 um 17,9 Prozent steigen, was mehr als ausreichen sollte, um die Nachfrage zu decken. Analysten von TrendForce sehen bereits eine Verlangsamung der DRAM-Beschaffung durch Einkaufsmanager. Der Ausblick von TrendForce deckt sich zwar mit den bisherigen Markterwartungen, belastete die Aktie des DRAM-Herstellers Micron aber trotzdem. Weil sich damit der charttechnische Eindruck auch mittelfristig verschlechtert, haben wir die Position verkleinert (siehe unten: Transaktionen).

Nach dreiwöchiger Outperformance von Finanzwerte gab es in diesem Sektor bei manchen Titeln Gewinnmitnahmen, so bei der kanadischen Holding Fairfax Financial (Schwerpunkt Versicherungen): Nach einem Vorwochenplus von 5,7 Prozent sank der Kurs nun um 1,9 Prozent (auf 515,74 CAD, Einstand 396 CAD). Auch die Aktie des französischen Versicherungskonzerns AXA gab einen Teil ihrer Kursgewinne wieder ab: Nach dem Vorwochenplus von 1,3 Prozent verlor der Kurs in dieser Woche 1,1 Prozent (auf 23,925 Euro, Einstand 19,62 Euro).

Anders als bei Koenig & Bauer (s.o.) setzten sich bei Instone Real Estate die Kursverluste fort (-5,3 Prozent auf 22,45 Euro, Einstand 19,71 Euro) – ohne Unternehmensnachrichten.

Prozentual den höchsten Kursverlust verzeichneten wir diese Woche mit PORR: -6,1 Prozent (auf 15,30 Euro, Einstand 13,65 Euro). Fundamental begründet erscheint das nicht. Im Gegenteil: Die Auftragsbücher sind voll. Mit einem Effizienzprogramm sollen die jährlichen Verwaltungskosten ab 2022 um 43 Millionen Euro gesenkt werden. Bis 2025 soll sich die Gewinnspanne vor Steuern auf drei Prozent verdoppeln. Die Umsatzerlöse von jetzt rund 5 Mrd. Euro könnten schneller als bislang von uns erwartet auf über 6,0 Milliarden Euro steigen. Noch wichtiger: Beim Gewinn pro Aktie (EPS) erscheint unser Ansatz auch zu niedrig. Wir rechnen verdichtet erst mit 1,01 Euro, weil im vergangenen Jahr ein Verlust entstanden war. Für 2022 kalkulieren wir sehr konservativ mit 1,76 Euro, für 2023 und 2024 mit jeweils gut 2 Euro. Es könnte aber auch in die Richtung von 3 bis 4 Euro pro Aktie gehen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir in dieser Woche drei weitere Aktienpositionen halbiert und eine kleinere Position mit verschlechterter Trendindikation vollständig verkauft. Zunächst haben wir an der Nasdaq 2.000 Micron Technology noch zu 68,482 USD verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 46,50 USD (46,59 USD mit Transaktionskosten) haben wir damit einen Kursgewinn von 47,3 Prozent (in US-Dollar) realisiert. In Euro beträgt der realisierte Gewinn gut 41 Prozent, weil der US-Dollar zwischenzeitlich, nämlich vor allem 2020, gegen Euro an Wert verlor. Die verbliebenen 2.000 Micron-Aktien haben jetzt noch ein Gewicht von 1,9 Prozent im Fondsvermögen.

Mit Samsung Electronics haben wir auch unsere zweite, wenn auch nicht „reinrassige“ Speicherchip-Aktie halbiert: Wir haben 125 GDRs zu 1.168 Euro verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 571 Euro (572 Euro mit Transaktionskosten) haben wir damit einen Kursgewinn von 105 Prozent realisiert. Die verbliebenen 125 Samsung Electronics (GDRs) haben jetzt noch einen Anteil von 2,3 Prozent im Fondsvermögen. Damit haben wir unsere „Wette“ auf steigende Mikrochippreise auf 4,2 Prozent vom Fondsvermögen halbiert. Wir trauen den Herstellern aufgrund ihrer inzwischen oligopolistischen Anbieterstellung zu, dass der Rückgang der Gewinne ab 2022 nicht so krass ausfällt wie dies von der Börse jetzt eingepreist wird. Mit gut vier Prozent bleiben wir deshalb bis auf weiteres in der Branche investiert und werden die Entwicklung weiter beobachten.

Auch unsere Position im Agrar- und Baustoffhändler BayWa haben wir halbiert: Der Verkauf von 2.500 Aktien erfolgte zu 34,65 Euro, was gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 26,77 Euro (26,82 Euro mit Transaktionskosten) einen realisierten Kursgewinn von 29,4 Prozent bedeutet.

Vollständig verkauft haben wir nun AB InBev. Nachdem der Aktienkurs schon seit Juli zur Schwäche neigte, worauf wir Anfang August die Hälfte unseres Bestandes noch zu 52,80 Euro verkauft hatten, bestätigte sich nun der Eindruck eines Abwärtstrends. Wir haben die verbliebenen 1.000 Aktien des Brauereikonzerns zu 47,55 Euro verkauft – gegenüber unserem Einstand zu durchschnittlich 52,13 Euro (52,27 Euro mit Transaktionskosten) haben wir damit einen Kurrückgang von 8,8 Prozent realisiert. Unser mittlerer Verkaufskurs aus den beiden Verkäufen liegt damit bei 50,18 Euro, nur 3,7 Prozent unter unserem Einstand.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Durch die Aktienverkäufe haben wir unsere Barreserve auf jetzt 1.288.973 Euro bzw. 20,7 Prozent des Fondsvermögens erhöht. Ab 20 Prozent muss man die Barreserve sicherheitshalber auf verschiedene Banken aufteilen – für den unwahrscheinlichen Fall einer Bankpleite. Wir halten den größten Teil der Barreserve noch bei der State Street Bank auf dem Verrechnungskonto für unsere Wertpapiertransaktionen, hatten aber auch schon bisher einen Teil des Kontoguthabens bei der LBBW in Stuttgart.

Während die meisten Verkäufe der jüngeren Vergangenheit durch das Unterschreiten der (nachgezogenen) Stoploss ausgelöst wurden, könnten einige Aktienpositionen auch bei Erreichen von Kurszielen verkleinert werden. Jüngst war beispielsweise die Kursentwicklung bei der französischen Publicis Group erfreulich (2,6 Prozent vom Fondsvermögen, Anstieg auf zuletzt 59,28 Euro, Einstand 35,40 Euro, Buchgewinn mithin schon 67 Prozent). Und auch bei den gut gelaufenen US-Versicherungen könnte man eine Teilgewinnmitnahme machen. So ist Lincoln National jetzt unsere größte Einzelaktienposition (4,0 Prozent vom Fondsvermögen, zuletzt 72,30 USD, Einstand mit Transaktionskosen 51,17 USD, Buchgewinn mithin schon 41 Prozent). Insgesamt erscheint die Branche aber weiterhin klar unterbewertet, so dass man aus Gründen breiterer Risikostreuung auch einen neuen Titel zusätzlich aufnehmen könnte, dessen Aktienkurs in den vergangenen Monaten trotz guter Fundamentaldaten noch nicht so gut gelaufen ist.

Die erhöhte Barreserve fungiert zum einen als Puffer in einer Phase, in der die Aktienmärkte mittelfristig neue Trends suchen. Zum anderen haben wir damit die Möglichkeiten, neue Aktien in unser Portfolio aufzunehmen oder bestehende Positionen zu vergrößern, beides unter der Voraussetzung, dass sowohl die fundamentale Bewertung auf ganzer Linie überzeugt als auch die charttechnische Analyse einen Aufwärtstrend erwarten lässt.

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