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Wochenkommentar KW 07/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die Börsen zeigten sich ohne entscheidende Impulse weitgehend richtungslos. Für Nervosität sorgte die Diskussion um eine mögliche Rückkehr der Inflation. Der Dow Jones erreichte zwar im Wochenverlauf ein neues Rekordhoch, beendete die Woche aber schließlich nur mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent. Seit Jahresbeginn vergrößerte sich das Plus damit auf 2,9 Prozent. Auch der Euro-STOXX-50 rettete sich erst am Freitag aus der Verlustzone ins Plus. Auf Wochensicht stieg er um ein halbes Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn auf 4,5 Prozent steigt. Der DAX schaffte es trotz Kurserholung am Freitag auf Wochensicht nicht ins Plus. Hier verbleibt ein Rückgang um 0,4 Prozent, so dass der Anstieg seit Jahresbeginn auf 2,0 Prozent schrumpfte.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 28,76 Euro errechnet. Im Wochenverlauf war mit 29,14 Euro ein neuer Höchstwert seit Oktober 2018 erreicht worden. Für die dritte Februarwoche bedeutet das ein Mini-Plus von 1 Cent. In diesen und den nachfolgenden Angaben sind die Kursgewinne vom Freitag, die bei uns gut 50.000 Euro ausmachen, noch nicht eingerechnet. Seit Jahresbeginn beträgt unser Plus weiterhin 5,2 Prozent, womit der Vorsprung vor den Aktienindizes und den meisten Aktienfonds gewahrt wird. (Zum Vergleich: Dow 2,9 Prozent, DAX nur 2,0 Prozent, Euro-STOXX-50 4,5 Prozent). Bis zum Rekordhoch des ACC-Alpha-Anteilswertes aus dem Januar 2018 bei 32,70 Euro bleibt das Erholungspotenzial bei 13,7 Prozent. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) beträgt +50,7 Prozent. Über 5 Jahre beträgt der Wertzuwachs jetzt +26,1 Prozent und über 10 Jahre +32,7 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verdoppelt (+110 Prozent) (jeweils nach Abzug von Kosten und Quellensteuern). Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 366 Prozent (mit Berücksichtigung der Kosten und ohne Einrechnung der Ausschüttungen).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die wichtigsten absoluten Ergebnisbeiträge kamen in dieser Woche (aufgrund der höheren Gewichtung dieser Positionen) von Saint-Gobain (+2,5 Prozent auf 43,25 Euro, Einstand 34,49 Euro), Micron Technology (+3,4 Prozent auf 90,96 USD, Einstand 46,50 USD), HeidelbergCement (+2,5 Prozent auf 65,60 Euro, Einstand 58,39 Euro) und Lincoln National (+6,1 Prozent auf 55,56 USD, Einstand 51,07 USD).

Den höchsten prozentualen Wochengewinn erzielten wir mit Rio Tinto: +7,0 Prozent (auf 63,52 GBP, Einstand 47,50 GBP). Das Ergebnis des Bergbaukonzerns für 2020 ist stark ausgefallen. Der bereinigte Nettogewinn nach Steuern stieg um 20 Prozent auf 12,4 Mrd. US-Dollar bzw. 7,64 USD je Aktie. Das bereinigte EBITDA der Gruppe stieg um 13 Prozent auf 23,9 Mrd. USD, angetrieben von einem Anstieg des EBITDA bei Eisenerz um 17 Prozent auf 19,9 Mrd. USD und einem Anstieg des EBITDA bei Kupfer um 9 Prozent auf 2,1 Mrd. USD. Der Beitrag des Aluminium-Geschäftes blieb mit einem EBITDA von 1,0 Mrd. USD unverändert. Die Bilanz ist sehr gesund, weil die Nettoverschuldung mit 0,7 Mrd. USD für einen Konzern dieser Größe (und relativ zu den anderen großen Rohstoff-Konzernen) gering ist. Weil der Gewinn bzw. freie Cashflow deshalb nicht zum Schuldenabbau benötigt wird, kann er größtenteils ausgeschüttet werden. Deshalb sollen auch die hohen („Windfall“-) Gewinne aus dem Eisenerz-Verkauf größtenteils für die Dividende verwendet werden. („Windfall“ heißt, dass der Gewinn gleichsam ohne eigenes Zutun durch den steigenden Preis auf dem Weltmarkt entstanden ist.) Das Unternehmen verkündete eine Schlussdividende von 3,09 USD pro Aktie und eine Sonderdividende von 0,93 USD pro Aktie. Die Gesamtjahresdividende steigt damit auf 5,57 USD pro Aktie, rund 9,1 Mrd. USD. Dies entspricht einer Ausschüttung von 72 Prozent des bereinigten Nettogewinns und fast des gesamten freien Cashflows von 9,3 Mrd. USD. Weil die Weltmarktpreise für Eisenerz und Kupfer durch die starke Nachfrage aus China stark gestiegen sind, dürfte die hohe Profitabilität in diesem Jahr sogar noch weiter steigen – und damit auch der freie Cashflow. Der Gewinn pro Aktie (EPS) könnte 2021 auf rund 11,20 USD steigen, wobei Eisenerz weiterhin den Hauptbeitrag leisten dürfte. Wenn Rio Tinto dann wieder fast den gesamten freien Cashflow ausschüttet, würde die Dividende für das Jahr 2021 auf rund 8,70 USD je Aktie steigen. Die hohe Profitabilität des Eisenerzabbaus stellt allerdings einen großen Anreiz für Konkurrenten dar, in die Förderung von Eisenerzvorkommen zu investieren. Das erfordert Zeit und Kapital, aber ab 2022 dürfte das Eisenerzangebot auf dem Weltmarkt steigen. Wir hatten trotz des schon gestiegenen Aktienkurses noch rechtzeitig eine Position in Rio Tinto aufgebaut (Kursanstieg seitdem mit Währungsgewinnen gut 40 Prozent). Rio Tinto ist neben dem multinationalen Konzern BHP Billiton, dem brasilianischen Unternehmen Vale und dem britischen Unternehmen Anglo American einer der größten Bergbaukonzerne der Welt. Aufgrund seiner überdurchschnittlich hohen Vermögenswerte im Vergleich zu den Konkurrenten ist Rio Tinto eines der wenigen Bergbauunternehmen, das über den Rohstoffzyklus hinweg profitabel bleiben, also auch bei niedrigeren Weltmarktpreisen schwarze Zahlen schreiben kann. Rio Tinto hat ein großes Portfolio an langlebigen Anlagen mit niedrigen Betriebskosten. Zu den geförderten Rohstoffen gehören neben Eisenerz und Kupfer Aluminium, Diamanten, Gold und Industriemineralien. Die meisten Einnahmen stammen aus Minen in Australien, Nordamerika und Europa. Rio Tinto hatte im früheren China-Boom prozyklisch viel investiert, den Alcan-Konzern (zu teuer) übernommen und viel Geld in die Erschließung von Eisenerz-Vorkommen investiert. Gründe für uns, damals nicht in Rio Tinto zu investieren (aber zeitweilig in Vale aus Brasilien). Es folgten Jahre, in denen die Bilanz verbessert werden musste, Investitionen strenger kontrolliert werden und die Dividendenpolitik verbessert werden musste. Diese Voraussetzungen waren schließlich erfüllt. Jetzt kann Rio Tinto durch Rationalisierungen und Nachrüstungen die Stückkosten tendenziell noch etwas senken. Die Zahl der neuen Projekte ist kleiner geworden: Die wichtigsten Expansionsprojekte sind Amrun Bauxit, die Oyu Tolgoi Untertagemine und die Erweiterung der Kapazität des Pilbara Eisenerzsystems von 330 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 360 Millionen Tonnen in Australien. Diese Projekte werden voraussichtlich in den nächsten Jahren abgeschlossen. Allerdings hängt Rio Tinto wie alle Rohstoffproduzenten an den Weltmarktpreisen. Die Diversifizierung über verschiedene Rohstoffe nützt dabei wenig, denn die Nachfrage nach den wichtigsten Produkten, Eisenerz und Kupfer, ist hochgradig von der Weltkonjunktur und von China abhängig. Wirkliche Preissetzungsmacht hat auch Rio Tinto nicht, obwohl das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten niedrige Betriebskosten aufweist. Der Aktienkurs stieg jetzt über das alte Rekordhoch aus dem Jahr 2008. Trotzdem ist die Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von jetzt 8,4 und einer Dividendenrendite von 7,4 Prozent (!) so attraktiv, dass die Aktie mit dem Rückenwind eines Weltkonjunkturaufschwungs noch prozentual zweistelliges Potenzial hat. (Unsere Dividendenrendite, gemessen an unserem Einstandskurs, ist jetzt zweistellig.) Mit Blick auf das Geschäftsmodell erscheint es trotzdem ratsam, die Gewinne vielleicht im späteren Jahresverlauf zu realisieren, bevor ein mögliches Ende des Aufschwungs 2022 oder 2023 und nachlassende Nachfrage aus China eingepreist wird.

Den zweithöchsten Kursgewinn verzeichneten wir in dieser Woche mit KT Corp. Die in New York gehandelten ADR stiegen um 6,5 Prozent (auf 11,75 USD, Einstand 10,22 USD). Das südkoreanische Telekom-Unternehmen hat für das vierte Quartal einen Anstieg des Nettogewinns auf konsolidierter Basis von 39,1 Milliarden Won (35 Mio. USD) ausgewiesen. Im Vorjahresquartal war noch ein Verlust von 10,2 Mrd. Won entstanden. Die Steigerung des Nettogewinns war hauptsächlich auf die wachsende Nutzung des 5G-Netzes zurückzuführen. Das Betriebsergebnis des Unternehmens stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 166,8 Milliarden Won, während der Umsatz bei 6,2 Billionen Won lag, was einem Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Frühere Verluste waren vor allem durch die Kosten für den Aufbau eines eigenen 5G-Netzes in Südkorea entstanden. Das Unternehmen hatte Ende 2020 3,6 Millionen Nutzer in seinem Netzwerk der neuesten Generation, gut 800.000 mehr als drei Monaten zuvor. Für das Jahr 2021 erwartet das Unternehmen, dass der Anteil der 5G-Abonnenten bei den Mobiltelefonkunden auf 45 Prozent steigen wird. Der Jahresumsatz des Unternehmens stieg 2020 um 11,8 Prozent auf 550,7 Milliarden Won. Für das Gesamtjahr 2020 belief sich das Nettoergebnis von KT auf 703,4 Milliarden Won, ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während das Betriebsergebnis um 2,1 Prozent auf 1,18 Billionen Won stieg. Der Jahresumsatz ging um 1,7 Prozent auf 23,9 Billionen Won zurück. Die wichtigsten Tochterunternehmen des Unternehmens hatten im vergangenen Jahr aufgrund des von der Pandemie ausgelösten Einbruchs rückläufige Geschäfte verzeichnet. Der Jahresumsatz der Kreditkarteneinheit BC Card Co. ging gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 3,38 Billionen Won zurück, und der Umsatz der Immobilientochter KT Estate Ltd. sogar um 24,9 Prozent auf 364,4 Milliarden Won. Der Konzern baut seinen Geschäftsbereich aus, der die Internet-Rechenzentrums-, Cloud- und KI-Callcenter-Dienste umfasst. Damit transformiert sich das Unternehmen weiter von einem klassischen Telekommunikationsanbieter zu einem Unternehmen für digitale Dienste. Die Tatsache, dass KT Corp bereits ein aufgebautes 5G-Netz betreibt, war ein wesentlicher Grund für den Einstieg in den unterbewerteten Telekom-Wert. Die Bewertung der Aktie spiegelt u.E. das Potenzial des Konzerns noch nicht annähernd. Während andere Unternehmen, insbesondere in den USA, mit Geschäftsaktivitäten in den Bereichen 5G, Kreditkarten, Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Datendiensten hoch bewertet sind, wird die Aktie von KT Corp noch mit einem Abschlag bewertet. Das KGV liegt unter 8, die Dividendenrendite bei fünf Prozent.

Die Aktie des US-Versicherungskonzerns Lincoln National stieg in dieser Woche um 6,1 Prozent auf 55,56 USD und damit den höchsten Stand seit dem Crash vor einem Jahr (Einstand 51,07 USD). Lincoln National bietet seinen Kunden Finanzdienstleistungen wie Lebensversicherungen, Altersvorsorge und allgemeine Finanzplanungen an. Im vierten Quartal 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 4,14 Mrd. US-Dollar nach 4,34 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 143 Mio. US-Dollar nach einem Gewinn von 431 Mio. US-Dollar im Vorjahr. Die Geschäftsergebnisse waren schon am 3. Februar veröffentlicht worden. Jetzt wurde aber eine Quartalsdividendenzahlung April/Mai von 42 US-Cent pro Aktie angekündigt. Der Abschlagstag ist der 12. April, die Auszahlung erfolgt am 3. Mai. Auf das Jahr hochgerechnet werden 1,68 US-Dollar ausgeschüttet. Das entspricht jetzt einer Dividendenrendite von 3,3 Prozent. Die aktuelle Bewertung des Konzerns mit 10,7 Mrd. US-Dollar (nur zwei Drittel der jährlichen Prämieneinnahmen) erscheint immer noch günstig. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt auf Basis der Gewinnschätzungen für dieses Jahr bei nur 5,8. Während der Gesamtmarkt unter der Sorge vor steigenden Inflationsraten und Zinsen leidet, gelten Finanzwerte wie Versicherungen als Profiteure wieder höherer Renditen am Kapitalmarkt, weil sich dadurch wieder Zinsdifferenzen verdienen lassen. Anfang 2018 hatte der Aktienkurs über 80 USD gelegen, ein Kursniveau, das aus fundamentaler Sicht wieder erreichbar sein sollte.

Der Aktienkurs von Salzgitter stieg diese Woche um 4,5 Prozent (auf 23,14 Euro, Einstand 14,58 Euro), der Kurs der griechischen Mytilineos Holding um 3,4 Prozent (auf 12,80 Euro, Einstand 8,93 Euro). Beide Unternehmen sind im Kern in der Metall- / Stahlverarbeitung tätig. Diese „old economy“ galt lange als unattraktiv, womit der Einstieg in diese Aktien sehr günstig möglich war (Kursanstieg seitdem um rund 50 Prozent). Inzwischen herrscht auf vielen Märkten ein Mangel an Stahl und die gut positionierten Unternehmen können ihre Margen erhöhen. Trotz hoher Kursgewinne dürften beide Aktien noch gutes Potenzial haben.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde unsere Anteilswertentwicklung in dieser Woche wieder von Kursverlusten bei unseren beiden Versorger-Aktien RWE und ENEL. Die Aktien von RWE verloren weitere 4,4 Prozent (auf 32,47 Euro, Einstand 26,36 Euro). Der ungewöhnlich heftige Wintereinbruch im US-Bundesstaat Texas dürfte RWE in einer Größenordnung von mehreren Hundert Millionen Euro belasten, weil RWE dort Windkraftanlagen betreibt. Wegen Vereisungen und Netzproblemen musste ein Teil der Windkraftanlagen den Betrieb einstellen. Weil RWE einen Teil der Stromproduktion aus diesen Anlagen bereits im Voraus verkauft hatte, muss RWE nun „zu außergewöhnlich hohen Preisen“ Strom zukaufen, um die Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Die Belastung erreicht die Größenordnung von rund zehn Prozent des Ebitda-Ergebnisses auf Konzernebene in diesem Jahr. Analysten senkten deshalb den fairen Wert für die RWE-Aktien, die DZ Bank beispielsweise von 42 auf 40 Euro. Zuvor hatten die hohen Zahlungen bei einer Auktion britischer Offshore-Windprojekte den RWE-Kurs belastet. Inzwischen erscheinen die Kursverluste aber übertrieben.

Der Aktienkurs des italienischen Stromversorgers ENEL, der ebenfalls international aktiv ist, fiel in dieser Woche um 3,2 Prozent (auf 8,20 Euro, Einstand 4,77 Euro). Trotz der seit 2012 sehr erfreulichen Kursentwicklung (vom damaligen Tief bei 2,03 Euro +304 Prozent) ist ENEL immer noch relativ günstig bewertet (KGV 15,7 und Dividendenrendite 4,5 Prozent gegenüber beispielsweise RWE mit KGV 17,7 und Dividendenrendite 2,6 Prozent).

Beim deutschen Biotech-Wert Formycon gab es nach der Kursrallye der beiden Vorwochen nun doch Gewinnmitnahmen, so dass der Aktienkurs 8,8 Prozent sank (auf 68,60 Euro, Einstand 36,65 Euro). Das Muster der zum Wochenschluss hin zunehmenden und „billigst“ erfolgenden größeren Kauforder war nicht mehr zu beobachten.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir nehmen an der laufenden Kapitalerhöhung von Biofrontera teil. Wir verwenden unsere 16.000 Bezugsrechte, um planmäßig 3.200 junge Aktien zu beziehen. Darüber hinaus streben wir einen „Überbezug“ weiterer 800 Aktien an. Dies sollte möglich sein, wenn nicht alle Altaktionäre ihre Bezugsrechte ausüben. Im Fall einer vollen Zuteilung würden wir also 4.000 junge Aktien für maximal 14.000 Euro beziehen, wobei der Preis für eine junge Aktie wohl eher knapp unter 3,00 Euro liegen dürfte – und damit gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 2,98 Euro nochmals eine kleine Verbilligung des durchschnittlichen Kaufpreises bringen könnte (unberücksichtigt der Tatsache, dass wir zwischenzeitlich schon mal sehr hohe Biofrontera-Kurse für Teilverkäufe genutzt haben).

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Barreserve sank in dieser Woche aufgrund der Auszahlung von 1.036 Anteilen leicht von 332.267 Euro auf 302.518 Euro und die Zahl der Anteile von 210.583 auf ein neues Rekordtief von 209.547. Die Barreserve macht damit etwas mehr als 5,0 Prozent vom Fondsvermögen aus.

Vor einem Jahr, am 20. Februar, waren 220.042 ACC Alpha Anteile ausgegeben. Bis Ende März, dem Crash-Monat, verringerte sich die Zahl auf 217.036 Anteile. Leider hat sich also ein Teil unserer Anleger vom Corona-Crash verunsichern lassen und nahe der Tiefstkurse Anteile zurückgegeben. Inzwischen, in weniger als 12 Monaten, ist unserer Anteilswert um mehr als 50 Prozent (!) gestiegen. Die Anleger, die im Crash ausgestiegen sind, dürften den Wiedereinstieg größtenteils verpasst haben, zumindest ist das Geld nicht wieder unserem Fonds zugeflossen – im Gegenteil: Die Erholung unseres Anteilswertes um mehr als 50 Prozent und über das Vor-Crash-Niveau hinaus wurde mit weiteren Anteilsrückgaben quittiert. Wir hätten in den vergangenen Jahren gar keine neuen Anlegergelder gewinnen müssen. Wenn die über 340.000 Anteile geblieben wären, wäre unser Fondsvermögen aus eigener Kraft auf über 10 Millionen Euro gewachsen und eine Fortsetzung dieses Projektes stände außer Frage. Inzwischen aber müssen sich diejenigen, die ehrenamtlich viel Zeit in unseren Investmentclub investiert haben, fragen, wie es weiter gehen soll, wenn nach und nach immer mehr Geld aus dem Investmentclub bzw. Fonds abgezogen wird. Dieses in Deutschland einmalige Projekt eines Investmentclubs bzw. Aktienfonds, der von seinen Mitgliedern durch Mehrheitsentscheidungen gemanagt wird, droht daran zu scheitern, dass viele zwar gerne die ehrenamtlichen Leistungen einige Mitglieder nutzen, aber nicht (genug) im Investmentclub bzw. -fonds investieren. Abgesehen von der Nutzung des gemeinsamen Knowhows wäre es schade, auf diese Möglichkeit verzichten zu müssen. Beispielsweise haben wir über den Fonds sehr kostengünstigen Zugang zu Auslandsaktien wie Rio Tinto (Großbritannien), KT Corp (Südkorea), Lincoln National (USA) oder Mytilinieos Holding (Griechenland), um nur mal vier unserer aktuellen Wochengewinner zu nennen. Wer hätte denn als „Einzelkämpfer“ diese Aktien in seinem privaten Depot?

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Hier die Inventarliste vom 19.02.2021

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