Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage


Wochenkommentar KW 04/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die Aktienmärkte starteten nervös und volatil in die Woche – angesichts von Problemen mit der Impfstoffversorgung, in Erwartung der US-Notenbanksitzung und der Quartalsergebnisse großer US-Konzerne. Weil positive Impulse ausblieben, kam es mit Hinweis auf die hohen Bewertungen des US-Aktienmarktes zu stärkeren Kursverlusten, zumal Sorgen um das Gerangel zwischen Hedgefonds und privaten Gegenspekulanten hinzukamen. Dabei trieben Privatanleger solche Aktien (wie GamStop) in die Höhe, bei denen Hedgefonds ihre Leerverkäufe eindecken müssen. Der Dow Jones erlitt mit 3,3 Prozent den höchsten Wochenverlust seit Oktober vergangenen Jahres. Für den Januar ergibt sich damit ein Minus von rund 2 Prozent. Der EuroStoxx 50 schloss in dem nervösem Marktumfeld die Woche mit einem Minus von 3,4 Prozent, was ebenfalls einen Monatsverlust von 2 Prozent bedeutet. Auf Wochensicht hat der DAX 3,2 Prozent verloren, womit die Bilanz für den Januar ein Minus von 2,1 Prozent ausweist.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 27,74 Euro festgestellt. Für die vierte Woche des Jahres 2021 bedeutet das einen Rückgang um 96 Cent bzw. 3,3 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt unser Plus jetzt 1,54 Prozent, während Dow Jones und Euro-STOX-50 im gleichen Zeitraum 2,0 Prozent im Minus (DAX-Minus 2,1 Prozent) liegen. Unsere Outperformance im Januar beträgt also rund 3,5 Prozentpunkte!

Bis zum Rekordhoch des Anteilswertes im Januar 2018 bei 32,70 Euro beträgt das Erholungspotenzial jetzt 17,9 Prozent. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) beträgt jetzt +45,4 Prozent. Über 5 Jahre beträgt der Wertzuwachs jetzt +18,2 Prozent und über 10 Jahre +30,2 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verdoppelt (+102,8 Prozent) (jeweils nach Abzug von Kosten und Quellensteuern). Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 350 Prozent (mit Berücksichtigung der Kosten und ohne Einrechnung der Ausschüttungen).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Ein halbes Dutzend unserer Aktien konnte sich dem schwachen Marktumfeld entziehen und in dieser Woche Kursgewinne verzeichnen. Leider handelt es sich dabei aber eher um kleinere Positionen, so dass sich der Anteilswert auf Wochensicht mit den Märkten nach unten bewegte (auf Monatssicht aber klar besser entwickelte).

Das Specialty-Pharma-Unternehmen PAION hat bekanntgegeben, dass sein US-amerikanischer Lizenznehmer Acacia Pharma mit der Vermarktung von Remimazolam, das dort den Namen BYFAVO trägt, begonnen hat. Ab sofort kann das von PAION lizensierte Betäubungsmittel über führende Großhändler und Spezialdistributoren in den USA bestellt und ausgeliefert werden (u.a. über Cardinal Health, Amerisource Bergen, Besse, McKesson, McKesson Medsurg, Morris and Dickson und Curascript). Das erfahrene Vertriebsteam von Acacia konzentriere sich jetzt darauf, die großen Marktchancen im US-Krankenhausmarkt für die Kurzsedierung und die Prävention und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen zu nutzen. Aufgrund der Belastung durch die vielen Corona-Fälle in den USA gibt es einen hohen Behandlungsrückstand. Wegen seiner überlegenen Eigenschaften könnte BYFAVO / Remimazolam dabei helfen, den Patientendurchsatz zu verbessern. PAION erhält von den Umsatzerlösen in den USA Lizenzgebühren in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Auch in Europa kommt BYFAVO / Remimazolam voran: Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur („Committee for Medicinal Products for Human Use“, kurz „CHMP“) hat eine positive Stellungnahme verabschiedet, in der die Zulassung zur Kurzsedierung bei erwachsenen Patienten empfohlen wird. Eine endgültige Entscheidung für EU und Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wird somit im laufenden ersten Halbjahr 2021 erwartet. Der Aktienkurs von PAION stieg in dieser Woche um 2,9 Prozent auf 2,51 Euro (Einstand 2,06 Euro). Charttechnisch wurde damit eine Bodenbildung um 2,40 Euro abgeschlossen.

Nachdem Gewinnmitnahmen bei Fairfax Financial in der Vorwoche die ohnehin unterbewertete Aktie gedrückt hatten, erholte sie sich trotz des schwachen Umfeldes in dieser Woche um 2,7 Prozent auf 463,92 CAD (Einstand 395,83 CAD). Auslöser dieser Kursgewinne ist der Kursrally bei BlackBerry, an denen Fairfax mit 8,3 Prozent beteiligt ist. Die BlackBerry-Aktie wurde von Privatanlegern nach dem Muster der GameStop-Aktie in der zweiten Januarhälfte hochgetrieben – von rund 10 CAD auf zeitweilig 35 CAD. In den beiden letzten Handelstagen der Woche flachte die Spekulation ab und der BlackBerry-Kurs kam auf rund 18 CAD zurück. BlackBerry hatte bekanntlich vor zehn Jahren mit seinen mobilen Geräten den Wettbewerb gegen Apple und andere Smartphone-Anbieter verloren, worauf die Aktien 2010 und 2011 den größten Teil ihres Wertes verloren. Darauf begann Fairfax mit dem Aufbau einer Beteiligung, insbesondere mittels einer Wandelschuldverschreibung mit einem Wandlungspreis von 6 USD pro Aktie für 55 Millionen BlackBerry-Aktien. Der Kursanstieg von BlackBerry, die sich inzwischen auf Unternehmenssoftware konzentrieren, könnte Fairfax einen hohen außerordentlichen Gewinn bescheren. Ein Analyst der Bank of Nova Scotia bezifferte den Effekt auf den Gewinn im ersten Quartal vor Steuern sogar auf rund 1,16 Milliarden US-Dollar. Die Bank of Nova Scotia hat ihre Empfehlung für Fairfax-Aktien auf Kauf angehoben. Das optimistischste Szenario der Scotiabank für Fairfax „impliziert einen Aufwärtstrend von fast 50 Prozent und geht davon aus, dass die Aktie ihren Bewertungsabschlag verliert und zum Buchwert handelt, wobei Fairfax die jüngsten Gewinne bei BlackBerry durch Absicherung oder Monetarisierung seiner Position sichert“, heißt es in der Begründung der Nova Scotia Bank.

Weitere Kursgewinne gegen den Trend waren Renault (+2,4 Prozent auf 35,24 Euro, Einstand 18,39 Euro), Gesco (+2,3 Prozent auf 20,20 Euro, Einstand 14,91 Euro), Biofrontera (+1,6 Prozent auf 3,25 Euro, Einstand 2,98 Euro) und Orange (+1,2 Prozent auf 9,70 Euro, Einstand 10,18 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

6 unserer 10 Top-Ten-Aktienpositionen verloren überdurchschnittlich, vor allem aufgrund von Gewinnmitnahmen nach den hohen Kursgewinnen seit November:

Die Aktien der beiden großen Speicherchiphersteller verloren 6,5 Prozent (Samsung Electronics auf 1.360 Euro, Einstand 571 Euro) bzw. 4,9 Prozent (Micron Technology auf 78,27 USD, Einstand 41,60 USD), die Baustoff-Konzerne verloren 3,6 Prozent (Saint-Gobain auf 41,08 Euro, Einstand 34,49 Euro) bzw. 5,6 Prozent (HeidelbergCement auf 61,02 Euro, Einstand 58,39 Euro).

Den größten prozentualen Kursrückgang verzeichneten wir in dieser Woche bei Lincoln National (-10,3 Prozent auf 45,49 USD, Einstand 51,07 USD).

Toyota verdrängt VW von Weltspitze: Die Japaner verkauften 2020 rund 9,53 Millionen Autos, der VW-Konzern „nur“ 9,3 Millionen. Grund: Toyota ist wegen der starken Präsenz in den USA und China besser durch die Pandemie gekommen. VW verlor im Pkw-Stammgeschäft in Europa Boden. Trotzdem sank die Toyota-Aktie in dieser Woche um 4,6 Prozent (auf 58,00 Euro, Einstand 50,00 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

An der Zusammensetzung unseres Portfolios haben wir in dieser Woche nichts verändert.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Barreserve schrumpfte diese Woche leicht von 353.774 auf 331.327 Euro bzw. von 5,8 auf 5,7 Prozent und die Zahl der Anteile von 211.228 auf 210.409.

Fast alle Aktienpositionen stehen heute im Kurs über unseren Kaufkursen (zwischen +1,8 Prozent bei PORR und +2,7 Prozent bei der Deutschen Pfandbriefbank bis zu +138 Prozent bei Samsung und +639 Prozent bei Smurfit Kappa). Nur bei 6 Aktien aus 2 Branchen ist das nicht der Fall: Versicherungen und Telekom-Unternehmen. Die Telekom-Branche ist mit zwei noch recht kleinen Positionen in unserem Portfolio vertreten: Orange (Frankreich) und KT Corp (Südkorea). Bei Versicherungen sind wir stärker engagiert: Unter unseren Einstandskursen notieren noch Lincoln National und MetLife (beide USA), Wüstenrot & Württembergische (Deutschland) und AXA (Frankreich). Tatsächlich erscheinen sowohl die Telekom-Werte als auch die Versicherungsaktien heute noch klar unterbewertet. Statt das wieder einmal selbst an einem Beispiel vorzurechnen, kann man den erfahrenen Value-Aktienfondsmanager Léon Kirch, Partner & Chief Investment Officer von European Capital Partners, zu AXA zitieren:

Er schrieb gerade in dieser Woche in seinem Investorenbrief: „In our screenings, AXA stands out as one of the lowest valued European non-life focused insurers on price to earnings and price to book. Axa has indeed traded at a discount since the acquisition of XL Group, a specialist commercial insurance business. The de-risked life division is now smaller than non-life and it has built strong profitable franchises in asset management and health. Axa is today a well-diversified business across divisions and regions making the company more resilient. It has divested the more volatile US life business.According to our modelling the current valuation implies the company will generate a return on equity of only 5% per year going forward into perpetuity. Over the past ten years the median ROE was 8.8% (source: Bloomberg). The stock trades at 6.9 times consensus 2021 earnings and 0.6 times book. Dividend yield 2021 is now estimated at 8%. In the short term there may be uncertainties around capital return due to regulatory pressure after the COVID-19 pandemic. However, for the long-term investors we are, we see an investment opportunity here and have built a position in our portfolios.“

Übersetzung: „In unseren Screenings sticht AXA als einer der am niedrigsten bewerteten europäischen Versicherer in Bezug auf Kurs/Gewinn-Verhältnis und Kurs/Buchwert-Verhältnis hervor. AXA wird seit der Akquisition der XL Group, einem spezialisierten gewerblichen Versicherungsunternehmen, tatsächlich mit einem Abschlag gehandelt. Der Geschäftsbereich Lebensversicherungen ist jetzt kleiner als Sachversicherungen und hat starke profitable Franchise-Unternehmen in den Bereichen Asset Management und Gesundheit aufgebaut. AXA ist heute ein über Geschäftsbereiche und Regionen gut diversifiziertes Unternehmen, was das Unternehmen widerstandsfähiger macht. Das volatilere US-Lebensversicherungsgeschäft wurde veräußert. Nach unserem Modell impliziert die aktuelle Bewertung, dass das Unternehmen auf Dauer eine Eigenkapitalrendite von nur 5 Prozent pro Jahr erzielen wird. In den letzten zehn Jahren betrug der mittlere Return-On-Equity (ROE) 8,8 Prozent (Quelle: Bloomberg). Die Aktie notiert zum 6,9-fachen des Konsensergebnisses 2021 und zum 0,6-fachen des Buchwerts. Die Dividendenrendite 2021 wird nun auf 8 Prozent geschätzt. Kurzfristig kann es aufgrund des regulatorischen Drucks nach der COVID-19-Pandemie zu Unsicherheiten hinsichtlich der Kapitalrendite kommen. Für die langfristigen Anleger, die wir sind, sehen wir hier jedoch eine Investitionsmöglichkeit und haben eine Position in unseren Portfolios aufgebaut.“

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Hier die Inventarliste vom 29.01.2021

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