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Wochenkommentar KW 05/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Sorgen um die Spekulationen gegen Short-Positionen nahmen ab und die Erwartung einer wirtschaftlichen Belebung und anhaltender Unterstützung durch Regierungen und Notenbanken traten wieder in den Vordergrund. Starke Quartalszahlen u.a. von Alphabet wurden positiv aufgenommen. Der Dow Jones konnte seinen 3,3-prozentigen Vorwochenverlust mit einem Wochenergebnis von +3,9 Prozent vollständig aufholen und wieder in die Nähe seines Rekordhochs vom Januar vorstoßen. Der Euro-Stoxx-50 kletterte mit einem Wochenplus von rund 5 Prozent sogar über sein Januar-Hoch. Auch der DAX erreichte mit einem Wochenplus von 4,6 Prozent ein neues Jahreshoch und die Nähe seines Rekordhochs.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 28,55 Euro festgestellt. Für die erste Februarwoche bedeutet das ein Plus von 81 Cent bzw. 2,9 Prozent. Die Underperformance auf Wochensicht erklärt sich durch die Einrechnung des schwachen Vorwochenfreitags, während dieser Freitag noch nicht eingerechnete Kursgewinne bringt. Seit Jahresbeginn beträgt unser Plus jetzt schon 4,5 Prozent, womit der Vorsprung vor den Aktienindizes und den meisten Aktienfonds gewahrt wird: Der Dow Jones steht jetzt nur 1,8 Prozent höher als bei Jahresbeginn. Der Euro-STOXX-50 entwickelte sich seit Jahresbeginn mit einem Anstieg um 2,9 Prozent besser als die Wallstreet. Und der deutsche Leitindex DAX kommt seit Jahresbeginn auf einen Anstieg um 2,5 Prozent. Bis zum Rekordhoch des ACC-Alpha-Anteilswertes im Januar 2018 bei 32,70 Euro, das damals nach zwei Jahren hoher Outperformance erzielt worden war, beträgt das Erholungspotenzial jetzt noch 14,5 Prozent. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) steigt auf jetzt +49,6 Prozent. Über 5 Jahre beträgt der Wertzuwachs jetzt +23,9 Prozent und über 10 Jahre +33,2 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verdoppelt (+108,7 Prozent) (jeweils nach Abzug von Kosten und Quellensteuern). Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 363 Prozent (mit Berücksichtigung der Kosten und ohne Einrechnung der Ausschüttungen).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

In der letzten halben Stunde des Freitagshandels trieben größere Kauforder den Kurs von Formycon nach oben (auf 69,20 Euro, Einstand 36,65 Euro), so dass auf Wochensicht ein Plus von 19,3 Prozent entsteht. Damit steht der Aktienkurs wieder in der Nähe seiner im Dezember und Januar markierten Rekorde um 70 Euro. Unternehmensmeldungen, die den Kurssprung am Freitag ausgelöst haben könnten, gibt es nicht. Mit Blick auf die positive Tendenz an den Vortagen könnte es sein, dass eine größere Kauforder abgearbeitet wurde, während der Woche aber marktschonend nur relativ kleine Stückzahlen zu kaufen waren, so dass kurz vor Handelsschluss am Freitag dann „billigst“ die verbliebene größere Stückzahl gekauft wurde. Es wird also spannend zu sehen, ob der Aktienkurs neue Rekordhöhen erreichen kann oder knapp über 70 Euro wieder Gewinnmitnahmen den Kursanstieg bremsen. Zur Erinnerung: First Berlin Equity Research hatte das Kursziel im Januar von 43 auf 78 Euro angehoben. Auch wenn die Zahl der in Entwicklung und Erprobung befindlichen Medikamente zur Behandlung von COVID-19 weltweit bei rund 600 liegt, dürfte das ACE2-IgG-Fc-Fusionsprotein von Formycon („FYB207“) das Potenzial haben, langfristig zu den besten Arzneimitteln zu gehören.

Die Renault-Aktie stieg in dieser Woche um 14,5 Prozent (auf 40,36 Euro, Einstand 18,39 Euro). Damit hat sich der Aktienkurs binnen eines Jahres mehr als verdoppelt (unser Buchgewinn beträgt jetzt 120 Prozent). Trotzdem ist die Aktie jetzt nicht hoch bewertet. Das zeigt, zu welch irrwitzigen Unterbewertungen es im vergangenen Jahr gekommen war. Eine Kursverdoppelung erscheint zwar wenig, wenn man die Kursentwicklung des US-Elektroauto-Herstellers Tesla betrachtet. Allerdings ist die Tesla-Aktie krass überbewertet und absturzgefährdet (Börsenwert 808 Mrd. Dollar für 25 Mrd. Dollar Jahresumsatz, die Tesla-Aktie kostet das 195-fache des Unternehmensgewinns), während die Renault-Aktie auch nach ihrer Verdoppelung noch preiswert ist (Börsenwert 12 Mrd. Euro für 55,5 Mrd. Euro Umsatzerlöse, Aktie kostet das 20-fache des für dieses Jahr erwarteten Unternehmensgewinns). Tesla kommt bislang zumindest in Europa kaum gegen Renault an, denn der französische Automobilhersteller ist führend auf dem europäischen Markt für Elektrofahrzeuge (EV). Das Unternehmen hat derzeit eines der größten Elektroauto-Angebote der Welt. Dazu gehören die Modelle Renault ZOE, RSM SM3 Z.E., Renault City K-ZE und Twizy, Kangoo Z.E. und Master Z.E. Fast jedes fünfte Elektroauto in Europa wird von Renault produziert. Das Unternehmen investiert in neue Batterietechnologien für seine Elektroauto-Palette und ist dazu kürzlich eine Partnerschaft mit LG Chem eingegangen, um gemeinsam die Batterien für das neue ZOE-Modell zu entwickeln. Die Lithium-Ionen-Zellen für den Wagen werden von LG Chem in Polen hergestellt, Renault übernimmt die weitere Montage der verschiedenen Komponenten der Batterie. In Kombination mit Verbesserungen bei der Lithium-Ionen-Technologie von LG Chem hat Renault durch die Optimierung der Batterie des Z.E. 50 eine Gesamtkapazität von 52 kWh und eine Reichweite von bis zu 395 Kilometern erreicht – eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration. Darüber hinaus hat Renault einige Großprojekte für moderne Batteriespeicher gestartet, in denen Batterien von Elektroautos nach Ende der Nutzungsdauer in Fahrzeugen ein „zweites Leben“ erhalten sollen.

Der amerikanische Internetriese Alphabet legte seine Geschäftsergebnisse für das letzte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres vor. Darauf sprang der Aktienkurs in dieser Woche um 14,3 Prozent auf 2.089 USD (Einstand 1.293 USD). Im dritten Quartal war der Umsatz um 14 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar geklettert, wobei der Google-Mutterkonzern von aktiveren Werbekunden bei der Suchmaschine profitiert hatte, die mit 37,1 Milliarden Dollar den größten Anteil am Umsatz hatte. Im vierten Quartal 2020 verzeichnet Alphabet erneut einen Zuwachs beim Umsatz und Gewinn, wobei die Werbeeinnahmen aus dem Suchmaschinengeschäft und zunehmend auch aus der Video-Plattform YouTube dominierend blieben. Im vierten Quartal 2020 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,5 Prozent von vormals 46,1 auf jetzt 56,9 Milliarden US-Dollar. Das gewinnträchtige Anzeigengeschäft im Umfeld der Google-Suche legte noch einmal von 27,2 auf 31,9 Milliarden US-Dollar (+17 Prozent) zu. Mit YouTube erzielte Alphabet einen Umsatz von 6,9 Milliarden US-Dollar (+ 46 Prozent). Die Geschäftssparte „Google Cloud“ erhöhte seine Umsatzerlöse zwar deutlich auf 13,1 Mrd. USD (7,2 Prozent des Konzernumsatzes), fährt dabei aber noch Milliardenverluste ein: 1,2 Milliarden US-Dollar Verlust allein im vierten Quartal, womit die Sparte im Gesamtjahr 5,6 Milliarden US-Dollar Verlust brachte. Die Milliardenverluste im Cloud-Geschäft wurden mit hohen Vorlaufinvestitionen in die Infrastruktur der Google Cloud erklärt. Alle anderen Aktivitäten zusammen blieben bei rund 700 Mio. USD Quartalsumsatz und sind ebenfalls extrem defizitär. Die Verluste dieser Aktivitäten summieren sich im vierten Quartal auf 4,5 Milliarden USD, also ein Vielfaches der Umsatzerlöse. Dazu gehören auch die Geschäftsbereiche Waymo mit Technologien für autonome Fahrzeuge und die Drohnen von Wing. Waymo und Wing machten bei einem Umsatz von rund 200 Millionen US-Dollar im vergangenen Quartal Verluste von rund 1,14 Milliarden US-Dollar. Alphabet-CFO Ruth Porat versprach den Investoren daher eine höhere Kostendisziplin bei den Zukunftsprojekten des Unternehmens an den Tag zu legen. Im gesamten Geschäftsjahr 2020 konnte Alphabet 182,5 Milliarden USD umsetzen und die Erlöse aus dem Jahr 2019 von 161,8 Milliarden USD um 12,8 Prozent steigern. Unterm Strich steht für das Gesamtjahr ein Gewinn von 41,2 Milliarden USD. Die Geldreserven des Konzerns betrugen zum Ende des Jahres 2020 rund 137 Milliarden US-Dollar. Zu den Zahlen von Alphabet äußerten sich zahlreiche Analysten sehr positiv und hoben ihre Kursziele an. Der zuständige Analyst bei Barclays schrieb, der Umsatz und mehr noch das Ergebnis je Aktie hätten die durchschnittlichen Expertenerwartungen übertroffen. Als Wermutstropfen sah er zwar die hohen Verluste im Cloud-Geschäft an, verwies zugleich aber auf den Auftragsbestand. Dieser sei im Vergleich zum Vorquartal um fast die Hälfte gestiegen, was eine weite starke Umsatzentwicklung in diesem Bereich erwarten lasse.

Hohe Performancebeträge kamen in dieser Woche von unseren beiden US-amerikanischen Versicherungsaktien, die damit über unsere Einstandskurse stiegen: Die Aktie von Lincoln National stieg um 12,3 Prozent (auf 51,08 USD, Einstand 51,07 USD), die Aktie von MetLife um 9,2 Prozent (auf 52,58 USD, Einstand 47,00 USD).

Die Airbus-Aktie stieg um 12,2 Prozent (auf 93,38 Euro, Einstand 73,77 Euro). Der deutsch-französische Konzern glänzt mit einem Großauftrag zum Bau drei weiterer Servicemodule für die bemannte US-Raumfahrtmission „Orion“. Zudem fällt der US-Konkurrent Boeing weiter zurück: Der US-Flugzeugbauer muss wegen erneuter Verzögerungen um mehr als ein Drittel seiner Bestellungen für seinen Großraumjet 777X fürchten. Der Konzern bezifferte seinen Auftragsbestand auf nur noch 191 Maschinen dieses Typs, 38 Prozent weniger als bislang auf der Website des Konzerns genannt wurden.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nennenswerte Kursverlierer gab es in dieser Woche nicht. Nachdem die Aktie des Specialty-Pharma-Unternehmens PAION in der Vorwoche gegen den Trend um 2,9 Prozent gestiegen war, gab es nun Gewinnmitnahmen, so dass der Kurs 1,6 Prozent fiel (auf 2,47 Euro, Einstand 2,06 Euro). Die charttechnische Bodenbildung um 2,40 Euro ist dadurch aber nicht gefährdet.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

An der Zusammensetzung unseres Portfolios haben wir auch in dieser Woche nichts verändert.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Barreserve wuchs in dieser Woche leicht von 331.327 auf 343.687 Euro und die Zahl der Anteile von 210.409 auf 210.723. Die Barreserve macht weiterhin 5,7 Prozent vom Fondsvermögen aus.

Der MSCI Weltaktienindex für Value-Aktien weist für den Januar ein Minus von -0,5 Prozent aus, über 12 Monate (also seit Februar 2020) einen Rückgang um -0,6 Prozent. Das Aufholpotenzial gegenüber dem MSCI Weltaktienindex für Wachstumsaktien beträgt über 12 Monate gut 28 Prozent!

Die vorherrschende Erwartung bei Volkswirten ist die einer deutlichen Wirtschaftsbelebung im Laufe dieses Jahres, weil die Corona-Pandemie durch Impfungen weitgehend besiegt werden dürfte. Wer allerdings glaubt, die meisten Investoren und Fonds hätten sich dementsprechend aufgestellt, irrt. Auch wenn tatsächlich vieles für eine fortschreitende Erholung der Weltkonjunktur spricht, sind die meisten Investoren erstaunlicherweise in konjunkturabhängigen Aktien noch klar untergewichtet. Sie setzen weiterhin auf das, was in den vergangenen drei Jahren am besten lief und (deswegen) hohes Gewicht in den Aktienindizes hat: Mit 23,3 Prozent sind Technologie-Aktien die beliebteste Branche (bei uns nur 13,1 Prozent), allen voran die großen US-Internet-Konzerne wie Amazon. (Die eigentlich wieder guten Geschäftsergebnisse von Amazon vermochten die Aktie aber in dieser Woche nicht mehr steigen zu lassen.) Übergewichtet wird ebenfalls die Gesundheitsbranche (14,5 Prozent, bei uns bislang nur 4,0 Prozent). In beiden Sektoren sind Aktien gemessen an klassischen Bewertungskriterien sehr teuer. So kommen globale Aktienfonds im Durchschnitt auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 22 und ein Kurs/Buchwert-Verhältnis von 2,6. Natürlich lassen sich auch unter Technologie- und Gesundheitsaktien vereinzelt günstig bewertete Aktien finden, insgesamt gewichten wir diese Sektoren aber geringer. Wir gewichten zyklische Konsumgüterhersteller (wie Automobilbauer) und Finanzdienstleister (wie Versicherungen) höher. Prozentual zweistellige Kurssprünge wie in dieser Woche sind in diesen Fällen rechnerisch eigentlich überfällig. Damit kommen wir auf ein durchschnittliches Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10,9 und ein mittleres Kurs/Buchwert-Verhältnis von nur 0,9: Viel Spielraum für weitere Kurssprünge. Und noch eine Fußnote, die zeigt, dass eine Value-Strategie nicht automatisch bedeutet, höhere Konjunkturwetten eingehen zu müssen: In der eigentlich klar defensiven Versorger-Branche sind globale Aktienfonds im Durchschnitt nur zu 2,0 Prozent investiert. Wir kommen mit RWE und ENEL auf 6,7 Prozent Anteil am Fondsvermögen, sind also in dieser defensiven Branche klar übergewichtet.

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Hier die Inventarliste vom 05.02.2021

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