Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Wochenkommentar KW 19/2020
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?
Schlechte Nachrichten von Konjunktur, Arbeitsmarkt und Unternehmen vermochten die Aktienmärkte kaum noch negativ zu überraschen. Vielmehr wurden das Festhalten der USA am Phase-1-Handelsabkommen mit China und zahlreiche Lockerungsschritte bei den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie positiv aufgenommen. Der Dow Jones Industrial Average verbesserte seine Wochenbilanz am Freitag deutlich auf ein Plus von zweieinhalb Prozent. Der Euro-STOXX-50 beendete die Woche mit einem Minus von 0,7 Prozent. Der DAX schaffte ein Wochenplus von knapp 0,4 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 22,04 Euro errechnet. Der Rückgang im Wochenvergleich beträgt damit 0,60 Euro bzw. 2,65 Prozent. Der Freitag, diesmal mit gut 55.000 Euro Kursgewinnen, ist dabei wie üblich noch nicht eingerechnet. Über ein Jahr beträgt der Rückgang jetzt noch 21,3 Prozent und über 5 Jahre 19,2 Prozent. Auch über 10 Jahre liegt das Ergebnis mit einem Plus von 10,4 Prozent weit unter dem Durchschnitt, was ein Zurückpendeln zu besseren Werten erwarten lässt.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Prozentual verzeichneten die beiden Spezial-Pharmazeutika-Hersteller in unserem Portfolio in diese Woche hohe Gewinne: Paion setzte sich mit einem Wochenplus von 12,9 Prozent (auf 2,02 Euro, Einstand 2,06 Euro) an die Spitze. Bekanntlich wurde Remimazolam im Januar dieses Jahres in Japan für die Allgemeinanästhesie zugelassen. In China und Südkorea laufen die Zulassungsanträge zur Kurzsedierung bzw. zur Allgemeinanästhesie mit guten Chancen auf Zulassungen noch im Laufe dieses Jahres. Schon im Juli könnte die um drei Monate verschobene Zulassung des Medikaments in den USA für die Kurzsedierung folgen und im ersten Halbjahr 2021 in der EU. Paion könnte noch dieses Jahr die Zulassung für die Allgemeinanästhesie in der EU beantragen. Ob Paion Remimazolam in der EU selbst vermarkten wird oder über einen Lizenzpartner, ist noch offen. Ersteres würde natürlich langfristig höhere Einnahmen bringen, aber zunächst Investitionen erfordern. Diese Thematik kennen wir in der Praxis aus unserer langjährigen Biofrontera-Beteiligung, wo man sich dafür entschied, einen eigenen Vertrieb für den großen US-Markt aufzubauen. Längerfristig könnte Paion für Remimazolam als dritte Indikation die Sedierung auf der Intensivstation anstreben, wo man dem marktführenden Propofol in wichtigen Aspekten überlegen ist, vor allem in Bezug auf die Vermeidung von Hypotonie. Wie bei Biofrontera dürfte die Corona-Pandemie die weltweite Nutzung des neuen Medikaments verzögern, weil fast die ganze Aufmerksamkeit der Gesundheitssysteme natürlich zunächst der Bekämpfung der Pandemie gilt. Die Biofrontera-Aktie erholte sich in dieser Woche um 5,9 Prozent (auf 3,06 Euro, Einstand 3,04 Euro). Die Europäische Kommission erweiterte inzwischen die Zulassung für Ameluz zur Behandlung von aktinischen Keratosen auf den Extremitäten, dem Rumpf und Hals. Und die Pharmakokinetik-Studie zur Evaluierung der Sicherheit der photodynamischen Therapie (PDT) mit drei Tuben Ameluz wurde begonnen. Lizenzpartner und Großaktionär Maruho zahlte unlängst 6 Mio. Euro für das Recht zur Entwicklung und Vermarktung von Ameluz in allen Indikationen in Ostasien und Ozeanien. Das wichtige US-Geschäft wurde mit der Ernennung von Christopher Pearson zum Chief Commercial Officer und Erica Monaco zum Chief Financial Officer der US-Tochtergesellschaft Biofrontera Inc. reorganisiert.
Vor allem mit Lincoln National (+12,8 Prozent auf 36,65 USD, Einstand 54,59 USD) und Micron Technology (+7,1 Prozent auf 48,25 USD, Einstand Einstand 46,475 USD) profitierten wir von der anhaltenden Kurserholung an der Wallstreet. Beim Speicherchiphersteller Micron Technology hatten die Ziele für den weiteren Jahresverlauf Anleger daran erinnert, dass der Weltmarkt für Speicherchips wohl nicht allzu sehr unter der Pandemie leiden wird.
Absolut betrachtet lieferte der Anstieg von Saint-Gobain einen hohen Gewinnbeitrag: Die bei uns mit 3,7 Prozent vom Fondsvermögen recht hoch gewichtete Aktie des französischen Baustoff-Konzerns stieg um 4,9 Prozent (auf 25,40 Euro, Einstand 34,49 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Größter Kursverlierer dieser Woche in unserem Portfolio ist die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) mit einem Rückgang um 7,4 Prozent (auf 6,22 Euro, Einstand 9,46 Euro). Wegen der Unsicherheit über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Immobilienmärkte wurde die schon Ende 2019 deutlich erhöhte Vorsorge für Kreditausfälle nochmals vergrößert. Die Gewinnprognose für 2020 wurde zurückgenommen. Im ersten Quartal konnte sich die PBB vor Steuern gerade noch in der Gewinnzone halten. Wegen hoher Rückstellungen für wackelnde Kredite und gestiegene Risikoaufschläge sackte der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf eine „schwarze Null“ von nur noch 2 Mio. Euro ab. Allein die erhöhte Risikovorsorge schlug mit 34 Mio. Euro zu Buche. Hinzu kommt ein Bewertungsergebnis von minus 17 Mio. Euro. Die vollständigen Quartalszahlen wird die Bank voraussichtlich in der kommenden Woche vorlegen. Die Aktie gehörte im Corona-Crash zu den größten Kursverlierern im MDAX und konnte sich bislang kaum von den Rekordtiefständen im März erholen. Wir hatten unsere bis Ende 2019 erfolgreiche Position bekanntlich „scheibchenweise“ zweimal antizyklisch mit Teilgewinnmitnahmen reduziert. Nun bleibt zunächst abzuwarten, wie die vollständigen Quartalsergebnisse von der Börse aufgenommen werden.
Optisch zeigen in dieser Woche auch die deutscher Versicherungsaktien höhere Kursverluste. Dies liegt jedoch an den Dividendenzahlungen. Die Allianz erhöhte ihre Gewinnausschüttung für 2019 auf 9,60 Euro pro Aktie. Gemessen an unserem Einstandskurs von 150,13 Euro bedeutet das für uns eine Dividendenrendite von 6,4 Prozent (Aktienkurs zuletzt 157,68 Euro). Die Hannover Rück zahlte in dieser Woche die auf 5,50 Euro erhöhte Dividende, was bei einem Einstandskurs von 51,11 Euro einer Rendite von 10,8 Prozent entspricht (Aktienkurs zuletzt 139,00 Euro). Strukturell bleibt das Niedrigzins-Umfeld ungünstig für Versicherungen. Hinzukommen, allerdings in unterschiedlichen Umfang, Belastungen durch die Corona-Pandemie. Schlechter sehen in dieser Hinsicht allerdings die Versicherungen aus, in denen wir nicht investiert sind. Die Münchener Rück und ihr größter Konkurrent auf dem Weltmarkt, die Schweizer Rückversicherung Swiss Re, leiden in der Krise besonders unter der Absage von Großveranstaltungen. Der Rückversicherer aus der Schweiz reservierte für Corona-Schäden im ersten Quartal vorsorglich fast eine halbe Milliarde Dollar und rutschte deshalb sogar in die roten Zahlen. „Unsere“ Hannover Rück hebt sich positiv ab. Für die zu erwartenden Versicherungsschäden infolge der Coronavirus-Pandemie wie den Ausfall von Großveranstaltungen legte das Unternehmen im ersten Quartal rund 220 Mio. Euro zurück und verdiente dennoch mehr als ein Jahr zuvor.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Der unserem Risikomanagement geschuldete Teilverkauf der Lufthansa-Position vor zwei Wochen (diese Woche -4,7 Prozent auf 7,78 Euro, Einstand 12,34 Euro) und Mittelzuflüsse haben unsere Barreserve etwas über Plan aufgefüllt, so dass wir in dieser Woche gleich drei Aktienkäufe tätigen konnten. Wir haben unsere drei kleinsten Aktienpositionen (von der Restposition Lufthansa abgesehen) jeweils von knapp 0,8 Prozent auf gut anderthalb Prozent Anteil am Fondsvermögen vergrößert:
Der Zukauf von 1.300 RWE-Aktien erfolgte zu 26,98 Euro. Gegenüber unserem Erstkauf von 1.500 RWE-Aktien am 21. April zu 23,93 Euro ergibt sich schon ein Kursanstieg um 12,7 Prozent, so dass der durchschnittliche Einstandspreis der jetzt 2.800 Aktien auf 25,35 Euro steigt (Aktienkurs zuletzt 27,13 Euro).
Der Zukauf von 750 Hornbach Holding-Aktien erfolgte zu 51,289 Euro. Gegenüber unserem Einstieg am 15. April zu 45,85 Euro ergibt sich schon ein Kursanstieg um 11,8 Prozent, so dass der durchschnittliche Einstandspreis der jetzt 1.500 Aktien auf 48,57 Euro steigt (Aktienkurs zuletzt 53,70 Euro).
Der Zukauf von 30 Alphabet A-Aktien erfolgte an der Nasdaq zu 1.358 USD. Gegenüber unserem Einstieg am 21. April zu 1.227 USD ergibt sich schon ein Kursanstieg um 10,7 Prozent, so dass der durchschnittliche Einstandspreis der jetzt 60 Aktien auf 1.150 USD steigt (Aktienkurs zuletzt 1.384 USD).
Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?
Wenn unser jüngster Alphabet-Aktienkauf verbucht ist, beträgt unsere Barreserve knapp 700.000 Euro bzw. 14 Prozent vom Fondsvermögen. Am Tiefpunkt des Corona-Crashs, am 18. März, teilte sich unser Fondsvermögen auf 216.229 Anteile auf. Inzwischen ist der Anteilsbestand unter kleinen Schwankungen auf 221.151 Anteile gestiegen. Es sind seitdem also fast 5.000 zusätzliche Anteile ausgegeben worden, was einem Nettomittelzufluss von gut 100.000 Euro entspricht. Natürlich wäre deutlich mehr notwendig, um den Crash-bedingten Rückgang des Fondsvermögens von über sechs unter fünf Millionen Euro auszugleichen. Aber dass sich unsere Mitglieder mehrheitlich nicht haben verunsichern lassen, sondern gegen den Trend ihr Aktieninvestment aufgestockt haben, spricht für den langfristigen Erfolg. Inmitten des Crashs habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass jeder mit seinem Verhalten selbst entscheidet, ob man langfristig zu den Personen gehört, die an der Börse Geld verlieren, oder zu denen, die viel Geld gewinnen. Wer in den vergangenen Wochen ACC-Alpha-Anteile gekauft hat, hat nicht nur einen Beitrag dazu geleistet, dass dieses Projekt fortgesetzt werden kann, sondern auch zum ganz persönlichen Anlageerfolg beigetragen.
Auch die jüngsten Börsenstatistiken zeigen: Viele verschreckte Investoren haben im März verkauft und warten seitdem immer noch ab; die meisten halten sehr hohe Kontoguthaben, um bei Kaufgelegenheiten zuschlagen zu können. Doch schlechte Nachrichten führen kaum noch zu Kursverlusten, denn dass die Weltwirtschaft momentan eine Rezession erleidet, ist ebenso bekannt wie schlechte Unternehmensergebnisse nicht überraschen. Deutsche Aktien sind (gemessen am Kurs-DAX) jetzt zu den Preisen von 1998 zu haben und, anders als damals, in vielen Fällen für weniger als ihr ausgewiesenes Eigenkapital. Trotzdem sind die Aktien-Investitionsquoten der institutionellen Großanleger in Deutschland auf dem tiefsten Stand seit Jahren. Lockerungsschritte bei der Bekämpfung der Pandemie reichten zuletzt schon als Begründung für steigende Aktienmärkte, obwohl diese für den Mai doch zu erwarten waren. Offenbar traut sich der Mehrheit der Investoren erst wieder an den Aktienmarkt, wenn die Pandemie endgültig besiegt ist. Dann werden aber wieder ganz andere Preise für Aktien zu bezahlen sein. Wir kommen der Rückkehr der Investoren an die Aktienmärkte, der nur eine Frage der Zeit ist, zuvor und kaufen besonnen weiter. Ich appelliere nochmals an Sie zu prüfen, ob Sie ihren Anteilsbestand erhöhen können.
———————————————————————————————————
Hier die Inventarliste vom 08.05.2020
als PDF IL-2020-05-08
als JPG