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Wochenkommentar KW 49/2019

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die Freude über gute Konjunkturindikatoren aus China währte zu Wochenbeginn nur kurz, weil US-Präsident Trump unvermittelt wieder Strafzölle gegen Argentinien, Brasilien, Frankreich und China thematisierte. Und das angeblich schon unterschriftsreife Phase-1-Handelsabkommen mit China könne bis nach der Präsidentschaftswahl 2020 verschoben werden. Die Aktienmärkte verloren darauf die Kurszuwächse mehrerer Wochen. Vor allem gute US-Arbeitsmarktdaten führten dann aber zum Wochenende zu einer Stabilisierung. Der Wochenverlust des Dow Jones schrumpfte darauf auf 0,1 Prozent. Beim Euro-STOXX-50 verblieb von fast zwei Prozent ein Wochenverlust von 0,3 Prozent, während der DAX seinen Wochenverlust nur auf 0,53 Prozent begrenzen konnte.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert konnte sich dem schwächeren Umfeld nicht entziehen und sank um 37 Cent bzw. 1,3 Prozent auf 27,63 Euro. Der Rückgang war damit etwas niedriger als bei den Aktienindizes, denn die Kurserholung vom Freitag (ca. 40.000 Euro) ist im offiziell ermittelten Inventarwert wie üblich noch nicht enthalten. Die Netto-Wertsteigerung seit Jahresbeginn sink damit auf +7,64 Prozent und über drei Jahre aufgrund des Basiseffekte auf nur 1,7 Prozent pro Jahr. Über zehn Jahre sinkt die Rendite auf knapp vier Prozent pro Jahr (alle Angaben netto nach Kosten).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Das relativ gute Abschneiden in dieser Woche ist vor allem der relativen Stärke von drei größeren Positionen zu verdanken, die gegen den Trend steigen konnten:

Die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank stiegen um 2,7 Prozent (auf 14,04 Euro, Einstand 9,46 Euro). Die Position ist mit 3,7 Prozent Anteil am Fondsvermögen sogar unsere drittgrößte Einzelaktienposition. In den ersten neun Monaten des Jahres hatte die Bank Erträge und Gewinn deutlich steigern können, sodass die Prognose für 2019 angehoben wurde. Die für ihre konservative Planung bekannte Bank rechnet im Gesamtjahr seitdem mit einem Vorsteuergewinn von 205 bis 215 Mio. Euro. Allerdings warnte das Management vor scharfen Wettbewerb, den niedrigen Margen infolge der anhaltend niedrigen Zinsen und höheren Kosten. Dies könne zu einem Gewinnrückgang führen. Die Bank erhöht im laufenden vierten Quartal ihre Risikovorsorge. Für 2020 sei es wegen steigender gesamtwirtschaftlicher Risiken insgesamt angeraten, „mehr Risikopuffer“ aufzubauen. Eine Ergebnisprognose für das kommenden Jahr gibt es von der Bank noch nicht. Trotz der warnenden Worte setzte die Aktie ihren Aufwärtstrend fort. Der Kursanstieg seit Jahresbeginn beträgt jetzt 60 Prozent.

Der Aktienkurs des französischen Baustoff- und Glasherstellers Saint-Gobain stieg um 2,5 Prozent (auf 37,67 Euro, Einstand 36,53 Euro). Die Position ist mit 3,4 Prozent Anteil am Fondsvermögen unsere größte Einzelaktienposition. Ende Oktober hatte der Konzern gute 9-Monats-Ergebnisse vorgelegt und den Jahresausblick bestätigt. Sollte es so kommen, erscheint der Börsenwert von jetzt 20,5 Mrd. Euro für den Baustoffkonzern mit gut dem doppelt so hohen Jahresumsatz und einem KGV von 10,7 zu niedrig, obwohl der Aktienkurs seit Jahresbeginn um fast 30 Prozent gestiegen ist.

Japanische Nebenwerte entwickelten sich in dieser Woche entgegen dem Trend an den westlichen Börsen positiv. Der AXA Rosenberg Japan Small Cap Alpha Fund kletterte in dieser Woche um 0,9 Prozent auf ein neues Jahreshoch und nähert sich damit seinem bisherigen Rekordhoch vom Sommer vergangenen Jahres. Mit 4,7 Prozent vom Fondsvermögen ist der Japan-Fonds unsere größte Vermögensposition (vom Kontoguthaben abgesehen). Seit Jahresanfang ist das der Fonds in Euro um 22,8 Prozent gestiegen. Über drei Jahre errechnet sich übrigens jetzt eine Rendite von 9,4 Prozent pro Jahr und über zehn Jahre von 11,2 Prozent p.a., womit diese Position sehr positiv zu unserer Wertentwicklung beigetragen hat. Die Unterbewertung ist kleiner geworden, besteht aber noch fort: Die im Fonds enthaltenen japanischen Nebenwerte werden jetzt im Durchschnitt mit einem dreiprozentigen Aufschlag auf ihren Buchwert gehandelt und mit dem 10,1-fachen ihrer Nettogewinne bewertet (Durchschnitts-KGV).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Größter Wochenverlierer ist die Aktie der griechischen Mytilineos Holding. Nachdem die Aktie Ende November auf ein Zwei-Monats-Hoch gestiegen war, gab sie diese Kursgewinne in dieser Woche wieder ab: -4,7 Prozent auf 9,62 Euro (Einstand 8,34 Euro). Mytilineos platziert aktuell eine Unternehmensanleihe mit fünf Jahren Laufzeit (bis Dezember 2024) und einem Zinskupon von 2,5 Prozent. Allein die European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) sagte vor einer Woche zu, 45 Mio. Euro bzw. 9 Prozent der Emission zu übernehmen.

Trotz insgesamt guter Verkaufszahlen verlor die Daimler-Aktie in dieser Woche 3,4 Prozent (auf 49,45 Euro, Einstand 51,53 Euro). Die Kernmarke Mercedes-Benz stellte dank guter Geschäfte vor allem in Deutschland, China und den USA im November einen Verkaufsrekord auf. Erstmals seien im Monat November mehr als 200 000 Mercedes-Autos an die Kunden gegangen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 5,3 Prozent entspreche. Auf Jahressicht wurden demnach bisher 2,1 Mio. Mercedes-Autos verkauft, 1,4 Prozent mehr als 2018. Bis einschließlich August hatte Daimler vor allem wegen Modellumstellungen und Problemen beim Produktionsanlauf neuer SUV-Modelle hinter dem Vorjahresabsatz gelegen. Erst der September brachte die Wende. Anschließend verkaufte Daimler auch im Oktober mehr Autos seiner Kernmarke als 2018. Im November liefen die Geschäfte insbesondere in den wichtigen Märkten China (plus 11 Prozent), USA (plus 8,7 Prozent) und Deutschland (plus 5,8 Prozent) besser. Weltweit legte der Absatz von SUVs (plus 10,5 Prozent) und Kompaktwagen (plus 9,8 Prozent) kräftig zu. Beim G-Klasse-Geländewagen verkündete Daimler ein Verkaufsplus von 20 Prozent im Vorjahresvergleich, zudem sei in Deutschland der Absatz des SUV-Modells GLE mehr als verdoppelt worden. Schwach bleiben indes die Daimler-Geschäfte mit der Kleinwagenmarke Smart. Der November-Absatz lag 14,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, auf Jahressicht steht jetzt ein Minus von 10,9 Prozent. Insgesamt kommt die Daimler-Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars in diesem Jahr bisher auf ein leichtes Plus von 0,8 Prozent.

Die Aktie der Leverkusener Biofrontera AG setzte ihre Kurserholung aus der Vorwoche nicht fort und verlor 3,4 Prozent (auf 4,54 Euro, Einstand 3,04 Euro). Bei einem persönlichen Treffen zeigte sich Biofrontera-Vorstandschef Lübbert entspannt. Der vom Generikahersteller DUSA Pharmaceuticals angezettelte Rechtsstreit sei ein für die USA normaler Vorgang „einer Art Eintrittspreis auf den US-Markt“, der darin bestehe, dass der bisherige Anbieter grundsätzlich neue Konkurrenten erstmal verklage. Die eigenen Rechtsanwaltskosten muss in den USA unabhängig vom Ausgang des Verfahrens jede Seite selbst tragen. Prof. Lübbert rechnet damit, dass diese Kostenbelastung von rund einer halben Million pro Monat im Laufe des kommenden Jahres wegfalle. Eine offizielle Aussage zum Zeitpunkt, zu dem die Gewinnschwelle nun erreicht werde, gab es nicht. Inoffiziell teilt man aber die Erwartung des Marktes, dass dies 2020 der Fall sein müsste, nachdem es für dieses Jahr prognostiziert worden war. Einen Rückzug des ungeliebten Großaktionärs Deutsche Balaton habe man bislang nicht beobachten können. Mit der Börsennotiz von Biofrontera an der Nasdaq habe man aber u.a. die Möglichkeit gewonnen, die Deutsche Balaton vor US-Gerichten wegen Kursmanipulation zu verklagen, was in den USA deutlich schwerer bestraft würde. Leider bleibt der Eindruck, dass der Streit zwischen dem Biofrontera-Vorstand und der Deutschen Balaton über die Jahre sehr persönlich geworden ist.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nach der größeren Zahl an Transaktionen im November erfolgten in der ersten Dezemberwoche keine Veränderungen an unserem Portfolio.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Bewertungsschere zwischen (teuren) Technologie- / Wachstums-Aktien einerseits und (billigen) zyklischen Value-Werten andererseits macht sogar solchen Fondsmanagern Sorgen, die bislang (zurecht) auf die großen US-Tech-Aktien gesetzt haben. So schrieben die Manager des Squad Makro Fonds in dieser Woche: „Wir waren lange mit bis zu 40% des Fondsvermögens in Techwerten investiert (aktuell 22%), aber diese große Bewertungsdiskrepanz halten wir für nicht nachhaltig und haben daher den Energiebereich aufgestockt und unsere Apple-Position in den letzten Tagen weiter reduziert.“

Wir haben aktuell eine Barreserve von aktuell 1,65 Mio. Euro, was 27,1 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Diese soll in unterbewertete (Value-) Aktien investiert werden, wenn wir die erhofften Kaufsignale erhalten. Diese Value-Momentum-Strategie hatte zuletzt 2017 Erfolg, als wir die meisten vergleichbaren Aktienfonds schlagen konnten. 2018 gab es allerdings bei diesen Aktien überproportionale Kursverluste und im laufenden Jahr nur unterdurchschnittliche Kursgewinne.

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Hier die Inventarliste vom 06.12.2019

als PDF  ACC-Portfolio-IL-191206

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