Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega.
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Wochenkommentar KW 29/2019
Der Beginn der Quartalsberichtssaison gab den Aktienmärkten insgesamt keinen Aufwärtsimpuls. Viele Unternehmen erwarten in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr schlechtere Geschäfte. Von den lange favorisierten FAANG-Aktien fiel Netflix auf das Kursniveau vom Januar zurück. Der Dow Jones Industrial schloss die Woche mit einem Verlust von rund 0,7 Prozent; der Euro-STOXX-50 verlor rund ein halbes Prozent und der DAX knapp 0,6 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert hielt sich wieder etwas besser und gab 13 Cent bzw. 0,47 Prozent auf 27,47 Euro ab. Damit liegt die Netto-Wertsteigerung seit Jahresbeginn jetzt bei 7,01 Prozent. Die Per-Anno-Rendite über die vergangenen drei Jahre ist auf 4,82 Prozent und über zehn Jahre auf 5,84 Prozent pro Jahr gesunken.
Gegen die schwächere Tendenz konnten einige Aktien in unserem Portfolio weitere Kursgewinne verzeichnen. Wochengewinner ist die griechische Mytilineos Holding mit +5,4 Prozent (auf 11,26 Euro, Einstand 8,34 Euro). Damit ist der Kurs seit Jahresbeginn um 54,5 Prozent gestiegen – auf den höchsten Stand seit über zehn Jahren. Mytilineos teilte in dieser Woche mit, dass der Bau eines neuen mit Erdgas befeuerten Kraftwerks im Energiezentrum des Unternehmens in Aghios Nikolaos in Viotia beginnt. Alle erforderlichen Genehmigungsverfahren für eines der größten Gas-Kombikraftwerke in Europa sind abgeschlossen. Die Tochtergesellschaft METKA soll im vierten Quartal dieses Jahres mit dem Bau beginnen. Die geplante Investition beläuft sich auf 300 Mio. Euro. Die neue Anlage wird voraussichtlich im letzten Quartal 2021 in Betrieb gehen. Mit diesem zusätzlichen Kraftwerk wird die Gesamtproduktionskapazität von Mytilineos 2.000 Megawatt pro Jahr überschreiten – ohne erneuerbare Energiequellen einzurechnen.
Zweitbeste Aktie dieser Woche ist Hella. Die Anteilsscheine des deutschen Automobilzulieferers stiegen um 3,5 Prozent (auf 41,76 Euro, Einstand 35,90 Euro). Nach einem vorübergehenden Kursanstieg über 48 Euro im April fand die Aktie im Juni und Juli bei rund 40 Euro Unterstützung.
Auch die Aktienkurse der Speicherchiphersteller Micron und Samsung verzeichneten in dieser Woche gegen den Trend Kursgewinne. Micron Technology stiegen um 2,3 Prozent auf 45,52 USD (Einstand 35,60 USD) und Samsung Electronics um 1,5 Prozent auf 728 Euro (Einstand 506 Euro). 2017 und 2018 stiegen die DRAM-Speicherpreise deutlich. Dieses Jahr ist aber von einem Preiskampf um Marktanteile zwischen den verbliebenen sechs großen Anbietern gekennzeichnet: Intel (USA), Samsung (Südkorea), Micron (USA), Toshiba (Japan), TSMC (Taiwan) und SK Hynix (Südkorea). Japan hat in der ersten Juliwoche Exportkontrollen von benötigten Hightech‐Materialen wie z.B. Photolacken für Südkorea eingeführt, was vor allem SK Hynix empfindlich treffen dürfte. Der DRAM-Preisrückgang belastet aber alle. Wir halten Micron und Samsung weiterhin für gut aufgestellt und für potenzielle Gewinner des Preiskampfes. Samsung ist zudem ja bekanntlich sehr viel breiter aufgestellt. Der aktuelle Samsung-Aktienkurs dürfte auch Unsicherheiten bezüglich der Erbregelung des Gründers und damit des künftigen Top-Managements widerspiegeln.
Belastet wurde die Anteilswertentwicklung in dieser Woche dagegen vor allem durch Gewinnmitnahmen bei Gazprom. Nachdem die Aktie des russischen Gaskonzerns in nur acht Wochen um über 50 Prozent gestiegen war, verlor sie aufgrund von Gewinnmitnahmen in dieser Woche 11,8 Prozent (ADRs auf 6,056 Euro, Einstand 4,66 Euro). Ein Auslöser dürfte der Rückgang des Ölpreises sein, der eng mit dem Preis für Erdgas korreliert ist. Der Preis für ein Barrel der Ölsorte Brent fiel in dieser Woche von 67 auf rund 62 Dollar. Darunter hat auch unsere größte Einzelaktienposition, der Ölkonzern Total, gelitten. Die Aktie fiel in dieser Woche um 3,4 Prozent auf 48,20 Euro (Einstand 53,49 Euro). Der französische Öl- und Gaskonzern erwirtschaftet einen Großteil des Umsatzes mit der Förderung von Öl und Gas („Upstream“), aber auch dem Raffinerie- und Chemiegeschäft und über 12.000 eigenen Tankstellen u.a. unter den Marken „Total“, „AS24“, „Elf“ und „Elan“ („Downstream“). Fallende Ölpreise drücken die Erträge. In den vergangenen drei Jahren wurden Kosten deutlich zurückgefahren, Randbereiche verkauft und neue Geschäftsprojekte entwickelt. Nach eigenen Angaben wurde der Break-Even auf rund 50 Dollar / Barrel gesenkt. 2014 lag der Break-Even wohl eher bei rund 100 Dollar / Barrel. In den kommenden Jahren soll die Produktion um rund sechs bis sieben Prozent pro Jahr steigen. Gleichzeitig werden 15 bis 17 Mrd. US-Dollar in Kapazitätserweiterungen und neue Förderprojekte investiert. Der Fokus liegt dabei auf Projekten mit relativ niedrigem Break-Even. Mit der Übernahme von Maersk Oil im März 2018 wurde Total zum zweitgrößten Ölförderer in der Nordsee. Gemeinsam mit der brasilianischen Petrobras entwickeln die Franzosen derzeit verschiedene Ölprojekte vor der Küste Brasiliens. Mit dem Zukauf von Teilen des Gasgeschäfts von Engie will Total vom Wachstum im Flüssiggasbereich (LNG) profitieren. Zudem setzt Total man auf die Entwicklung von Stromerzeugung mit wenig oder ohne Treibhausgase, d.h. Strom aus Gas, Sonne und Wind. In den kommenden Jahren sollen rund 1,5 bis zwei Mrd. US-Dollar pro Jahr in den Ausbau dieser Aktivitäten investiert werden. Seit 1981 gab es keine Dividendensenkung mehr. Zudem hat das Unternehmen 2018 Aktien im Wert von rund 1,5 Mrd. Dollar zurückgekauft. Bis 2020 sollen eigene Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar erworben werden.
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Hier die Inventarliste vom 17.07.2019
1) als PDF-Datei: ACC-Portfolio-190717
2) als JPG