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Wochenkommentar KW 27/2019

Auch wenn das G20-Gipfeltreffen im japanischen Osaka wenig konkrete Fortschritte ergab, reagierten die Kapitalmärkte doch erleichtert auf die Vereinbarung eines „Waffenstillstands“ im Handelskonflikt. Die Freude darüber verpuffte angesichts neuer Zollandrohungen gegenüber der EU rasch. Die Nominierung der IWF-Chefin Christina Lagarde als Nachfolgerin Mario Draghis an der EZB-Spitze nährte die Hoffnungen auf eine anhaltend lockere Geldpolitik. Gegen Zinssenkungen sprachen zuletzt aber gute US-Arbeitsmarktdaten. Der Dow Jones verzeichnete letztendlich nur ein Wochenplus von 1,2 Prozent, der DAX von 1,3 Prozent und der Euro-STOXX-50 von 1,56 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert zeigt in dieser Woche eine klare Outperformance und stieg um 59 Cent bzw. 2,2 Prozent auf 27,90 Euro. Damit erreicht die Netto-Wertsteigerung seit Jahresbeginn 8,7 Prozent. Die Per-Anno-Rendite über die vergangenen zehn Jahre liegt jetzt bei +6,0 Prozent und über drei Jahre bei +6,1 Prozent pro Jahr.

Die Outperformance in dieser Woche gelang trotz der hohen Barreserve von 2,04 Mio. Euro, was 32,1 Prozent des Fondsvermögens entspricht, aufgrund der überdurchschnittlichen Kursgewinne bei einer ganzen Reihe unserer Investments: Stark unterbewertete Aktien, sogenannte „Value-Aktien“ stiegen überproportional.

Die höchsten absoluten Gewinnbeiträge kommen in dieser Woche von unserem Fonds für japanische Nebenwerte, der 4,0 Prozent auf 20,23 Euro zulegte (Einstand 9,62 Euro), und wieder der russischen Gazprom. In beiden Fällen bedarf es dazu keiner grundsätzlich neuen Nachrichten; vielmehr wird damit eine seit längerem bestehende krasse Unterbewertung nur teilweise korrigiert.

Das Aktienportefeuille des AXA Rosenberg Japan Small Cap Alpha Fund notiert jetzt mit einem Abschlag von 10 Prozent auf seinen Buchwert und mit einem Durchschnitts-KGV von nur 9,2. Damit ist die rechnerische Unterbewertung in den vergangenen Wochen sogar noch gewachsen (vgl. dazu Durchschnitts-KBV und -KGV vor drei Wochen).

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Gazprom-Aktie liegt trotz der Kursexplosion (+60 Prozent in drei Monaten) nur bei 3,9! Die ADRs stiegen in dieser Woche um 7,3 Prozent auf 6,93 Euro (unser durchschnittlicher Einstand 4,66 Euro). Obwohl die USA versuchen, mit Flüssiggas (LNG) auf den europäischen Markt zu kommen, gewinnt Gazprom Marktanteile hinzu. Zwischen der deutschen Regierung und dem russischen Erdgaskonzern Gazprom einerseits und der EU-Kommission und anderen Staaten wie USA und Polen andererseits gibt es weiterhin keine Einigung über strittige Punkte zur Ostseepipeline Nord Stream 2. Gazprom teilte mit, die Pipeline nun in einem Bogen um die dänische Insel Bornholm herumzuführen, was den Zeitplan, bis Ende des Jahres fertig zu werden, aber nicht gefährde. Dänemark hat zwei Jahre nach Antragstellung, die Pipeline durch dänische Hoheitsgewässer südlich von Bornholm zu verlegen, nicht reagiert. Gazprom hatte schon alternative Routen außerhalb der Hoheitsgewässer geplant, bei denen Dänemark nur aus Umweltschutzgründen oder möglichen Einschränkungen für den Schiffsverkehr intervenieren könnte. Ab 2020 sollen durch die 1.200 Kilometer lange Pipeline jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Deutschland transportiert werden.

Mit dem italienischen Versorger ENEL (+4,2 Prozent auf 6,40 Euro, Einstand 4,77 Euro) und dem deutschen Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische (+3,4 Prozent auf 19,56 Euro, Einstand 18,55 Euro) setzten zwei weitere Top-Ten-Positionen ihre Kursrallye fort. Sehr erfreulich ist auch, dass mit dem österreichischen Baukonzern PORR unsere jetzt zehntgrößte Position die Trendwende nach oben zu vollziehen scheint: diese Woche +8,3 Prozent auf 21,00 Euro (Einstand 23,03 Euro).

Prozentual ist unser größter Wochengewinner die Vorzugsaktie des deutschen Pumpenherstellers KSB, die 15,1 Prozent auf 350 Euro sprang (Einstand 308 Euro).

Die Aktie der griechischen Mytilineos Holding stieg in dieser Woche um 5,4 Prozent auf 10,70 Euro (Einstand 8,34 Euro) und damit den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Die Börse Athen hofft bei den jetzt angesetzten Neuwahlen auf ein Ende der Linksregierung.

Der langen Liste der Kursgewinner stehen in dieser Woche nur wenige Kursverlierer gegenüber: Biofrontera konnten den weiten Anstieg über den Angebotspreis von 7,20 Euro nicht ganz halten und gaben ein Teil der Kursgewinne wieder ab (diese Woche -4,1 Prozent auf 7,69 Euro, Einstand 3,04 Euro).

Bei HeidelbergCement drückten zurückhaltende Einschätzungen von Analysten den Kurs um 3,3 Prozent auf 68,80 Euro (Einstand 68,20 Euro). Am 30. Juli stehen die Zahlen zum zweiten Quartal an. Die Analysten der Deutschen Bank erwarten, dass sich die Dynamik deutlich verlangsamt, was den Gewinn stärker als die Umsatzerlöse drücken dürfte. Die Experten prognostizieren für das zweite Quartal ein EBITDA von 971 Mio. Euro. Dies wäre immerhin noch ein Plus von 1,4 Prozent. Die Schweizer Bank Credit Suisse hat ihre Einstufung für HeidelbergCement auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 74 Euro belassen. Auch der Credit Suisse-Analyst senkte seine Annahmen für den Gewinn je Aktie des Zementherstellers für die Jahre 2019 bis 2021 leicht. Das spiegele schwächere Volumina in Australien wider, die von günstigeren Wechselkursen nur teilweise ausgeglichen würden. Auch bei nach leicht nach unten revidierten Gewinnschätzungen bleibt die Aktie unterbewertet.

Insgesamt ist die Wiederentdeckung von „Value-Aktien“ sehr erfreulich, denn im ersten Halbjahr hinkten diese einmal mehr den schon hoch bewerteten, aber beliebten Wachstums-Aktien hinterher. Die entsprechenden Faktor-Indizes für MSCI beziffern den Vorsprung von Wachstumswerten gegenüber Substanzwerten im ersten Halbjahr auf 7,4 Prozentpunkte, obwohl sich die Schere schon 2018 weiter als je zuvor geöffnet hatte. Nur ein einziges Mal in der Börsengeschichte war die Bevorzugung von Wachstumsaktien ähnlich groß: vor dem Platzen der TMT-Blase 2000. Unsere Strategie würde von einer überfälligen Normalisierung der Bewertungen stark profitieren. Davon könnte diese Woche einen kleinen Vorgeschmack geliefert haben.

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Hier die Inventarliste vom 05.07.2019