Wochenkommentar KW 44/2025
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW44/2025) an den Börsen geschehen?
Die Stimmung an den Weltleitbörsen in New York blieb positiv, auch gestützt auf eine zwar noch wage, laut Trump aber wieder großartige Einigung im Zollstreit mit China und die zweite Leitzinssenkung der US-Notenbank in diesem Jahr, auch wenn der Schritt um 25 Basispunkte (auf die Bandbreite 3,75 bis 4,00 Prozent) allgemein erwartet worden war. Die Quartalsberichte der US-Techgiganten Microsoft, Amazon und Apple wurden mit neuen Rekordkursen für deren Aktien honoriert. Nvidia erhöhte seinen Börsenwert zeitweise auf über 5 US-Billionen Dollar. Im Kreis der Mag-7-Aktien fiel Meta negativ mit einem Wochenverlust von -12,2 Prozent auf, weil die hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) Anleger verschreckten. Der Nasdaq-100 stieg aber auf Wochensicht um +2,0 Prozent und seit Jahresbeginn um +23,1 Prozent (allerdings nur in US-Dollar, nicht in Euro). Der Dow Jones veränderte sich auf Wochensicht trotzdem nur relativ wenig: +0,8 Prozent und +11,8 Prozent seit Jahresbeginn („YTD“). Das entspricht aus Euro-Sicht in etwa dem Währungsverlust des US-Dollars im laufenden Jahr. Besonders gut schnitt (in Yen) der japanische Aktienmarkt ab, weil sich der japanische Yen jüngst noch schwächer zeigte als der US-Dollar, was die Exporte begünstigt. Auch in Tokio gingen von den Quartalsberichten überwiegend positive Impulse aus, so jüngst von Hitachi und Fujitsu. Der Nikkei-225 legte auf Wochensicht +6,3 Prozent auf neue Rekordhochs zu (YTD +31,4 Prozent). Der Euro-STOXX-50 verlor dagegen auf Wochensicht -0,2 Prozent (YTD +15,6 Prozent) und der DAX sogar -1,2 Prozent (YTD +20,3 Prozent) unter 24.000 zurück, auch weil der Aktienkurs des DAX-Schwergewichts SAP nach Quartalszahlen stärker fiel.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag, weichen also um einen Börsentag vom Zeitpunkt der Anteilswertberechnung ab (die ja auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag erfolgt).
Die größten positiven Performancebeiträge kamen in dieser Woche von den europäischen Großbanken Société Générale und Deutsche Bank, während prozentual die Restposition im DAX-Put vom Rückfall des deutschen Leitindex unter 24.000 Punkte profitieren konnte. Nach unseren erfolgreichen Gewinnmitnahmen (zu durchschnittlich 761 Euro) hatte es in der Vorwoche ja einen starken Kursrückgang (-38,1 Prozent) gegeben. In dieser Woche stieg der Wert der verbliebenen DAX-Puts nun wieder um +21,9 Prozent (auf 520,50 Euro, Einstand 650 Euro).
Die Deutsche Bank sieht sich nach Rekordergebnissen im dritten Quartal auf Kurs zu deutlich mehr Gewinn im laufenden Jahr. Dank deutlich gestiegener Einnahmen sollte damit auch die erhoffte Rendite von mehr als 10 Prozent auf das materielle Eigenkapital nicht mehr in Frage stehen. Vorstandschef Christian Sewing sieht die Bank nun „auf der Zielgerade“ des Jahres 2025, für das sich der Vorstand schon 2022 klare Ziele gesetzt hatte. Auch bei der Fondstochter DWS lief es gut. Die Aktie stieg auf Wochensicht um +6,7 Prozent (auf 30,93 Euro, Einstand 8,54 Euro).
Auch die Quartalsergebnisse der französischen Konkurrentin Société Générale kamen gut an: +2,2 Prozent (auf 54,86 Euro, Einstand 24,73 Euro).
Bei Aurubis hatten wir an der Vorwoche an dieser Stelle vermutet, dass die Gewinnmitnahmen nach dem Erreichen eines neuen Rekordhochs ausgelaufen sind. Tatsächlich konnte die Aktie die zweite Woche in Folge wieder steigen: in dieser Woche +2,6 Prozent (auf 112,90 Euro, Einstand 82,38 Euro).
Sehr erfreulich blieb auch die Kursentwicklung bei Fresenius: Das Wochenplus von +2,1 Prozent führte die Aktie auf ein neues Fünf-Jahres-Hoch bei 50,02 Euro (Einstand 27,76 Euro). Damit hat der Aktienkurs eine alte Widerstandszone um 50 Euro angegriffen. Schon in der kommenden Woche könnten die Quartalsergebnisse entscheiden, ob sich der Aufwärtstrend oberhalb dieser Marke fortsetzt.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Performance gekostet hat in dieser Woche die PORR-Position: Ohne Unternehmensnachrichte verlor die Aktie -5,0 Prozent (auf 27,55 Euro, Einstand 13,48 Euro). Schon seit April durchläuft die Aktie eine Seitwärtskonsolidierung, nachdem sich der Kurs in den fünf Monaten zuvor ungefähr verdoppelt hatte. Markttechnisch gesehen sollte die notwendige Konsolidierung jetzt abgeschlossen sein, so dass ein Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung die Trendrichtung für die kommenden Monate anzeigen sollte. Aus fundamentaler Sicht halten wir weiterhin einen weiteren Kursaufschwung für wahrscheinlicher als einen Rückgang.
Prozentual waren die Kursrückgänge bei einer Reihe kleinerer Positionen größer, wobei vor allem SCOR negativ auffiel: -12,9 Prozent (auf 26,28 Euro, Einstand 25,73 Euro). Nachdem der große Versicherungskonzern AXA (+4,5 Prozent auf 37,63 Euro, Einstand 19,61 Euro) mit einem schwachen Neugeschäft im Bereich Lebensversicherung negativ überraschte, missfiel dem Markt bei SCOR die Solvabilitätsquote, also das Verhältnis von anrechnungsfähigem Eigenkapital zur Solvenzkapitalanforderung der Aufsichtsbehörde.
Die Aktie des österreichischen Technologiekonzern Kontron erlebte vor Veröffentlichung ihres jüngsten Ausblicks einen Abverkauf, der fundamental nicht nachvollziehbar ist: -10,4 Prozent (auf 22,68 Euro, Einstand 19,41 Euro). Zwar rechnet Kontron wegen des Verkaufs eines Geschäftsbereichs mit etwas weniger Umsatz im Gesamtjahr 2025 als 2024. Aber das Ziel für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bestätigte das Unternehmen. Wir haben im Rahmen unseres Risikomanagements die Position verkleinert (siehe unten: Transaktionen).
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Angesichts des Kursrückgangs bei Kontron (s.o.) haben wir die Aktienposition halbiert: Wir haben 4.000 Kontron-Aktien zu 21,9023 Euro verkauft und damit gegenüber unserem Einstand 19,41 Euro einen Kursgewinn von +12,8 Prozent realisiert. Fundamental erscheint der Kursrückgang zwar unbegründet; charttechnisch aber hat sich das Bild damit weiter verschlechtert: Im September war es der Aktie nicht gelungen, die Rekordhochs aus dem Juli bei 29 Euro zu überschreiten. Mit dem Hoch bei rund 28 Euro im September war eine Doppelspitze entstanden, deren zweite Spitze nicht mehr ganz die Höhe der ersten Spitze erreicht hatte. Dies deutet auf nachlassende Bereitschaft der Käufer und gestiegene Verkaufsbereitschaft hin. Mit dem Kursrückgang in der letzten Oktoberwoche wurde die Unterstützung kann unter 24 Euro verletzt und der übergeordnete Aufwärtstrend gebrochen. Die verbleibenden 4.000 Aktien haben jetzt einen Anteil am Fondsvermögen von 1,5 Prozent.
Wie hoch ist die Barreserve?
Durch kleinere Nettomittelzuflüsse, vor allem aber den Teilverkauf von Kontron (s.o.) haben wir unser Euro-Kontohaben um fast 88.000 Euro weiter auf jetzt 383.755 Euro erhöht. Der Anteil am Fondsvermögen wurde somit innerhalb von zwei Wochen von 3,5 auf jetzt 6,3 Prozent erhöht. Unser Fremdwährungsguthaben hat sich dagegen gegenüber der Vorwoche weiterhin so gut wie nicht verändert. Umgerechnet zu aktuellen Wechselkursen liegt der aktuelle Gegenwert bei 146.391 Euro, weiterhin 2,4 Prozent vom Fondsvermögen.
Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch leichte Nettozuflüsse um 18 auf jetzt 155.390 Anteile gestiegen. Das Fondsvermögen sank leicht durch den Kursrückgang auf 6.065.835 Euro.
Der Kurs der im April zum Kurs 98,882 Prozent gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich um eine Basisstellen gestiegen auf 99,62 Prozent. Zusammen mit den 78 Euro Stückzinsen pro Woche stieg der Wert unserer Position in dieser Woche auf jetzt 499.887 Euro (8,2 Prozent vom Fondsvermögen). Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich um gut 88.000 auf 1.030.033 Euro erhöht worden, der Anteil am Fondsvermögen von 15,4 auf 17,0 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
In der Vorwoche hatte ich an dieser Stelle die Erwartung ausgedrückt, dass es sich beim Rückgang der Edelmetallepreise und der entsprechenden Aktienkurse nur um eine untergeordnete Korrektur der zuvor erfolgten Kursrallye handeln dürfte. Tatsächlich haben sich die Edelmetallpreise und Aktienkurse der entsprechenden Unternehmen in dieser Woche bereits stabilisiert.
Inzwischen äußerte sich das World Gold Council u.a. zum Verhalten der Notenbanken, die ein wichtiger Akteur auf dem Weltmarkt für Gold sind: „Trotz des Rekordgoldpreises erhöhten die Zentralbanken im dritten Quartal ihr Tempo mit Nettokäufen von insgesamt 220 Tonnen, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal und zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf Jahresbasis beliefen sich die Nettokäufe auf 634 Tonnen, was hinter den außergewöhnlichen Höchstständen der vergangenen drei Jahre zurückbleibt, aber deutlich über dem Niveau vor 2022 liegt.“ Weil die vergleichsweise stetigen Goldkäufe der Notenbanken mit einem sprunghaften Anstieg der Investmentnachfrage zusammenkam, beschleunigte sich die Goldhausse: „Das Wachstum wurde hauptsächlich durch die Investmentnachfrage angetrieben, die im dritten Quartal auf 537 Tonnen (+47 Prozent gegenüber dem Vorjahr) anstieg und 55 Prozent der gesamten Netto-Goldnachfrage ausmachte.“ Auch in der Einschätzung, dass die Goldkäufe von „FOMO“ angetrieben wurden, besteht Einigkeit: „Diese Dynamik wurde durch eine starke Kombination aus einem unsicheren und volatilen geopolitischen Umfeld, der Schwäche des US-Dollars sowie der „Fear of Missing Out“ der Investoren beim Anstieg des Goldpreises vorangetrieben.“
Das Fazit des World Gold Council lautet (vgl. dazu Vorwochenbericht): „Die Aussichten für Gold bleiben optimistisch, da eine anhaltende Schwäche des US-Dollars, niedrigere Zinserwartungen und die Gefahr einer Stagflation die Investmentnachfrage weiter antreiben könnten. Gold hat in diesem Jahr einen Rekord nach dem anderen aufgestellt, und das aktuelle Umfeld deutet darauf hin, dass weitere Aufwärtsgewinne für Gold möglich sind. Unsere Forschung zeigt, dass der Markt noch nicht gesättigt ist und die strategischen Argumente für den Besitz von Gold weiterhin fest verankert sind.“
Wir haben unsere Edelmetallaktien-Investments vollumfänglich gehalten. Auf die vier entsprechenden Aktien in unserem Portfolio (einschließlich Platin) entfallen aktuell 11,9 Prozent des Fondsvermögens.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag wurde der ACC Alpha select Anteilswert jüngst mit 38,93 Euro berechnet. Dies ist gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 28 Cent bzw. -0,7 Prozent. Bis zum vor vier Wochen erzielten Rekordhoch 40,07 Euro fehlen jetzt 2,9 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes jetzt +16,4 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Das Durchschnittsergebnis der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr hat in dieser Woche den Rückgang von vor zwei Wochen aufgeholt und liegt jetzt wieder bei nur +6,2 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr beträgt damit jetzt 10,2 Prozentpunkte. Mischfonds verbessern sich von +5,9 auf +6,6 Prozent seit Jahresbeginn. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 30. Oktober 2024) verbessert sich unser Nettoplus aufgrund eines Basiseffektes von +16,4 auf +17,1 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds von +6,9 auf nur +8,8 Prozent verbessert (und Mischfonds von +6,1 auf +7,4 Prozent). Über rollierende drei Jahre verringert sich unser Plus auf +31,8 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verliert über diesen Zeitraum auch, nämlich von +40,2 auf +39,1 Prozent. Damit bleibt über diesen Zeitraum ein Vorsprung der reinrassigen Aktienfonds bestehen. Flexible globale Mischfonds, deren Risikoprofil näher an unserem liegt als bei reinrassigen Aktienfonds, verschlechterten sich aber über drei Jahre im Durchschnitt weiter: von +26,0 auf +25,4 Prozent. Bei vergleichbarem Risiko schneiden sie mithin deutlich schlechter ab als die ACC Alpha select Strategie. Unser sehr gutes Rendite / Risiko – Ergebnis über drei Jahre zeigt sich weiterhin in der Bestnote von 5 Sternen bei FWW (siehe unten). Über rollierende fünf Jahre steigt die Performance der ACC Alpha select Strategie aufgrund eines Basiseffektes deutlich von +64,2 auf +72,5 Prozent. Der Aktienfondsdurchschnitt profitiert ebenfalls von dem Basiseffekt und verbessert sich über diesen Zeitraum auf jetzt +64,7 Prozent, während sich Mischfonds im Durchschnitt auf +31,3 Prozent verbesserten. (Quelle: fondsweb).
Morningstar stuft den Fonds ACC Alpha select in einer Vergleichsgruppe mit Mischfonds ein (nicht mit Aktienfonds). Dies führt über 5 und 10 Jahren zu Risikoeinstufung „überdurchschnittlich“ (im Vergleich zu Mischfonds) und einer Bewertung mit drei Sternen. Über drei Jahre bescheinigt Morningstar dem Fonds ein (sogar gegenüber der Mischfonds-Vergleichsgruppe) „unterdurchschnittliches“ Risiko bei einer überdurchschnittlichen Rendite. Im laufenden Jahr liegt der Fonds jetzt im drittbesten Hundertstel (Perzentil) der vergleichbaren Fonds, d.h. er schlägt weiterhin 97 Prozent der Vergleichsgruppe (Quelle: morningstar.de)! FWW gibt dem ACC Alpha select weiterhin fünf von fünf möglichen Sternen. Dem liegt die risikoadjustierte Performance („RAP“) über drei Jahre zugrunde. Fünf Sterne erhalten nur die 20 Prozent besten Fonds eines Sektors. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gehört der ACC Alpha select zu den 30 Prozent der besten Fonds in der Gruppe vergleichbarer Fonds. Unsere Strategie erhält beim ISS ESG Fund Rating 4 von 5 möglichen Sternen. Das ISS ESG Fund Rating bewertet die ökologische, soziale und governancebezogene (ESG) Performance eines Fonds.
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