Wochenkommentar KW 39/2025
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW39/2025) an den Börsen geschehen?
Zum Wochenauftakt gingen von den US-Tech-Schwergewichten Apple und Nvidia positive Kursimpulse aus. Die Beteiligung von Nvidia am ChatGPT-Entwickler OpenAI befeuerte wieder der KI-Euphorie. Dann folgten an der Weltleitbörse aber drei Verlusttage, vor allem aus Sorge, die Zinssenkungserwartungen könnten überzogen sein. Erst die Veröffentlichung des PCE-Index beruhigte die Märkte. Demnach lag die Inflation im August in den USA auf Jahressicht bei 2,7 Prozent und die Kerninflation bei 2,9 Prozent. Dies wertete der Markt nicht als Hindernis für die US-Notenbank, ihre Zinsen weiter vorsichtig zu senken. Der Dow Jones beendete die Woche mit einem Mini-Minus von -0,1 Prozent (+8,7 Prozent seit Jahresbeginn), der Nasdaq-100 mit einem Minus von -0,5 Prozent (+16,6 Prozent seit Jahresbeginn). Während die europäischen Aktienmärkte in ihrer Seitwärtsbewegung blieben (DAX +0,4 Prozent, +19,2 Prozent seit Jahresbeginn, Euro-STOXX-50 +0,8 Prozent, +12,3 Prozent seit Jahresbeginn), setzte der japanische Aktienmarkt seinen Aufwärtstrend mit dem Erreichen neuer Rekordhochs fort (Nikkei-225 +0,7 Prozent, +13,7 Prozent seit Jahresbeginn).
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Auf Basis der Schlusskurse vom Freitag der Vorwoche wurde der ACC Alpha select Anteilswert Anfang dieser Woche mit einem neuen Rekordhoch bei 40,07 Euro festgestellt. Auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag beträgt der Net-Asset-Value (NAV) 39,74 Euro. Dies ist gegenüber der Vorwoche ein Anstieg um 6 Cent bzw. +0,15 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes jetzt +18,8 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Darin sind die Kursgewinne vom Freitag in Höhe von rund 30.000 Euro noch nicht eingerechnet. Das Durchschnittsergebnis der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr verbesserte sich in dieser Woche um +0,4 Prozentpunkte auf nur +2,4 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr verringerte sich ganz leicht um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 16,4 Prozentpunkte. Mischfonds liegen im Durchschnitt mit +4,1 Prozent seit Jahresbeginn vor den meisten Aktienfonds, aber ebenfalls sehr weit hinter uns. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 25. September 2024) beträgt unser Nettoplus +18,84 Prozent, während der Durchschnitt der Aktienfonds von +8,3 weiter auf nur +7,7 Prozent sinkt (und Mischfonds von +6,3 auf +6,2 Prozent). Über rollierende drei Jahre steigt unser Plus von +35,0 auf +37,65 Prozent, während sich der Durchschnitt der globalen Aktienfonds auf +36,0 Prozent verbessert. Flexible globale Mischfonds verbesserten sich im Durchschnitt auf +21,8 Prozent. Über rollierende fünf Jahre steigt die Performance der ACC Alpha select Strategie sogar von +63,6 auf +70,0 Prozent. Der Aktienfondsdurchschnitt liegt mit jetzt +58,0 Prozent weiter darunter (und Mischfonds mit +27,4 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar stuft den Fonds ACC Alpha select zurzeit in einer Vergleichsgruppe mit Mischfonds ein (nicht mit Aktienfonds). Die Risikoeinstufung „überdurchschnittlich“ über 5 und 10 Jahre hat zu einer Abstufung auf drei Sterne geführt. Über drei Jahre bescheinigt Morningstar dem Fonds ein (sogar gegenüber der Mischfonds-Vergleichsgruppe) „unterdurchschnittliches“ Risiko bei einer überdurchschnittlichen Rendite. Im laufenden Jahr liegt der Fonds mit einem Netto-Plus von +18,8 Prozent im zweitbesten Hundertstel (Perzentil) der vergleichbaren Fonds, d.h. er schlägt 98 Prozent der Vergleichsgruppe (Quelle: morningstar.de)! FWW gibt dem ACC Alpha select weiterhin fünf von fünf möglichen Sternen. Dem liegt die risikoadjustierte Performance („RAP“) über drei Jahre zugrunde. Fünf Sterne erhalten nur die 20 Prozent besten Fonds eines Sektors. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gehört der ACC Alpha select zu den 30 Prozent der besten Fonds in der Gruppe vergleichbarer Fonds. Unsere Strategie erhält beim ISS ESG Fund Rating 4 von 5 möglichen Sternen. Das ISS ESG Fund Rating bewertet die ökologische, soziale und governancebezogene (ESG) Performance eines Fonds.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.
Unsere vier Edelmetall-Aktien haben die vierte Woche in Folge den größten Teil unserer positiven Performance beigesteuert: Der starke Preisanstieg bei Platin führte beim Aktienkurs des südafrikanischen Platinminenbetreibers Valterra Platinum zu einer anhaltenden Kursrallye: Nach einem Anstieg um rund 30 Prozent in den drei Vorwochen, führt die Aktie in dieser Woche wieder die Liste der größten Wochengewinner an: +20,5 Prozent (auf 53,60 GBP, Einstand 37,69 GBP). Bei Pan American Silver setzte sich nach der kleinen Konsolidierung in der Vorwoche in dieser Woche die Kursrallye fort: +6,4 Prozent (auf 53,44 CAD, Einstand 40,97 CAD). Auch der Goldpreis stieg weiter und mit ihm unsere Gold-Aktien: Die Aktie des weltgrößten Goldminenbetreibers Newmont stieg diese Woche um +4,3 Prozent (auf 85,25 USD, Einstand 43,84 USD). Die Aktie von Franco-Nevada erreichte in dieser Woche mit einem Plus von +2,8 Prozent wieder neue Rekordhochs: 303,05 CAD (Einstand 176,46 CAD).
Ebenfalls vom Preisanstieg bei Metallen profitiert unser Investment in Aurubis: +7,7 Prozent (auf 103,00 Euro, Einstand 82,38 Euro). Aurubis hat sein Multimetall-Recyclingwerk in Richmond County, Georgia, USA, in Betrieb genommen. Damit produziert das Unternehmen wichtige Metalle wie Kupfer, Nickel, Zinn sowie Edelmetalle aus Schrott, insbesondere Elektronik-Schrott. Das Werk ist als flexibler „One-Stop-Shop“ konzipiert und wird so mit einer großen Bandbreite an metallhaltigen Recyclingmaterialien von US-amerikanischen Lieferanten versorgt. Die Anlage verarbeitet jährlich – mit der Ausbaustufe ab 2026 – bis zu 180.000 Tonnen komplexes Recyclingmaterial, darunter Leiterplatten, Kupferkabel und andere metallhaltige Produkte. An der „First Melt“-Feier nahmen unter anderem der Repräsentant des zwölften Distriktes von Georgia und der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Vereinigten Staaten teil. Georgias (republikanischer) Gouverneur Brian P. Kemp sagte in einer Video-Botschaft: „Aurubis Richmond ist ein wichtiger Arbeitgeber für Georgia und spielt eine zentrale Rolle in der amerikanischen Multimetall-Lieferkette. Dieses Werk steht für amerikanische Produktion, Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit.“ Wir hatten unser Kursziel für einen Teilbestand unserer Aurubis-Position angehoben. Das alte Kursziel 102 Euro wäre in dieser Woche erreicht worden.
Die SCOR-Aktie erholte sich um +3,8 Prozent (auf 29,88 Ero, Einstand 25,73 Euro). Der Margendruck für die Rückversicherungsbranche hat zugenommen. Wir halten SCOR aber auch im Branchenvergleich für klar unterbewertet (KGV 6,5, Dividendenrendite 6,8 Prozent – zum Vergleich: Münchener Rück und Hannover Rück jeweils KGV zwischen 11 und 12 und Dividendenrendite 4,1 Prozent).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Die PORR-Aktie gab den größeren Teil ihres Vorwochengewinns von +7,7 Prozent in dieser Woche wieder ab: -7,1 Prozent (auf 28,70 Euro, Einstand 13,48 Euro). Wir hatten darauf hingewiesen, dass der Vorwochengewinn ohne neue Unternehmensnachrichten erfolgt war und die Aktie vor einem Widerstand um 32 Euro steht. Die Aktie muss die innerhalb weniger Monate erfolgte Kursverdoppelung konsolidieren, bevor dieser Widerstand erfolgreich angegriffen werden kann.
Die DAX-Put-Option (Laufzeit Dezember, Basis 24.000) verlor in dieser Woche -6,0 Prozent (auf 729 Euro, Einstand 650 Euro). Es handelt sich aber bekanntlich nur um eine kleine Position (1,05 Prozent des Fondsvermögens), die unser Marktrisiko („Beta“) etwas verringert.
Die Aktie von Nippon Sanso ist für ihre geringe Korrelation zum japanischen Gesamtmarkt bekannt und profitierte nicht vom Nikkei-Anstieg auf neue Rekorde. (Über 365 Tage wird jetzt eine Korrelationskoeffizient von nur 0,53 berechnet. Die Aktie hat einen „sehr defensiven Charakter“.) Der Aktienkurs sank in dieser Woche um -4,7 Prozent (auf 31,12 Euro bzw. 5.455 Yen, Einstand 18,31 Euro bzw. 2.681 Yen). Der Kursrückgang dürfte eher markttechnische Ursachen haben, beispielsweise Umschichtungen am japanischen Aktienmarkt in offensivere Aktien. Denn die Gewinnprognosen für Nippon Sanso sind in den vergangenen Wochen eher gestiegen. (Dieser positive Trend hat Mitte Juli bei einem Kurs von 5.434 Yen eingesetzt.) Analytisch ist ein Preisabschlag gegenüber dem normalen Preis für das Wachstumspotential entstanden. Wir hatten (mit unserer defensiven ProBot-Value-Methode) zuletzt (in diesem Sommer) ein geglättetes Gewinnwachstum (CAGR) von 12,8 Prozent berechnet; Analysten kommen jetzt auf ein CAGR von 14,3 Prozent von heute bis 2028.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Wir haben in der Vorwoche mit dem Aufbau einer Position in MediClin begonnen. In mehreren Tranchen haben wir in der Vorwoche 3.214 Aktien und in dieser Woche 1.005 Aktien zu 2,90 Euro gekauft. Die MEDICLIN AG ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber, der auf die integrierte, regionale medizinische Versorgung und Vernetzung der eigenen Kliniken im Verbund und mit Kooperationspartnern spezialisiert ist. Die MEDICLIN AG ist dabei als Konzernholding mit der strategischen Führung, der Unternehmensplanung sowie der Akquisition und Integration von Kliniken und anderen Dienstleistungen im Gesundheitswesen befasst. Das operative Geschäft untergliedert sich in die drei Segmente „Postakut“, „Akut“ und „Sonstige Aktivitäten“ (was de facto vor allem das Pflege-Geschäft umfasst). Die Aktie ist stark unterbewertet, denn schon das ausgewiesene Eigenkapital ist pro Aktie mit 4,67 Euro deutlich höher als der aktuelle Kurs. Auch das Verhältnis von jährlichen Umsatzerlösen (gut 770 Mio. Euro) zu Marktkapitalisierung (nur 138 Mio. Euro) spricht für eine Unterbewertung, denn über 16 Euro Umsatz pro Aktie müssten mit mehr als einem Fünftel bewertet werden. Bei einer Netto-Marge von fast vier Prozent müsste die Bewertung viel näher am einfachen Jahresumsatz liegen. Es errechnet sich ein Bottom Value für die MediClin-Aktie von rund 10 Euro. Wichtig: Auch die Analyse der Gewinnentwicklung ergibt eine Indikation für den fairen Wert in dieser Richtung: Nach einem Verlustjahr (2023 -0,23 Euro pro Aktie) kehrte der Konzern 2024 deutlich in die schwarzen Zahlen zurück. Die Größenordnung des Gewinns pro Aktie (EPS) dürfte in diesem und nächsten Jahr rund 0,60 Euro pro Aktie erreichen. Wir kalkulieren mit einem geglätteten Gewinnwachstum (CAGR) von gut 8 Prozent und einem angemessenen KGV von 13,2. Der Profit Value errechnet sich jetzt mit 7,85 Euro und würde in der Projektion über 9 Euro steigen. Unser Fair Value beträgt jetzt 8,90 Euro. Charttechnisch endete ein übergeordneter Abwärtstrend im Jahr 2024. Ein Kurssprung im Januar dieses Jahres könnte eine Neubewertung eingeleitet haben. Wir sammeln Aktien am unteren Rand der anhaltenden Seitwärtsbewegung ein.
Wie hoch ist die Barreserve?
Die jüngst abgeschlagene Quartalsdividende von Franco-Nevada wurde ausgezahlt: 0,526072 CAD pro Aktie, für 1.500 Aktien also 789,11 CAD. Nach Abzug von 118,37 CAD Quellensteuern wurden unserem Kanada-Dollar-Konto 670,74 CAD gutgeschrieben. Unser Kontoguthaben in kanadischen Dollar ist dadurch auf 13.076 CAD gestiegen. Umgerechnet zu aktuellen Wechselkursen ist der aktuelle Gegenwert aller unserer Fremdwährungsguthaben leicht gestiegen auf 144.637 Euro gestiegen, weiterhin 2,4 Prozent vom Fondsvermögen.
Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche ganz leicht weiter durch Nettomittelzuflüsse gestiegen, und zwar um 18 auf 152.908 Anteile. Das Fondsvermögen ist leicht auf 6.090.154 Euro gewachsen.
Das Euro-Bankguthaben ist durch den Mediclin-Zukauf leicht auf 196.555 Euro gesenkt worden, der Anteil am Fondsvermögen von 3,3 auf 3,2 Prozent. Der Kurs der im April zum Kurs 98,882 Prozent gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich um 2 Basisstellen auf 99,47 Prozent gestiegen. Zusammen mit den 78 Euro Stückzinsen pro Woche stieg der Wert unserer Position in dieser Woche auf jetzt 498.877 Euro (8,2 Prozent vom Fondsvermögen). Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich leicht von 841.816 Euro auf 840.070 Euro gesunken, der Anteil am Fondsvermögen von 13,85 auf 13,79 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Während es außerhalb Europas an den Aktienmärkten in den Sommermonaten eine Fortsetzung der Aufwärtstrends gab, befinden sich die europäischen Aktienindizes mehrheitlich seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung. In New York erreichten alle wichtigen Aktienindizes in den vergangenen Wochen neue Rekordhochs, sogar der lange Zeit schwächere Nebenwerteindex Russell-2000. In Asien kletterte der japanische Nikkei-225 auf neue Hochs und der Hang Seng in Hongkong zumindest auf den höchsten Stand seit 2021. Aus Sicht eines in Euro rechnenden Anlegers waren aber trotzdem Übersee-Investments nicht so gut, denn die Gewinne wurden in vielen Fällen durch Währungsverluste wieder aufgezerrt, zumindest im Fall es schwachen US-Dollars. Die US-Währung sackte erst vor gut einer Woche gegen Euro auf den tiefsten Stand seit 2021 ab. Der Abwärtstrend des US-Dollars hat sich zwar abgeschwächt, aber fortgesetzt. Er spiegelt seit Monaten vor allem die Trumpsche Zollpolitik wider: Schon mit den Zoll-Sorgen im März verlor der Dollar, nach der Verkündung der hohen Zölle Anfang April beschleunigte sich der Rückgang der US-Währung. Erst mit der relativen Beruhigung ab Juli flachte der Abwärtstrend ab. Gestoppt oder gar umgedreht ist er aber nicht. Der US-Dollar bleibt ein Risiko. Das sehen offenbar jetzt, nachdem die Verluste eingetreten sind, auch viele internationale Anleger so. Zumindest ist der Anteil an Investments mit Währungsabsicherung gegen einen weiter fallenden Dollar deutlich gestiegen. Wir hatten bekanntlich unser US-Dollar-Guthaben früh in Euro getauscht. Unsere „operative Kassenhaltung“ in US-Dollar beträgt aktuell gerade mal 0,8 Prozent des Fondsvermögens. Zudem haben wir keine US-Dollar-Anleihen oder US-Dollar-Aktien. (Der US-Goldminenkonzern Newmont ist ja eher ein Anti-US-Dollar-Investment.) Das unterscheidet die ACC Alpha select Strategie aktuell sehr von der überwältigenden Mehrheit weltweit anlegender Fonds. Verpassen wir damit die Chance auf Währungsgewinne, wenn sich der US-Dollar erholen sollte? Ja, würden wir, aber das ist weiterhin unwahrscheinlich. Denn zum einen bleiben Importzölle in der bizarren Weltsicht von Trump ein jederzeit wieder einsetzbares Mittel, wie jüngste Aussagen von ihm zeigen. Zum anderen dürften die Leitzinssenkungen in den USA weitergehen, wogegen in der Eurozone keine Zinssenkungsschritte zu erwarten sind, wenn sich die Konjunktur nicht dramatisch verschlechtern sollte. Der Zinsvorteil des US-Dollars wird also kleiner. Zudem dürften internationale Anleger verstärkt die hohen Risiken bei US-Staatsanleihen sehen. Ein Rückzug aus diesen Papieren wird zumindest teilweise zulasten der US-Währung erfolgen. Übrigens lässt auch die Kaufkraftparität eine weitere Dollar-Schwäche erwarten. Der berühmte Burger-Vergleich ist zwar nur ein unscharfer, langfristig aber die Richtung weisender Indikator: 9 Dollar kostet der Standard-Burger in den USA, der vergleichbare Burger in Deutschland rund 5 Euro. Demnach ist ein Euro das 1,8-fache eines US-Dollars wert. Der Wechselkurs ist bekanntlich erst bei 1,17 Dollar pro Euro. Fazit: Der US-Dollar bleibt eher ein Risiko als eine Chance.
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