Wochenkommentar KW 26/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW26/2025) an den Börsen geschehen?

Nachdem das Eingreifen der USA in den israelisch-iranischen Krieg die Märkte nur wenig beunruhigt hatte, ließ die anschließend von Trump verkündete Waffenruhe den Ölpreis wieder auf das Vor-Kriegs-Niveau fallen und die Aktienmärkte steigen. Für weiteren Auftrieb sorgten Signale aus Washington, im Zollstreit mit China und der Europäischen Union (EU) könne es Einigungen geben. Zudem rechnen die Märkte mit einer Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank, zumal die Amtszeit von dessen Präsidenten Powell im Mai 2026 endet. Der US-Dollar setzte seinen Abwärtstrend bis zur Marke 1,175 USD/EUR fort, den geringsten Dollar-Wert seit 2021. Die jetzt fortgesetzte Dollarschwäche begann mit Trumps Zollpolitik im März dieses Jahres. Der Dow Jones verließ mit einem Wochenplus von +3,8 Prozent im laufenden Jahr die Verlustzone (+3,0 Prozent). Der Nasdaq-100 kletterte mit +4,2 Prozent auf neue Rekorde über 22.500 (gegenüber Jahresbeginn +7,2 Prozent). In Europa drehten die Aktienmärkte nach zwei Wochen mit Gewinnmitnahmen wieder nach oben: Euro-STOXX-50 +1,8 Prozent auf Wochensicht (+8,8 Prozent seit Jahresbeginn) und DAX +2,9 Prozent (+20,7 Prozent seit Jahresbeginn). Der japanische Aktienmarkt verließ mit einem Wochenplus von +4,6 Prozent die Verlustzone: +0,6 Prozent gegenüber Jahresanfang.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag bei 37,67 Euro ermittelt. Im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche (Donnerstag war Feiertag) ist das ein kleiner Rückgang um 2 Cent bzw. -0,05 Prozent. Darin sind die Kursgewinne vom Freitag wie üblich noch nicht enthalten, mit denen der Anteilswert ein Plus verzeichnet. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes jetzt +12,6 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verzeichnet auf Wochensicht in Euro auch nur ein kleines Plus von knapp +0,2 Prozent, was am schwachen US-Dollar liegt: Die US-Dollar-Investments, die bei den meisten globalen Fonds mehr als die Hälfte des Fondsvermögens ausmachen, verloren über die Währung in dieser Woche bei Umrechnung in Euro -1,7 Prozent. Das Durchschnittsergebnis der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr liegt deshalb in Euro weiter in der Verlustzone: -2,8 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt beträgt wenig verändert jetzt 15,4 Prozentpunkte. Mischfonds sind gegenüber Jahresbeginn im Durchschnitt weiter leicht ins Minus gerutscht: -0,2 Prozent Verlust. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 26. Juni 2024) beträgt unser Nettoplus jetzt +9,7 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds von +2,5 auf +2,4 Prozent weiter verschlechtert (Mischfonds +2,7 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir jetzt nur noch knapp unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +28,5 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +26,5 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +15,8 Prozent). Über rollierende fünf Jahre haben wir dagegen in dieser Woche unseren Vorsprung leicht ausgebaut, denn der ACC Alpha Anteilswert liegt kumuliert über fünf Jahre jetzt +59,5 Prozent im Plus, der Aktienfondsdurchschnitt +53,7 Prozent (Mischfonds nur +23,8 Prozent) (Quelle: fondsweb). Laut Morningstar hat der ACC Alpha select Fonds im laufenden Jahr mit dem Plus von +12,6 Prozent 99 Prozent der vergleichbaren Fonds geschlagen. Die Morningstar-Gesamtnote liegt weiterhin bei drei Sternen. (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Die größten positiven Performancebeiträge kamen in dieser Woche von PORR (+6,5 Prozent auf 28,00 Euro, Einstand 13,48 Euro) und Heidelberg Materials – auch vor dem Hintergrund der Ausgabenpläne der deutschen Bundesregierung.

Die Aktie von Heidelberg Materials ist auf Wochensicht um +12,4 Prozent auf neue Rekordhöhen gestiegen (199,60 Euro, Einstand 53,60 Euro). Die Analysten der Bank of America haben ihr Kursziel von zuvor 205 auf 215 Euro erhöht. Das Kabinett hat am Dienstag die Haushaltspläne von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) für dieses und das nächste Jahr auf den Weg gebracht. Es sieht hohe Staatsausgaben für öffentliche Infrastruktur vor. Zudem profitiere der Baustoffkonzern von wieder fallenden Energiepreisen.

Die Aktien der Mittelstands-Holding INDUS gewannen +12,8 Prozent (auf 23,00 Euro, Einstand 22,45 Euro). Zuvor hatten Unsicherheiten aufgrund der Abhängigkeit eines Tochterunternehmens von Wolfram-Importen aus China den Aktienkurs bis auf fast 20 Euro sinken lassen, wo der Kurs eine starke Unterstützung hat. Signale aus China, die Ausfuhren von Seltenen Erden wieder zu erleichtern, führten dann in dieser Woche offenbar zu dem Kursanstieg.

Einen Kurssprung von +10,0 Prozent machten die Aktien von Aurubis (auf 88,55 Euro, Einstand 82,38 Euro). Der Kupferkonzern wurde von Oddo BHF zum Kauf empfohlen wurde. Man sehe das Unternehmen an einem interessanten Wendepunkt, da die Investitionen im nächsten Geschäftsjahr weiter sinken und Wachstumsprojekte ihren Beitrag verbessern sollten.

Die Aktien der Deutschen Bank gewannen auf Wochensicht +8,4 Prozent (auf 26,00 Euro, Einstand 8,54 Euro). In den USA bestanden alle getesteten 22 Großbanken den jährlichen Stresstest der US-Notenbank. Die größten in den USA tätigen Geldhäuser verfügen nach Einschätzung der Federal Reserve (Fed) über eine krisenfeste Kapitalausstattung. Auch die Deutsche Bank hatte mit ihrem US-Ableger bei dem Test mit simulierten Krisenszenarien keine Probleme. Jedes Institut sei bei einer hypothetischen Rezession oberhalb ihrer Mindestkapitalanforderungen geblieben, hieß es weiter. Für viele der großen Banken ist die jährliche Prüfung auch entscheidend dafür, ob und in welchem Ausmaß mittels Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausgeschüttet werden kann, weil dies das haftende, harte Kernkapital („Common Equity Tier 1 Capital“, kurz CET 1) natürlich verringert. Bei der US-Tochter der Deutschen Bank in den USA geht es zwar anders als bei den US-Großbanken nicht darum, wieviel Eigenkapital für Dividenden und Aktienrückkäufe verwendet werden kann, dafür aber um die Frage der Gewinnausschüttungen an die Konzernmutter in Deutschland. Zwischen 2015 und 2018 hatte die Fed mehrfach die Kapitalausstattung der US-Tochter der Deutschen Bank als unzureichend kritisiert.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nach zwei Wochen mit hohen Wertsteigerungen büßte der DAX-Put diese in dieser Woche wieder ein: -44,75 Prozent (auf 373,30 Euro, Einstand 594,10 Euro). Auf die Optionsposition entfallen nur 0,4 Prozent des Fondsvermögens.

Bei Nippon Sanso gab es nach am Anstieg auf neue Allzeit-Rekorde Gewinnmitnahmen: In Euro -5,3 Prozent (auf 32,34 Euro bzw. 5.422 Yen, Einstand 18,31 Euro bzw. 2.681 Yen). Zur fundamentalen Bewertung siehe Ergebnisse unseres Analyse-Updates im Vorwochenbericht.

Der Goldpreis entfernte sich die zweite Woche in Folge von seinem Juni-Hoch, das unweit der bisherigen Allzeit-Hochs gelegen hatte. Dafür dürften nach dem Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und Iran vor allem Verkäufe beigetragen haben, bei denen Gold als Krisenwährung betrachtet wurde. Das Interesse von Notenbanken an einer Aufstockung ihrer Goldreserven ist gegenüber dem Vorjahr gemäß einer unlängst veröffentlichten Befragung sogar noch gestiegen. Zunächst aber litten die Goldminen-Aktien natürlich unter dem fallenden Goldpreis: Newmont -3,1 Prozent (auf 56,76 USD, Einstand 43,84 USD), Franco-Nevada -3,1 Prozent (auf 221,05 CAD, Einstand 176,46 CAD) und Pan American Silver -3,4 Prozent (auf 38,00 CAD, Einstand 40,04 CAD). Alle drei Edelmetall-Aktien zusammen machen aktuell 5,8 Prozent des Fondsvermögens aus.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben in dieser Woche keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Das Guthaben auf dem US-Dollar-Konto stieg um die jüngste Quartalsdividende von Newmont auf 64.383 USD. Newmont zahlt pro Quartal 0,25 USD. Auf ein Jahr hochgerechnet entspricht das im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 43,84 USD einer Dividendenrendite von 2,3 Prozent.

Dem Euro-Konto des Fonds wurden die jüngsten Dividenden von Kontron und Itochu gutgeschrieben. Für jede unserer 8.000 Kontron-Aktien erhielten wir 0,60 Euro, also 4.800 Euro. Im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 19,41 Euro ist das eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Mehrheitlich wird für die nächsten Jahre mit deutlich steigenden Gewinnausschüttungen bei Kontron gerechnet: 0,71 Euro 2026 für 2025 und 0,86 Euro 2027 für 2026. Bei Itochu wurde die Halbjahresdividende für das Ende März beendete zweite Geschäftshalbjahr ausgezahlt. Sie beträgt 100 Yen pro Aktie für sechs Monate. Im Verhältnis zu unserem Einstand 4.157 Yen ergibt das eine gute Dividendenrendite von 4,8 Prozent. Auch hier sollten die Gewinnausschüttungen in den kommenden Jahren steigen, wenn auch nicht so deutlich wie im Fall von Kontron.

Der aktuelle Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist durch die Euro-Stärke leicht auf 197.045 Euro gesunken, was weiterhin 3,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch weitere Netto-Mittelzuflüsse (um 401 Anteile) auf 153.046 gestiegen.

Das Euro-Bankguthaben ist durch die Dividenden und den Mittelzufluss um gut 20.000 Euro auf 655.358 Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 11,0 auf 11,3 Prozent. Der Kurs der im April gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich von 99,16 auf 99,18 Prozent gestiegen. Zusammen mit den 80 Euro Stückzinsen pro Woche beträgt der Wert jetzt 496.804 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich um rund 20.000 Euro von 1,329 Mio. auf jetzt 1,349 Mio. Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 23,0 auf 23,3 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Seit Jahren bevorzugen die meisten Investoren, auch professionelle Fondsmanager, Qualitäts-Wachstums-Aktien. Das ist verständlich, denn wer könnte schon was gegen Qualität oder gegen Wachstum haben? Wenn beides zusammenkommt, umso besser. Qualität meint dabei meist Geschäftsmodelle, die durch sogenannte „Burggräben“ vor Konkurrenz geschützt sind, geringe Verschuldung, hohe Margen, hohe Profitabilität, hohe freie Cashflows. Typische Kennzahlen sind Free Cashflow Renditen, Return-on-invested-Capital (ROIC) u.ä.. Wachstum wiederum wird in der Regel als über mehrere Jahre geglättete prozentuale Veränderung (CAGR) von Umsatzerlösen, Gewinnen und Zwischengrößen davon quantifizierbar.

Wir sind weder Qualität noch Wachstum gegenüber abgeneigt – im Gegenteil. Allerdings muss man kritisch hinterfragen, ob Investoren, die auf Aktien mit der besten Qualität und dem höchsten Wachstum setzen, nicht oft den wohl wichtigsten Aspekt bei der Aktienauswahl darüber vergessen: die Bewertung! Qualität und Wachstum werden oft mit sehr hohen Bewertungsprämien erkauft. Dabei wird gerne unterstellt, Qualität und Wachstum seien für diese Aktien in Stein gemeißelt. Das ist aber nicht so. Es gibt kein Unternehmen mit dauerhaft hohem Gewinnwachstum: kein Technologie-Konzern, kein Nahrungsmittel-Marken-Multi, kein Pharmakonzern und kein Luxusgüter-Hersteller hat die Qualität, um für ewig unterbrechungsfreies Wachstum zu schaffen. Die Suche nach Aktien, die gleichsam „automatisch“ für alle Zukunft ein gutes Investment darstellen, ist fast unmöglich. Natürlich kann man in der Rückschau Aktien finden, die für viele Jahre überdurchschnittlich gut funktioniert haben. Aber hinterher ist man immer klüger. Es sei daran erinnert, dass heutige Erfolgsgeschichten wie Apple ihren Anlegern zwischenzeitlich über viele Jahre Kursverluste beschert haben. Und noch vor wenigen Jahren haben viele die Kursverluste bei Aktien wie Nestlé, Novo Nordisk oder LVMH für unmöglich gehalten. Aktienanlage wäre so einfach, wenn es die „Once for a Lifetime“-Aktien geben würde. Immer wieder in der Börsengeschichte glaubten Anleger, die sich für besonders klug hielten, sie gefunden zu haben. Immer wieder erwies sich das als verlustreicher Fehler. Nein, Aktienanlage erfordert, Unternehmen und ihre Aktien dauerhaft im Auge zu beobachten und laufend neu zu bewerten. Wir tun das.

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