Wochenkommentar KW 52/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW52/2024) an den Börsen geschehen?

In der durch die Weihnachtsfeiertage stark verkürzten letzten Handelswoche des Jahres 2024 veränderten sich die westlichen Leitindizes nur wenig. Der Dow Jones beendete die Woche am Freitag +0,4 Prozent höher als die Vorwoche, der Nasdaq-100 +0,9 Prozent höher. Euro-STOXX-50 und DAX liegen mit Wochengewinnen von +0,8 Prozent und +0,5 Prozent dazwischen. Deutlich stärker stiegen japanische Aktien. Der Nikkei-225 verzeichnet einen Wochengewinn von +4,1 Prozent. Hintergrund ist die Schwäche der japanischen Währung Yen, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöht und japanischen Konzernen „windfall profits“ beschwert – immer in Yen gerechnet. Aus Sicht eines in Euro rechnenden Anlegers muss man in dieser Woche einen Währungsverlust von -0,9 Prozent berücksichtigen.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Montag mit 33,33 Euro. Gegenüber dem Donnerstag der Vorwoche ist das ein Anstieg um 2 Cent bzw. +0,1 Prozent. Die Kursgewinne vom Freitag in Höhe von rund 18.500 Euro sind darin und in den folgenden Zahlen noch nicht berücksichtigt. Im laufenden Jahr (31.12.2023 Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +5,0 Prozent. Aufgrund der Weihnachtsfeiertage liegen keine Vergleichsdaten mit dem Durchschnitt der Aktien- und Mischfonds vor. Dieser Vergleich erfolgt dann im kommenden Wochenbericht für das dann abgeschlossene Kalenderjahr 2024. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds wie bisher in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+440 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche. In dieser Woche ist die Abweichung zum Zeitraum der Anteilswertveränderung wegen de Weihnachtsfeiertag besonders groß. Insbesondere nachfolgend aufgeführte Kursgewinne sind deshalb noch nicht im Anteilswert 33,33 Euro enthalten.

Von unseren großen Aktienpositionen entwickelte sich vor alle PORR weiter erfreulich: +5,5 Prozent in dieser Woche (auf 18,10 Euro, Einstand 13,48 Euro). Der Aktienkurs nähert sich damit wieder dem vor zwei Wochen erreichten 5-Jahres-Hoch. Wir können uns in unserer Eischätzung einer klaren Unterbewertung des Baukonzerns bestätigt fühlen (über 6 Mrd. Euro Jahresumsatz werden jetzt erst mit knapp 700 Mio. Euro Marktkapitalisierung bewertet).

Von der Stärke des japanischen Aktienmarktes profitierten wir in dieser Woche vor allem mit Itochu: Der Kurs stieg in Euro um +4,1 Prozent (auf 48,14 Euro bzw. 7.885 Yen, Einstand 28,64 Euro bzw. 4.157 Yen). Itochu ist im Kern ein Handelshaus, das viel Geld mit japanischen Exporten verdient und insofern von den „windfall profits“ einer Yen-Schwäche besonders profitiert,

Wichtig ist ferner, dass der Kursrückgang bei Lincoln National endete: +2,7 Prozent auf 31,83 USD (Einstand 32,53 USD). Markttechnisch scheint der Aktienkurs damit nahe des steigenden 200-Tagedurchschnitts Unterstützung gefunden zu haben. Bei „Zacks“ erschien Weihnachten ein technischer Artikel mit dem Titel „Factors That Make Lincoln National Stock a Lucrative Bet Now“

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

In der sehr kurzen Handelswoche reichen schon Kursverlust von -1,7 Prozent, um die Liste der größten Wochenverlierer anzuführen:

Aurubis sanken auf 76,60 Euro (Einstand 82,38 Euro). Nach dem Kurssprung, der durch eine überraschende Dividendenerhöhung in der ersten Dezemberwoche ausgelöst worden war, bröckeln diese Kursgewinne wieder weg, obwohl kurz vor Weihnachten das Analysehaus Kepler Cheuvreux eine Kaufempfehlung gab. Die Experten lobten die Expertise der Kupferhütte in der Extraktion wertvoller Metalle mittels komplexer Recyclingschritte. Sie sehen die Aktie als mittelfristig strategischen Vermögenswert.

Micron Technology steht die zweite Woche in Folge an der Spitze der größten ausländischen Kursverlierer: -1,7 Prozent (auf 88,63 USD, Einstand 63,33 USD). Bekanntlich handelt es sich bei Micron um unsere kleinste Aktienposition (nur 0,6 Prozent vom Fondsvermögen). Aktien von Mikrochip-Herstellern zeigten sich das ganz Jahr über sehr volatil.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nachdem wir in der Vorwoche unsere US-Aktienbestände (Newmont und Kraft Heinz) verkleinert und im Gegenzug die österreichische Kontron ins Portfolio aufgenommen haben, gab es in den vergangenen Tagen keinen Anlass, am Portfolio etwas zu ändern.

Wie hoch ist die Barreserve?

Das Bankguthaben auf dem US-Dollar-Konto ist durch Dividenden um gut 340 USD auf 222.892 USD gestiegen, umgerechnet gut 214.500 Euro bzw. 4,0 Prozent vom Fondsvermögen. Der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben beläuft sich nach vollständiger Gutschrift der US-Aktienverkäufe und zu aktuellen Wechselkursen auf jetzt 308.766 Euro, 5,7 Prozent vom Fondsvermögen.

Unser Euro-Bankguthaben ist durch die Auszahlung von 1.400 Anteilen auf 117.918 Euro gesunken, 2,2 Prozent vom Fondsvermögen. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist auf 161.821 gesunken.

Der Kurs der Bundesanleihe ist im Wochenvergleich wieder um 2 Basisstellen auf 99,75 Prozent gestiegen. Der Gesamtwert der Anleihe einschließlich gut 200 Euro Stückzinsen pro Woche steigt somit auf 1.001.736 Euro, was schon alleine 18,5 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe beläuft sich jetzt auf 1.428.420 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist leicht gesunken von 27,1 auf 26,4 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Das Jahr 2024 begann für unsere Strategie günstig: Im ersten Quartal haben wir ein Netto-Plus von rund 10 Prozent erzielt. Im April erreichte der Anteilswert ein neues Rekordhoch. Unsere Einschätzung, dass dann ein Rückschlag an den Aktienmärkten drohen würde, erwies sich zwar als richtig, der Umfang unserer Put-Optionen-Absicherung aber als zu klein. Vom japanischen Carry-Trade-Mini-Crash Anfang August erholten sich die Aktienindizes dank steigender Kurse bei den Indexschwergewichten schnell und deutlich. Value-Nebenwerte machte diese Entwicklung dagegen nicht mit. So werden beispielsweise MDAX und SDAX das Jahr wohl mit einem Verlust beenden.

Die Konzentration auf wenige Index-Schwergewichte, wie sie in diesem Jahr zu beobachten war, ist gemeinhin ein Warnsignal: Die Anleger wiegen sich in falscher Sicherheit und kaufen Aktien immer weniger mit Blick auf die Bewertung der Einzeltitel. Dies liegt auch daran, dass inzwischen mehr Geld in überwiegend passive Index-Strategien investiert wird, Stichwort ETF-Boom, und weniger in aktive Aktienauswahl. Kann man machen, birgt aber viel höhere Risiken als die Anleger, die das tun, glauben. Ein Index-ETF macht einen Crash oder Bärenmarkt ungebremst mit – und keiner ist dafür verantwortlich, Verluste zu begrenzen, außer dem Anleger selbst, die mit einer eigenen Timing-Entscheidung den ETF rechtzeitig verkaufen muss. Die Statistiken zeigen, dass das meiste Geld vor Rückschlägen in ETFs investiert wird. Deshalb kann man nur davor warnen, die Ergebnisse des Jahres 2024 zum Anlass zu nehmen, jetzt auf aktive Einzelwahl günstig bewerteter Aktien zu verzichten und mit dem Strom zu schwimmen.

WIR WÜNSCHEN IHNEN UND IHREN FAMILIEN EINEN GUTEN RUTSCH!

——————————————————