Wochenkommentar KW 50/2024
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW50/2024) an den Börsen geschehen?
Die Aktienmärkte beschäftigten sich weiterhin mit Fragen nach dem Ausmaß der erwarteten Leitzinssenkungen. Die Europäische Zentralbank senkte ihre Leitzinsen erwartungsgemäß um 25 Basispunkte, die FED dürfte in der kommenden Woche folgen. Bei den „magnificent Seven“ setzte die Tesla-Aktie ihre Kursrallye mit Anstieg auf ein neues Rekordhoch fort. Die Nasdaq profitierte von guten Geschäftszahlen und Ausblick des Chipkonzerns Broadcom, während die Nvidia-Aktie auf Wochensicht knapp 6 Prozent verlor. Der Nasdaq-100-Index beendete dank Broadcom die Woche mit einem Mini-Plus von +0,7 Prozent, während der Dow Jones -1,8 Prozent verlor. Euro-STOXX-50 und DAX veränderten sich kaum: -0,2 bzw. +0,1 Prozent In Tokio stieg der Nikkei-225 aber +1,0 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 34,15 Euro. Auf Wochensicht ist das keine Veränderung. Im laufenden Jahr (31.12.2023 Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +7,6 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verlor in dieser Woche -0,2 Prozentpunkte auf +20,4 Prozent seit Jahresbeginn. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds gewinnt in dieser Woche +0,3 Prozentpunkte auf +11,3 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre verliert der Durchschnitt der Aktienfonds in dieser Woche -2,9 Prozentpunkte auf jetzt +16,1 Prozent. Der Durchschnitt der Mischfonds verschlechtert sich über rollierende drei Jahre um -1,1 Prozentpunkte auf +6,1 Prozent. Wir liegen über drei rollierende Jahre jetzt bei +10,7 Prozent, liegen also weiterhin zwischen Misch- und Aktienfonds. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds wie bisher in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+453 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.
Die PORR-Aktie setzte ihren Kursanstieg auch in dieser Woche fort: +4,0 Prozent (auf 18,24 Euro, Einstand 13,48 Euro). Am Donnerstag hatte die Aktie an der Heimatbörse Wien mit 18,56 Euro ein neues 5-Jahres-Hoch markiert. Der Anteil am Fondsvermögen ist auf jetzt 4,0 Prozent gestiegen. Die starke Erhöhung der Börsenumsätze in der Aktie in der ersten Dezemberhälfte bei gleichzeitig stark steigenden Kursen werten wir als Signal, dass die Neubewertung der PORR-Aktie begonnen hat.
Stärkster prozentualer Gewinner ist in dieser Woche aber Société Générale: +4,8 Prozent (auf 27,175 Euro, Einstand 24,73 Euro). Die Sorgen um eine mögliche Eskalation der Budgetkrise in Frankreich wurden kleiner.
Beste deutsche Aktie in unserem Portfolio in dieser Woche ist Sixt: +4,2 Prozent (auf 75,35 Euro, Einstand 65,45 Euro) vor Fresenius (+3,5 Prozent auf 34,85 Euro, Einstand 27,76 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Ohne Unternehmensnachrichten gaben an der NYSE die Aktien des US-Krankenversicherers Cigna Group stärker nach. Unter unseren deutschen Aktien fielen Medios wieder mit schlechten Nachrichten auf, worauf auch diese Aktie weiter unter Abgabedruck stand. In beiden Fällen hat sich der charttechnische Eindruck so weit verschlechtert, dass wir im Rahmen unseres Risikomanagements beide Positionen vollständig verkauft haben (siehe unten: Transaktionen).
Kursverluste verzeichneten wir in dieser Woche bei Charter Communications (-5,8 Prozent auf 379,78 USD, Einstand 317,655 USD) und weiterhin bei Lincoln National (-4,0 Prozent auf 32,95 USD, Einstand 32,53 USD). In beiden Fällen liegen keine Unternehmensnachrichten vor, die dies begründen würden.
Auch bei SCOR und Aurubis, die beide in der Vorwoche zu den größeren Kursgewinnern gehörten, gab es in dieser Woche offenbar Gewinnmitnahmen: SCOR -3,9 Prozent (auf 23,64 Euro, Einstand 23,87 Euro) und Aurubis -3,7 Prozent (auf 81,10 Euro, Einstand 80,40 Euro).
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir auf Verkaufssignale bei Cigna Group und Medios mit dem vollständigen Verkauf der Aktienpositionen reagiert:
Der Verkauf unserer 350 Cigna-Aktien erfolgte an der Nasdaq zu 294,08 USD. Damit haben wir gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand zu 231,51 USD einen Kursgewinn von +27,0 Prozent realisiert. Hinzu kommt die Dividendenrendite von gut zwei Prozent während unserer Haltezeit.
Der Verkauf unserer 5.000 Medios Aktien erfolgte über Xetra zu 12,352 Euro. Damit haben wir gegenüber unserem Einstand zu 16,85 Euro einen Kursverlust von -26,7 Prozent realisiert. Dividenden zahlte Medios nicht.
Wie hoch ist die Barreserve?
Durch den Verkauf der Cigna Group-Aktien haben wir jetzt wieder ein nennenswertes US-Dollar-Guthaben, nämlich 113.436 USD, umgerechnet gut 108.300 Euro bzw. knapp zwei Prozent des Fondsvermögens. Erst mit Abstand folgen unsere Guthaben in dänischen Kronen und Schweizer Franken, die jeweils gut 45.000 Euro bzw. 0,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmachen. Der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben hat sich durch den Cigna-Verkauf fast verdoppelt auf 202.370 Euro, was 3,6 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Forderungen von zusammen umgerechnet gut 1.700 Euro ergeben sich jetzt aus den jüngst abgeschlagenen Quartalsdividenden der nordamerikanischen Aktien Kraft Heinz, Cigna Group, Newmont und Franco-Nevada.
Die Itochu-Dividende in Höhe von brutto 400.000 Yen (100 Yen pro Aktie) erreichte uns gekürzt um 15,3 Prozent japanische Quellensteuer und umgerechnet zum Devisenkurs 157,92 Yen pro Euro in einer Euro-Gutschrift von 2.145 Euro.
Die Nippon Sanso-Dividende in Höhe von brutto 192.000 Yen (24 Yen pro Aktie) erreichte uns gekürzt um Quellensteuer und umgerechnet zum gleichen Wechselkurs in einer Euro-Gutschrift von 1.030 Euro.
Ohne Abzüge, brutto wie netto, haben wir die Dividende von Orange aus Frankreich erhalten: 0,30 Euro pro Aktie, für 10.000 Aktien also 3.000 Euro. Anfang Juni hatte Orange bereits 0,42 Euro pro Aktie ausgeschüttet, im Kalenderjahr 2024 zusammen also 0,72 Euro pro Aktie. Gemessen an unserem Einstandskurs 10,16 Euro entspricht dies einer Dividendenrendite von 7,1 Prozent.
Unser Euro-Bankguthaben ist durch den Aurubis-Zukauf und noch vor Belastung des Medios-Verkaufs auf 192.223 Euro gesunken, 3,4 Prozent vom Fondsvermögen. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist um 236 Anteile auf 163.545 gesunken.
Der Kurs der Bundesanleihe ist im Wochenvergleich weiter leicht gestiegen, nämlich um 9 Basisstellen auf 99,71 Prozent. Der Gesamtwert der Anleihe einschließlich gut 200 Euro Stückzinsen pro Woche steigt somit auf 1.001.216 Euro, was schon alleine 17,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe beläuft sich jetzt auf 1.395.809 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist leicht gestiegen 24,1 auf 24,9 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
2024 dürfte vordergründig als ein gutes Aktienjahr in die Börsengeschichte eingehen, zumindest gemessen an den populären Aktienindizes und den dort hoch gewichteten Aktien wie den „magnificent seven“ in den USA oder SAP im Deutschen Aktienindex DAX. Doch für die breite Masse der Aktien war es eher ein schwieriges Jahr. Die Konzentration vieler Anleger auf recht wenige sehr große „Mega-Caps“ prägte zu weiten Teilen das Börsengeschehen. Das mahnt eher zur Vorsicht – und zu einer vergleichsweise vorsichtigen Aufstellung zum Start in das Börsenjahr 2025. Antizyklisch machen wir weder bei der allgemeinen Übergewichtung von US-Aktien noch bei der Konzentration auf ein halbes Dutzend Tech-Aktien mit. Attraktiver erscheinen uns Aktien von Unternehmen, häufig Nebenwerten, mit steigenden Gewinnen, attraktiven Dividendenrenditen, deren Aktienkurse vollständig oder weitgehend durch Substanz gedeckt sind und die sich in noch jungen Aufwärtstrends befinden. Weil 2025 nicht ohne Kursrückschläge ablaufen wird, ist eine hohe Barreserve wichtig, um handlungsfähig zu bleiben und flexibel Chancen nutzen zu können.
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