Wochenkommentar KW 49/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW49/2024) an den Börsen geschehen?

Der saisonal in den letzten Wochen eines Kalenderjahres oft zu beobachtende Zufluss von Kapital verhalf den Aktienmärkten auch ohne eindeutig positive Nachrichtenlage zu Kursgewinnen. Unterstützend wirkt dabei aber beiderseits des Atlantiks die Erwartung weiterer Leitzinssenkungen durch die jeweiligen Notenbanken. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht zwar -0,6 Prozent, S&P-500 und Nasdaq erreichten aber unter Führung der großen Tech-Aktien am Freitag neue Rekordhöhen. Der Nasdaq-100 gewann auf Wochensicht +3,3 Prozent. Der Euro-STOXX-50 gewann +3,6 Prozent, der DAX dank neuer SAP-Rekordkurse sogar +3,9 Prozent und erstmals über 20.000. In Tokio stieg der Nikkei-225 2,3 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 34,15 Euro. Auf Wochensicht ist das ein Anstieg um 42 Cent bzw. +1,2 Prozent. Im laufenden Jahr (31.12.2023 Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +7,6 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds gewinnt in dieser Woche +2,7 Prozentpunkte auf +20,6 Prozent seit Jahresbeginn. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds gewinnt in dieser Woche +1,5 Prozentpunkte auf +11,0 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre liegt der Durchschnitt der Aktienfonds jetzt bei +19,0 Prozent. Der Durchschnitt der Mischfonds verbessert sich über rollierende drei Jahre auf +7,2 Prozent. Wir verbessern uns über drei rollierende Jahre um +1,4 Prozentpunkte auf jetzt +12,2 Prozent, liegen also weiterhin zwischen Misch- und Aktienfonds. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds wie bisher in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+453 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.

Unsere größte Aktienposition, Fairfax Financial Holding, erreichte in dieser Woche mit +3,3 Prozent neue Rekordhöhen (2.051 CAD, Einstand 455 CAD). Der Anteil am Fondsvermögen liegt jetzt bei 9,8 Prozent und damit knapp unter dem aus Gründen der Risikostreuung erlaubten Höchstwert von 9,9 Prozent. Beim Erreichen dieser Marke würden wir ein paar Aktien verkaufen, so dass wir bei knapp 10 Prozent Anteil bleiben.

Mit PORR entwickelt sich eine zweite große Aktienposition weiter sehr erfreulich: In dieser Woche stieg der Aktienkurs des österreichischen Baukonzerns um +8,8 Prozent (auf 17,54 Euro, Einstand 13,48 Euro) und erreichte damit neue 5-Jahres-Hochs. Der Anteil am Fondsvermögen ist auf jetzt 3,6 Prozent gestiegen.

Renault gewannen in dieser Woche +7,8 Prozent (auf 43,69 Euro, Einstand 30,16 Euro). Die Kürzung der Kaufprämie für E-Autos fiel (mit Senkung des Höchstbetrages von 7000 auf 4000 Euro) offenbar weniger umfangreich aus als angesichts der Haushaltsnotlage in Frankreich befürchtet. Frankreich gehört nicht zu den EU-Staaten, die sich jüngst gegen die drohenden Strafen für Automobilhersteller positionierten, die nicht genug E-Autos verkaufen. In Frankreich liegt der E-Auto-Anteil bei den Neuwagenverkäufen, auch dank Renault, mit über 17 Prozent über dem EU-Durchschnitt.

Auch unsere jüngste Position im Fonds, SCOR, zeigte einen überdurchschnittlichen Wochengewinn: +4,4 Prozent (auf 24,60 Euro, Einstand 23,87 Euro). Damit wurde der seit August entstehende Aufwärtstrend bestätigt. In einer Branchenstudie zu Rückversicherungen von Morgan Stanley wurden SCOR und Hannover Rück mit „Overweight“ bewertet, die Münchener Rück dagegen abgestuft.

Und auch unsere größte deutsche Aktienposition verzeichnet überdurchschnittliche Kursgewinne: TRATON +5,6 Prozent (auf 30,30 Euro, Einstand 19,12 Euro).

Die Ankündigung einer höheren Dividende verhalf Aurubis zu einem Kurssprung: +13,1 Prozent (auf 84,25 Euro, Einstand 80,40 Euro). Mit 1,50 Euro je Aktie sollen zehn Cent mehr ausgeschüttet werden als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das ist deutlich mehr als der Markt erwartet hat, denn im Schnitt hatten Analysten sogar mit einer Senkung gerechnet.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde der Anstieg unseres Anteilswertes in dieser Woche vor allem von unserer hohen Barreserve. Zudem gab es auch einige Kursverlierer, darunter mit KT Corp und Lincoln National bei zwei größeren Aktienpositionen;

KT Corp gab nach dem Kurssprung einen Großteil der Gewinne der beiden Vorwochen wieder ab: Der Rückgang der ADRs von -10,0 Prozent (auf 16,33 USD, Einstand 10,786 USD) erfolgte ohne Unternehmensnachrichten und dürfte deshalb auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein. Zuvor war der Kurs an nur 7 Handelstagen in Folge um insgesamt 23 Prozent gestiegen. KT, das führende südkoreanische Telekommunikations- und Daten-Unternehmen hatte schon Ende November bekanntgegeben, seine Kapazitäten in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Cloud und Medien zu stärken. KT hat eine fünfjährige KI-Partnerschaft mit Microsoft geschlossen, die darauf abzielt, gemeinsam KI-Technologien voranzutreiben, einschließlich der Entwicklung neuer KI-Modelle, die auf die koreanische Sprache und Kultur zugeschnitten sind, sowie neuer Cloud-Dienste, die auf die Bedürfnisse koreanischer Unternehmenskunden zugeschnitten sind.

An der Wallstreet setzten sich kurz vor dem Jahresende Umschichtungen aus „old-economy“-Aktien in die „magnificent Seven“ fort. Darunter litten unsere US-Versicherungen Cigna Group (-5,9 Prozent auf 317,81 USD, Einstand 231,51 USD) und Lincoln National (-3,5 Prozent auf 34,31 USD, Einstand 32,53 USD) wie auch der Lebensmittel-Konzern Kraft Heinz (-3,6 Prozent auf 30,81 USD, Einstand 32,85 USD).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Den Kurssprung bei Aurubis in Reaktion auf die Dividendenerhöhung (s.o.) nehmen wir zum Anlass, unsere bislang kleine Position (weniger als ein Prozent der Fondsvermögens) aufzustocken. Wir haben am Freitag 500 Aurubis zu 84,7456 Euro zugekauft. Dadurch steigt die Anzahl unserer Aurubis-Aktien auf 1.100 und der durchschnittliche Einstand von 80,40 Euro auf 82,375 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve?

Unser US-Dollar-Kontoguthaben verzinste sich im November mit 4,06 Prozent p.a. (34,33 USD). Für unsere Kanada-Dollar haben wir 2,99 Prozent p.a. erhalten (180,47 CAD). Auf britische Pfund wurden 4,22 Prozent p.a. Zinsen gezahlt (4,09 GBP). Schwedische Kronen brachten 2,19 Prozent p.a. (4,30 SEK) und dänische Kronen 2,26 Prozent p.a. (662,6 DKK). So gut wie keine Zinsen gibt es auf Guthaben in Schweizer Franken, nämlich nur 0,13 Prozent p.a. (4,54 CHF).

Der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist leicht auf 104.127 Euro gestiegen, was weiterhin 1,9 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Die Dividenden von Itochu und Nippon Sanso aus Japan in Höhe von zusammen gut einer halben Million Yen bzw. gut 3.000 Euro stehen sind in dieser Woche ausgezahlt worden. Wir führen kein Konto in japanischen Yen, so dass die Auszahlung auf unser Euro-Konto erfolgt.

Auf unser Euro-Bankguthaben haben wir im November 538,39 Euro Zinsen erhalten, eine Verzinsung von 2,865 Prozent p.a.. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist marginal (nämlich um 9 Anteile) auf 163.781 gestiegen. Vor Belastung des Aurubis-Zukaufs ergibt sich durch Zinsen und Dividenden ein leichter Anstieg des Euro-Bankguthabens auf 246.583 Euro, weiterhin 4,4 Prozent vom Fondsvermögen.

Der Kurs der Bundesanleihe ist im Wochenvergleich weiter leicht gestiegen, nämlich um 4 Basisstellen auf 99,62 Prozent. Der Gesamtwert der Anleihe einschließlich gut 200 Euro Stückzinsen pro Woche steigt somit auf 1.000.220 Euro. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe beläuft sich damit auf jetzt 1.350.930 Euro, sink aber jetzt noch durch die Belastung des Aurubis-Zukaufs. Der Anteil am Fondsvermögen liegt wenig verändert bei 24,1 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

In dieser Woche verzeichneten vor allem große populäre Aktien Kursgewinne, die im laufenden Jahr schon gut gelaufen sind, darunter die „magnificent seven“ in den USA und SAP in Deutschland. Das bescherte Aktienindizes wie S&P-500, Nasdaq und DAX einen weiteren Anstieg auf neue Rekordhochs. Dies dürfte auch stark auf sogenanntes „window dressing“ zurückzuführen sein: Kurz vor dem Jahresende, wenn sich abzeichnet, welche Aktien das Jahr mit hohen Kursgewinnen beenden werden, werden genau diese Aktien noch gekauft, weil zum Stichtag am Jahreswechsel von Fonds offengelegt werden muss, in welchen Aktien sie investiert sind, gleichsam der Blick ins Schaufenster, das zum Stichtag gut aussehen soll. Dass die Gewinneraktien erst kurz der vom Jahresende gekauft wurden, ist ein Detail, das dann gerne übersehen wird. Wir beteiligen uns nicht an solchen „Spielchen“.

Dabei ist es nicht nur legitim, sondern sogar vorteilhaft, das sogenannte „Momentum“ von Aktien in Anlageentscheidungen einzubeziehen, also Aktien zu verkaufen, die „gegen einen laufen“, und Aktien aufzustocken, die ihre Aufwärtstrends bestätigen. Wir machen das allerdings nicht im Hinblick auf einen bestimmten Offenlegungstermin, sondern permanent als Teil unserer Strategie. So haben wir in dieser Woche Aurubis aufgestockt, weil die Kupfer-Aktie ihren Aufwärtstrend bestätigte.

Momentum allein sollte aber nicht entscheiden, welche Aktien gekauft werden. Die Entscheidung für eine Aktie sollte sich immer auf deren (attraktive Unter-) Bewertung stützen. Wenn man nur noch Aktien kauft, weil sie gut laufen, wird es gefährlich. Das dürfte inzwischen für viele Indexschwergewichte gelten. Ein guter Grund, eher vorsichtig zu agieren – mit „unterdurchschnittlichem Risiko“ laut Morningstar für einen Mischfonds, nicht unterdurchschnittlich für einen Aktienfonds, sondern unterdurchschnittlich für einen Mischfonds!

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