Wochenkommentar KW 37/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW37/2024) an den Börsen geschehen?

In Erwartung der bevorstehenden ersten US-Leitzinssenkung seit März 2020 erholten sich die Aktienmärkte von den Vorwochenverlusten. Die Stimmung für US-Technologie-Aktien profitierte zudem von der Ankündigung einer Kooperation des Datenbank-Spezialisten Oracle mit dem Cloud-Dienst von Amazon. Der Nvidia-Aktienkurs erholte sich auf Wochensicht um +15,8 Prozent. Der Nasdaq-100 gewann +5,9 Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn wieder auf +16,0 Prozent stieg. Der Dow Jones konnte mit einem Plus von +2,6 Prozent den Vorwochenverlust nicht ganz aufholen und steht +9,8 Prozent höher als bei Jahresbeginn. Beim japanischen Aktienmarkt gab es wegen der fortgesetzten Aufwertung des japanischen Yen insgesamt keine Erholung. Der Nikkei-225-Index steht nur +0,5 Prozent höher als vor einer Woche, aber +9,3 Prozent seit Jahresbeginn. Unterdessen senkte die Europäische Zentralbank (EZB) wie erwartet ihre Einlagefazilität um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent. Deutlicher fielen mit jeweils 60 Basispunkten (auf 3,65 bzw. 3,90 Prozent) die Zinssenkungen bei den Refinanzierungssätzen aus, zu denen sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können Euro-STOXX-50 und DAX erholten sich auf Wochensicht jeweils um +2,2 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert errechnet sich auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 33,09 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche nur ein Rückgang um 0,16 Euro bzw. -0,5 Prozent. Darin und in den folgenden Durchschnittsdaten sind wie üblich die Kursveränderungen vom Freitag noch nicht enthalten, diesmal über 30.000 Euro Kursgewinne. Mit den Freitags-Kursgewinnen ergibt sich auf Wochensicht ein Plus. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +4,3 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds gewann in dieser Woche gut einen Prozentpunkt auf +9,7 Prozent seit Jahresbeginn. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds verbesserte sich in dieser Woche um +0,3 Prozentpunkte auf jetzt +5,3 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Über rollierende drei Jahre liegt der Durchschnitt der Aktienfonds bei +9,3 Prozent und der Mischfonds bei nur +1,6 Prozent. Wir liegen mit +4,4 Prozent weiterhin dazwischen. Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. Die Gesamtnote liegt weiterhin bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+436 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.

Unsere größte Aktienposition, Fairfax Financial, erreichte ohne Unternehmensnachrichten neue Rekordhöhen: auf Wochensicht +3,4 Prozent auf 1.656 CAD (Einstand 455 CAD). Das Gewicht dieser Aktienposition in unserem Fondsvermögen nähert sich aufgrund der herausragenden Performance wieder der 8-Prozent-Marke.

Die von uns ausgewählten japanischen Aktien zeigten weiterhin eine Outperformance. Hinzu kommen Währungsgewinne durch den steigenden Yen (in dieser Woche gegen Euro von +1,13 Prozent auf 156 Yen / Euro). So ist Sumitomo Forestry mit einem Wochenplus von +7,5 Prozent (in Euro) in dieser Woche unsere beste Aktie (auf 6.356 Yen bzw. 40,20 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro). Damit hat diese Aktie jetzt wieder das Niveau ihrer Rekordstände aus dem Juli erreicht. Auch die bei uns hoch gewichtete Position Nippon Sanso Holdings erzielte weitere Kursgewinne: Allein in dieser Woche +3,0 Prozent in Yen und +5,1 Prozent in Euro (auf 5.200 Yen bzw. 33,20 Euro, Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Dieser Aktienkurs hat nicht nur in Euro, sondern auch in Yen neue Rekorde erreicht, was den Aufwärtstrend bestätigt. Der Wert der drei von uns gewählten japanischen Aktien und dem ETF auf den MSCI Japan Small Cap Index war im Vorwochenbericht fälschlicherweise mit der Summe unserer beiden Fonds-Investments angegeben worden. Tatsächlich beläuft sich der Wert unserer Japan-Investments jetzt auf gut 770.000 Euro bzw. 13,7 Prozent vom Fondsvermögen.

Die sinkenden Leitzinsen dürften zum Sprung des Goldpreises auf neue Rekorde beigetragen haben: Zuletzt stieg der Goldpreis erstmals in seiner Geschichte über 2.550 US-Dollar. Davon profitierten Goldminen-Aktien wie unsere Newmont Mining: +6,7 Prozent (auf 53,71 USD, Einstand 43,84 USD). Bekanntlich hatten wir unsere Position noch zu 47,53 USD vergrößert. Sie gehört mit jetzt gut 2,1 Prozent vom Fondsvermögen zu den überdurchschnittlich großen Aktienpositionen.

Auch der diversifizierte Rohstoff-Konzern Rio Tinto profitierte von einigen ansteigenden Rohstoffpreisen: +5,2 Prozent (auf 56,50 Euro, Einstand 68,07 Euro). Dabei mag es auch eine Rolle spielen, dass Russlands Diktator Putin glaubt, dem Westen mit Exportbeschränkungen für Rohstoffe drohen zu können. Allerdings werden alle Rohstoffe auch in der westlichen Hemisphäre gefördert – nicht zuletzt von Rio Tinto.

Nach drei Verlustwochen gehört Micron Technology zu den größeren Wochengewinnern: +5,6 Prozent (auf 91,22 USD, Einstand 63,33 USD).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Ungeachtet einer positiven Analysteneinstufung mit Kaufempfehlung verlor die NFON-Aktie auf Wochensicht -5,0 Prozent (auf 5,75 Euro, Einstand 11,11 Euro). Auf dem „Capital Market Day 2024“ gab das Unternehmen das Ziel aus, bis 2027 ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 15 Prozent zu erreichen.

Auf Wochensicht zeigte sich auch Roche schwach: -3,1 Prozent (auf 265,60 CHF, Einstand 256,81 CHF). Zum Wochenschluss profitierte die Aktie aber von der Meldung, dass die Krebsimmuntherapie „Tecentriq“ von Roche in den USA als erste ihrer Art künftig auch subkutan verabreicht werden kann. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilte der neuen Darreichungsform die Zulassung.

Auf Wochensicht ging die Kurserholung ebenfalls an Renault (-3,0 Prozent auf 39,14 Euro, Einstand 30,16 Euro) und Samsung Electronics (-2,6 Prozent) vorbei. Letztere haben wir angesichts des damit ausgebildeten Abwärtstrends zunächst mal verkauft.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wie angekündigt, haben wir zum Handelsauftakt dieser Woche unsere Position Dürr vollständig verkauft. Per Wochenschluss war die Aktie des Lackieranlagenherstellers auf ein Vier-Jahres-Tief gefallen. Per Tages- und Wochenschluss war damit unser strategischer Stoploss verletzt. Der Verkauf der 6.000 Dürr-Aktien erfolgte am Montag zu 17,90833 Euro. Damit haben wir gegenüber unserem Einstand zu knapp 20,90 Euro einen Kursverlust von 14,3 Prozent realisiert.

Ebenfalls vollständig verkauft haben wir unsere Position von 90 Samsung Electronics, weil auch in diesem Fall unser strategischer Stoploss verletzt wurde. Wir haben die 90 Samsung Electronics GDRs zu 896,556 Euro verkauft und damit gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 899 Euro einen Kursverlust von -0,3 Prozent realisiert. Dabei ist Dividendenrendite von rund zwei Prozent unberücksichtigt.

Wie hoch ist die Barreserve?

Für den August hatten wir auf unser US-Dollar-Guthaben von allerdings nur rund 5.500 Dollar 4,73 Prozent p.a. Zinsen bzw. 19,30 USD erhalten. Die zur Jahresmitte abgeschlagene Quartalsdividende von Samsung Electronics in Höhe von 6,7756 USD pro GDR wurde unserem USD-Konto gutgeschrieben. Unser Kontoguthaben in kanadischen Dollar ist mit fast 265.00 CAD seit dem jüngsten Teilverkauf von Fairfax Financial Mitte Juli deutlich höher, so dass die 3,74 Prozent p.a. Zinsen im August 703,65 CAD brachten. Auf unserem Konto für britische Pfund befanden sich 33.900 GBP, die uns bei 4,46 Prozent p.a. Zinsen im August 130,19 GBP einbrachten. Für den Schweizer Franken ist die Guthabenverzinsung von 0,33 auf 0,38 Prozent p.a. gestiegen. Unser Guthaben wuchs mi 13,71 CHF Zinsen für August auf jetzt 41.900 CHF. In dänischen Kronen halten wir seit unserem Ausstieg aus DFDS ein Bankguthaben von gut 368.000 DKK entstanden. Bei 2,60 Prozent p.a. Zinsen brachte das im August 822,14 DKK Zinsertrag. Unser kleinstes Fremdwährungsguthaben ist das in schwedischen Kronen: nur gut 2.300 SEK, also kaum mehr als umgerechnet 200 Euro. Es verzinste sich im August mit 2,81 Prozent p.a.: 5,66 SEK Zinsertrag. Der aktuelle Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben zusammen ist leicht auf 315.748 Euro gesunken, was weiterhin 5,6 Prozent vom Fondsvermögen entspricht.

Den weitaus größten Teil unseres Bankguthabens halten wir in Euro. Dieses verzinste sich im August mit 3,364 Prozent: 1.216,03 Euro Zinsertrag. ASR Nederland schüttete eine Dividende von 1,16 Euro pro Aktie aus, für unsere 1.000 Aktien also 1.160 Euro. Weil es sich dabei nur um eine von mehreren Dividendenzahlungen pro Jahr handelt, liegt die Dividendenrendite höher, schätzungsweise bei rund 7 Prozent. Die Dividende von Sumitomo Forestry in Höhe von 65 Yen pro Aktie wurde zum Wechselkurs von 157,9236 Yen/Euro unserem Euro-Konto gutgeschrieben. Auch hier werden mehrfach im Jahr Dividenden gezahlt, so dass die Dividendenrendite insgesamt höher liegt, in diesem Fall bei rund 2,5 Prozent. Wir verzeichnen auch in dieser Woche einen leichten Netto-Mittelzufluss, wodurch die Anzahl der ausgegebenen ACC Alpha select Anteile in dieser Woche auf 169.096 gewachsen ist. Das Euro-Bankguthaben wurde auf 508.407 Euro erhöht, von 7,2 Prozent vor einer Woche auf jetzt 9,1 Prozent vom Fondsvermögen.

Die Bundesanleihe ist weiter im Kurs leicht gestiegen – im Wochenvergleich (bis Donnerstag) um 5 Basisstellen auf 98,94 Prozent (Wochenschlusskurs sogar 98,96 Prozent) und hat mit Stückzinsen jetzt einen (im Wochenvergleich 575 Euro höheren) Wert von 992.282 Euro. Unsere gesamte Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe ist in dieser Woche um gut 100.000 Euro auf 1.816.438 Euro gewachsen. Der Anteil am Fondsvermögen ist im Wochenvergleich von 30,4 auf 32,4 Prozent gestiegen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Immer wieder gibt es angesichts der Kursschwankungen an den Börsen den Wunsch nach möglichst sicheren „Ankeraktien“ oder „sicheren Häfen“. Vielen deutschen Privatanlegern fallen dann DAX-Aktien ein wie Bayer oder BASF ein. Dass solche Aktien aber alles andere als sichere Ankeraktien sind, dürfte mit Blick auf die Kursentwicklung der vergangenen Jahre nicht mehr begründet werden müssen.

An dieser Stelle war bereits gezeigt worden, dass die Funktion sicherer „Ankeraktien“ auch weder die großen Technologiekonzerne der „glorreichen Sieben“ noch hoch bewertete Aktien aus der Nahrungsmittel- oder Luxusgüter-Branche erfüllen können.

In der Praxis der vergangenen Jahre hat sich gezeigt, dass sich, wenn überhaupt, „Ankeraktien“ nur „abseits des Mainstreams“ finden lassen: Aktien von Unternehmen mit einer sehr guten Positionierung, die aber nicht schon doppelt und dreifach im Aktienkurs eingepreist ist. Für uns kann man wohl für die vergangenen Jahre am besten im Fall der Fairfax Financial von einer „Ankeraktie“ sprechen. Eine zweite Aktie mit entsprechenden langfristigen Qualitäten ist Nippon Sanso. Aber auch in diesen beiden Fällen war der Einstieg entscheidend: zu einer Zeit, als der Markt die guten Perspektiven nicht sehen wollte und die Aktien schon gemessen an Substanz und Buchwert unterbewertet waren, also die überdurchschnittlichen Zukunftsperspektiven nicht eingepreist waren. Mit knapp 8 bzw. fast 5 Prozent sind Fairfax Financial und Nippon Sanso unsere größten Aktienpositionen. Über 12 Prozent unseres Fondsvermögens entfällt also allein auf nur diese zwei Aktien. Viel mehr ist aus Gründen der Risikostreuung nicht vertretbar, denn auch diese Aktien können zeitweilig unter Druck geraten. Und auch in diesen Fällen gilt es, das Unternehmen und seine Bewertung immer im Auge zu behalten. Denn keine Aktie ist „automatisch“ für immer eine „Ankeraktie“.

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