Wochenkommentar KW 24/2024

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW24/2024) an den Börsen geschehen?

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die Wallstreet und mit ihr die Aktienmärkte weltweit litten unter der Zurückhaltung der US-Notenbank bei der Senkung ihrer Leitzinsen. Inzwischen erscheint fraglich, ob es in diesem Jahr überhaupt eine US-Leitzinssenkung geben wird, Anfang des Jahres schätzte man ihre Zahl auf mindestens sechs. In Europa kam nach den Wahlen zum Europa-Parlament die politische Unsicherheit hinzu, insbesondere in Frankreich, wo Präsident Macron Neuwahlen ansetzte. Zudem belasten europäische Schutzzölle gegen chinesische Elektrofahrzeuge die europäischen Automobilhersteller. Der DAX verlor vor diesem Hintergrund -3,0 Prozent und der Euro-STOXX-50 erlitt sogar einen Wochenverlust von -4,2 Prozent. Die Zuwächse dieser Indizes im laufenden Jahr verringern sich damit auf +7,5 bzw. +7,0 Prozent. US-Tech-Aktien profitierten weiter von der KI-Phantasie. Während der Dow Jones -0,5 Prozent verlor (nur noch +2,4 Prozent seit Jahresbeginn), kletterten die Nasdaq-Indizes auf neue Rekorde: Nasdaq-100 Wochengewinn +3,5 Prozent (+16,8 Prozent seit Jahresbeginn).

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert steht auf Basis der Kurse vom Donnerstag bei 34,17 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Rückgang um 0,72 Euro bzw. -2,1 Prozent. Seit dem Jahreswechsel (Anteilswert 31,74 Euro) beträgt der aktuelle Netto-Gewinn (nach Kosten) +7,7 Prozent, etwas besser als DAX und Euro-STOXX-50. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds steht -noch ohne die Kursverluste vor dem Wochenende- bei +10,4 Prozent seit Jahresbeginn (Quelle: Fondsweb.de). Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds verbesserte sich im laufenden Jahr leicht auf +5,7 Prozent, womit unser Vorsprung im laufenden Jahr auf 2,0 Prozentpunkte sinkt. Über drei Jahre (seit dem 13.06.2021) beträgt das Plus beim ACC Alpha select +8,9 Prozent, beim Durchschnitt der Aktienfonds +15,0 Prozent und beim Durchschnitt der flexiblen Mischfonds nur +3,9 Prozent (Quelle: Fondsweb.de). Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds weiterhin in der Vergleichsgruppe „Mischfonds EUR aggressiv Global“ geführt. Der Wertzuwachs liege über drei Jahre in dieser Vergleichsgruppe nahe dem Durchschnitt, so Morningstar, bei einem – sogar gegenüber erklärten Mischfonds – unterdurchschnittlichen Risiko, was über diesen Zeitraum zu einer Bewertung mit 3 Sternen führt. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben wir laut Morningstar 92 Prozent der vergleichbaren Fonds geschlagen! Die Gesamtnote liegt aber weiterhin noch bei nur zwei Sternen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert mehr als verfünffacht (+465 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug. Die tatsächliche Rendite der Anleger ist bei einem Freistellungsauftrag also höher als hier angegeben.)

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag – gegenüber dem Freitag der Vorwoche.

Die DAX-Put-Optionen (Basis 18.000, Laufzeit September) erfüllten weiterhin ihrer Aufgabe als zumindest kleines Gegengewicht zum Marktrisiko. Sie konnten in dieser Woche ihren Wert um 21.500 Euro fast verdoppeln: Wochengewinn +92,8 Prozent (auf 445,20 Euro, durchschnittlicher Einstand 361,80 Euro Euro).

Von der anhaltenden KI-Euphorie profitierten wir mit Micron Technology: +8,0 Prozent (auf 141,36 USD, Einstand 63,33 USD). Wir nutzen den rasanten Anstieg der Micron-Aktie auf immer neue Allzeit-Rekordhöhen für „scheibchenweise“ Gewinnmitnahmen (siehe unten: Transaktionen).

Allmählich scheint den Marktteilnehmern zu dämmern, dass man nicht den Speicherchip-Hersteller Micron in immer neue Bewertungsdimensionen schicken kann, ohne dass auch Samsung Electronics höher bewertet werden muss, deren größter Gewinnhebel ebenfalls die Speicherchip-Produktion ist. So stieg Samsung Electronics in dieser Woche um +4,8 Prozent (GDRs auf 1.095 Euro, durchschnittlicher Einstand 899 Euro). Wir hatten unsere Position bekanntlich in Erwartung einer „Wiederentdeckung“ von Samsung aufgestockt.

Dem schwachen Marktumfeld konnte sich von unseren deutschen Aktien am besten Drägerwerk entziehen: +3,1 Prozent (auf 50,90 Euro, Einstand 49,09 Euro). Offenbar wurde der trotz des schwächeren ersten Quartals bestätigte Jahresausblick positiv aufgenommen. Das Analysehaus Jefferies sieht allerdings keinen Grund, seine Einstufung „Underperform“ mit einem Kursziel von 42 Euro zu ändern. Der Umsatz und das operative Ergebnis (Ebit) lägen unter dem Vorjahreswert, hob der Analyst hervor. Er räumte ein, dass das Unternehmen derzeit im Sicherheitsgeschäft stark abschneidet.

NFON zeigte die zweite Woche in Folge relative Stärke: Nach +5,6 Prozent in der Vorwoche jetzt +1,8 Prozent (auf 5,75 Euro, Einstand 11,11 Euro).

Überdurchschnittlich gut entwickelten sich in dieser Woche japanische Aktien. Wir profitierten vor allem mit Sumitomo Forestry (+2,5 Prozent auf 5.585 Yen bzw. 32,60 Euro, Einstand 4.727 Yen bzw. 29,51 Euro) und Itochu (+1,9 Prozent auf 7.538 Yen bzw. 44,48 Euro, Einstand 4.157 Yen bzw. 28,64 Euro). Der Wert unserer Japan-Investments stieg aus eigener Kraft auf fast 800.000 Euro bzw. 13,4 Prozent vom Fondsvermögen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Im schlechten Marktumfeld der vergangenen Woche zeigten sich insbesondere europäische Automobilwerte und französische Aktien schwächer.

Prozentual größter Verlierer in dieser Woche ist in unserem Portfolio die Porsche Automobil Holding, der Mehrheitseigentümer des VW-Konzerns: -14,1 Prozent (auf 42,46 Euro, Einstand 49,91 Euro). Hintergrund ist der sich zuspitzende Zollstreit mit China.

Dass der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 seine Programmgestaltung künftig völlig nach seiner Streamingplattform Joyn ausrichten will, half der Aktie nicht: -9,7 Prozent (auf 6,485 Euro, Einstand 6,26 Euro).

Die Salzgitter-Aktie setzte ihre Talfahrt bis zur hier schon genannten Unterstützung bei rund 19 Euro fort: -8,4 Prozent auf 19,10 Euro (Einstand 23,36 Euro). Wir beobachten, ob auf diesem Niveau eine Bodenbildung gelingt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben im Verlauf dieser Woche unsere Barreserve erhöht, dazu bei den beiden großen Positionen Micron Technology und AXA einen Teil der hohen Buchgewinne realisiert und den französischen Dividendenwert Orange nach Erhalt der Gewinnausschüttung halbiert.

Um unser Dollar-Konto wieder zu füllen, haben wir 300 Micron Technology zu 135,28 USD verkauft. Damit haben wir gegenüber unserem Einstand zu 63,33 USD einen Kursgewinn von 113,6 Prozent realisiert! 800 Micron Technology sind weiterhin in unserem Bestand – mit 1,8 Prozent auch jetzt noch eine überdurchschnittlich große Aktienposition. (Die mittlere Größe unserer Aktienpositionen liegt aktuell bei 1,68 Prozent vom Fondsvermögen.)

Die beiden französischen Aktienpositionen AXA und Orange wurden halbiert: Wir haben 4.000 AXA noch zu 31,82 Euro verkauft. (Zum Wochenschluss lag der Aktienkurs 7,5 Prozent tiefer.) Gegenüber unserem Einstand zu 19,62 Euro haben wir damit einem Kursgewinn von 62,2 Prozent realisiert. Mit 2,1 Prozent vom Fondsvermögen bleibt auch AXA eine Aktienposition etwas über dem Durchschnitt. Die Verkleinerung ist vor allem eine Maßnahme des Risikomanagements: Der charttechnische Eindruck hat sich zuletzt deutlich verschlechtert. Und französische Aktien leiden jetzt bereits unter dem Risiko, dass Rechtspopulisten die vorgezogenen Parlamentswahlen gewinnen und die Stellung des wirtschaftsfreundlichen Staatspräsidenten Macron schwächen könnten.

Ebenfalls halbiert haben wir unseren Orange-Bestand: Wir haben 5.000 Orange zu 9,4643 Euro verkauft. Das ist zwar gegenüber unserem Einstand zu 10,22 Euro kein Kursgewinn, sondern scheinbar en Verlust von 7,4 Prozent. Dennoch hat sich dieses Investment mit über 7 Prozent rentiert, denn die Dividendenrendite liegt bei 7,5 Prozent und unser Teilverkauf erfolgte jetzt erst nach der Dividendenzahlung in dieser Woche (siehe unten: Barreserve).

Wie hoch ist die Barreserve?

Wir haben weitere Dividenden erhalten: Gesco schütteten 0,40 Euro pro Aktie aus, was gemessen an unserem Einstandskurs 17,95 Euro einer Dividendenrendite von 2,2 Prozent entspricht. Die in dieser Woche von KION für das Vorjahr gezahlte Dividende beträgt 0,70 Euro pro Aktie. Dies entspricht einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent. Salzgitter zahlten 0,45 Euro pro Aktie, was bei unserem Einstandskurs 23,36 Euro einer Dividendenrendite von 1,9 Prozent entspricht. Bei der koreanischen Samsung Electronics lag der Stichtag für die jüngste Quartalsdividende schon am Quartalsende Ende März. Jetzt erreichte uns die Dividende von 6,635151 US-Dollar pro GDR. Weil es sich dabei um eine Quartalsdividende handelt, liegt die hochgerechnete Dividendenrendite bei rund 2,75 Prozent. Der französische Telekom-Wert Orange ist für seine überdurchschnittliche Dividendenrendite bekannt: 0,42 Euro pro Aktie entsprechen gemessen an unserem Einstand von 10,22 Euro 4,1 Prozent. Gerresheimer schütteten in dieser Woche 1,25 Euro pro Aktie aus, was bei unserem Einstand zu 72,11 Euro einer Dividendenrendite von 1,7 Prozent entspricht. Die niederländische Versicherung ASR Nederland zahlte pro Aktie 1,81 Euro, was im Verhältnis zu unserem Einstand 42,60 Euro einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent entspricht.

Auf unser US-Dollar-Konto hatten wir für den Mai 424,30 USD Zinsen erhalten (4,7 Prozent p.a.), auf unser kleines Kanada-Dollar-Guthaben 11,62 CAD (4,21 Prozent p.a.), für unser Guthaben in britischen Pfund für Mai 132,71 GBP, auf unser Schweizer-Franken-Konto 58,10 CHF und 1.459 SEK Zinsen (3,0 Prozent p.a.) für unsere schwedischen Kronen. Unsere Fremdwährungsguthaben belaufen sich zu aktellen Wechselkursen in Summe auf 147.732 Euro, womit der Anteil am Fondsvermögen in dieser Woche durch den Micron-Teilverkauf (US-Dollar) von 1,8 auf 2,5 Prozent gestiegen ist. Unser Euro-Bankguthaben ist vor allem durch die Teilverkäufe der französischen Aktien AXA und Orange auf 269.675 Euro erhöht worden, von knappen 1,65 auf 4,55 Prozent vom Fondsvermögen. Die Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile ist im Wochenvergleich aufgrund eines Netto-Mittelabflusses um 243 auf 173.034 Anteile gesunken. Unsere Barreserve aus Bankguthaben in verschiedenen Währungen ist einschließlich dem Euro-Guthaben auf 417.407 Euro ungefähr verdoppelt worden, der Anteil am Fondsvermögen von 3,45 auf 7,0 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

In der vorausgegangenen Woche wurde an dieser Stelle begründet, warum wir nach Jahren der (richtigen) Zurückhaltung begonnen haben, in Goldminen-Aktien zu investieren. Die Newmont-Aktie zeigte in dieser Woche bei deutlich fallenden Aktienmärkten bereits ihre Eignung als Stabilisator: Der Aktienkurs stieg um +1,1 Prozent (auf 40,82 USD, Einstand 43,50 USD). Dieses aktuelle Kursniveau bewertet das Unternehmen mit dem einfachen Net Asset Value (NAV) und preist einen Rückgang des Goldpreises um mindestens 20 Prozent auf rund 1.800 Dollar pro Unze ein. Ist das angemessen? Erstens ist längerfristig eher mit einer Bewertung mit mindestens dem Anderthalbfachen Net Asset Value zu erwarten. Dies entspräche eher dem historischen Durchschnitt. Zweitens darf man das aktuelle Goldpreisniveau als bessere Prognose des zukünftigen Goldpreises auffassen als einen prozentual zweistelligen Preisrückgang zu unterstellen. Es ist also keine Spekulation auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends beim Goldpreis notwendig, sondern nur der jetzige Goldpreis, um den fairen Wert der Newmont-Aktie bei 67 USD zu berechnen, was dem aktuellen Net Asset Value entspricht. Kalkuliert man nur eine realistische Bewertung mit dem Faktor 1,5 ein, steigt der Wert der Aktie auf rund 100 USD. Der Aktienkurs hat also sogar ohne einen steigenden Goldpreis das Potenzial, sich mehr als zu verdoppeln.

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