Wochenkommentar KW 46/2023
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW46/2023) an den Börsen geschehen?
Die Kapitalmärkte honorierten den Rückgang der US-Inflationsrate auf 3,2 Prozent mit Kursgewinnen. Weitere US-Leitzinsanhebungen erscheinen damit nicht notwendig. Der Zinsnachteil des Euro dürfte kleiner werden, weshalb die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber den Dollar-Währungen aufwertete. Der Nasdaq-100-Index stieg auf Wochensicht +2,0 Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn auf +44,8 Prozent steigt. Der Dow Jones kann ein Wochenplus von +1,9 Prozent vorweisen, gegenüber dem Jahresanfang jetzt +5,4 Prozent. Die europäischen Aktienmärkte setztn ihre Erholung dynamischer fort: Der Euro-STOXX-50 beendete die Woche +3,4 Prozent höher, der DAX sogar +4,5 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus beim Euro-STOXX-50 damit +14,4 Prozent, beim DAX +14,3 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Kurse vom Donnerstag mit 30,60 Euro ermittelt. Es fehlen also noch die höheren Kursgewinne vom Freitag. Zudem haben drei unserer fünf größten Aktienpositionen in dieser Woche gegen den Trend verloren. Im Wochenvergleich ergibt sich ein Rückgang um 0,17 Euro bzw. -0,55 Prozent. Der Anstieg des ACC Alpha select Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt netto (nach Kosten) +3,7 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds liegt seit Jahresbeginn jetzt bei +8,5 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können, steht im laufenden Jahr, wie wir, bei +3,7 Prozent. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 16. November 2022, stieg der Durchschnitt der Aktienfonds um +4,1 Prozent und der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds um +1,6 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert stieg im gleichen Zeitraum um +2,0 Prozent. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 16. November 2020, ist unser Anteilswert um +23,6 Prozent gestiegen, während global anlegende Aktienfonds nur um +14,1 Prozent und flexible Mischfonds nur um +3,2 Prozent gestiegen sind. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe („Mischfonds aggressiv“) weiterhin zu den besten zehn Prozent und erhält über diesen Zeitraum die Bestnote von fünf Sternen. (Die Gesamtnote liegt noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast verfünffacht (+396 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 6,9 Prozent steigen.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Eine Reihe von Aktien in unserem Portfolio hat in dieser Woche stärker steigen können als die Indizes, allen voran Fresenius: +9,1 Prozent (auf 27,32 Euro, Einstand 27,76 Euro). Damit setzt der Aktienkurs seine Kurserholung seit Anfang des Monats dynamisch fort. Der Konzernumbau schreitet voran: Der Gesundheitskonzern trennt sich von weiteren Geschäften. Die auf Kinderwunschkliniken spezialisierte Eugin-Gruppe wird an ein Konsortium rund um den Finanzinvestor KKR verkauft. Bis zu 500 Millionen Euro inklusive Meilensteinzahlungen will Fresenius damit einnehmen. Von dem Verkauf sei ausschließlich die Eugin-Gruppe betroffen. Andere Fruchtbarkeitsbehandlungen in Krankenhäusern und ambulanten Zentren der Fresenius-Klinik-Kette Helios bleiben im Konzern.
Auch bei Knaus Tabbert (+6,9 Prozent auf 42,90 Euro, Einstand 32,11 Euro) gibt es Anzeichen für ein beginnende Kurserholung. Der Aktienkurs hatte seit August einen Abwärtstrend ausgebildet, erscheint inzwischen aber gemessen an den Fundamentaldaten stark unterbewertet: auf Basis der Schätzungen für das nächste Jahr liegt das KGV bei nur noch 6 und die Dividendenrendite bei rund 9 Prozent! Neuen Unternehmensnachrichten gibt es nicht. Die Analysten von First Berlin Equity Research und von Montega hatten ihre Kaufempfehlungen nach den Quartalsergebnissen in der ersten Novemberwoche wiederholt.
Schon seit längerem ähnlich günstig bewertet erscheint PORR: KGV auch ca. 6 und Dividendenrendite rund 7 Prozent. Die Aktie des Baukonzerns aus Österreich stieg in dieser Woche ohne Unternehmensnachrichten um +6,6 Prozent (auf 12,26 Euro, Einstand 13,48 Euro).
Der Aktienkurs der Deutschen Bank stieg in dieser Woche um +6,4 Prozent (auf 11,172 Euro, Einstand 8,54 Euro). Damit erreichte der Kurs den höchsten Wert seit März dieses Jahres, als Sorgen vor einer eskalierenden Bankenkrise in den USA auch europäische Banken auf Talfahrt schickte.
Der Kurs der erst in der Vorwoche zugekauften Medios stieg in dieser Woche um +6,4 Prozent (auf 17,38 Euro). Unser Zukauf in der Vorwoche war bekanntlich noch zu 16,27 Euro erfolgt, wodurch wir unseren durchschnittlichen Einstand auf 16,85 Euro verbilligen konnten. Mit dem steilen Anstieg, jetzt auch über den 200-Tage-Durchschnitt, bestätigt sich der Eindruck einer Trendwende, auch wenn der Kursgewinn von rund 30 Prozent seit Mitte Oktober zunächst einmal nach einer Konsolidierung verlangen könnte. Medios hat im Neunmonatszeitraum 2023 mit einem starken dritten Quartal erneut ein deutliches Wachstum generiert. So stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 1.343,5 Mio. Euro. Das EBITDA pre1 verbesserte sich um 5,7 Prozent auf 46,3 Mio. Euro. Im Segment Arzneimittelversorgung stieg der externe Umsatz um 11,8 Prozent auf 1.168 Mio. Euro; davon entfielen 33,5 Mio. Euro auf die neu akquirierte Blisterzentrum Baden-Württemberg GmbH (bbw). Im Segment Patienten-individuelle Therapien stieg der externe Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,0 Prozent auf 175,0 Mio. Euro. Im dritten Quartal 2023 steigerte Medios den Umsatz um 16,9 Prozent auf 489,9 Mio. Euro; das EBITDA pre1 legte im selben Zeitraum um 12,7 Prozent auf 17,2 Mio. Euro zu. Infolge des Abverkaufs der im ersten Halbjahr strategisch aufgebauten Vorräte lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Zeitraum von Juli bis September 2023 bei 86,0 Mio. Euro. Damit stellt das dritte Quartal das stärkste in der Unternehmensgeschichte von Medios dar. Für das Geschäftsjahr 2023 konkretisiert Medios die bisherige Umsatzprognose von 1,6 bis 1,8 Mrd. Euro und erwartet nunmehr einen Konzernumsatz am oberen Ende des Prognosekorridors bei ca. 1,8 Mrd. Euro. Das EBITDA pre1 wird im Jahr 2023 nach Unternehmensangaben voraussichtlich ca. 60 Mio. Euro betragen und damit einen Wert in der Mitte des Prognosekorridors von 56 bis 63 Mio. Euro erreichen. Der für die EBITDA pre1 Prognose für 2023 adjustierte Sonderaufwand umfasst – wie im Vorjahr – Aufwendungen für Aktienoptionen und M&A-Aktivitäten sowie einmalige performanceabhängige Zahlungen zur Übernahme von Herstellvolumina. Mittelfristig strebt Medios einen Konzernumsatz von über 2 Mrd. Euro und eine EBITDA pre1 Marge im mittleren einstelligen Bereich an. Gemessen daran erscheint uns der aktuelle Börsenwert von nur 414 Mio. Euro günstig.
KION gewannen in dieser Woche +5,2 Prozent (auf 33,30 Euro, Einstand 25,94 Euro) und Renault +4,6 Prozent (auf 33,30 Euro, Einstand 25,94 Euro). Die KION Group hat eigene Brennstoffzellensysteme für ihre Flurförderzeuge in den Markt gebracht. Der weltweit agierende Intralogistik-Konzern hat dafür ein eigenes 24-Volt-Brennstoffzellensystem für Lagertechnikgeräte entwickelt. Bis zu 5.000 Brennstoffzellensysteme können jährlich auf der neuen Produktionslinie im Hamburger Werk produziert werden. Dafür investiert der Konzern mehr als 11 Millionen Euro. Die Erweiterung des Brennstoffzellenportfolios mit einem 48-Volt-System soll in den kommenden Jahren folgen. Die Energieversorgung aus Wasserstoff erzeugt keine Emissionen und ist damit optimal für den Einsatz in geschlossenen Lagerhallen. Kommt der Wasserstoff aus regenerativen Quellen, z.B. Biogas oder Elektrolyse durch Sonnen- oder Windenergie, ist der Einsatz zudem klimaneutral. Ein kompletter Tankvorgang nimmt lediglich drei bis fünf Minuten in Anspruch. Damit werden Einsatzunterbrechungen gegenüber der Alternative Elektroantrieb minimiert und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge gesteigert. Der saubere Brennstoffzellenantrieb bietet sich zudem in hygienekritischen Branchen wie etwa der Pharma- und Lebensmittelindustrie als eine Alternative zur herkömmlichen Blei-Säure-Batterie an.
Bei Drägerwerk (+4,3 Prozent auf 55,70 Euro, Einstand 49,09 Euro) wirken die guten Nachrichten nach (siehe Vorwochenbericht). In dieser Woche wurden mehrere Insider-Käufe im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms gemeldet.
Micron Technology setzt nach Erreichen neuer Jahreshochs in der Vorwoche den Aufwärtstrend fort: +2,9 Prozent (auf 77,56 USD, Einstand 63,33 USD).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Unsere Underperformance in dieser Woche liegt an Kursverlusten bei drei unserer fünf größten Aktienpositionen: Fairfax Financial, Nippon Sanso und Cigna Group. Alle drei Aktien sind seit unseren Käufen und in den zurückliegenden Monaten stark gestiegen. Wir hatten bereits begonnen, die hohen Gewinne durch Teilverkäufe zu realisieren. Aufgrund der aber immer noch günstigen Bewertung (v.a. Fairfax) bzw. der hohen Qualität (v.a. Nippon Sanso) halten wir es aber für richtig, in diesen Aktien grundsätzlich investiert zu bleiben.
Der Aktienkurs von Fairfax Financial sank in dieser Woche ohne neue Unternehmensnachrichten um -3,6 Prozent (auf 1.198,56 CAD, Einstand 454,83 CAD). Die Quartalsergebnisse hatten deutlich über den offiziellen Durchschnittsschätzungen gelegen: Der Gewinn pro Aktie lag im dritten Quartal bei 42,26 USD und damit beim Doppelten der Erwartungen! Für das Gesamtjahr 2023 dürfte tatsächlich der vierfache Wert zu erwarten sein, also gut 160 Dollar. Das KGV läge damit unter 5. Der Markt rechnet nicht damit, dass Fairfax dieses Niveau in den kommenden Jahren ganz halten kann. Aber auch 140 bis 150 Dollar EPS bedeuten ein KGV nahe 6. Wir sehen das Potenzial für Überraschungen hier weiter stärker auf der Oberseite.
Nach dem sehr guten Quartalsergebnis hatte sich die Kursrallye von (Taiyo) Nippon Sanso zunächst noch für ein paar Tage fortgesetzt. Jetzt gab es aber die zweite Woche in Folge Gewinnmitnahmen: -2,7 Prozent auf 3.913 Yen bzw. 24,02 Euro (Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Wir halten vor allem das zentrale Industriegase-Geschäft der Holding langfristig für sehr attraktiv. Es sollte in den nächsten Jahren für weiter steigende Gewinne sorgen.
Bei The Cigna Group setzten sich die Gewinnmitnahmen die zweite Woche in Folge fort: -3,6 Prozent (auf 282,56 USD, Einstand 231,51 USD). Die Anfang November veröffentlichten Quartalszahlen siehe Vorwochenbericht) lagen zwar über den veröffentlichten Durchschnittsschätzungen, lieferten aber offenbar trotzdem einen Anlass, die Aktie zu verkaufen.
Größter prozentualer Kursverlierer dieser Woche in unserem Portfolio ist aber Gerresheimer: -10,3 Prozent (auf 84,10 Euro, Einstand 72,11 Euro). Deutsche Bank Research senkte sein Kursziel von 140 auf 126 Euro, blieb aber bei der Kaufempfehlung. Zur Begründung für das reduzierte Kursziel wurde verwiesen auf den anhaltenden Lagerbestandsabbau im Kerngeschäft, Kapazitätsaufbau für die Gewichtsreduktionsmittel GLP-1 sowie die höheren Zinsen. Der Gerresheimer-Kurs sollte seit September, als die Kursverdoppelungs-Rallye endete, inzwischen genug gelitten haben.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Mit dem Kauf eines vierten DAX-Futures haben wir in dieser Woche unsere Short-Position vollständig geschlossen. Der Kauf erfolgte an der Terminbörsen EUREX zu 15.766. Der durchschnittliche Eindeckungs-Kaufkurs steigt damit von 15.207,7 auf 15.347,3. Der Verkauf bei Eröffnung der Short-Position war Ende September bekanntlich zu 15.399 erfolgt. Der DAX-Future ist also zwischen Öffnen (Verkaufen) und Schließen (Kaufen) der Short-Position durchschnittlich um 51,7 Punkte gefallen, was einen realisierten Gewinn von 5.170 Euro bedeutet. Es sei daran erinnert, dass wir die Future-Short-Position erst in dem Moment Ende September geöffnet haben, als wir einen hohen Gewinn mit der zuvor bestehenden Position in DAX-Puts realisieren konnten (siehe unten: Zusammenfassung im Abschnitt „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“).
Wie hoch ist die Barreserve?
Auf die stärker als erwartet gesunkene Inflation in den USA reagierten die Devisenmärkte mit einer Aufwertung des Euro. Sowohl US- als auch Kanada-Dollar gaben darauf Verkaufssignale. Um unsere Währungsgewinne zu sichern, haben wir unsere Dollar-Guthaben größtenteils in Euro getauscht: 200.000 US-Dollar wurden zu 1,08765 USD/EUR und 150.000 Kanada-Dollar zu 1,4925 in Euro transferiert. Unmittelbar vor diesen Devisengeschäften lag der Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben noch bei 418.966 Euro gesunken, was 7,6 Prozent vom Fondsvermögen ausmachte. Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist durch Glattstellen des letzten Short-DAX-Futures leicht auf 315.935 Euro gesenkt worden, was jetzt 5,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 1.200.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum leicht gestiegenen Kurs von 99,55 Prozent 1.210.386 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe zusammen beträgt jetzt 1,945 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen beträgt gegenüber der Vorwoche unverändert 35,3 Prozent.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Von Juni bis Mitte November haben wir Derivate der Terminbörse EUREX eingesetzt, um unser Marktrisiko zu reduzieren, zunächst mit Put-Optionen auf den DAX, dann mit DAX-Futures, die wir short verkauft haben. Nach Abschluss dieses Derivate-Einsatzes hier die Zusammenfassung: Am 21. Juni begannen wir unser Marktrisiko-Hedging mit dem Kauf von 15 DAX-Puts mit Laufzeit September und Basispreis 16.000. Kaufkurs 340 Euro. Neutralisiertes Marktrisiko damit 1,2 Mio. Euro. Fünf Wochen später, am 28. Juli, haben wir angesichts eines überkauften und zu optimistischen Aktienmarktes das Volumen durch den Kauf von 14 DAX-Puts mit Laufzeit Dezember und Basispreis ebenfalls 16.000 deutlich erhöht: zusätzliche 1,12 Mio. neutralisiertes Marktrisiko, zusammen also 2,32 Mio. Euro. Diese große Short-Position bestand aber nur für gut zwei Wochen. Mitte August, am 15.08., haben wir wegen des drohenden beschleunigten Zeitwertverlustes bei den 15 September-Puts diese verkauft. Der Anstieg des inneren Wertes der Puts wurde durch den Zeitwertverlust schon etwas überkompensiert: Der Verkauf erfolgte zu 335 Euro, also mit einem Mini-Verlust von 375 Euro (15 Puts x 5 Euro Kursverlust x 5 Euro Kontraktgröße). Umso besser entwickelte sich in den Folgewochen aber der Dezember-Put. Ende September haben entsprechend unserer Strategie das Hedging dann von Optionen auf Futures umgestellt: Dazu wurden am 27. September die 14 DAX-Puts verkauft. Der Verkaufskurs lag bei 770 Euro, der realisierte Gewinn also bei 27.720 Euro (14 Puts x 396 Euro Kursgewinn x 5 Euro Kontraktgröße). Am gleichen Tag haben wir 4 DAX-Futures Dezember zu 15.399 (short) verkauft. Das damit neutralisierte Marktrisiko betrug 1,54 Mio. Euro. 3 der 4 Futures wurden am 2. und 3. November zu durchschnittlich 15.207,7 eingedeckt, der letzte Future am 15. November zu 15.766, womit der durchschnittliche Kaufkurs auf 15.347,3 stieg. Der realisierte Gewinn aus der Future-Position beträgt also 5.175 Euro (4 Futures x 51,7 Euro Kursgewinn x 25 Euro Kontraktgröße). Insgesamt haben wir die Hedging-Operationen insgesamt mit einem Gewinn von 32.520 Euro beendet. Ohne Hedging stände der Anteilswert 18 Cent niedriger. Vielleicht noch wichtiger aber ist, dass wir in der saisonal schwierigen Marktphase von Mitte des Jahres bis Ende Oktober wenig Risiko hatten, von Rückschlägen an den Börsen nennenswert getroffen zu werden.
Auch wenn wir jetzt keine Short-Position mehr haben, also keine Derivate, um von einem fallenden Aktienindex zu profitieren, sind wir alles andere als offensiv aufgestellt: Allein 1,2 Mio. Euro und damit 22 Prozent unseres Fondsvermögens liegen in der kurzlaufenden Bundesanleihe. Hinzu kommen Bankguthaben in Höhe von zusammen rund 735.000 Euro. Unser Fonds hat damit ganz klar das Risikoprofil eines Mischfonds. Das ist gut, wenn es an den Aktienmärkten runter geht, kann aber nicht mithalten, wenn die Börsen steigen. Bei aller gebotenen Vorsicht arbeiten wir deshalb daran, vorhandene kleinere Aktienpositionen aufzustocken und neue Aktien in unser Portfolio aufzunehmen, wenn die Summe unserer Analysen, technischer und fundamentaler Art, dafür sprechen.
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