Wochenkommentar KW 45/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW45/2023) an den Börsen geschehen?

Nach der schwungvollen Kurserholung in der Vorwoche waren die Aktienmärkte in dieser Woche von einer Konsolidierung geprägt, zumal der US-Notenbankpräsident weitere Leitzinserhöhungen nicht ausschloss. Während die meisten Aktienindizes die Woche nur mit kleinen Zuwächsen beendeten, setzten sich ausgerechnet Technologie-Aktien über die Zinssorgen hinweg. Der Nasdaq-100-Index stieg auf Wochensicht +2,8 Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn auf +42,0 Prozent steigt. Der Dow Jones kann ein kleines Wochenplus von +0,7 Prozent vorweisen, gegenüber dem Jahresanfang jetzt +3,4 Prozent. Der Euro-STOXX-50 beendete die Woche wenig verändert mit +0,5 Prozent, der DAX nur +0,3 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus beim Euro-STOXX-50 damit +10,6 Prozent, beim DAX +9,4 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,77 Euro ermittelt. Das ist im Wochenvergleich ein Anstieg um 0,15 Euro bzw. +0,4 Prozent. Der Anstieg des ACC Alpha select Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt netto (nach Kosten) +4,3 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds liegt seit Jahresbeginn jetzt bei +6,6 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können, steht im laufenden Jahr bei nur +2,5 Prozent. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 9. November 2022, stieg der Durchschnitt der Aktienfonds um +4,5 Prozent und der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds um +2,0 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert stieg im gleichen Zeitraum um +2,7 Prozent. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 9. November 2020, ist unser Anteilswert um +29,4 Prozent gestiegen, während global anlegende Aktienfonds nur um +14,1 Prozent und flexible Mischfonds nur um +3,1 Prozent gestiegen sind. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe („Mischfonds aggressiv“) weiterhin zu den besten zehn Prozent und erhält über diesen Zeitraum die Bestnote von fünf Sternen. (Die Gesamtnote liegt noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast verfünffacht (+399 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 6,3 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Ein höherer positiver Performancebeitrag kam in dieser Woche vom Fonds für asiatisch-pazifische Nebenwerte, dem AXA IM AC Asia Pacific ex Japan Small Cap Equity Fonds, der auf Wochensicht +2,1 Prozent gewann.

Prozentual zeigte die NFON-Aktie den höchsten Kursgewinn: +11,5 Prozent auf 6,60 Euro (Einstand 15,26 Euro). Zu der Trendwende nach oben dürften meldepflichtige Insider-Käufe beigetragen haben. Wir halten das Geschäftsmodell von NFON weiterhin für attraktiv, erzeugt das Unternehmen doch einen regelmäßigen Cashflow aus bei Firmenkunden installierten Telefonanlagen. Bei NFON handelt es mit einem Anteil von nur 0,5 Prozent vom Fondsvermögen um unsere zweitkleinste Aktienposition (vor Biofrontera mit nur 0,3 Prozent). Der weitreichende Kursverfall ist darauf zurückzuführen, dass das Erreichen des Break-Even auf das kommende Jahr verschoben werden musste.

Überdurchschnittlich entwickelten sich in dieser Woche die Aktienkurse von Drägerwerk (+5,1 Prozent auf 53,40 Euro, Einstand 49,09 Euro) und Medios (+4,6 Prozent auf 16,34 Euro, Einstand 16,85 Euro). Bei Medios haben wir die Anzeichen für einen beginnenden Aufwärtstrend zum Anlass genommen, die bislang kleine Position aufzustocken (siehe unten: Transaktionen). Bei Drägerwerk meldete Vorstand Stefan Dräger einen Insiderkauf für gut 250.000 Euro (außerbörslich zu 50,80 Euro). Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hatte ihre Quartalsergebnisse schon in der Vorwoche veröffentlicht: Der Umsatz wurde in den ersten neun Monaten 2023 währungsbereinigt um 17,1 Prozent auf 2.321 Mio. Euro gesteigert und dabei die Profitabilität kräftig verbessert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 76,9 Mio. Euro wieder klar im Plus (Nach einem Verlust von 148,3 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2022). Die EBIT-Marge stieg um 10,6 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. „In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres haben wir unseren Umsatz und unser Ergebnis deutlich gesteigert. Damit sind wir auf einem guten Weg, im Gesamtjahr 2023 zu Wachstum und Profitabilität zurückzukehren“, sagte Stefan Dräger. „Unsere Lieferfähigkeit hat sich spürbar verbessert. Dadurch konnten wir die möglichen Umsätze aus unserem hohen Auftragsbestand, mit dem wir in das Geschäftsjahr gestartet sind, schneller realisieren. Zudem haben wir Anfang 2023 von der außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China profitiert. Insgesamt war die Nachfrage nach unseren Produkten und Services in den ersten neun Monaten weiterhin hoch. Auch das erfolgreiche Kostenmanagement hat sich ausgezahlt und in Verbindung mit dem guten Umsatzwachstum zu einem sehr positiven Ergebnis geführt.“ Im Segment Medizintechnik stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten 2023 währungsbereinigt um 15,2 Prozent auf 1.359,2 Mio. Euro. Wachstumstreiber waren alle Regionen, insbesondere aber Europa sowie Afrika, Asien und Australien, wo der Umsatz im ersten Quartal vor allem aufgrund der zu Beginn des Jahres noch signifikant gestiegenen Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China sehr deutlich zulegte. Im Segment Sicherheitstechnik stieg der Umsatz währungsbereinigt um 19,9 Prozent auf 961,7 Mio. Euro, getrieben durch ein starkes Wachstum in allen Regionen. Beide Segmente profitierten von einer spürbar verbesserten Lieferfähigkeit und einer positiven Auftragsentwicklung. Die Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten 2023 wurde insbesondere durch das hohe Umsatzwachstum und die verbesserte Bruttomarge positiv beeinflusst. Diese stieg infolge einer höheren Produktions- und Serviceauslastung und einer wirksameren Preisdurchsetzung auf 44,0 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich ebenfalls signifikant und belief sich auf 47,1 Mio. Euro. Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2023 lag mit 2.403,3 Mio. Euro nominal 0,9 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert, währungsbereinigt stieg er jedoch um 1,2 Prozent. Grund hierfür war insbesondere ein hohes Wachstum in der Region Amerika. In der Region Europa legte die Nachfrage ebenfalls zu. Die Region Afrika, Asien und Australien verzeichnete einen Rückgang. Im Segment Medizintechnik sank der Auftragseingang währungsbereinigt um 1,7 Prozent auf 1.410,7 Mio. Euro. Grund hierfür war insbesondere die Nachfrage im Bereich Patientenmonitoring und nach Anästhesiegeräten, die nach dem starken Anstieg im Vorjahreszeitraum jeweils wieder abnahm. Diesem Rückgang stand ein spürbares Wachstum im Servicegeschäft gegenüber. Im Segment Sicherheitstechnik legte der Auftragseingang währungsbereinigt um 5,5 Prozent auf 992,7 Mio. Euro zu. Wachstumstreiber waren insbesondere die Gasmesstechnik und das Servicegeschäft. Im dritten Quartal erhöhte sich der Auftragseingang von Dräger währungsbereinigt um 6,8 Prozent auf 806,7 Mio. Euro. Wachstumstreiber waren Amerika mit einem währungsbereinigten Plus von mehr als 30 Prozent sowie Afrika, Asien und Australien. In Europa ging die Nachfrage leicht zurück. Die Medizintechnik verzeichnete einen währungsbereinigten Anstieg um 8,6 Prozent auf 493,1 Mio. Euro. Die Sicherheitstechnik verbuchte ein währungsbereinigtes Wachstum um 4,0 Prozent auf 313,5 Mio. Euro. Der Quartalsumsatz von Dräger stieg währungsbereinigt um 12,6 Prozent auf 788,5 Mio. Euro. Die Bruttomarge lag mit 44,0 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (3. Quartal 2022: 40,6 Prozent). Das EBIT verbesserte sich auf 29,2 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 3,7 Prozent (3. Quartal 2022: -5,0 Prozent). Dräger hatte angesichts der guten Entwicklung schon Mitte Oktober seine Jahresprognose erhöht. Für den Umsatz erwartet Dräger einen währungsbereinigten Anstieg von 7 bis 11 Prozent (was auf Basis aktueller Wechselkurse einem nominalen Wachstum von 4,5 bis 8,5 Prozent entspricht). Die Prognose für die EBIT-Marge wurde von 0 bis 3 Prozent auf 2 bis 4 Prozent angehoben.

Auch Gerresheimer stiegen wieder überdurchschnittlich: +4,5 Prozent (auf 93,75 Euro, Einstand 72,11 Euro). Nach dem Kursrückgang von Anfang September bis Ende Oktober um 30 Prozent ist die Aktie wieder attraktiver bewertet, vor allem im direkten Vergleich mit den in diesem Jahr an die Börse gegangenen Schott Pharma.

Beste ausländische Einzelaktie in unserem Portfolio in dieser Woche ist Micron Technology mit +3,8 Prozent (auf 75,36 USD, Einstand 63,33 USD). Damit hat die Aktie eine neues Jahreshoch erreicht, was den mittelfristigen Aufwärtstrend bestätigt.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Irreführenderweise hieß es an dieser Stelle in der Vorwoche, die Hedging-Position sei rasch um zwei Drittel verkleinert worden. Richtigerweise hätte es „um drei Viertel verkleinert“ heißen müssen, denn wir haben binnen zwei Tagen drei von vier DAX-Futures eingedeckt.

Nachdem der Aktienkurs von (Taiyo) Nippon Sanso in der Vorwoche in Reaktion auf das sehr gute Quartalsergebnis seine Kursrallye fortgesetzt hatte (+12,5 Prozent), gab es in dieser Woche Gewinnmitnahmen: -8,8 Prozent auf 3.921 Yen bzw. 23,86 Euro (Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro).

Mit The Cigna Group litt eine zweite große Aktienposition in dieser Woche unter Gewinnmitnahmen: -5,6 Prozent (auf 293,21 USD, Einstand 231,51 USD), nachdem der Aktienkurs bis zur Veröffentlichung der Quartalsergebnisse am 2. November gestiegen war. Die Umsatzerlöse stiegen im dritten Quartal auf 49,08 Milliarden USD gegenüber 45,36 Milliarden USD im dritten Quartal des Vorjahres. Analysten hatten im Durchschnitt für das Quartal Umsatzerlöse von 48,18 Mrd. USD erwartet. Davon sollten je Aktie 6,68 USD Nettogewinn verbleiben (EPS). Tatsächlich waren es 6,77 USD Gewinn pro Aktie.

Der Aktienkurs von TRATON verlor in dieser Woche -1,8 Prozent (auf 18,68 Euro, Einstand 19,12 Euro). TRATON ist mit einem Anteil von 3,4 Prozent am Fondsvermögen bekanntlich unsere größte deutsche Aktienposition. Die VW-Nutzfahrzeugtochter stellt nach den ersten neun Monaten eine höhere Gewinnausbeute für das Gesamtjahr in Aussicht. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis soll 2023 nun 7,5 bis 8,5 Prozent vom Umsatz ausmachen. Bisher hatte TRATON mit 7,0 bis 8,0 Prozent gerechnet. Beim Barmittelzufluss im Tagesgeschäft wird das Management ebenfalls zuversichtlich. Er soll 2,3 bis 2,8 Mrd. Euro betragen und damit um 500 Mio. Euro höher ausfallen als bislang geplant. Die Neun-Monatszahlen sehen entsprechend aus. Bei einem Umsatzanstieg um ein Fünftel auf 34,2 Mrd. Euro stieg der bereinigte operative Gewinn auf 2,93 Mrd. Euro. Das ist mehr als das Doppelte des Vorjahreswertes. Die Marge lag damit bei 8,6 Prozent vom Umsatz. Das auf die Aktionäre entfallende Ergebnis nach Steuern verdreifachte sich nahezu auf 1,94 Mrd. Euro. Auch für die weitere Entwicklung über das Jahr hinaus gibt sich das Management zuversichtlich: 2024 könne der Konzern erstmals sein Ziel von neun Prozent Rendite erreichen. Dass die Aktie trotzdem absackte, liegt an Sorgen um die Auftragslage. Die Bestellungen fielen um gut ein Viertel auf knapp 190.000 Fahrzeuge. In Europa habe die schwache Konjunktur die Kunden verunsichert, in Brasilien habe eine neue Abgasregulierung die Nachfrage gedrosselt. Trotz kräftiger Zuwächse in den ersten neun Monaten bleibt TRATON daher bei der Erwartung, dass Absatz und Umsatz 2023 um jeweils fünf bis 15 Prozent zulegen werden. Die Nachfrageberuhigung ist aber als „Normalisierung“ zu verstehen, weil wegen der Lieferschwierigkeiten zuvor über den eigentlichen Bedarf hinaus bestellt worden war. Rechnerisch bleibt die Aktie angesichts intakter Wachstums- und Profitabilitätstreiber klar unterbewertet.

Schwächste deutsche Aktie in unserem Portfolio in dieser Woche war Knaus Tabbert: -5,9 Prozent (auf 40,15 Euro, Einstand 32,11 Euro). Wir hatten bekanntlich vor zwei Wochen noch zu 43,196 Euro die Hälfte unserer Position mit einem Kursgewinn von 34,4 Prozent verkauft.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Auf technische Kaufsignale hin haben wir zwei kleine Positionen in deutschen Nebenwerten aufgestockt (siehe dazu auch unten: Aktuelle strategische und taktische Überlegungen). Wir haben 3.000 1&1-Aktien zu 16,98 Euro zugekauft. Anfang September hatten wir bekanntlich 5.000 1&1-Aktien in Reaktion auf die erfreuliche Zusammenarbeit mit Vodafone gekauft. Der damals mit einem Kurssprung nach oben gebrochene Abwärtstrend ist mittlerweile in einen noch recht jungen Aufwärtstrend übergegangen. Unser Einstieg erfolgte zu 13,72 Euro, der Zukauf jetzt zu 16,98 Euro. Der durchschnittliche Einstandskurs der jetzt 8.000 Aktien steigt damit auf 14,94 Euro.

Noch jünger ist die Trendwende bei Medios. Noch bis Mitte Oktober setzte sich der Abwärtstrend fort. Seit nunmehr vier Wochen läuft aber eine Kurserholung, die mehr sein dürfte als nur eine Aufwärtskorrektur im intakten Abwärtstrend. Wir haben unsere Position durch Zukauf von 2.500 Medios-Aktien zu 16,27 Euro auf 5.000 Stück verdoppelt. Unsere Anfangsposition stammt in diesem Fall von Ende Juli, als wir 2.500 Medios-Aktien zu 17,51 Euro gekauft hatten. Der Bruch des Abwärtstrends scheiterte dann im August aber. Jetzt ist der Aktienkurs erstmals seit Ende April wieder über seinen 100-Tage-Durchschnitt gestiegen. Dies sollte den Beginn einer übergeordneten Trendwende nach oben markieren. Mit dem Zukauf jetzt konnten wir in diesem Fall unseren durchschnittlichen Einstandskurs verbilligen: von 17,51 Euro auf 16,85 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der US-Dollar neigte zwischenzeitlich zur Schwäche und testete die Unterstützung bei rund 0,930 EUR/USD. Dies entspricht der Linie 1,075 USD/EUR. Anschließend erholte sich die US-Währung wieder Richtung 0,94 EUR/USD. Wir haben unser Kontoguthaben in US-Dollar in Höhe von 226.291 gehalten, würde aber bei einem fallenden Dollar-Kurs, also beim Unterschreiten der Unterstützung, unseren Bestand zum größten Teil in Euro tauschen. Entsprechendes würde auch für unser Guthaben in Kanada-Dollar gelten, das gegenüber der Vorwoche ebenfalls unverändert ist: 190.539 CAD. Deutlich kleiner sind unsere Fremdwährungsguthaben in britischen Pfund (unverändert 32.702 GBP) und Schweizer Franken (unverändert 44.461 CHF). Der Gegenwert unserer gesamten Fremdwährungsguthaben ist im Wochenvergleich weiter durch die leichte Aufwertung des Euro um 0,47 Prozent gesunken auf 424.156 Euro gesunken, was jetzt knapp 7,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist durch die Aktienzukäufe 1&1 und Medios auf 324.892 Euro gesenkt worden, was jetzt 5,9 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 1.200.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum leicht gestiegenen Kurs von 99,51 Prozent 1.209.563 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe zusammen ist reduziert worden auf jetzt 1,959 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist in dieser Woche von 37,4 auf 35,3 Prozent gesenkt worden.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Nebenwerte, also Aktien von Unternehmen mittlerer und kleinerer Marktkapitalisierung, werden aktuell im einem der höchsten Abschläge gegenüber den großen Standardwerten gehandelt. Dies hat eine Reihe von Gründen: Es wird zunehmend mehr Geld passiv in ETFs investiert. Dieses Geld fließt, ohne die Bewertung der einzelnen Aktien zu prüfen, in alle Aktien des zugrundeliegenden Index, wobei besonders viel Geld den Indexschwergewichten zugutekommt. Aus aktiv gemanagten Fonds, deren Manager besser Chance/Risiko-Verhältnisse bei Nebenwerten sehen, wurden und werden dagegen hohe Summen abgezogen. Verstärkt werden die Umschichtungen von sogenannten „Small- & Mid Caps“ zu „large caps“ vom Vorurteil, große Konzerne böten mehr Sicherheit, kämen besser durch Krisen- und Rezessionszeiten. Dies ist empirisch widerlegt. Das langfristig höhere Wachstum von Nebenwerten rechtfertig eigentlich sogar einen Bewertungsaufschlag gegenüber Standardwerten. Die aktuelle Irrationalität der Investoren bietet mithin eine Gelegenheit, stark unterbewertete Aktien vor allem unterhalb der ganz großen Konzerne zu kaufen. Vergleichbare Situationen hat es in der Geschichte der Aktienmärkte schon öfter gegeben. Auffällig sind die Parallelen mit den 1970er Jahren: Anfang des Jahrzehnts herrschte unter den Aktienanlegern eine optimistische Stimmung. Sie bevorzugten die Aktien der großen (US-) Konzerne, die sogenannten „Nifty Fifty“. Interessanterweise fühlte sich gerade die Anleger sehr sicher, die in die Aktien der großen, bekannten Konzerne investiert hatten. Aber als die Stimmung kippte, verloren natürlich genau diese Aktien aufgrund ihrer hohen Bewertungsaufschläge überproportional. Die Aktienindizes pendelten dann mehr oder weniger für ein Jahrzehnt seitwärts. Wäre es damals schon möglich gewesen, passiv den Aktienindex in Form von ETFs zu kaufen, hätten auch diese Anleger trotz eines Anlagezeitraums von zehn Jahren sehr schlecht abgeschnitten. Günstig bewertete Nebenwerte verzeichneten dagegen im gleichen Zeitraum schöne Kursgewinne. Die hohen Bewertungsdifferenzen zwischen teuren „large caps“ einerseits und stark unterbewerteten Nebenwerten andererseits lassen für die Zukunft eine ähnliche Entwicklung wie in den 1970er Jahren erwarten. Wir suchen und finden deshalb verstärkt unter kleineren Aktien nach Schnäppchen. Beispiele dafür sind unsere Zukäufe in dieser Woche: 1&1 und Medios. Wir haben diese Positionen jetzt vergrößert, weil es jüngst technische Kaufsignale gab, also Anzeichen für beginnende oder bestätigte Aufwärtstrends.

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