Wochenkommentar KW 44/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW44/2023) an den Börsen geschehen?

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) in der Vorwoche ihre Leitzinsen unverändert belassen hatte, veränderte auch die die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen nicht. Angesichts der „Zinspause“ hoffen die Märkte auf ein Ende des Zinsanstiegs. Die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel von gut 5,0 Prozent auf kaum mehr als 4,5 Prozent. Die Aktienmärkte begannen den November nach drei vorausgegangenen Verlustmonaten mit einer Kurserholung: Der Nasdaq-100-Index stieg auf Wochensicht +6,5 Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn wieder auf +38,0 Prozent stieg. Der Dow Jones kehrte mit einem Wochenplus von +5,1 Prozent gegenüber dem Jahresanfang wieder ins Plus zurück: +2,8 Prozent. Der Euro-STOXX-50 gewann +4,0 Prozent, der DAX +3,8 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus beim Euro-STOXX-50 damit wieder +10,0 Prozent, beim DAX +9,1 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,62 Euro ermittelt. Das ist im Wochenvergleich ein Anstieg um 0,38 Euro bzw. +1,3 Prozent. Darin sind die Kursgewinne vom Freitag, als die Hedging-Position weitgehend aufgelöst war, noch nicht enthalten. Der Anstieg des ACC Alpha select Anteilswertes seit Jahresbeginn beträgt jetzt netto (nach Kosten) +3,8 Prozent. Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds liegt seit Jahresbeginn jetzt bei +5,3 Prozent. Der Durchschnitt der globalen flexiblen Mischfonds, die wie wir den Großteil ihres Fondsvermögens in Aktien investieren können, steht im laufenden Jahr bei nur +1,5 Prozent. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 2. November 2022, stieg der Durchschnitt der Aktienfonds um +2,7 Prozent und der Durchschnitt der flexiblen Mischfonds um nur +1,0 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert stieg im gleichen Zeitraum um +2,4 Prozent. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 2. November 2020, ist unser Anteilswert um +34,3 Prozent gestiegen, während global anlegende Aktienfonds nur um +19,4 Prozent und flexible Mischfonds nur um +5,4 Prozent gestiegen sind. Damit gehört unser Fonds in der Morningstar-Vergleichsgruppe („Mischfonds aggressiv“) weiterhin zu den besten zehn Prozent und erhält über diesen Zeitraum die Bestnote von fünf Sternen. (Die Gesamtnote liegt noch bei zwei Sternen.) Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast verfünffacht (+396 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 6,8 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die höchsten Beiträge zur positiven Entwicklung des Anteilswertes in dieser Woche kamen wieder von unseren großen Aktienpositionen Fairfax Financial Holding und Nippon Sanso.

Fairfax Financial sprangen angesichts der Quartalsergebnisse in dieser Woch um +9,1 Prozent auf neue Allzeitrekord-Hochs und beendeten die Woch bei 1.223,48 CAD (Einstand 454,83 CAD). Die Umsatzerlöse wurden um 5,05 Prozent gegenüber dem im Vorjahresviertel auf 7,27 Milliarden USD gesteigert. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) lag bei 42,26 USD. Während die Umsatzschätzungen, die im Marktdurchschnitt bei 7,16 Mrd. USD gelegen hatten, damit um anderthalb Prozent übertroffen wurden, fiel der Quartalsgewinn mehr als doppelt so hoch aus wie erwartet, denn die Erwartungen der Analysten hatten nur bei einem Gewinn von 20,87 USD je Aktie gelegen. Damit dürfte sich die Neubewertung der kanadischen Holding fortsetzen. Es sei daran erinnert, dass wir den Profit Value für unsere größte Aktienposition bei einer fundamental Überprüfung im Sommer dieses Jahres mit 1.243 CAD und den Fair Value mit 1.543 CAD berechnet hatten. Diese Bandbreite sollte angesichts der guten Gewinnentwicklung bald erreicht werden können.

(Taiyo) Nippon Sanso sprangen in dieser Woche ebenfalls auf ein neues Rekordhoch: um +12,5 Prozent auf 4.109 Yen bzw. 25,84 Euro (Einstand 2.681 Yen bzw. 18,31 Euro). Auch hier übertrafen die Quartalsergebnisse die Markterwartungen. Der Umsatz für das abgelaufene Quartal wurde bei 303,67 Milliarden JPY vermeldet – das entspricht einem Plus von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresviertel. Die durchschnittliche Prognose für die Umsatzerlöse (von 5 Analysten) hatten zwar mit 308,52 Milliarden JPY etwas höher gelegen, aber der Gewinn übertraf die Analystenschätzungen von 47,91 JPY deutlich: Nippon Sanso verdiente netto pro Aktie im jüngsten Quartal 55,42 JPY ausgewiesen. Im Vorjahresviertel hatte das Unternehmen ein EPS von 41,27 JPY je Aktie generiert – ein Gewinnwachstum von 34 Prozent! Geschäftsentwicklung und Kursverlauf zeigen also weiter klar aufwärts. Allerdings hat sich der Kurs der Aktie im laufenden Jahr schon ungefähr verdoppelt! Bei Aktienkursen um 2.000 Yen hatte die Aktie ein Potenzial von fast 50 Prozent bis zum Fair Value bei rund 3.000 Yen. Inzwischen ist der Kurs über 4.000 Yen gestiegen. Für uns gilt bis auf weiteres: „The trend is your friend!“. Rechnerisch unterbewertet ist die Aktie jetzt nicht mehr. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, warum die kanadische Holding Fairfax Financial bei uns deutlich höher gewichtet bleibt als die japanische Holding Nippo Sanso.

Weitere überdurchschnittliche Kursgewinner dieser Woche in unserem Portfolio sind Formycon (+11,1 Prozent auf 60,30 Euro, Einstand 36,65 Euro), KION (+10,8 Prozent auf 31,20 Euro, Einstand 25,94 Euro) und Micron Technology (+10,6 Prozent auf 72,58 USD, Einstand 63,33 USD).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Zunächst bremste unsere Hedging-Position den Kursaufschwung. Sie wurde aber rasch um zwei Drittel verkleinert (siehe unten: Transaktionen).

Die Aktien, die in dieser Woche nicht mit nach oben liefen, gehören alle zu unseren kleinsten Position (weniger als ein Prozent des Fondsvermögens): Mit Biofrontera schloss sich unsere kleinste Aktienposition der Markterholung nicht an: Die Aktie sank um -3,6 Prozent (auf 0,53 Euro, Einstand 2,40 Euro). Auch die Roche Holding Genußscheine litten unter der Zurückhaltung von Investoren gegenüber Pharma-Werten: -0,2 Prozent (auf 237,25 CHF, Einstand 276,80 CHF). Wir hatten diese Position bekanntlich zu 255,40 CHF verkleinert. Auch der Aktienkurs von Knaus Tabbert wollte sich der Kurserholung (noch) nicht anschließen: Der Kurs blieb mit +0,35 Prozent (auf 42,65 Euro, Einstand 32,11 Euro) auf Wochensicht ungefähr unverändert. Wir hatten bekanntlich in der Vorwoche noch zu 43,196 Euro die Hälfte unserer Position mit einem Kursgewinn von 34,4 Prozent verkauft.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Angesichts der Trendwende an den Aktienmärkten haben wir unsere DAX-Short-Position größtenteils geschlossen: Zwei DAX-Futures wurden zu 15.249 eingedeckt, ein Future zuvor schon zu 15.125. Im Durchschnitt wurden die drei DAX-Futures also zu 15.207,7 gekauft. Der Verkauf bei Eröffnung der Short-Position war Ende September bekanntlich zu 15.399 erfolgt. Der DAX-Future ist also zwischen Öffnen (Verkaufen) und Schließen (Kaufen) der Short-Position um 191,3 Punkte gefallen, was einen realisierten Gewinn von 14.350 Euro bedeutet. Es sei daran erinnert, dass wir die Future-Short-Position erst in dem Moment Ende September geöffnet haben, als wir einen hohen Gewinn mit der zuvor bestehenden Position in DAX-Puts realisieren konnten.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der Guthabenzins für unser Euro-Bankguthaben ist weiter gestiegen: von 3,594 Prozent auf 3,751 Prozent p.a. für den Oktober, was in dem Monat eine Zinseinnahme von 1.184,36 Euro brachte. Bei einem unveränderten Zinssatz von 4,99 Prozent p.a. für unser US-Dollar-Guthaben haben wir 967,78 USD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem US-Dollar-Konto auf 226.291 USD gestiegen ist. Bei einem unveränderten Zins von 4,50 Prozent p.a. für unser Kanada-Dollar-Guthaben haben wir für Oktober 735,06 CAD Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto auf 190.539 CAD gestiegen ist. Bei einem unveränderten Zins von 4,91 Prozent p.a. für unser Guthaben in britischen Pfund haben wir für Oktober 789,60 GBP Zinsen erhalten, wodurch das Guthaben auf unserem Pfund-Konto auf 32.702 GBP gestiegen ist. Auf unser Bankguthaben in Schweizer Franken erhalten wir zurzeit 1,17 Prozent Habenzinsen p.a., 8,88 CHF für Oktober, wodurch das Guthaben auf unserm Franken-Konto auf 44.461 CHF gestiegen ist. Der gesamte Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist im Wochenvergleich durch eine leichte Aufwertungstendenz des Euro um 0,36 Prozent gesunken auf 426.145 Euro gesunken, was jetzt 7,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist durch den Anstieg des größtenteils geschlossenen DAX-Futures leicht auf 428.260 Euro gesunken, was jetzt 7,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der aktuelle Wert der 1.200.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen zum leicht gestiegenen Kurs von 99,50 Prozent 1.208.956 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe zusammen ist reduziert worden auf jetzt 2,063 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist in dieser Woche von 38,7 auf 37,4 Prozent gesenkt worden.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Schneller als vielleicht gedacht kamen die Signale für eine Trendwende an den Aktienmärkten. Nach drei Monaten mit fallenden Aktienindizes sprangen viele Aktienkurse nach oben, als die US-Notenbank mit ihrer „Zinspausen-Entscheidung“ einen Anlass dafür lieferte. Die Aktienmärkte waren markttechnisch überverkauft, fundamental also sehr pessimistische Szenarien eingepreist. Es ist zunächst unwahrscheinlich, dass sich die negative Tendenz der Vormonate fortsetzt. Deshalb haben wir unsere Absicherungs-Position schon zu drei Vierteln geschlossen: Drei von vier short verkauften DAX-Terminkontrakten wurden eingedeckt, also gekauft. Dabei konnten wir einen schönen Gewinn gegenüber dem Öffnen der Position Ende September realisieren (siehe oben: Transaktionen). Noch wichtiger: Wir haben schlagartig in dieser Woche unseren Netto-Investitionsgrad um mehr als 1,1 Mio. Euro erhöht – ohne auch nur einen Cent neu zu investieren. Über zwei Millionen Euro Barreserve stehen, zwischenzeitlich gut verzinst, bereit, gezielt eingesetzt zu werden, wenn wir auch bei Einzelaktien die entsprechenden Kaufsignale erhalten. Und sollte es doch wieder abwärts gehen: Einen DAX-Future Dezember sind wir noch short. Wenn der DAX-Future den Abwärtstrend der Vormonate doch bestätigen sollte, würden wir diese Short-Position umgehend vergrößern. (Eine entsprechende Stop-Sell-Order zum Short-Opening wurde bereits an der EUREX-Terminbörse platziert.) Das aktive Risikomanagement bleibt Teil unserer Strategie. Und die vergangenen Monate haben einmal mehr gezeigt, dass es funktioniert.

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