Wochenkommentar KW 15/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW15/2023) an den Börsen geschehen?

US-Wirtschaftsdaten vergrößerten zwischenzeitlich die Hoffnung auf ein Ende, zumindest eine Pause bei den Fed-Leitzinserhöhungen. Davon profitierten weiterhin die „Big Techs“. Mit Erleichterung und Kursgewinnen wurde auch der Auftakt in die Berichtssaison aufgenommen. So konnten die US-Großbanken für das erste Quartal des Jahres hohe Gewinne vermelden. Der Dow Jones gewann auf Wochensicht +1,2 Prozent, liegt seit Jahresbeginn aber nur 2,2 Prozent über Null. Der Nasdaq-100 beendete die Woche nahezu unverändert: +0,1 Prozent, kann seit Jahresbeginn aber eine Erholung um 19,6 Prozent vorweisen. Der Euro-STOXX-50 beendete die Woche mit einem Plus von 1,9 Prozent, womit der Zuwachs im laufenden Jahr schon 15,7 Prozent ausmacht. Der DAX stieg in dieser Woche immerhin um 1,3 Prozent und um 13,5 Prozent seit Jahresbeginn.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 30,56 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,33 Euro bzw. +1,1 Prozent. Der Anstieg des Anteilswertes seit Beginn dieses Jahres beträgt jetzt +3,6 Prozent. Der Durchschnitt der weltweit anlegenden Aktienfonds konnte in dieser Woche weniger deutlich zulegen, nämlich nur um +0,3 Prozent. Er liegt jetzt bei +4,3 Prozent seit Jahresbeginn. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 13. April 2022, ist unser Anteilswert nur um -1,7 Prozent gesunken, während der Durchschnitt der globalen Aktienfonds in diesem Zeitraum mit -7,3 Prozent viel mehr verloren hat. Unser Vorsprung über 12 Monate ist in dieser Woche von 5,9 leicht auf 5,6 Prozentpunkte gesunken. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 13. April 2020 ist unser Anteilswert um +40,3 Prozent gestiegen, der Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds nur +32,7 Prozent. Damit beträgt unser Vorsprung über drei Jahre jetzt 7,6 Prozentpunkte. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert fast verfünffacht (+395 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 7,0 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Sehr hohe Kursgewinne verzeichnen wir in dieser Woche mit TRATON, Knaus Tabbert, DFDS und HeidelbergCement.

TRATON legten +11,1 Prozent zu (auf 19,40 Euro, Einstand 18,04 Euro). Das erste Quartal habe „eine sehr starke Entwicklung verzeichnet, die deutlich über den Markterwartungen lag.“ Gestützt durch eine fortgesetzt große Nachfrage nach Nutzfahrzeugen und verbesserter Produktionsvolumina habe der Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres bei 11,2 Milliarden Euro gelegen. Das bereinigte operative Ergebnis dürfte 935 Millionen Euro betragen. Die bereinigte operative Rendite erwartet TRATON bei 8,4 Prozent. Wesentlich für die Entwicklung seien vor allem eine jeweils starke Verbesserung bei Scania und MAN. Nun denkt die VW-Nutzfahrzeugholding über eine Anhebung der Jahresprognose nach. Im erwarteten Netto-Cashflow von 735 Millionen Euro sind 400 Millionen Euro aus dem Verkauf von Scania Financial Services Russland enthalten. Der Rückzug aus Russland gelang also gleichsam „mit einem blauen Auge“.

Bei Knaus Tabbert wirkten die guten Unternehmensnachrichten von vor zwei Wochen und die Kaufempfehlungen aus der Vorwoche nach: +8,8 Prozent (auf 47,85 Euro, Einstand 32,11 Euro).

Die Aktien der dänischen Reederei DFDS stiegen ohne Unternehmensnachrichten in dieser Woche um +8,5 Prozent (auf 284 DKK, Einstand 267,59 DKK).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nach dem Kurssprung bei NFON in der Vorwoche um +28,4 Prozent litt der Kurs in dieser Woche unter Gewinnmitnahmen: -6,2 Prozent (auf 7,54 Euro, Einstand 15,26 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wie angekündigt, haben wir im Rahmen unseres Risikomanagements am ersten Handelstag nach Ostern unsere Position BayWa wegen der schlechten Trendindikation halbiert: Der Verkauf der 1.750 Aktien erfolgte zu 38,6012 Euro. Gegenüber unserem Einstandskurs 30,51 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 26,5 Prozent realisiert.

Wie hoch ist die Barreserve?

Gegenüber der Vorwoche ist die Barreserve durch die Halbierung unserer BayWa-Position gestiegen: Das Euro-Bankguthaben des Fonds stieg auf aktuell 216.330 Euro (von 2,7 auf 3,7 Prozent vom Fondsvermögen). Der Euro-Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben (218.803 US-Dollar, 102.469 britische Pfund und 54.808 kanadische Dollar) ist in dieser Woche durch die Euro-Stärke um rund ein Prozent gesunken auf 351.185 Euro. Der Anteil am Fondsvermögen ist damit von knapp 6,2 auf 6,0 Prozent gesunken. Unser auf Bankkonten gehaltenes Vermögen ist auf zusammen 567.516 Euro gestiegen, was 9,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der Gegenwert der nominal 800.000 Euro Bundesanleihe ist im Wochenvergleich um 247 Euro gestiegen auf aktuell 810.317 Euro, wieder durch Stückzinsen). Dies macht 13,9 Prozent vom Fondsvermögen aus. Der Kurs ist im Wochenvergleich unverändert bei 99,92 Prozent. Insgesamt ist unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe gestiegen auf 1,378 Mio. Euro bzw. von 22,9 auf 23,65 Prozent des Fondsvermögens.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Stehen die Börsen vor einer Krise, die durch den starken Zinsanstieg ausgelöst wird? Bei Geschäftsmodellen, die zum größten Teil mit Fremdkapital finanziert werden, droht die Pleite, wenn die Renditen dauerhaft unter den Schuldzinsen liegen. Besonders gefährdet sind in dieser Hinsicht die Wohnimmobilien-Unternehmen: Der Zinsaufwand vervielfacht sich, die Mieten dagegen dürfen kaum erhöht werden. An die Inflationsrate gekoppelte Mieten gibt es eher bei Gewerbe- als bei Wohnimmobilien. Aus gutem Grund haben wir in kein einziges Immobilien-Unternehmen investiert. Das zweite Glied in der Kette sind die Banken: Steigende Zinsen vergrößern tendenziell ihre Marge, drücken aber auf das Neugeschäft. Wirklich kritisch wird es, wenn Kredite in größerem Umfang notleidend werden oder die Kunden die Einlagen abziehen. Die bislang auf vereinzelte Institute beschränkte Bankenkrise hat ihre Spuren in der Bewertung des Sektors hinterlassen: Ist das eine antizyklische Kaufgelegenheit oder die Zeit für den Rückzug, bevor die Krise sich doch ausweitet? Tröstlich: den Kursrisiken steht großes Kurspotenzial gegenüber.

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