Wochenkommentar KW 13/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW13/2023) an den Börsen geschehen?

Nachdem das Börsengeschehen im März weitgehend von der Bankenkrise geprägt war, herrschte in der letzten Woche des Monats Erleichterung darüber, dass die Krise, zumindest bislang, keine weiteren Kreise zog. Zudem sorgte eine optimistische Quartalsprognose des größten US-Speicherchip-Herstellers Micron Technology zur Wochenmitte für gute Stimmung – vor allem bei Halbleiterwerten und Technologiewerten allgemein. So gewannen der Nasdaq-100-Index und der Dow Jones Industrial Average auf Wochensicht jeweils 3,2 Prozent. Während der Nasdaq-100 damit im ersten Quartal ein Plus von 20,5 Prozent verbuchen kann, steht der Dow Jones kaum höher (+0,4 Prozent) als beim Jahresbeginn. Euro-STOXX-50 und DAX stiegen auf Wochensicht jeweils um 4,5 Prozent, womit das Plus im ersten Quartal 13,7 Prozent (Euro-STOXX-50) bzw. 12,2 Prozent (DAX) beträgt.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 30,34 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,27 Euro bzw. +0,9 Prozent. (Darin sind wie üblich die Kursveränderungen vom Freitag noch nicht enthalten, diesmal Kursgewinne von gut 10.000 Euro.) Der Anstieg des Anteilswertes seit Beginn dieses Jahres beträgt jetzt +2,8 Prozent. Aufgrund unseres geringen Investitionsgrades und einer Erholung der Technologieaktien liegen wir damit unter den Aktienindizes und dem Durchschnitt der weltweit anlegenden Aktienfonds, der laut Fondsweb.de auf +4,3 Prozent gestiegen ist. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 30. März 2022, ist unser Anteilswert allerdings nur um -3,5 Prozent gesunken, während der Durchschnitt der globalen Aktienfonds in diesem Zeitraum mit -8,6 Prozent mehr als doppelt so viel verloren hat. Unser Vorsprung über 12 Monate beträgt damit noch 5,1 Prozentpunkte. Über rollierende drei Jahre, also seit dem 30. März 2020 liegt unser Plus mit +41,6 Prozent jetzt nur knapp über dem Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds von +41,1 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert knapp verfünffacht (+392 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt noch 7,8 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Von unseren größten fünf Einzelaktienpositionen liefen vier in dieser Woche stärker als die Indizes nach oben: Hella gewannen +5,2 Prozent (auf 80,15 Euro, Einstand 35,90 Euro), AXA +5,7 Prozent (auf 28,165 Euro, Einstand 19,62 Euro), Renault +6,1 Prozent (auf 37,60 Euro, Einstand 30,16 Euro) und PORR +4,0 Prozent (auf 13,50 Euro, Einstand 13,48 Euro).

Der Autozulieferer Hella plant seinen Aktionären für das Rumpfgeschäftsjahr 2022 eine Dividende von insgesamt 2,88 Euro je Aktie zahlen. Darin enthalten ist dann allerdings die bereits Ende des vergangenen Jahres verkündete Sonderdividende von 2,61 Euro im Zusammenhang mit dem Ausstieg des Unternehmens aus dem Gemeinschaftsunternehmen HPBO. Die Regeldividende für die sieben Berichtsmonate beträgt damit 0,27 Euro. Damit werde die übliche Ausschüttungspolitik fortgeführt. Hella hatte bereits im Februar Eckdaten und einen Ausblick veröffentlicht, diese Angaben wurden in der zweiten Märzhälfte unlängst bestätigt. Das Unternehmen hatte in seinem Rumpfgeschäftsjahr von einer starken Auftragslage profitiert. Unter dem Strich verdiente Hella von Juni bis Ende Dezember den aktuellen Angaben zufolge 352 Millionen Euro. Das mittlerweile mehrheitlich zum französischen Konzern Faurecia gehörende Unternehmen hatte zum Jahreswechsel sein Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr umgestellt.

Eine ganze Reihe sogar noch höherer Kursgewinne finden sich bei weiteren Aktienpositionen: Wochengewinner ist INDUS Holding mit +12,9 Prozent (auf 25,00 Euro, Einstand 23,68). Die Beteiligungsgesellschaft peilt für das laufende Jahr ein weiteres Umsatzwachstum an. Die Erlöse sollen 2023 von 1,8 Milliarden auf 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro steigen, teilte das Unternehmen mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Indus bei 145 Millionen bis 165 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten Wertminderungen auf Beteiligungen das Ergebnis belastet, insbesondere im Bereich Fahrzeugtechnik. Das Ebit war als Folge auf 133,7 Millionen Euro zurückgegangen, bereinigt darum war es von rund 168 Millionen auf 176,5 Millionen Euro angestiegen. Indus hatte bereits Ende Februar vorläufige Zahlen vorgelegt. Die Holding richtet sich neu aus und will sich von einigen Beteiligungen in der Fahrzeugtechnik trennen. Wegen der Abschreibungen rutschte das Unternehmen 2022 in die roten Zahlen. Im fortgeführten Geschäft sank das Ergebnis je Aktie von 3,68 auf 2,68 Euro. Aktionäre sollen auf dieser Grundlage eine Dividende von 0,80 Euro erhalten, nach 1,05 Euro im Vorjahr. Die Mittelfristziele habe man „fest im Blick“. Trotz der geplanten Verkäufe der Fahrzeugserienzulieferer will das Unternehmen bis 2025 einen Umsatz von deutlich über zwei Milliarden Euro und eine Ebit-Marge von über 10 Prozent erreichen. 2022 lag diese vor Wertminderungen bei 9,8 Prozent.

Während die Aktie des Konkurrenzen Jungheinrich einen empfindlichen Rückschlag erlitt, konnte die KION-Aktie in dieser Woche +10,7 Prozent gewinnen (auf 35,61 Euro, Einstand 25,94 Euro). KION hatte sich bekanntlich bei Vorlage seiner Jahreszahlen Anfang des Monats noch leicht optimistisch mit Blick auf 2023 geäußert. Der eher vorsichtige Ausblick von Konkurrent Jungheinrich auf das laufende Jahr kam deshalb bei Jungheinrich-Aktionären nicht gut an.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank erholte sich um +9,6 Prozent (auf 9,356 Euro, Einstand 8,54 Euro). Die Börsenumsätze in der Aktie waren in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich, insbesondere am Freitag, dem 24. März, als es zu einem Intra-Day-Reversal kam. Dass die Aktie die kurz vor dem Wochenende gestartete Spekulationswelle so gut überstanden ist, darf als positives Signal gewertet werden. Die Deutsche Bank sieht sich von dem absehbaren Totalausfall bestimmter Nachrang-Anleihen der Krisenbank Credit Suisse kaum betroffen. Das größte deutsche Kreditinstitut sei bei diesen eigenkapitalähnlichen AT1-Anleihen der Credit Suisse „nahezu null“ engagiert, erklärte ein Sprecher des Frankfurter Dax-Konzerns. Zuvor hatten die Schweizer Aufsichtsbehörden die Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank durch die größere Konkurrentin UBS bekannt gegeben. Den Kaufpreis von 3 Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro) will die UBS in eigenen Aktien bezahlen. Die Inhaber der AT1-Anleihen der Credit Suisse sollen ihr investiertes Geld auf Geheiß der Schweizer Finanzaufsicht Finma komplett verlieren. Dabei geht es um insgesamt 16 Milliarden Franken. Zu den größeren Investoren gehörten wohl – im Gegensatz zur Deutschen Bank – PIMCO, Goldman Sachs und JP Morgan.

Die Aktie von HeidelbergCement / HeidelbergMaterials stieg um 8,8 Prozent (auf 67,26 Euro, Einstand 41,02 Euro). Der Aktienkurs bestätigt mit neuen Ein-Jahres-Hochs seinen Aufwärtstrend. Unterstützung gab es von Analysten: Das Unternehmen habe beim Thema Dekarbonisierung in der europäischen Baustoffbranche die Nase vorn, schrieb die Expertin von Jefferies. Hierdurch dürfte man auch die Profitabilität weiterhin stärker steigern können als andere.

Auffällig positiv setzte sich auch die Kursbewegung bei Dr.Hönle fort: Nachdem in der Vorwoche, wie hier berichtet, eine Impulsbewegung begonnen hatte, stieg die Aktie in dieser Woche +7,6 Prozent (auf 20,10 Euro, Einstand 18,48 Euro). Damit kletterte der Kurs über die gleitenden 100- und 200-Tage-Durchschnittslinien. Wir haben unserer StopBuy-Marke zur Aufstockung der bislang kleinen Position herabgesetzt.

Die Aktie von Knaus Tabbert beendete eine mehrwöchige Konsolidierungsphase mit einem Wochengewinn von +7,3 Prozent (auf 42,90 Euro, Einstand 32,11 Euro). Der Konzern hat in seinem in dieser Woche vorgelegten Geschäftsbericht den Rekordumsatz von 1,05 Mrd. Euro für das abgelaufene Jahr bestätigt. Das entspricht einem Plus von 187 Mio. Euro oder 21,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gruppe profitiert von der ungebrochen hohen Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen in Deutschland und Europa. Insgesamt wurde trotz den Herausforderungen entlang der Lieferketten mit konzernweit 29.556 fakturierten Einheiten (Vorjahr: 25.922) ein erneuter Absatzrekord erzielt. Das eigentliche Absatzpotenzial auf Basis der hohen Marktnachfrage sowie der Auftragsbestände konnte noch nicht vollständig bedient werden. Ursache waren ausbleibende Zulieferungen, insbesondere motorisierte Fahrgestelle, aufgrund unterbrochener Lieferketten und einem weltweiten Mangel an Halbleitern. Knaus Tabbert konnte dies teilweise durch den Bau von Wohnwagen kompensieren. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA stieg im Berichtszeitraum von 60,7 Mio. auf 70,1 Mio. Euro, also um 15,5 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt mit 6,7 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert von 7 Prozent. Das vierte Quartal, in dem die Maßnahmen zur Diversifizierung auf fünf Chassis Lieferanten erstmals ihre ganze Wirkung zeigten, glänzte mit Rekordwerten. Mit 355,6 Mio. Euro (Vorjahr: 228,2 Mio. Euro) konnte der bis dato höchste Umsatz in einem Quartal erzielt werden. Auch beim Ergebnis zeigte Knaus Tabbert Stärke. Die bereinigte EBITDA Marge lag bei 11,0 Prozent und trug wesentlich zur Erreichung der Prognose bei. Aufgrund des weiterhin hohen Auftragseingangs betrug der Auftragsbestand zum 31. Dezember – wie bereits im Vorjahr – rund 1,3 Mrd. Euro oder 30.711 Einheiten (Vorjahr: 32.398 Einheiten). Das gibt Planungssicherheit für das Jahr 2023. Rund 58 Prozent des Auftragsbestands sind motorisierte Fahrzeuge, also Wohnmobile und Camper Vans, die eine höhere absolute Profitabilität aufweisen. Im Premium-Segment des Konzerns, mit den Marken Knaus, Tabbert, T@B und Weinsberg erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 918,8 Mio. Euro nach 740,6 Mio. Euro im Vorjahr, ein Anstieg von 24,1 Prozent. Das bereinigte EBITDA im Segment lag mit 54,6 Mio. Euro um 20,7 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 45,2 Mio. Euro. Das Luxus-Segment mit der Marke Morelo erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 519 verkauften Einheiten einen Umsatz von 130,7 Mio. Euro gegenüber 122,0 Mio. Euro im Jahr 2021. Das bereinigte EBITDA lag mit 15,6 Mio. Euro auf dem Vorjahreswert. Entsprechend der Dividendenpolitik der Knaus Tabbert AG wird der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von EUR 1,50 je Aktie oder in Summe 15,6 Mio. Euro auszuschütten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 54 Prozent des Konzernjahresüberschusses. Der Vorstand der Knaus Tabbert AG erwartet für das Geschäftsjahr 2023 weiteres Wachstum. Auf Basis des Auftragsbestandes, der geänderten Chassis-Einkaufsstrategie und den daraus resultierenden positiven Produktmixeffekten sei von einem starken Umsatzwachstum des Konzerns gegenüber Vorjahr vor Preissteigerungseffekten auszugehen. Preissteigerungen gegenüber Händlern des Knaus Tabbert Konzerns werden im Geschäftsjahr 2023 in einer Bandbreite von 6 bis 8 Prozent geplant. Die bereinigte EBITDA Marge wird sich entlang des angestrebten Umsatzwachstums verbessern und wird zwischen 7,5 und 8,5 Prozent erwartet. Voraussetzung hierfür sind allerdings eine Entspannung in den Lieferketten und folglich die planmäßige Verfügbarkeit bei Komponenten und sonstigen Materialien.

ArcelorMittal stiegen in dieser Woche im +7,1 Prozent (auf 27,87 Euro, Einstand 25,76 Euro).

ProSieben Sat 1 Media legten +6,3 Prozent zu (auf 9,362 Euro, Einstand 7,81 Euro). Der Fernsehkonzern will in dem schwierigen Konjunkturumfeld Arbeitsplätze abbauen und dadurch Kosten einsparen. Zeitgleich bekräftigte der neue Konzernchef Bert Habets die Ausrichtung auf das „Entertainment-Geschäft“. Dazu gehört die hauseigene Streaming-Plattform Joyn und die Produktion von Programminhalten.

Die Aktie des Nutzfahrzeugherstellers TRATON schließlich stieg um +6,1 Prozent (auf 18,03 Euro, Einstand 18,04 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde der Anteilswert vom geringen Investitionsgrad, unserer größten Einzelaktienposition Fairfax und den Asien-Nebenwertefonds, die den Kursaufschwung in dieser Woche nicht mitmachten, allerdings auch nicht stärker verloren.

Fairfax Financial Holdings traten per Saldo in dieser Woch auf der Stelle: -0,1 Prozent (auf 898,83 CAD, Einstand 454,83 CAD). Seit Mitte März pendelt die Aktie in einer recht engen Bandbreite um 900 CAD. Dies ist als Konsolidierung der hohen Kursgewinne in den Monaten zuvor zu werten. Seit unserem Einstieg hat sich der Kurs etwa verdoppelt. Fundamental bleibt Fairfax mindestens gut haltenswert (KGV unter 7).

Micron Technology belebten zwar mit einem positiven Ausblick den HighTech-Sektor, konnten aber selbst nicht bis zum Wochenschluss davon profitieren: -1,3 Prozent (auf 60,34 USD, Einstand 61,235 USD). Aus Vergeltung für US-Sicherheitsmaßnahmen gegenüber chinesischen Technologie-Lieferanten und Einschränkungen für den Export von Hochleistungs-Chips nach China , erklärte Peking nun die Produkte von Micron Technology in puncto Cyber-Sicherheit unter die Lupe nehmen.

Die prozentual größten Kursverlierer dieser Woche sind eher bei einigen kleineren Positionen zu finden:

Atos verloren -14,3 Prozent (auf 11,39 Euro, Einstand 13,42 Euro). Grund für den Kursrückgang ist, dass der Flugzeugbauer Airbus erklärte, nicht länger einen Einstieg beim Cybersicherheitsanbieter Evidian zu verfolgen. Evidian gehört zum französischen IT-Konzern Atos. Es werde keine Minderheitsbeteiligung mehr angestrebt, wenngleich Airbus und Atos weiterhin andere Möglichkeiten diskutierten, hieß es. Auch wenn der hohe Marktwert von Evidian also nicht durch eine Airbus-Beteiligung beziffert wird, dürfte er allein einen Großteil des aktuellen Börsenwertes von Atos (1,26 Mrd. Euro für über 11 Mrd. Jahresumsatzerlöse) decken.

Biofrontera verloren in dieser Woche -4,2 Prozent (auf 1,15 Euro, Einstand 2,40). Fundamentale Gründe dafür sind nicht bekannt, im Gegenteil: Die Deutsche Balaton blieb im März auf der Käuferseite und stockte ihren Bestand mit kleinen Zukäufen weiter auf. Die Deutsche Balaton AG versucht seit Jahren eine feindlichen Übernahme der Biofrontera. Diese könnte in diesem Jahr endlich die Gewinnschwelle erreichen. Wesentliche Quelle von rund 34 Mio. Euro Umsatzerlösen in diesem Jahr dürfte die US-Tochter sein, bei der allerdings auch ein Großteil der Gewinne im US-Markt verbleibt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir warten noch auf chart- bzw. markttechnische Signale, um Veränderungen an unserem Portfolio zu veranlassen.

Wie hoch ist die Barreserve?

Gegenüber der Vorwoche gibt es somit wieder wenig Veränderungen. Das Euro-Bankguthaben des Fonds beträgt 155.656 Euro (2,7 Prozent vom Fondsvermögen). Der Euro-Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben (217.988 US-Dollar, 102.141 britische Pfund und 54.625 kanadische Dollar) ist in dieser Woche durch die leichte Euro-Schwäche geringfügig auf 352.583 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen beträgt unverändert 6, 1 Prozent. Unser auf Bankkonten gehaltenes Vermögen beträgt zusammen 508.239 Euro, was 8,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht (nach 9,1 Prozent vor einer Woche). Der Gegenwert der nominal 800.000 Euro Bundesanleihe ist im Wochenvergleich um 510 Euro gestiegen auf aktuell 809.832 Euro (einschließlich Stückzinsen). Dies macht 14,0 Prozent vom Fondsvermögen aus (nach 14,1 Prozent in der Vorwoche). Der Kurs ist im Wochenvergleich weiter ganz leicht, nämlich von 99,88 auf 99,91 Prozent gestiegen. Insgesamt beträgt unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe jetzt 1,318 Mio. Euro bzw. 22,8 Prozent des Fondsvermögens.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Mehrheitlich rechnen die Marktteilnehmer mit einer Rezession, wenn auch offenbar nur mit einer milden Schwächephase. Gründe dafür gibt es viele. Vor allem die raschen und weitreichenden Zinserhöhungen der großen Notenbanken werden ihre Wirkung zeitverzögert im Laufe dieses und wohl noch im nächsten Jahr entfalten. Überall sind jetzt sogenannte Zweitrundeneffekte bei der Inflationsentwicklung zu sehen: Preiserhöhungen müssen auf die eigenen Produktpreise umgelegt werden und die Forderungen nach Lohnerhöhungen erreichen zweistellige Prozentsätze. Es wäre nicht fair, das „Lohn-Preis-Spirale“ zu nennen, denn der Anstoß ging im vergangenen Jahr noch nicht von den Löhnen aus. Jetzt aber ist der Kreislauf angestoßen und wird wohl auch nicht zum Stillstand kommen, nur weil der Ölpreis zur Abwechslung mal fällt. Das Thema Inflation und ihre Bekämpfung bleibt uns wahrscheinlich für viele Jahre erhalten. Das spricht aber gegen eine Rückkehr zu Nullzinsen und gegen eine Bewertungsausweitung für Wachstumsaktien. Aktienselektion bleibt Trumpf. Manches, was früher chronisch hoch bewertet war, ist billig geworden, darunter beispielsweise die Biotech-Branche und die großen schweizerischen Pharmakonzerne. Wir identifizieren zunehmend mehr kaufenswerte Aktien. Was in den meisten Fällen noch fehlt, sind die chart- / markttechnischen Kaufsignale.

Übrigens hat sich die Einschätzung, dass das in Russland investierte Kapital westlicher Konzerne verloren geht, bislang als zutreffend erwiesen: Nachdem BASF einräumen musste, dass ihre Tochter Dea Wintershall „faktisch enteignet“ wurde, macht nun Volkswagen diese Erfahrung: Ein Gericht in Nischni Nowgorod an der Wolga hat auf eine Klage des früheren russischen VW-Partners Gaz hin das Vermögen des Wolfsburger Automobilkonzerns in Russland beschlagnahmt. Gaz habe vor Gericht beantragt, die Kündigung des Montagevertrags für nichtig zu erklären und VW zu einer Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel (190 Millionen Euro) zu verurteilen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. BASF und Volkswagen gehören allerdings weiterhin zu den größten Auslandsinvestoren in der Volksrepublik China, einer ebenfalls zunehmend aggressiv gegen Ausländer und Nachbarstaaten agierenden Diktatur. Man ist geneigt zu sagen: Manche werden auch aus Schaden nicht klug.

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