Wochenkommentar KW 05/2023

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW05/2023) an den Börsen geschehen?

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Wie erwartet erhöhte die Fed ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und stellte eine weitere geldpolitische Straffung in Aussicht. Das erschreckte die Börsen kurzfristig. Dann wurden die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell aber als weniger „falkenhaft“ eingestuft, so dass die Kapitalmärkte mit Kursgewinnen reagierten. Auch die EZB-Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte und die Ankündigung, dass es nicht die letzte war, entsprach den Erwartungen. Zuletzt belasteten dann aber die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten, denn der starke Beschäftigungsanstieg dürfte auf Inflation und Zinsen erhöhend wirken. Stärkere Kursreaktionen gab es auf die Verlautbarungen der großen US-Tech-Konzerne: Während Meta (Facebook) positiv überraschte, reagierten die Börsen bei Apple, Amazon und Alphabet enttäuscht mit Kursverlusten. So verzeichnet der Dow Jones auf Wochensicht ein kleines Minus von -0,2 Prozent, womit das Plus seit Jahresbeginn auf vergleichsweise mickrige +2,3 Prozents schrumpft. Der Nasdaq-100 schaffte die fünfte Woche in Folge ein Plus: mit +3,3 Prozent beträgt der Anstieg seit Jahresbeginn schon +14,9 Prozent. Der Euro-STOXX-50 gewann in dieser Woche +1,9 Prozent; seit dem Jahreswechsel ergibt sich damit ein Zuwachs von +12,2 Prozent. Der DAX setzte zur Aufholjagd an: auf Wochensicht +2,2 Prozent, seit Jahresbeginn +11,2 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 31,06 Euro ermittelt. Das ist der höchste Stand seit Anfang Juni vergangenen Jahres. Im Wochenvergleich ist das ein Gewinn von 24 Cent bzw. +0,8 Prozent. (Darin sind also wie üblich die Kursveränderungen vom Freitag noch nicht enthalten.) In den ersten fünf Wochen des Jahres ist der Anteilswert um +5,3 Prozent gestiegen, etwas weniger als der Durchschnitt der weltweit anlegenden Aktienfonds mit +6,5 Prozent. Die leichte Underperformance liegt an unserer sehr defensiven Aufstellung mit hoher Barreserve und weitreichendem Verzicht auf hochbewertete Technologie-Aktien (siehe dazu aktuelle strategische und taktische Überlegungen am Ende dieses Wochenberichts). Über rollierende 12 Monate, also seit dem 2.Februar 2022, ist unser Anteilswert nur um -1,4 Prozent gesunken; der Durchschnitt der globalen Aktienfonds hat in diesem Zeitraum aber -6,9 Prozent verloren. Unser Vorsprung über 12 Monate ist also sogar gewachsen: auf jetzt 5,5 Prozentpunkte. Über rollierende drei Jahre haben wir ein Plus von +12,5 Prozent erzielt, der Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds mit +15,1 Prozent etwas mehr. Allerdings waren dieser und längere Zeiträume stark von dem euphorischen Höhenflug der US-Technologiewerte geprägt, den wir letztendlich richtigerweise, aber zu früh, als Bewertungsblase erkannt hatten. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +62,8 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) hat sich der Anteilswert jetzt mehr als verfünffacht (+403 Prozent). (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug). Um ein neues Allzeit-Hoch (32,70 Euro) zu erreichen, muss unser Anteilswert jetzt nur noch 5,3 Prozent steigen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Nach einer Konsolidierung in den Vorwochen trug nun unsere große Aktienposition Hella wieder sehr positiv zur Anteilswertentwicklung bei: +3,9 Prozent (auf 79,60 Euro, Einstand 35,90 Euro). Neue Unternehmensnachrichten gab es nicht. Mitte Januar hatten die Analysten der Deutschen Bank und von JP Morgan Chase & Co Hella mit „Halten“ eingestuft, erstere mit Kursziel 70 Euro, letztere mit Kursziel 60 Euro.

Volatil, aber unterm Strich im bestätigten Aufwärtstrend entwickelte sich weiterhin KION: Allein in dieser Woche +9,8 Prozent (auf 40,83 Euro, Einstand 25,94 Euro). Der prozyklische Zukauf („Verteuerung“ zu 30,6625 Euro) vor vier Wochen hat sich damit als sehr richtig erwiesen. Jetzt empfahl die Bank of America (BofA) KION im Hinblick auf die schnelle Verbesserung der Lieferketten-Situation.

Auf die schwache Kursentwicklung in der Vorwoche folgte nun bei der dänischen Fähr-Reederei DFDS wieder ein schöner Kursanstieg: +7,6 Prozent auf 271,40 DKK (Einstand 267,59 Euro) – ohne Unternehmensnachrichten.

Deutlich verbessert hat sich auch der charttechnische Eindruck bei Stellantis und Atos. Bei Stellantis (+7,2 Prozent auf 15,226 Euro, bisheriger Einstand 12,20 Euro) haben wir das positive Momentum als Kaufsignal gewertet und zugekauft (siehe unten: Transaktionen).

Die Atos-Aktie, in die wir kürzlich erst wiedereingestiegen sind, versucht, ihren Aufwärtstrend fortzusetzen und griff das Januar-Hoch an. In dieser Woche +5,8 Prozent (auf 12,69 Euro, Einstand 13,21 Euro).

Auch die ebenfalls erst vor kurzem ins Portfolio aufgenommenen Gerresheimer entwickeln sich gut: +4,5 Prozent (auf 72,10 Euro, Einstand 69,58 Euro). Gleiches gilt für die aufgestockten Knaus Tabbert: diese Woche +4,1 Prozent (auf 41,10 Euro, Einstand 32,11 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde unser Anteilswert in dieser Woche von der recht hohen Barreserve und einigen Aktien, die gegen den Trend Kursverluste verzeichneten:

Formycon verloren -9,8 Prozent (auf 78,60 Euro, Einstand 36,65 Euro). Damit näherte sich der Kurs dem Platzierungspreis einer rasch durchgezogenen Kapitalerhöhung. Im Rahmen eines früher von der Hauptversammlung abgesegneten „Vorratsbeschlusses“ hat die Formycon AG beschlossen, ihr Grundkapital von nominal 15.128.775 Euro um 910.000 Euro auf 16.038.775 Euro zu erhöhen, also 910.000 neue Aktien mit einem rechnerischen Nennwert von je einem Euro auszugeben. Diese wurden mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens („Accelerated Bookbuilding“) bei institutionellen Anlegern platziert und sind schon für das vergangene Jahr voll gewinnberechtigt. Die Großaktionäre ATHOS KG (26,4 %) und Active Ownership Capital (6,6 %) hatten sich schon im Vorfeld bereit erklärt, die Kapitalmaßnahmen zu unterstützen und haben sich an der Kapitalerhöhung beteiligt. Der ATHOS KG wurden 279.220 neue Aktien und Active Ownership Capital 67.532 neue Aktien zugeteilt. Im Bookbuilding-Verfahren war ein Platzierungspreis von 77,00 Euro je neuer Aktie festgelegt worden, was zu einem Bruttoemissionserlös in Höhe von 70,07 Mio. Euro vor Provisionen und Kosten führte. Er soll in erster Linie dazu verwendet werden, die laufende Entwicklung der eigenen Biosimilar-Kandidaten (FYB202, FYB206, FYB208, FYB209) bis zur Zulassung zu forcieren sowie die Biosimilar-Pipeline zu erweitern und die organische Wachstumsstrategie zu unterstützen. Darüber hinaus erwäge Formycon „perspektivisch weitere Assets entlang der Wertschöpfungskette in das Unternehmen zu integrieren, um die Entwicklung hin zu einem hochspezialisierten und global agierenden Unternehmen im Marktsegment Biosimilars zu beschleunigen.“ Die Kapitalmaßnahme diene zudem der Stärkung der Bilanz inklusive der Rückführung des in Anspruch genommenen Darlehens im Rahmen der ATHOS-Transaktion. Es gab kein öffentliches Angebot für die Aktien, an dem wir uns hätten beteiligen können.

Dr. Hönle gaben ohne Unternehmensnachrichten -7,7 Prozent ab (auf 19,70 Euro, Einstand 18,48 Euro). Der Ausbruch über den noch fallenden 200-Tage-Kursdurchschnitt ist damit (noch) nicht gelungen. Wir stellen eine Aufstockung der kleinen Position solange zurück, bis der Aufwärtstrend bestätigt wird.

Deutsche Bank verloren 6,6 Prozent (auf 11,53 Euro, Einstand 8,12 Euro), obwohl die Bank 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt hat. Dabei wurde offenbar negativ aufgenommen, dass Verlustvorträge zu einer geringeren Steuerlast führten, das Ergebnis ohne Steuereffekte also ncht ganz so positiv ausgefallen wäre. Die Analystin der kanadischen Bank RBC sprach von „durchwachsenen Resultaten“. Allein für das vierte Quartal wurde auf der Umsatzseite eine Steigerung der Erlöse um 7,03 Prozent auf 6,32 Milliarden Euro erzielt – etwas weniger als die durchschnittliche Markterwartung von 6,48 Milliarden Euro. Alle vier Quartale 2022 ergeben jetzt zusammen Erlöse von 27,21 Milliarden Euro, 7,08 Prozent mehr als 2021. Bei 2,04 Mrd. Aktien entfallen also auf jede Aktie 13,34 Euro Erlöse. Damit notiert die Aktie mit einem Kurs/Umsatz-verhältnis von unter 1. Wenn davon 2,43 Euro als Gewinn verbleiben, sind das stolze 18 Prozent. Und das KGV liegt bei nur 4,8. Es ist also eingepreist, dass dieses Niveau in den nächsten Jahren nicht zu halten ist. Wenn man für dieses und das nächste Jahr von vielleicht (zumindest im durchschnitt realistischen) 2 Euro Gewinn pro Aktie ausgeht, läge das KGV immer noch unter 6. Die Dividende von zuletzt nur 20 Cent bietet bei rund 2 Euro Spielraum für deutliche Erhöhungen, denn eine Ausschüttungsquote von nur 10 Prozent steht der Großbank nicht gut zu Gesicht. Eine realistische Dividendenhöhe von zumindest 50 Cent (in ein bis zwei Jahren) würde die Dividendenrendite auf 4 bis 5 Prozent erhöhen, bei durchaus möglichen 80 Cent wären es rund 7 Prozent Dividendenrendite.

Schlechteste Auslandsaktie in unserem Portfolio war in dieser Woche die südkoreanische KT Corp (-5,1 Prozent auf 13,68 USD, Einstand 10,23 USD). Der erhoffte charttechnische Ausbruch nach oben ist damit ausgeblieben. Wir warten deshalb auch mit unserem Zukauf noch ab.

Schlechteste US-Aktie dieser Woche in unserem Portfolio ist der Versicherungskonzern Cigna Corp (-5,1 Prozent auf 292,59 USD, Einstand 190,44 USD). Die Quartalsergebnisse lösten offenbar weitere Gewinnmitnahmen aus. Der Umsatz im vierten Quartal lag gegenüber dem Vorjahresquartal nur 0,15 Prozent höher bei 45,74 Milliarden USD. Das entspricht bei 305,74 Mio. Aktien Umsatzerlösen, also vor allem Prämieneinnahmen, von 150 USD pro Aktie. Davon blieben als Netto-Gewinn pro Aktie (EPS) 4,96 USD. Im Vorjahresviertel waren es nur 4,77 USD. Die Quartalserlöse lagen damit knapp unter den durchschnittlichen Marktschätzungen von 45,88 Milliarden USD, der Quartalsgewinn aber über den erwarteten 4,86 USD pro Aktie. Für das Gesamtjahr stiegen die Erlöse um 3,77 Prozent auf 180,64 Milliarden USD bzw. 590 USD pro Aktie. Davon verblieben 23,27 USD pro Aktie als Nettogewinn (EPS) – nach 20,47 USD im Jahr 2021. Auch bezogen auf das Gesamtjahr 2022 entsprachen die Erlöse weitgehend den Erwartungen und die Gewinnschätzung (durchschnittlich 23,16 USD) wurde leicht übertroffen. Nachdem die Aktie im vergangenen Jahr mit einem Plus von rund 50 Prozent gegen den Trend zu den besten US-Aktien überhaupt gehört hatte, scheint es jetzt Gewinnmitnahmen zu geben. Dabei ist das erreichte Kursniveau gerechtfertigt, denn Erlöse und Gewinne dürften sowohl in diesem Jahr als auch danach weiter wachsen. Auf Basis der Gewinnschätzungen für dieses Jahr sinkt das KGV unter 12 und dann 2024 oder 2025 unter 10.

Der Einstieg des aktivistischen Investors Petrus Advisers bei der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) wurde noch nicht goutiert. Der Aktienkurs sank im Wochenvergleich um 0,3 Prozent auf 8,59 Euro (Einstand 8,12 Euro). Der Londoner Hedgefonds fordert eine grundlegende Überarbeitung der Strategie, so dass ein Mehrwert für die Aktionäre entstehen soll. Die aktuell niedrige Bewertung der Pfandbriefbank reflektiere „signifikante strategische Schwächen“, monieren die Petrus-Partner Klaus Umek und Till Hufnagel in einem Brief an pbb-Vorstand und Aufsichtsrat. Petrus Advisers ist nach eigenen Angaben mit „knapp unter drei Prozent“ an der PBB beteiligt. Man befinde sich schon länger im Austausch mit dem Management, das bisher auf die Forderungen aber nicht eingegangen sei. Tatsächlich sehen auch wir seit Jahren mehr Kurspotenzial für den Immobilienfinanzierer und üben uns in Geduld. Vom Engagement des Hedgefonds könnten positive Impulse ausgehen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Auch wenn der Kursrückgang bei US-Pharmakonzern Pfizer fundamental übertrieben erscheint, wollen wir möglichst wenig Kapital binden in Aktien, die „gegen uns laufen“, sich also in Abwärtstrends befinden. Wir haben deshalb unsere Pfizer-Position in dieser Woche halbiert und damit einen Teil des Buchgewinns realisiert. Der Verkauf der 2.000 Pfizer-Aktien erfolgte zu 43,615 USD. Gegenüber unserem Einstand zu 41,62 USD haben wir damit einen Kursgewinn von 4,8 Prozent realisiert (zusätzlich zur Dividendenrendite von gut 3 Prozent und rund 8 Prozent Währungsgewinn, denn unser Einstieg war im Juli 2021 bei einem Wechselkurs von 1,177 USD/EUR erfolgt, der Teilverkauf jetzt bei 1,08 USD/EUR. )

Stellantis war bislang eine kleine Aktienposition, die jetzt ihren Aufwärtstrend bestätigte. Mit dem Anstieg über 15 Euro gelang dem Kurs der Ausbruch über einen bisherigen Widerstand, an dem der Kursanstieg im August, Anfang Dezember und im Januar noch gescheitert war. Wir haben die Position deshalb jetzt verdoppelt. Der Zukauf von 4.000 Stellantis erfolgte an der Euronext-Börse in Paris zu 15,07 Euro. Unser durchschnittlicher Einstandskurs steigt damit von 12,20 Euro auf 13,635 Euro und der Anteil am Fondsvermögen von 1,0 auf gut zwei Prozent.

Wie hoch ist die Barreserve?

Durch den Pfizer-Teilverkauf (+39.920 Euro nach Transaktionskosten) ist das Euro-Bankguthaben zunächst auf 147.647 Euro gestiegen (2,5 Prozent vom Fondsvermögen). Allerdings übersteigt der Stellantis-Zukauf mit gut 60.000 Euro die Einnahmen aus dem Pfizer-Teilverkauf. Wenn noch rund 4.100 Euro Quartalsdividenden von AT&T und British American Tobacco verbucht sind, beträgt das Euro-Bankguthaben des Fonds noch 91.292 Euro. Unsere Guthaben auf den Fremdwährungskonten sind durch Zinseinnahmen wieder gestiegen: Für Januar haben wir 755 US-Dollar (4,05 % p.a.) erhalten (zusammen jetzt 217.312 US-Dollar), 275 britische Pfund (3,15 % p.a., zusammen jetzt 101.855 GBP) und 178 kanadische Dollar (3,81 % p.a., zusammen jetzt 54.455 CAD). Der Euro-Gegenwert dieser Fremdwährungsguthaben beträgt jetzt 350.634 Euro, trotz Zinsen wieder -0,5 Prozent weniger als in der Vorwoche, weil der Euro weiter gestiegen ist. Der Anteil am Fondsvermögen ist weiter leicht gesunken: von 6,0 auf 5,9 Prozent. Vor Verbuchung des Stellantis-Zukaufs und der beiden oben erwähnten Quartalsdividenden beträgt unser auf Bankkonten gehaltenes Vermögen 498.281 Euro, was 8,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Der Gegenwert der nominal 1,00 Million Euro Bundesanleihe beträgt mit Stückzinsen aktuell 1.008.669 Euro bzw. 17,0 Prozent vom Fondsvermögen. Der Kurs ist im Wochenvergleich zwar ganz minimal gesunken (von 99,79 auf 99,78 Prozent). Dies wurde aber durch die Stückzinsen für eine Woche wieder mehr als ausgeglichen. Insgesamt beträgt unsere Barreserve aus Bankguthaben und Bundesanleihe vor dem Stellantis-Zukauf 1,507 Mio. Euro bzw. 25,3 Prozent des Fondsvermögens und nach dem Stellantis-Zukauf 1,451 Mio. Euro bzw. 24,4 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Nutzen wir die guten Aktienmärkte aktuell nicht genug? Von der Kursrallye im Januar hätte man stärker profitieren können, wenn man vollinvestiert gewesen wäre. Außerdem haben sich einige im vergangenen Jahr sehr stark abgestürzte Technologie-Aktien prozentual stärker erholt – von ihren Tiefs aus gerechnet. Die jüngsten Zinserhöhungen durch die großen Notenbanken vermochten die Stimmung nicht zu drücken – auch nicht, die unmissverständlichen Ankündigungen weiterer Zinsanhebungen. Aber Fed und EZB werden wohl noch das ganze Jahr 2023 damit verbringen müssen, die Inflation wieder in die Richtung des erklärten Ziels von nur zwei Prozent zu bringen. Der damit verbundene Liquiditätsentzug wirkt erfahrungsgemäß zeitverzögert – auf die Realwirtschaft und wohl auch auf die Börsen. Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der restriktiveren Geldpolitik waren mit der Erwartung einer Rezession, zumindest einer ausgeprägten Schwächephase der Konjunktur verbunden. Wenn sich die Konjunktur jetzt besser entwickelt als vor ein paar Monaten befürchtet, muss umgekehrt mit einer Fortsetzung des Liquiditätsentzuges durch die Notenbanken gerechnet werden. Ein Zinsanstieg drückt den Wert von sogenannten „long duration assets“, also Anleihen mit langen (Rest-) Laufzeiten und Wachstumsaktien. Das war 2022 eindrucksvoll zu sehen. Zu glauben, dies werden sich in diesem Jahr umkehren, erscheint verfrüht.

Bei der Bewertung von Technologie- und vermeintlichen Wachstumsaktien sollte zudem ein zweiter Faktor betrachtet werden: Die Bewertungen stützen sich auf die Annahme eines anhaltend hohen Wachstums (von Umsatzerlösen und Gewinnen). Wenn das tatsächliche Wachstum den Erwartungen nicht gerecht werden kann, ist es mit der Kurserholung der Tech- und Growth-Aktien schnell vorbei. Und die jüngsten Quartalszahlen von Apple, Amazon und Alphabet bestärken diesen Eindruck.

Wir bleiben deshalb bei unserer defensiven Aufstellung: Barreserve und „short duration“, d.h. Value-Aktien. Titel wie KION und Stellantis zeigen, dass auch da „Musik drin ist“.

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