Wochenkommentar KW 42/2022

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die angelaufenen Berichtssaison mit den Unternehmensergebnissen des dritten Kalenderquartals überraschte mehrheitlich positiv. Während an den Anleihemärkten weitere Kursverluste überwogen, zeigten sich die Aktienmärkte gestützt auf die Unternehmensgewinne meist im Plus. Der Dow Jones Industrial Average eroberte die Mitte September unterschrittene Marke von 31.000 Punkten zurück. Er gewann auf Wochensicht 4,9 Prozent; sein Verlust im laufenden Jahr beträgt jetzt -14,5 Prozent. Die zuvor stärker gefallenen Technologie- und Wachstumsaktien erholten sich stärker, so dass der Nasdaq-100-Index auf Wochensicht 5,8 Prozent zulegte. Der Verlust im laufenden Jahr verringert sich damit auf -30,7 Prozent. In Europa fiel die Kurserholung kleiner aus: Der Euro-STOXX-50 schaffte auf Wochensicht immerhin ein Plus von 2,8 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Rückgang jetzt -19,1 Prozent. Der DAX legte auf Wochensicht 2,4 Prozent zu. Seit Jahresbeginn ist das noch ein Rückgang um -19,9 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 28,91 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,29 Euro bzw. etwas mehr als ein Prozent. Das Minus im laufenden Jahr beträgt somit noch 8,2 Prozent – gegenüber einem Verlust von 16,9 Prozent beim Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds. Unser in der Vorwoche stark gestiegener Vorsprung im laufenden Jahr ist damit in dieser Woche leicht von 9,2 auf jetzt 8,7 Prozentpunkte kleiner geworden. Über rollierende 12 Monate, also seit dem 20. Oktober 2021, ist unser Anteilswert um 6,2 Prozent gefallen, der Durchschnitt der globalen Aktienfonds hat aber mit -14,1 Prozent mehr als doppelt so viel verloren. Damit ist unser Vorsprung über 12 Monate in dieser Woche weitergewachsen, nämlich von 5,8 auf 7,9 Prozentpunkte. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +51,5 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 369 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Große positive Performancebeiträge kamen in dieser Woche von der Erholung der in der Vorwoche schwachen asiatischen Börsen: Der Asien-ohne-Japan-Nebenwertefonds (AXA IM Asia Pacific ex Japan Small Caq Equity) stieg um +2,9 Prozent auf 85,56 USD und die ADRs des südkoreanischen Telekom-Wertes KT Corp um 5,5 Prozent auf 12,53 USD (Einstand 10,23 USD).

Die guten Geschäftsergebnisse von AT&T wurden mit einem Kurssprung um 14,1 Prozent (auf 17,10 USD, Einstand 23,29 USD, aber vor dem kostenlosen Spin-Off von Warner Bros. Discovery) gefeiert. Die Zahl von 708.000 neuen Mobilfunkkunden lag über den Marterwartungen, wogegen Konkurrent Verizon mit seinen Zahlen enttäuschte, weil offenbar viele Kunden ihren Telefonprovider wechselten. AT&T erhöhte seine Gewinnprognose. Auch die von AT&T abgespaltenen Warner Bros. Discovery entwickelten sich überdurchschnittlich: +8,5 Prozent (auf 13,49 USD, kostenlose Anfangsposition aus SpinOff AT&T, Zukauf zu 17,02 USD).

Beste deutsche Aktien in dieser Woche in unserem Portfolio ist GESCO. Die Aktie der Mittelstands-Beteiligungsgesellschaft stieg in dieser Woche um 10,6 Prozent (auf 24,00 Euro, Einstand 14,91 Euro). Der Konzern mit Schwerpunkten in der Prozess-Technologie, Ressourcen-Technologie sowie der Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie erhöhte seine Prognose für den Konzernjahresüberschuss. Mit den Halbjahreszahlen 2022 wurde die zum Anfang des Jahres veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr 2022 bestätigt und auf die jeweils oberen Bandbreiten bei Konzernumsatz (565 bis 585 Mio. Euro) und beim Konzernjahresergebnis (28,0 bis 30,5 Mio. Euro) präzisiert. Die aktuelle Entwicklung der Geschäftszahlen sei getragen durch die hohe Anpassungsgeschwindigkeit in der Weitergabe der Teuerungen bei gleichzeitig erfolgreicher Stabilisierung der Lieferketten. Zusätzlich wirkten weitere positive Effekte aus den Effizienzprogrammen. Damit zeichne sich ab, dass der Konzernjahresüberschuss 2022 in der Bandbreite von 30,7 bis 32,2 Mio. Euro liegen werde. Der Konzernumsatz 2022 werde in der kommunizierten Bandbreite von 575 bis 585 Mio. Euro erwartet.

Die erst in der Vorwoche wieder in den Fonds aufgenommenen HeidelbergCement gehörten seitdem zu den besten DAX-Aktien und legten auf Wochensicht 6,75 Prozent zu (auf 43,80 Euro, Einstand 41,02 Euro).

Von der Erholung der Aktien der Automobilbauer und Zulieferer profitierten wird mit Hella +6,7 Prozent (auf 71,55 Euro, Einstand 35,90 Euro), Renault +6,6 Prozent (auf 32,76 Euro, Einstand 30,16 Euro). und Stellantis +4,8 Prozent (auf 13,07 Euro, Einstand 12,20 Euro).

Die in der Vorwoche ins Portfolio aufgenommenen KION gewannen auf Wochensicht 5,0 Prozent (auf 21,93 Euro, Einstand 21,22 Euro), die zugekauften ProSieben Sat1 Media 4,9 Prozent (auf 7,006 Euro, Zukauf zu 6,75 Euro, durchschnittlicher Einstand 7,26 Euro) und die ebenfalls in der Vorwoche gekauften Deutsche Bank Aktien immerhin 3,3 Prozent (auf 8,90 Euro, Einstand 8,54 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Nach höheren Kursgewinnen in der Vorwoche gab es bei Biofrontera und Deutsche Pfandbriefbank (pbb) in dieser Woche Gewinnmitnahmen. Biofrontera verloren 3,6 Prozent (auf 1,615 Euro, Einstand 2,40 Euro) und Deutsche Pfandbriefbank 1,5 Prozent (auf 7,12 Euro, Einstand 8,12 Euro).

Prozentual sieht der Kursverlust bei NFON hoch aus: -20,1 Prozent (auf 5,24 Euro, Einstand 15,26 Euro). Allerdings handelt es sich dabei um unsere kleinste Position (0,4 Prozent vom Fondsvermögen), spekulativ und bewusst nicht verbilligt. Weil wir keine negativen Unternehmensnachrichten kennen, die einen solchen Kursverlust begründen würden, halten wir die Position.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wie angekündigt, haben wir Anfang dieser Woche zwei japanische Aktien neu ins Portfolio aufgenommen: An der Börse in Tokio haben wir 3000 Nippon Sanso Holdings zu 2.344,8 Yen und 2000 Itochu Corp. zu 3.831 Yen gekauft. Die Transaktionskosten für Brokerage u.ä. liegen mit zusammen ca. 0,67 Prozent zwar höher als an deutschen Börsenplätzen, sind aber moderat, meist geringer als die Schwankungen des Aktienkurses innerhalb eines Handelstages. An deutschen Börsenplätzen sind die Umsätze dieser Aktien für uns zu niedrig. Wir würden uns beim Kauf selber den Preis hochtreiben und beim Verkaufen selbst den Kurs nach unten drücken. Der Devisenkurs lag für beide Japan-Transaktionen bei 144,81 Yen pro Euro. Der Endbetrag mit allen Kosten in Euro beträgt letztendlich bei Nippon Sanso 48.911,77 Euro Euro und bei Itochu 53.258,73 Euro

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Aktienkäufe, auch in Tokio, wurden zulasten unseres Euro-Bankguthabens abgerechnet. Dadurch ist der Kontostand dort auf 323.591 Euro gefallen, was jetzt 5,8 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Die Guthaben auf den Währungskonten sind unverändert (214.787 USD, 100.943 GBP und 53.843 CAD). Der Euro-Gegenwert dieser Fremdwährungsguthaben ist, weil sich der Euro wieder etwas abschwächte, mit aktuellen Wechselkursen leicht auf 374.314 Euro gestiegen. Der Anteil am Fondsvermögen ist im Wochenvergleich trotzdem ganz leicht auf 6,73 Prozent gesunken, weil unsere Aktieninvestments gestiegen sind. Insgesamt beträgt die auf Bankkonten gehaltene Barreserve jetzt 697.905 Euro bzw. 12,55 Prozent vom Fondsvermögens. Die nominal 1,2 Millionen Euro Bundesanleihe haben mit Stückzinsen aktuell einen Kurswert von 1.209.161 Euro bzw. 21,8 Prozent vom Fondsvermögen. Der Kurs veränderte sich im Wochenvergleich nicht (unverändert 100,11 Prozent), so dass der Zuwachs von gut 320 Euro den Stückzinsen einer Woche entspricht. Insgesamt haben wir unsere Barreserve planmäßig auf 1,9 Mio. Euro bzw. 34,3 Prozent gesenkt.

Zumindest kurzfristig erweisen sich unsere Aktienkäufe vom Ende der Vorwoche bzw. Anfang dieser Woche schon mal als richtig. Nahe der Jahrestiefs haben wir rund 275.000 Euro aus unserer hohen Barreserve in Aktien investiert. Dass sich die Aktienmärkte in dieser Woche von den weiterhin schwachen Rentenmärkten abkoppeln konnten, ist es weiteres positives Zeichen. Die Trendindikationen verbessern sich bereits signifikant. Im Falle von prozyklischen Kaufsignalen würden wir vor allem bestehende Aktienpositionen, von denen wir langfristig fundamental überzeugt sind, aufstocken. Aber das Risiko, dass in den kommenden Monaten die Aktienmärkte nochmal auf neue Tiefs fallen, ist nicht zu übersehen. Die überwiegend guten Quartalsergebnisse, die jetzt veröffentlicht werden, sind kein Garant dafür, dass die Quartal-IV-Ergebnisse nicht doch schlechter ausfallen. Und noch erscheinen die Konsens-Gewinnschätzungen für 2023 zu hoch. In einem Umfeld, in dem Abweichungen von den Erwartungen mit starken Kursveränderungen quittiert werden, ist die Auswahl der Einzeltitel umso wichtiger.

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