Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 31/2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Sorgen um eine Zunahme der Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan belasteten die Aktienmärkte. Überraschend gute US-Konjunkturdaten und meist auch Unternehmensergebnisse verhalfen den Aktienmärkten zu weiteren Kursgewinnen. Andererseits bremste dies die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der strengeren Geldpolitik. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die von Mitte Juni bis Anfang August von 3,5 auf 2,6 Prozent gesunken war, stieg wieder auf 2,84 Prozent. Der Dow Jones verzeichnete nach dem Anstieg im Juli um 6,7 Prozent in der ersten Augustwoche ein winziges Minus von 0,1 Prozent. Der Verlust seit Jahresbeginn beträgt damit jetzt 9,7 Prozent. Der Nasdaq-100 verzeichnete aber ein Wochenplus von 2,0 Prozent. Dennoch beträgt der Verlust seit Jahresbeginn noch 19,1 Prozent. Der Euro-STOXX-50 schaffte auf Wochensicht einen Anstieg um 0,5 Prozent, womit für das laufende Jahr ein Verlust von 13,3 Prozent zu Buche steht. Der DAX verzeichnete auf Wochensicht ein Plus von 0,7 Prozent. Damit verringert sich das Minus seit Jahresbeginn auf 14,5 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,23 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um 0,08 Euro bzw. 0,3 Prozent. Das Minus im laufenden Jahr sinkt damit auf nur noch 4,0 Prozent – gegenüber einem Minus von 7,6 Prozent beim Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds. Unser Vorsprung beträgt damit im laufenden Jahr 3,6 Prozentpunkte. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt 58,4 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 390 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Den höchsten Gewinnbeitrag lieferten in dieser Woche unsere AXA-Aktien: Sie gewannen ja bereits in der Vorwoche 5,9 Prozent. In dieser Woche kletterte der Kurs um weitere 4,6 Prozent (auf 23,48 Euro, Einstand 19,62 Euro). Die Aktie des zweitgrößten europäischen Versicherungskonzerns (nach Allianz) gehört mit einen Anteil am Fondsvermögen von 3,2 Prozent zu den größeren Einzelaktienpositionen. Vor Kriegsbeginn hatten wir bekanntlich den Profit Value mit 36 Euro angesetzt und den Fair Value mit 39 Euro. Nun bestätigten die Halbjahreszahlen den Eindruck einer Unterbewertung. Denn der französische Versicherungskonzern hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr trotz Belastungen infolge des russischen Ukraine-Kriegs gesteigert. Mit 4,1 Milliarden Euro lag der Überschuss drei Prozent höher als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt sogar mit einem Rückgang gerechnet. Jetzt will das Unternehmen für eine Milliarde Euro eigene Aktien vom Markt zurückkaufen. AXA sieht sich für die schwierige Entwicklung der Weltwirtschaft gerüstet. So habe sich die Solvenzquote zwischen dem Jahreswechsel und Ende Juni von 217 auf 227 Prozent verbessert. Zudem verringere man finanzielle Risiken. Das Management zeigte sich zuversichtlich, den bereinigten Gewinn je Aktie bis 2023 wie geplant zu steigern. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz des Konzerns auch dank Preiserhöhungen um zwei Prozent auf 55,1 Milliarden Euro zu. Dabei hatte die Rückversicherungssparte Axa XL ihr Geschäft mit Naturkatastrophenrisiken deutlich zurückgefahren und damit auf Prämien verzichtet. Allerdings ging konzernweit ein größerer Anteil der Prämieneinnahmen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb drauf. Das Management erklärte dies auch mit Belastungen von rund 300 Millionen Euro infolge des russischen Kriegs in der Ukraine. Unterdessen will der Konzern rund 900 000 klassische Lebens- und Rentenversicherungsverträge der ehemaligen DBV Winterthur in Deutschland an den Abwickler Athora übertragen. AXA hatte die DBV Winterthur Leben im Jahr 2006 übernommen. Der zuständige Analyst bei der US-Investmentbank Goldman Sachs lobte die überraschend guten Halbjahreszahlen und traut der AXA-Aktie jetzt einen Kursanstieg auf 34 Euro zu. Der Branchenexperte vom Analysehaus Jefferies hob den überraschend großen Umfang des Aktienrückkaufs hervor. Sein Kollege von der US-Bank Morgan Stanley hätte ein solches Programm erst im weiteren Jahresverlauf erwartet – und dann lediglich mit der halben Summe.

Prozentual ist in dieser Woche die DePfa-Aktie der größte Kursgewinner: Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) stieg um 5,2 Prozent (auf 9,485 Euro, Einstand 8,115 Euro). Bekanntlich hatten wir erst vor zwei Wochen unsere Position aufgestockt: Wir hatten 3.000 Aktien noch zu 8,595 Euro erworben (also gut 10 Prozent unter dem jetzigen Kurs).

Die dritte Woche in Folge gehören die Aktien der Automobilkonzerne Renault und Stellantis zu den größten Kursgewinnern:

Renault stiegen in dieser Woche um 3,6 Prozent (auf 29,765 Euro, Einstand 30,16 Euro) und Stellantis um 2,9 Prozent (auf 14,33 Euro, Einstand 12,20 Euro). Hier wirken offenbar die guten Halbjahresergebnisse nach, die einen klaren Hinweis auf die Unterbewertung der Aktien gaben.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Größter Bremsklotz dieser Woche in unserem Portfolio war Bayer: -6,5 Prozent (auf 53,28 Euro, Einstand 52,57 Euro). Analysten hatten für das zweite Quartal mit einem Gewinn gerechnet. Aber unter dem Strich stand ein Verlust von knapp 300 Millionen Euro, weil weitere Rückstellungen für US-Rechtsstreitigkeiten des 2018 übernommenen US-Herstellers Monsanto und eine Abschreibung auf die Agrarsparte verbucht wurden. Bayer schrieb auf die Agrarsparte fast 1,4 Milliarden Euro ab und begründete das insbesondere mit Wertminderungen aufgrund gestiegener Kapitalkosten. Zudem wurden zusätzliche 694 Millionen Euro aufgrund laufender Vergleichsverhandlungen mit dem US-Bundesstaat Oregon wegen angeblicher Umweltverschmutzungen durch das schon seit Jahrzehnten verbotene Umweltgift PCB zurückgestellt. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf ein weiteres Problemfeld, das sich Bayer mit der Monsanto-Übernahme eingebrockt hat: Der Konzern ist in den USA schon länger mit zahlreichen PCB-Klagen konfrontiert. Bayer hatte sich 2020 im Rahmen eines Vergleichs zur Beilegung des größten PCB-Verfahrens auf eine Zahlung von 650 Millionen Dollar geeinigt. Im März dieses Jahres genehmigte ein Gericht in Kalifornien die Vereinbarung vorläufig. Separate Vereinbarungen gibt es mit den Generalstaatsanwälten von New Hampshire, New Mexico, Ohio, Washington, D.C. und Washington. Klagen wurde aber auch eingereicht von den Bundesstaaten Oregon, Pennsylvania und Maryland. Die nun erfolgte Rückstellung für eine Einigung mit Oregon dürfte für einige Diskussionen sorgen, erklärte der zuständige Analyst der Schweizer Großbank UBS in einer ersten Reaktion. Dass es im Tagesgeschäft für Bayer besser als mehrheitlich erwartet gelaufen ist, spielte für die Kursentwicklung keine entscheidende Rolle. Dabei lobten Analysten „starke Resultate“ des Agrargeschäfts und eine rege Nachfrage nach rezeptfreien Erkältungs- und Allergiemitteln im zweiten Quartal sowie die Wachstumsaussichten. So steigerte Bayer den Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 18 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft betrug das Plus knapp zehn Prozent. Dabei sind positive Wechselkurseffekte etwa durch den schwachen Euro sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) schnellte um 30 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro nach oben. Die Agrarsparte profitierte dabei vor allem von hohen Glyphosatpreisen und einer regen Nachfrage nach Maissaat. Sojasaat verkaufte sich hingegen weniger gut als vor einem Jahr, nachdem Landwirte sich hier zuvor zu stark eingedeckt hatten. Zudem zog sich Bayer bei Soja aus dem argentinischen Markt zurück. Im Pharmageschäft schaffte Bayer indes nur vergleichsweise kleine Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Der Kassenschlager Eylea gegen bestimmte Netzhauterkrankungen verkauft sich weiter sehr gut, und neue Medikamente wie Nubeqa gegen Prostatakrebs und das Nierenmittel Kerendia legten ordentlich zu. Allerdings kosten solche Produkteinführungen zunächst einmal reichlich Geld. Dagegen fielen die Erlöse mit dem umsatzstärksten Medikament Xarelto. Das liegt auch am Preisdruck für des Gerinnungshemmer in China. Hier bekommt der Konzern die volumenbasierte Einkaufspolitik der Regierung zu spüren, die viele Unternehmen nach Ablauf des Patentschutzes zu großen Preisnachlässen zwingt. Für 2022 erwartet Bayer nun auf Basis der Wechselkurse vom 30. Juni einen Umsatz von insgesamt 50 bis 51 Milliarden Euro, nach bisher rund 47 Milliarden. Davon sollen 26 bis 27 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis hängen bleiben. Damit kalkuliert Bayer mit etwa 13 Milliarden Euro. Das ist beim Umsatz etwas mehr als von Analysten erwartet, beim operativen Gewinn aber etwas weniger. Dabei profitiert Bayer auch stark von der Entwicklung der Wechselkurse, also etwa vom schwächeren Euro und einem etwas erholten brasilianischen Real. Bereinigt um solche Wechselkurseffekte erwartet Bayer 2022 jetzt einen Umsatz von 47 bis 48 Milliarden Euro, nach bisher etwa 46 Milliarden Euro. Dies entspreche einem Plus von etwa 8 Prozent statt bisher etwa 5 Prozent. Als bereinigtes operativen Ergebnis (Ebitda) sollen auf dieser Basis rund 12,5 Milliarden Euro hängen bleiben. Leider ist kaum ein Ende der teuren Schadensersatzklagen aus der Monsanto-Übernahme absehbar. Mit dem Kursverlust beendet die Bayer-Aktie diese Woche unterhalb der potenziellen Unterstützung bei 54 bis 55 Euro und der 200-Tage-Linie. Wir werden unsere Bayer-Position deshalb zu Beginn der kommenden Woche halbieren.

Auf der Verliererliste der Woche steht auch Warner Bros. Discovery, nachdem die Aktie zunächst schlechte Nachrichten gut weggesteckte. Durch den Kursrutscht am Freitag entstand auf Wochensicht aber ein Kursverlust von 2,7 Prozent (auf 14,59 USD, kostenlose Anfangsposition aus SpinOff AT&T, Zukauf zu 17,02 USD). Der Medienkonzern hat die Umsatzerwartungen nicht erfüllt und einen Verlust verzeichnet. Der zuständige Analyst von Wells Fargo stufte die Aktie darauf von „übergewichten“ auf „neutral“ ab. Der Ausblick und die Ebitda-Prognose für 2023 deuteten darauf hin, dass das Unternehmen nach der Fusion viele Wachstumsschmerzen durchmache, urteilte der Analyst. Die Konkurrenz auf dem Streaming-Markt sei „herausfordernd“. Er senkte sein Kursziel drastisch von 42 auf 19 USD. Zuvor hatte die Aktie die Abschreibung von rund 100 Millionen Dollar Gesamtkosten für das Filmprojekt „Batgirl“ gut verkraftet. Das Management agiert in dem schwierigen Umfeld offenbar zunehmend vorsichtiger, was eigene Produktionen angeht. So sollen mehrere geplante Projekte auf Eis gelegt worden sein, deren Verhältnis von (Produktions-) Kosten zu Nutzen riskant erschien. Und mit „Batgirl“ trifft es sogar einen schon in der Post-Production-Phase befindlichen Film: Die weitgehend fertiggestellte Comic-Verfilmung mit Leslie Grace in der Titelrolle und den Schauspielern Michael Keaton und Brendan Fraser unter der Regie von Adil El Arbi und Bilall Fallah wird bis auf weiteres weder beim Streaming-Dienst HBO Max gezeigt noch in die Kinos gebracht. Die Produktion hat über 75 Mio. Dollar gekostet, fiel aber offenbar bei Testvorführungen beim Publikum durch und könnte, weil ursprünglich fürs TV-Streaming gedacht, im Kino das Warner Bros. – Image beschädigen. Das Streaming-Geschäft ist inzwischen hochkompetitiv. Bewertungsaufschläge (KGV lag bei über 40) für Netflix als „Quasi-Monopolist im Wachstumsmarkt Streaming“ (so die frühere Argumentation, der wir nie folgen konnten) sind in doppelter Hinsicht falsch: Erstens wächst der Streaming-Markt nicht mehr, im Gegenteil: Nach den Corona-bedingten Einschränkungen und angesichts der stark steigenden Lebenshaltungskosten werden viele Abos gekündigt. Zweites steigt die Zahl der Konkurrenten immer weiter: Amazon Prime Video, Disney+, Apple TV+, Paramount+ verfügen selbst über ein großes Portfolio oder die finanziellen Möglichkeiten für teure Eigenproduktionen. Sie alle machen sich nun auch außerhalb der USA Konkurrenz. Wie der Marktstart von discovery+ in Deutschland (seit Ende Juni) gelungen ist, lässt sich noch nicht beurteilen. Der Konzern sieht discovery+ als „weltweit führenden Streaming-Dienst für Non-Fiction- und Real-Life-Entertainment-Inhalte“. Beim Live-Sport hat discovery+ die Tour de France oder Tennis-Grand-Slam-Turniere zu bieten. Die beiden Medienkonzerne Warner Bros. und Discovery fusionierten bekanntlich erst im April – im Rahmen der Trennung von AT&T. Das Synergie- bzw. Einsparpotenzial bezifferte der Vorstand auf drei Milliarden Dollar pro Jahr. Das dazugehörige Filmstudio WarnerMedia, das jüngst sein 99-jähriges Bestehen feierte, verfügt über eines der weltgrößten Portfolien an Kinofilmen. Der zum Konzern gehörenden Bezahlkanal HBO ist einer der Streaming-Marktführer in den USA. Durch die Fusion mit Discovery kamen viele weitere TV-Marken hinzu, etwa Oprah Winfreys Sender OWN. Im Vergleich zu Netflix Seit erscheint Warner Bros. Discovery weiterhin günstiger bewertet (trotz Kursdrittelung bei Netflix). Netflix wuchs früher nur aufgrund seiner kreditfinanzierten Eigenproduktionen so stark. Die hohe Verschuldung wird bei steigenden Zinsen zur Gefahr. Bei Warner Bros. Discovery ist die Eigenkapitalausstattung deutlich besser, die Verschuldungsquote niedriger.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nachdem wir in der Vorwoche Fresenius vollständig verkauft haben, werden wir zu Beginn der kommenden Woche unsere Bayer-Position halbieren. Grund ist auch hier die deutlich verschlechterte charttechnische Lage. Fundamental kann man auch im Fall von Bayer davon ausgehen, dass die Aktie langfristig mehr wert ist. Der jüngste Kursrutsch signalisiert aber, dass sich bisherige Bayer-Investoren in größerem Umfang von der Aktie trennen – gleichzeitig aber die Bereitschaft anderer nachgelassen hat, die Aktie schon bei 54 bis 55 Euro zu kaufen. Damit ist nach dem charttechnisch gefährlichen Doppel-Hoch mit den Spitzen bei knapp 68 Euro im April und Anfang Juni ein Abwärtstrend entstanden, der den Aktienkurs bis in die Bandbreite 44 bis 50 Euro zurückführen dürfte. Im Rahmen unseres Risikomanagements verkleinern wir konsequent die Positionen in Abwärtstrends.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Vor allem durch den Fresenius-Verkauf ist das Euro-Bankguthaben des Fonds auf 451.245 Euro gestiegen. (Zudem wurde die Quartalsdividende von AT&T in Höhe von umgerechnet 1.134 Euro gutgeschrieben.) Die Bestände auf den Währungskonten sind durch die monatlich abgerechneten Zinsen leicht gestiegen: US-Dollar +248 USD auf 214.030 USD, britisches Pfund +81 GBP auf 100.696 GBP und kanadische Dollar +73 CAD auf 53.627 CAD. Insgesamt beträgt die auf Bankkonten gehaltene Barreserve jetzt 891.137 Euro, was 15,2 Prozent vom Fondsvermögen entspricht. Die nominal 1,2 Millionen Euro Bundesanleihe haben mit Stückzinsen aktuell einen Kurswert von 1.216.380 Euro bzw. unverändert 20,8 Prozent vom Fondsvermögen. Im Wochenvergleich gibt es hier einen kleinen Kursverlust (von 101,11 auf 101,03 Prozent). Zusammengenommen halten wir also 2.107.517 Euro bzw. 36,0 Prozent vom Fondsvermögen als Barreserve.

Von einer Kurserholung an den Aktienmärkten profitieren wir aktuell wegen unserer hohen Barreserve nur unterproportional. Wir beobachten, dass die Risikobereitschaft vieler Anleger seit Mitte Juni wieder stark gestiegen ist – ohne dass es zuvor eine Verkaufspanik, einen Ausverkauf oder einen regelrechten Crash gegeben hätte. War der Abwärtstrend in den ersten sechs Monaten also schon ausreichend, um den Markt zu bereinigen? Dafür spricht das Ausmaß der Wertminderungen bei vielen zuvor klar überbewerteten Aktien. Bedenkt man aber das Szenario einer konjunkturellen Abkühlung bei gleichzeitig deutlich steigenden Zinsen, erscheint der Aktienmarkt nicht billig bewertet zu sein, insbesondere nicht in den USA. Das bleibt ein Umfeld, in dem wir vorsichtig und äußert selektiv vorgehen.

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