Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 25/2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Zunächst belasteten weltweit weiterhin Rezessions- und Zinsängste die Aktienmärkte. Viele Aktienindizes fielen dabei auf neue Jahrestiefs. Erst am Freitag gab es eine stärkere Erholungsbewegung. Begründet wurde diese mit etwas nachlassenden Zinssorgen. Immerhin kam die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von der Spitze bei 3,48 Prozent in der Vorwoche auf 3,1 Prozent zurück. Bei der Kurserholung der Aktien dürfte es aber zunächst nur um eine technische Gegenbewegung nach drei Wochen mit höheren Kursverlusten handeln. Der Nasdaq-100-Index verringerte seinen Verlust seit Jahresbeginn mit einem Wochenplus von 7,5 Prozent von -31,0 auf -25,8 Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial machte 5,4 Prozent gut. Der Verlust seit Jahresbeginn beträgt damit jetzt 13,3 Prozent. Der Euro-STOXX-50 konnte die Woche 2,8 Prozent höher beenden, womit das Minus im laufenden Jahr jetzt 17,8 Prozent beträgt. Der DAX verlor trotz Anstiegs am Freitag um 1,6 Prozent im Wochenvergleich noch 0,1 Prozent und liegt damit im laufenden Jahr 17,4 Prozent in der Verlustzone.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 29,41 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich sank der Anteilswert damit um 0,81 Euro bzw. 2,7 Prozent. Darin sind die Kursgewinne (von rund 50.000 Euro) vom Freitag noch nicht enthalten. Im laufenden Jahr beträgt der Rückgang des Anteilswertes 6,6 Prozent. Globale Aktienfonds liegen seit Jahresbeginn aber im Durchschnitt 17,2 Prozentpunkte in der Verlustzone. Unsere Outperformance beträgt also jetzt 10,6 Prozentpunkte! Über ein Jahr verdoppelt sich unser Vorsprung gegenüber dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds in dieser Woche auf rund vier Prozentpunkte. Unsere Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +54,1 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 377 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Während sich deutsche Aktien in dieser Woche im internationalen Vergleich wenig erholten, konnten wir bei vielen ausländischen Aktien erfreuliche Kursgewinne verzeichnen.

Von unseren größeren Einzelaktienpositionen legten und British American Tobacco weiter zu: +2,8 Prozent auf 35,325 GBP (Einstand 29,62 GBP).

Mit den asiatischen Aktien Toyota (+2,0 Prozent auf 15,00 Euro, Einstand 10,00 Euro) und KT Corp (ADRs +4,0 Prozent auf 14,39 USD, Einstand 10,22 USD) profitierten wir von der besseren Börsenentwicklung in Asien.

Die prozentual höchsten Kursgewinne erzielten wir in dieser Woche aber mit einer Reihe US-Aktien: +10,9 Prozent beim Pharmakonzern Pfizer (auf 51,59 USD, Einstand 41,62 USD), +8,4 Prozent beim Versicherungskonzern Cigna Corp (auf 265,13 USD, Einstand 190,44 USD) und +4,8 Prozent beim Speicherchiphersteller Micron Technology (auf 58,44 USD, Einstand 60,51 USD).

Cigna wird seine jüngsten Geschäftsergebnisse voraussichtlich am 4. August bekanntgeben. Analysten rechnen mit einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 5,44 US-Dollar, was einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 3,8 Prozent entsprechen würde. Konsensschätzungen gehen von einem Quartalsumsatz von 44,23 Milliarden US-Dollar aus, was ein Anstieg von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum wäre. Für das Gesamtjahr prognostizieren Analysten einen Gewinn von 22,68 US-Dollar pro Aktie und einen Umsatz von 177,75 Milliarden US-Dollar, was Veränderungen bedeuten würde von +10,8 Prozent bzw. +2,11 Prozent.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Unter dem Bruch der russischen Erdgas-Verträge und Konjunktursorgen litten die Aktienkurse von energieintensiven und zyklischen europäischen Unternehmen. Nach dem Verkauf von Salzgitter in der Vorwoche haben wir uns angesichts des Kursrückgangs (um 9,0 Prozent in dieser Woche) im Wochenverlauf auch von ArcelorMittal trennen müssen (siehe unten: Transaktionen).

Bayer verloren 7,6 Prozent (auf 57,79 Euro, Einstand 52,57 Euro). Hier machte sich Enttäuschung breit, weil das oberste US-Gericht in dem langwierigen Streit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter einen Antrag von Bayer zur Verhandlung eines Falls abgelehnte. Überraschend kam die Ablehnung aber nicht. Analysten glauben auch an einen nur kurzzeitigen Dämpfer. Allerdings war der Aktienkurs im Jahresverlauf entgegen dem Trend gestiegen, so dass einige Anleger einen Anlass für Gewinnmitnahmen fanden.

Die in der Vorwoche wegen schlechter Trendindikationen halbierten europäischen Positionen Saint-Gobain und Mytilineos gehörten in dieser Woche tatsächlich weiterhin zu den Underperformern: Saint-Gobain -5,6 Prozent und Mytilineos +0,6 Prozent (auf 14,53 Euro, Einstand 8,93 Euro). Die schwächeren Saint-Gobain haben wir im Rahmen unseres Risikomanagements jetzt vollständig verkauft (siehe Transaktionen).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Zwischenzeitlich Kurserholungen haben wir in dieser Woche genutzt, um einige kleinere Aktienpositionen wegen schlechter Trendindikationen vollständig zu verkaufen:

Die verbliebenen 1.000 Saint-Gobain wurden zu 45,47 Euro verkauft. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 34,49 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 31,8 Prozent realisiert. Erst in der Vorwoche hatten wir bekanntlich 1.000 Saint-Gobain noch zu 49,80 Euro verkaufen können. Unser durchschnittlicher Verkaufskurs aus diesen beiden Verkäufen beträgt also 47,635 Euro, was gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs einen Kursgewinn von 38,1 Prozent bedeutet.

Die relativ kleine Position ArcelorMittal wurde vollständig verkauft. Der Verkauf der 2.000 Aktien erfolgte zu 22,315 Euro. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 27,05 Euro haben wir damit einen Kursverlust von 17,5 Prozent realisiert.

Sicherheitshalber halbiert haben wir unseren Bestand in TRATON. Wir haben 2.500 Aktien des Nutzfahrzeugherstellers zu 14,25 Euro verkauft. Gegenüber unseren Einstandskurs von 19,79 Euro haben wir damit einen Kursverlust von 28,0 Prozent realisiert. TRATON-Aktien gelten als sehr konjunkturabhängig („zyklisch“) und zeigen angesichts der Konjunkturängste eine verschlechtertes Chartbild.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Der Verkauf von 2.500 TRATON erfolgte erst in die Kurserholung am Freitag hinein, so dass der Verkaufserlös noch nicht verbucht ist. Schon mit den beiden früheren Aktienverkäufen dieser Woche hätten wir das Euro-Bankguthaben des Fonds auf über 800.000 Euro erhöht, zusammen mit unseren Bankguthaben auf den Währungskonten auf mehr als 20 Prozent des Fondsvermögens. Aus Gründen der Risikostreuung (nicht mehr als 20 Prozent des Fondsvermögens als Bankguthaben bei einer Bank) stocken wir die bald auslaufende deutsche Bundesanleihe nochmals auf: um nominal 200.000 Euro auf dann 900.000 Euro. Zusammengerechnet erreicht unsere Barreserve damit fast 1,9 Mio. Euro – ein Drittel des Fondsvermögens!

Seit dem Corona-Crash im März / April 2020 hatten wir keine so hohe Barreserve mehr. Lassen wir uns also von der vorherrschenden pessimistischen Stimmung leiten? Viele sogenannte „Sentiment-Indikatoren“ zeigen Pessimismus auf Rekordwerten. Eine solche Indikation spricht antizyklisch eher für Käufe. Allerdings ist ein gutes Timing mittels Sentiment-Indikatoren unmöglich. Häufig behalten die Pessimisten zunächst einmal recht – so wie meist umgekehrt auch der Über-Optimismus die Kurse länger nach oben treibt als dies dann längerfristig durchhaltbar ist. (So geschehen zuletzt beim Höhenflug der US-Tech-Aktien und vieler vermeintlicher Wachstumsaktien bis zum Jahreswechsel.) Die Sentiment-Analyse erkennt zwar Übertreibungen, kann aber nicht sagen, wie lange diese noch weiterbestehen. Beim Timing ist die Chart- und Trendanalyse der Sentiment-Analyse überlegen. Deshalb trennen wir uns von Aktien, die in übergeordnete Abwärtstrends geraten. Umgekehrt beobachten wir bereits, ob und welche Aktien einen Boden finden. Entsteht bei fundamental unterbewerteten Aktien der Eindruck einer tragfähigen Bodenbildung, kann man einen Kauf riskieren, muss aber bereit sein, diese Entscheidung zu revidieren, wenn die vermeintliche Unterstützung nicht hält. Entsteht umgekehrt ein Aufwärtstrend, sollte auf jedes gute Signal hin gekauft werden.

Bis es an den Aktienmärkten wieder aufwärtsgeht, gilt es, so wenig wie möglich zu verlieren. Was man nicht verliert, muss man nicht aufholen. Es gibt nicht wenige Aktienfonds, die müssten ihren Anteilswert verdoppeln, um die erlittenen Verluste auszugleichen. Uns fehlen bis zum Allzeit-Hoch unseres Anteilswertes nur etwas mehr als 10 Prozent. Und die sind schnell zu schaffen, wenn die Stimmung an den Aktienmärkten dreht.

——————————————————